Schlieben (Adelsgeschlecht)

Schlieben (Adelsgeschlecht)
Wappen derer von Schlieben

Schlieben ist der Name eines alten deutschen Adelsgeschlechts aus dem Untergau Zlivin (jetzt Amt Schlieben) in der Lausitz. Der Name wechselte zwischen Sleben, Zlewin, Zliw, Zlivn, Zlywine, Sliwen, Slieben, Schleyben, Slyben, Zlowin und Schlieben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals im Jahr 1144 mit Otto de Sleben.[1] Die direkte Stammreihe beginnt mit Gumprecht von Schlieben († 1279), urkundlich 1269 genannt, Gutsherr auf Dobnoslo bei Senftenberg und Burgvogt zu Lubeschitz an der Mulde.

Ein 1894 gegründeter und 1910 auf alle adeligen und gräflichen Linien ausgedehnter Geschlechterverband hält alle zwei Jahre einen Familientag ab.

Adelserhebungen

Haus Birkenfeld: Erhebung in den Reichsgrafenstand mit „Hoch- und Wohlgeboren“ und Wappenvereinigung mit dem der Grafen Truchseß von Waldburg am 11. Januar 1660 in Wien für den königlich polnischen Kämmerer und Oberst der Leibgarde Hans Dietrich von Schlieben, Erbhauptmann zu Birkenfeld, Gerdauen, Nordenburg und anderen in Ostpreußen. Die brandenburgische Anerkennung folgte am 20. Dezember 1662.

Haus Tucheband: Erhebung in den preußischen Grafenstand am 12. Juli 1704 für Adam Georg von Schlieben (1629–1709), Gutsherr auf Alt Tucheband bei Küstrin.

Schloss Sanditten um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Haus Sanditten: Erhebung in den preußischen Grafenstand am 9. August 1718 in Berlin für den königlich preußischen Landjägermeister Georg Adam von Schlieben, Gutsherr auf Sanditten, Erbhauptmann zu Gerdauen, Nordenburg und Klingbeck im Landkreis Heiligenbeil.

Haus Adamshaide: Erhebung in den preußischen Grafenstand am 19. September 1786 in Berlin mit Diplom vom 10. Januar 1787 für den königlich preußischen Major der Infanterie Gottlieb von Schlieben, Gutsherr auf Kurkenfeld und Erbhauptmann zu Gerdauen und Nordenburg.

Haus Nieder-Friedersdorf: Eintragung in das königlich sächsische Adelsbuch am 30. Juli 1904 für den königlich sächsischen Staats- und Kultusminister Richard von Schlieben (1848–1908), Gutsherr auf Nieder-Taubenheim an der Spree, sowie für dessen Bruder, den königlich sächsischen Oberst Egon von Schlieben, Kommandeur des Grenadier-Regiments Nr. 101.

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Gold einen von Blau und Silber geschachter Balken. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken zwei wie der Schild bezeichnete Büffelhörner.

Namensträger

  • Andreas von Schlieben (1497-1571) (ermordet), Generalfeldmarschall
  • Eleonore Luise Albertine von Schlieben-Sanditten (1720-1755), Hofdame
  • Wilhelmine Luise Elisabeth von Schlieben (1765–1852), deutsche Lyrikerin
  • Georg Graf von Schlieben (1831–1906), Mitglied des Preußischen Herrenhauses
  • Georg von Schlieben (1843–1906), Militärbevollmächtigter für das Königreich Sachsen
  • Gertrud Borngräber, geb. von Schlieben (1873–?), deutsche Schriftstellerin
  • Gustav Graf von Schlieben (1800–1874), Mitglied des Preußischen Herrenhauses
  • Karl-Wilhelm von Schlieben (1894–1964), deutscher Generalleutnant
  • Otto von Schlieben (1875–1932), deutscher Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker
  • Richard von Schlieben (1848–1908), sächsischer Kultusminister, Vorkämpfer der Koedukation und Ehrenbürger der Stadt Zittau

Einzelnachweise

  1. George Adalbert von Mülverstedt: Regesta archiep. Magdeburgensis, Band I, Seite 471, Nr.1148

Literatur

Weblinks


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