Schloss Heilgersdorf

Schloss Heilgersdorf

Das Schloss Heilgersdorf liegt etwas versteckt am Rand des Seßlacher Ortsteiles Heilgersdorf im Landkreis Coburg in Oberfranken. Der ehemalige Adelssitz wurde im 19. und 20. Jahrhundert als Forsthaus, Schule und Flüchtlingslager zweckentfremdet, konnte sich seine repräsentativen barocken Bauformen jedoch bis heute bewahren.

Geschichte

Ansicht vom Schlossplatz
Das Hauptportal
Ehewappen Lichtenstein-Veltheim über dem Hauptportal
Das rechte Seitenportal

Heilgersdorf war seit dem 14. Jahrhundert im Besitz der Herren von Stein zu Lichtenstein, deren Stammburg sich auf einem nahen Höhenzug erhebt (Burg Lichtenstein). Die erste Burganlage lag inmitten eines Sees und soll auf eingerammten Holzpfählen errichtet worden sein (1361 erwähnt). Im Bauernkrieg (1525) plünderten die Aufständischen die Veste, die anschließend wieder Instand gesetzt wurde. Eine erneute Zerstörung erfolgte während des Dreißigjährigen Krieges, auch diese Schäden konnten beseitigt werden. 1687 ist von einem „adl Hauß, so die vordere Kemmeten genannt wird" die Rede, das „wohl gebauet“ gewesen sein soll. Dieses Schloss musste jedoch bereits wenig später dem barocken Neubau weichen, der oft dem Würzburger Baumeister Joseph Greising zugeschrieben wird. Dieser Neubau dürfte 1704 vollendet gewesen sein. Das Schloss wurde jedoch nur etwa 90 Jahre von den Herren von Lichtenstein bewohnt. Das Jahr 1796 brachte die Einquartierung von 50 französischen Kriegsgefangenen, ein Jahr später richtete man ein Forstamt in den Schlossräumen ein. Später wechselte die Anlage mehrmals den Eigentümer und gelangte schließlich in den Besitz der Gemeinde. Im Zuge der Gebietsreform kam das – früher zum Landkreis Ebern (Unterfranken) gehörende – Dorf zum Landkreis Coburg und ist seitdem ein Ortsteil der nahen Stadt Seßlach.

Beschreibung

Der Ehrenhof des zweigeschossigen Baues öffnet sich nach Westen zum Schlossplatz. Der kleine Innenhof wird durch eine dreibogige Loggia mit Balusterbrüstung abgeschlossen. Dahinter springt der Portalrisalit des Mittelbaues etwas aus der Mauerflucht. Den Volutengiebel des von Pilastern flankierten Portals schmückt des Ehewappen Lichtenstein-Veltheim. Die Seitenflügel besitzen eigene Eingänge in den Mittelachsen.

Die zurückhaltende Architekturgliederung besteht auf durchgehenden Gesimsen, Eckpilastern und profilierten Fenstergewänden, die in einem Ockerton gestrichen wurden. Die dazwischen liegenden Wandflächen sind weiß verputzt. Die gesamte Anlage trägt ziegelgedeckte Mansarddächer, der Portalrisalit wird durch einen dreieckigen Giebel abgeschlossen.

Im Inneren hat sich nichts von der einstigen Ausstattung erhalten. Auch die Raumaufteilung ist durch die zahlreichen Umnutzungen stark verändert.

Literatur

Die Kunstdenkmäler des Königreiches Bayern, III,15, Bezirksamt Ebern. – München, 1916. (Nachdruck München, 1983. – ISBN 3-486-50469-X

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