Schloss Jormannsdorf

Schloss Jormannsdorf

Schloss Jormannsdorf befindet sich in der Nähe von Bad Tatzmannsdorf im südlichen Burgenland und wurde im Renaissancestil erbaut.

Am Schloss angebracht findet sich das Wappen der Familie Batthyány: Die Zacken der Krone symbolisieren die neun Komitate, in welchen die Familie mitregiert hat. Die Zusammengehörigkeit der Batthyánys wird durch einen im Nest sitzenden Pelikan, der mit dem Schnabel seine Brust ritzt und seine Jungen mit dem herausfließenden Blut tränkt, symbolisiert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In einem Brief Christophs von Königsberg an Dorothea Batthyány, den er 1591 in Khünigsberghausen geschrieben hatte, wird Schloss Jormannsdorf (Gyimotfálva) erstmals erwähnt. Die Königsberger hatten das Schloss als Herrenhaus errichtet. Rund um den Bau wurde ein 64 Tagwerk umfassender Maierhof errichtet. Ebenso entstand die zum Schloss gehörende Kapelle. Im Foyer des Schlosses befindet sich die Kopie einer Konsole aus grauem Sandstein, die das Wappen der Familie Königsberg und die Jahreszahl 1626 zeigt. Das Original befindet sich im Kurmuseum Bad Tatzmannsdorf. Die Konsole erinnert an den Abschluss des Schlossbaues durch den Neffen Christophs von Königsberg.[1]

Der evangelische Prädikant Johann Mühlberger hielt anlässlich der Einweihung eines Sauerbrunnens im "Herrenhauß zu Jormannsdorff am Tag Jacobi Anno 1620" eine Festpredigt. Diese Festpredigt wurde in der Regensburger Chronik im Jahr 1621 in Regensburg gedruckt. Das ist die erste urkundliche Erwähnung der Heilquellen.

Zwischen 1624 und 1626 wurde das Schloss weiter ausgebaut. Adam I. Graf Batthyány erwarb das Schloss im Jahre 1644 von Christoph Ehrenreich Freiherr von Königsberg. Das Schloss wurde in dieser Zeit meist verpachtet. Die Pächter profitierten vor allem von der im Schlosspark sprudelnden Heilquelle. Daraus entwickelte sich Jormannsdorf mit dem benachbarten Tatzmannsdorf zu einem Kurort.

Nach den Türkenkriegen diente das Schloss als Genesungsheim für verwundete Offiziere. Das Hauptgebäude und der Meierhof wurde nach 1790 von Joseph Emanuel Graf Batthyány ausgebaut, zusätzlich wurde ein englischer Park angelegt. Graf Batthyány verkaufte im Jahr 1919 die Badeanstalt. Das Schloss selbst blieb bis 1956 in Familienbesitz.

1948 entstand im Schloss Jormannsdorf samt dem dazugehörigen Maierhof eine Bauernschule der Burgenländischen Landwirtschaftskammer. Zwischen 1956 und 1957 wurde das Schloss in ein Schlosshotel umgewandelt. Bis 1986 wurde der Hotelbetrieb aufrechterhalten.

Das Schloss Jormannsdorf ist das älteste historische Bauwerk in Bad Tatzmannsdorf und ist unter Denkmalschutz gestellt.

Nutzung

1987 erwarb die Kurbad Tatzmannsdorf AG das Schloss und ab 1993 wurde es revitalisiert. Seit Oktober 2003 gibt es in den Räumen des alten Schlosses Ausbildungen im Bereich Gesundheit in der Gesundheitsakademie des BFI Burgenland.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Romana Theresia Gratzer: Leben an der Grenze dargestellt anhand der Briefe Christophs von Königsberg 1567–1599, Diplomarbeit an der Universität Wien, Wien 2003

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