Schloss Lüntenbeck

Schloss Lüntenbeck
Schloss Lüntenbeck

Das Haus Lüntenbeck, bekannt als Schloss Lüntenbeck, ist eine ehemalige Wasserburg beziehungsweise ein Festes Haus in Wuppertal. Es war eins der zwölf Rittergüter im Amt Solingen und zählt heute mit seiner weitgehend unverändert erhaltenen Anlage zu den ältesten Gebäuden der Stadt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Schloss steht im Westen der Stadt, etwa sieben Kilometer westlich des Zentrums von Elberfeld und gehört zum Stadtbezirk Vohwinkel. Die Anlage ist umgeben von einem Waldstück, dem Tescher Busch und drei Teichen.

Geschichte

Der Rittersitz wurde bereits 1217 als ein Hof des Damenstiftes Gerresheim erstmals urkundlich erwähnt, aus dieser Zeit stammt wahrscheinlich das starke Kellergewölbe des jetzigen Herrenhauses.[1]

Der Mühlenturm und das östliche Fachwerkhaus (vermutlich als Verwaltungshaus gebaut[1]) wurden nach dem Dreißigjährigen Krieg gebaut und stammen wie das zweieinhalbgeschossige Hauptgebäude, mit angebautem Turm, aus der Zeit des Hochbarock. Das Gebäude wurde von einer weitläufigen Vorburg mit ihren Wirtschaftsgebäuden umgeben.

Nach 1784 erwarb Johannes Plücker das Schloss vom Freiherrn von (dem) Bottlenberg[2]. Nach dem Tod Johannes Plückers ging Schloss Lüntenbeck in das Eigentum seines Schwiegersohns, des Königlich Preußischen Konsistorial- und Regierungsrates Karl Ludwig Pithan, über. Pithans Enkel, Konsul Karl Pithan-Hülsenbeck, verkaufte Schloss Lüntenbeck im Jahre 1889 dann an Gustav Römer. Im 20. Jahrhundert erwarb die Stadt das Schloss.

Heutige Nutzung

Weihnachtsmarkt 2005

Das Schloss und seine Außenanlagen werden von mehreren Dienstleistungsgewerben genutzt und können nach Terminabsprache besichtigt werden. Seit Mai 2009 ist nach langer Pause wieder ein Restaurant im Haupthaus zu finden. Die Räumlichkeiten des Haupthauses werden sowohl für private wie auch für geschäftliche Veranstaltungen – zum Beispiel Tagungen und Seminare – vermietet. Das Standesamt Wuppertal vollzieht im Saal des Haupthauses standesamtliche Trauungen. Bekannt ist das Schloss für den zweimal in der Adventszeit (2. und 3. Adventswochenende, am jeweiligen Samstag und Sonntag) stattfindenden Lüntenbecker Weihnachtsmarkt.

Literatur

  • Heiko Giermann: Stammfolge der Familie Plücker. In: Deutsches Geschlechterbuch. 217. Bd., A. Starke Verlag, Limburg a.d.L. 2004.
  • Julius Hashagen, Karl J. Narr, Wilhelm Rees, Edmund Strutz: Bergische Geschichte. Remscheid-Lennep 1958, S. 341, 361.
  • Edmund Strutz: Die Ahnentafeln der Elberfelder Bürgermeister und Stadtrichter von 1708-1808. 2. Auflage. Neustadt a.d. Aisch 1963, S. 88 f., 134 ff., 135, 172 f.
  • Edmund Strutz: Ein Briefwechsel zwischen dem Elberfelder Bürgermeister Johannes Plücker Werners Sohn und Immanuel Kant. Jülich-Bergische Geschichtsblätter, 14. Jahrgang, Elberfeld, Frühjahr 1937, Nr. 1.
  • C. Pithan: Bruchstück aus der historischen Skizze Schloß Lüntenbeck. Joost, Langenberg 1888. (Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf)

Weblinks

 Commons: Schloss Lüntenbeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Untere Denkmalbehörde
  2. vgl. zu von Bottlenberg auch Schloss Baldeney, Schloss Neuenhof, Amt Beyenburg, Familie von dem Bussche-Ippenburg


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