Schloss Thurnau

Schloss Thurnau
Ansicht von Schloss Thurnau, Seeseite

Schloss Thurnau ist eine Burg- und Schlossanlage in Thurnau (Landkreis Kulmbach) in Oberfranken. Es ist eine der größten und bedeutendsten Schlossanlagen in Nordbayern mit Bauabschnitten vom 13. bis zum 19. Jahrhundert.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Der älteste Teil des Schlosses ist die Kemenate, das Hus uf dem Stein, aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde durch die Ritter von Förtsch erbaut. Zwischen 1430 und 1477 wurden der Archivbau und ein Wohntrakt angefügt. 1565 ging das Schloss an die Familien von Künsberg und von Giech über. 1576 wurde das Schloss zwischen beiden Familien aufgeteilt. 1600 bis 1606 errichtete Hans-Georg von Giech den Hans-Georgen-Bau in Renaissanceformen. 1731 kauften die 1695 zu Reichsgrafen erhobenen Giechs den Künsberg ihre Hälfte des Schlosses ab. Im gleichen Jahr wurde im Oberen Hof der Carl-Maximilian-Bau hinzugefügt. In dessen Innerem befindet sich der so genannte Schönburgsche Saal mit Landschaftstapeten vom Ende des 18. Jahrhunderts. 1833 brannte das Torhaus ab und wurde bis 1837 durch einen Neubau in neugotischen Formen ersetzt. Um 1840 wurde das Teehaus errichtet. 1923 zog der letzte Friedrich Karl Graf von Giech aus dem Schloss aus, er starb 1938 ohne direkte Nachkommen. Danach kam das Schloss durch Erbfolge an die Familie der Freiherren Hiller von Gaertringen. Seit den 1970er Jahren wird das Schloss einer umfassenden Restaurierung unterzogen.

Heutige Nutzung

Der Hans-Georgen-Bau wird heute vom Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth genutzt. Im Carl-Maximilian-Bau ist ein Hotel untergebracht. Im ehemaligen Kutschenhaus und im Marstall finden Veranstaltungen statt. Der Rest des Schlosses, darunter auch die Kemenate, steht leer.

Der Schlossgarten ist weitgehend ungenutzt und kaum mehr als solcher erkennbar. Das Teehaus aus dem 19.Jahrhundert verfällt.

Literatur

Doppelwappen der Familie von Giech am Schloss Thurnau
  • Friedrich Wilhelm Anton Layritz: Beitrag zur Geschichte der Förtschen von Thurnau. s. n., Bayreuth 1796, online.
  • Uso Künssberg: Geschichte der Familie Künssberg-Thurnau. s. n., München 1838, online.
  • August Schlegel: 1000 Jahre Markt und Schloss Thurnau. Ein Spiegelbild der natürlichen Landschaft und seiner Kulturgeschichte. Marktgemeinderat, Thurnau 1965.
  • Uta von Pezold: Die Herrschaft Thurnau im 18. Jahrhundert. Freunde der Plassenburg, Kulmbach 1968 (Die Plassenburg 27, ZDB-ID 504385-2), (Zugleich: Phil. Diss., Erlangen 1968).
  • Uta von Pezold: Thurnau. Ein kleiner Führer durch seine Geschichte. Thurnau 1987
  • Uta von Pezold: Die Landschaftstapeten im Schloß Thurnau. Häussinger, Thurnau 1989.
  • Bruno Hager (Hrsg.): Thurnau. 1239–1989. Markt Thurnau, Thurnau 1989, ISBN 3-922808-30-1.
  • Georg Schwarz: Das Schloß zu Thurnau. Beschreibung, historische Entwicklung, Bauherren. Regierung von Oberfranken, Bayreuth 1990 (Amtlichen Schulanzeiger des Regierungsbezirks Oberfranken. Heimatbeilage 170, ZDB-ID 583304-8).
  • Thomas Münch u. a.: Der Markt Thurnau mit seinen Ortsteilen. Geiger, Horb am Neckar 1993, ISBN 3-89264-785-2.
  • Uta von Pezold: Schloß Thurnau. Schloßanlage in der Fränkischen Schweiz und die Herren von Giech. In: Arx. 28, 1, 2006, ISSN 0394-0624, S. 29–33.

Weblinks

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