Schloßborn

Schloßborn
Schloßborn
Gemeinde Glashütten
Wappen von Schloßborn
Koordinaten: 50° 2′ N, 8° 23′ O50.0311111111118.3819444444445390Koordinaten: 50° 1′ 52″ N, 8° 22′ 55″ O
Höhe: 390 m ü. NN
Fläche: 14,11 km²
Einwohner: 3.000 (2004)
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 61479
Vorwahl: 06174

Schloßborn ist einer von drei Ortsteilen der Gemeinde Glashütten im Hochtaunuskreis. Er liegt im Taunus, nordwestlich von Frankfurt am Main.

Nachbarorte sind Königstein im Taunus, Ruppertshain, Niederreifenberg, Heftrich, Ehlhalten und Glashütten. Die Gemarkungsfläche von Schloßborn beträgt 1.411 Hektar.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Blick von Süden auf Schloßborn

Die Ortslage Schloßborn befindet sich im Naturpark Hochtaunus, westlich unterhalb des Glaskopfes (687 Meter), im Tal des Weiherbachs, reicht aber auch in das südlich benachbarte Tal des Silberbachs hinüber.[1] Schloßborns relativer Wasserreichtum ist auf die Lage im Quellgebiet der beiden Bäche zurückzuführen.

Schloßborn ist umgeben von mittleren Höhen. Der Steinkopf (570 Meter), der Eichkopf (563 Meter) und der Atzelberg (507 Meter) liegen im Süden. Zwischen dem Ort und dem Tal des Dattenbachs, der unter dem Hauptnamen Schwarzbach in den Main mündet, liegen im Südwesten Platte (455 Meter) und Spitzeberg (450 Meter) und im Westen der Butznickel (462 Meter) mit dem Dattenberg genannten Ausläufer.[1]

Verkehrsgeographisch liegt Schloßborn an einer Landesstraße, etwa drei Kilometer entfernt von dem Abzweig von der alten Kölnischen Straße, der heutigen Bundesstraße 8 (Frankfurt–Königstein–Esch–Limburg–Köln). Diese Landesstraße führt hinunter zu der ähnlich weit entfernten Talstraße am Dattenbach in der Senke Hofheim am TaunusEppsteinWaldems-Esch.[1]

Wappen

Das Wappen Schloßborns besteht aus einem Schild, das aus vier Feldern besteht. Die Felder oben links und unten rechts sind weiß und die jeweils gegenüberliegenden Felder rot unterlegt. Der Turm im Feld oben links weist auf ein früheres mittelalterliches Jagdschloss und die Stadtmauer Schloßborns hin. Der Brunnen (Born) im Feld oben rechts symbolisiert den Wasserreichtum Schloßborns. Die unteren Symbole weisen auf Schloßborns Geschichte hin. Unten links befindet sich das Mainzer Rad, da Schloßborn lange zu Kurmainz gehörte und unten rechts symbolisieren die drei roten Eppsteiner Sparren die Zeit der Herrschaft der Herren von Eppstein.

Geschichte

Schloßborn ist wohl die erste nachweisbare Siedlung in der Idsteiner Senke, im Vorland zum Goldenen Grund. Zur Römerzeit lag die Gegend des heutigen Schloßborn kurz hinter dem Limes auf römischem Gebiet. Später erfolgte eine Besiedelung durch Alamannen und Franken. Die erste urkundliche Erwähnung von Schloßborn erfolgte in der „Bardo-Urkunde“ aus dem Jahr 1043. In dieser Urkunde bestätigt der Mainzer Erzbischof Bardo die Grenzen einer Großpfarrei Born („burne“). Es wird vermutet, dass bereits um 980 eine Holzkirche im Auftrag von Bardos Vorgänger, dem Erzbischof Willigis errichtet wurde. Diese Großpfarrei umfasste bis zu 24 Siedlungen.[2]

Turm
Turm und Mauer

Graf Eberhard I. von Eppstein erbaute 1369 ein Jagdschloss in Born. Die Reste eines Turms und der Ringmauer sind heute noch erhalten.

1540 wurde die Reformation in Born eingeführt. Im Jahr 1604 wurde der Ort jedoch wieder katholisch und gehörte danach zu Kurmainz. 1803 wurde der Kurstaat im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses aufgehoben. Ab 1806 gehörte Born zum Herzogtum Nassau. Hier gehörte es zum Amt Eppstein. Seit 1. Januar 1810 wurde Schloßborn dem Amt Königstein angegliedert. 1816 wurde der Ortsname von Born auf Schloßborn (aus Schloß und Born = Brunnen) geändert.

Mit dem Ende des Deutschen Kriegs kam Schloßborn zu Preußen. Dort gehörte es zum Obertaunuskreis. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg wurde Schloßborn im Rahmen der Alliierten Rheinlandbesetzung Ende 1918 französisch besetzt und dem Hilfskreis Königstein zugeschlagen.

Am 1. August 1972 wurde Schloßborn im Rahmen der Gebietsreform in Hessen durch Gesetz in die Großgemeinde Glashütten eingemeindet. Gleichzeitig wurde der Ort aus dem Main-Taunus-Kreis aus- und die den Hochtaunuskreis eingegliedert.[3]

Infrastruktur und Sehenswürdigkeiten

Grundschule Schloßborn
Heimatmuseum

In Schloßborn befindet sich der katholische Kindergarten Marienruhe, die Grundschule sowie ein Freibad. Die Grundschule wurde 2005 in Betrieb genommen. Das alte Schulhaus, das auch als Rathaus genutzt wurde, ist heute Heimatmuseum.

Im Ortskern von Schloßborn steht die 1713/1714 errichtete katholische Pfarrkirche, die den beiden Aposteln Philippus und Jakobus geweiht ist.

Von der alten Stadtmauer sind noch Reste sowie ein Turm zu sehen.

Schwimmbad

Freibad

In der Mitte des Ortes befindet sich das beheizte Freibad. Besondere Attraktion ist die breite Wellenrutsche auf der mehrere Personen gleichzeitig rutschen können. Neben dem Hauptbecken mit Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich verfügt das Schwimmbad über ein gesondertes Kinderbecken für Kleinkinder. Auffällig sind die Kletterpferde. Mitten auf der Liegewiese steht ein lebensgroßes Pferd mit einem Fohlen. Die beiden Tiere aus Beton dienen als Kletterspielzeug und ergänzen die Spielgeräte der beiden Spielplätze.

Personen

Ehrenbürger

bekannte Persönlichkeiten

  • Norbert Kühne (* 1941 in Groß-Ottersleben, heute: Magdeburg) deutscher Schriftsteller und Psychologe, lebte von 1951-1963 in Schloßborn und besuchte die 5. Klasse der Volksschule, später das Gymnasium in Königstein/Ts.; wohnt heute in Marl (Westfalen).
  • Adelheid Ohlig (* 1945 in Frankfurt (Main)) Journalistin, Dolmetscherin, Übersetzerin und Lehrerin des von ihr begründeten Luna-Yoga; wuchs in Schloßborn bis zum Abitur 1965 auf, lebt heute in der Schweiz und in Deutschland; ist international als Yoga-Lehrerin tätig

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Topografische Karte 1:25.000
  2. Den Verlauf der Grenze des Kirchsprengels Schloßborn in der Bardo-Urkunde untersucht Heinz Benkert in seinem Beitrag „Die umstrittene Ost- und Südgrenze des Kirchsprengels von Schloßborn aus geographischer Sicht“ im Jahrbuch des Hochtaunuskreises 1994, ISSN 0943-2108, S. 63–72
  3. Gesetz zur Neugliederung des Obertaunuskreises und des Landkreises Usingen vom 11. Juli 1972 GVBl. I S. 227

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