Schmalspur

Schmalspur
Reisezug der Rhätischen Bahn bei Langwies
Triebwagen und Touristen-Dampfzug auf der Murtalbahn
Das Albbähnle auf der Fahrt nach Oppingen

Als Schmalspurbahnen werden Bahnen definiert, deren Spurweite kleiner als die Normalspur (1435 mm) ist. Schmalspurige Straßenbahnen werden allerdings im allgemeinen nicht als Schmalspurbahn bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Schmalspurige Bahnen sind einfacher und billiger zu bauen als Normalspurbahnen. Durch die geringere Spurweite können engere Kurvenradien realisiert werden, was in engen Tälern häufig zur Entscheidung für die Schmalspur führte. Die kleineren und leichteren Fahrzeuge ermöglichen auch eine sparsamere Dimensionierung des Oberbaues und damit im Vergleich zur Normalspurbahn niedrigere Baukosten, weswegen auch im Flachland Schmalspurbahnen zu finden waren (z.B. ehem. MPSB u.ä.).

Ihr größter Nachteil ist die Notwendigkeit, Fracht an den Übergangsstationen zum Normalspurnetz umzuladen. Als Abhilfe wurde auf Strecken mit passendem Umgrenzungsprofil die Möglichkeit geschaffen, vollständige Güterwaggons auf Rollwagen oder Rollböcke zu verladen. Ein zusätzlicher Nachteil ist ihre vergleichsweise schlechtere Laufruhe. Bei gleichen Geschwindigkeiten sind die Erschütterungen und Schwankungen stärker als bei Normalspur - oder gar Breitspurbahnen. Deswegen wurden Schmalspurbahnen häufig dort errichtet, wo es weniger auf Tempo als auf geringeren Platzbedarf und kleinere Kurvenradien ankommt. Eine weite Verbreitung fanden schmale Spurweiten bei Bergbahnen und Straßenbahnen, wo die oben beschriebenen Nachteile nicht zum Tragen kommen. So war die Erschließung vieler alter Städte mit engen verwinkelten Gassen nur mit schmalspurigen Straßenbahnen möglich. Eine noch geringere Spurweite weisen z. B. die Parkeisenbahnen auf.

Abgrenzung zur Kleinbahn

In der Umgangssprache wird der Begriff „Schmalspurbahn“ oft fälschlicherweise mit dem Begriff „Kleinbahn“ gleichgesetzt. Eine nach dem preußischen Kleinbahngesetz gebaute und betriebene Kleinbahn kann aber auch in Regelspurweite gebaut sein. Dagegen gibt es in vielen Ländern schmalspurige Hauptbahnen, zum Beispiel die Kapspur in Südafrika oder Japan und Meterspur in Indien, Kenia oder Tunesien. In diesen Ländern wird der Begriff „Schmalspur“ deshalb auch nur für Bahnen mit geringerer Spurweite als die der jeweiligen Hauptbahnen verwendet (z. B. 610 mm in Südafrika).

Gebräuchliche Spurweiten

Zu den häufigsten Spurweiten von Schmalspurbahnen zählen 600 mm (Feldbahnen), 610 mm (2 Fuß), 750 mm, 760 mm (Bosnische Spurweite), 762 mm (2,5 Fuß), 900 mm, 914 mm (3 Fuß), 1000 mm (Meterspur) und 1067 mm (3,5 Fuß, Kapspur). Daneben waren zahlreiche weitere Spurweiten gebräuchlich, manche sind für bestimmte Länder typisch, etwa die 891 mm für Schweden oder die 950 mm für Italien.

Schmalspurbahnen nach Ländern

Siehe auch: Liste der Schmalspurbahnen

Deutschland

In Deutschland hatten Schmalspurbahnen ihre große Zeit ab den 1880er Jahren bis zur Entwicklung des Lastkraftwagens. Sie waren als Feldbahnen oder Waldbahnen in großer Zahl im Einsatz. In den Gebirgen, wie z.B im Harz, kamen sie wegen schwieriger Geländebedingungen zum Einsatz. Vereinzelt schon vor dem Zweiten Weltkrieg wurden in Deutschland Schmalspurstrecken stillgelegt und abgebaut. Im Sommer 1945 wurden von der Sowjetunion als Reparationsleistung bis zum September 1945 auf den vorpommerschen Klein- und Nebenbahnen 435,28 km Schmalspurstrecken abgebaut..[1] Später wurden dann viele Schmalspurstrecken in Deutschland stillgelegt und abgebaut, zunächst vor allem in der Bundesrepublik, ab ca. 1960 auch zunehmend in der DDR. Die wenigen verbliebenen Schmalspurbahnen in Deutschland dienen heute meist touristischen Zwecken oder als Museumsbahnen.

Mecklenburg-Vorpommern

Hier verkehrt die sogenannte Bäderbahn Molli. Sie fährt mehrmals täglich von Kühlungsborn nach Bad Doberan und zurück. Weiter gibt es den ‚Rasenden Roland‘, der zwischen Putbus und Göhren verkehrt.

Sachsen

Hauptartikel: Sächsische Schmalspurbahnen, Liste der Schmalspurbahnen in Sachsen

Sachsen besaß einst das größte einheitlich betriebene Schmalspurbahnsystem in Deutschland, welches als Besonderheit ausschließlich durch den Staat errichtet und betrieben wurde. Bereits 1881 wurde mit der Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Kirchberg die erste Strecke eröffnet. In den Folgejahren entstanden vor allem im Erzgebirge, aber auch im landwirtschaftlich geprägten Mittelsächsischen Hügelland und in der Oberlausitz eine Vielzahl von Strecken. Nach dem Ersten Weltkrieg erreichte das Netz mit 29 Einzelstrecken und über 500 Kilometern Gesamtlänge seine größte Ausdehnung. Viele Strecken erlangten später neben ihrer wirtschaftlichen Bedeutung auch eine hohe Bekanntheit als Touristenbahnen. Um 1970 wurden die meisten Strecken aus Rentabilitätsgründen aufgegeben, nur ein geringer Teil blieb seinerzeit wegen ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung erhalten.

Auf fünf sächsischen Schmalspurbahnen wird heute noch regulärer Schienenpersonennahverkehr angeboten. Weitere Strecken - wie die bekannte Preßnitztalbahn - wurden nach 1990 als Museumsbahn wieder aufgebaut.

Sachsen-Anhalt

Selketalbahn im Harz

Während die Südharz-Eisenbahn (Streckenabschnitt (Braunlage)–Sorge–Tanne siehe auch Niedersachsen) von 1899 bis 1963 betrieben wurde, existieren noch die Mansfelder Bergwerksbahn als älteste betriebsfähige Schmalspurbahn Deutschlands in der Funktion als Museumsbahn und die Harzer Schmalspurbahnen, bestehend aus Selketalbahn, Harzquerbahn und Brockenbahn mit 1000 mm Spurweite. Sie bilden das größte verbliebene Schmalspurnetz Deutschlands.

Schleswig-Holstein

Das nördlichste Bundesland hat die Bahnen auf Amrum (900 mm) und Sylt (Meterspur) längst verloren. Nach dem Bau der Flensburger Kreisbahn entwickelten sich rasch schmalspurige Kreisbahnnetze in den damaligen Kreisen Eckernförde, Rendsburg und Norderdithmarschen, die ebenfalls der Vergangenheit angehören. Mit der Abtretung Nordschleswigs 1920 gingen auch die Kreisbahn auf Alsen, die Apenrader Kreisbahn und die Haderslebener Kreisbahn an Dänemark und wurden später stillgelegt. Die heute noch betriebene Strecke Niebüll–Dagebüll wurde 1895 als in Meterspur eröffnet und 1926 auf Normalspur umgespurt.

Nur zwei schmalspurige Materialbahnen des Amtes für ländliche Räume (ALR) zu den Halligen Nordstrandischmoor (Feldbahngleis) sowie Oland und Langeneß (900 mm) sind noch in Betrieb.

Österreich

Die Österreichischen Schmalspurbahnen wurden aus militärischen Überlegungen fast ausschließlich in der Bosnischen Spurweite von 760 mm errichtet. In Betrieb steht unter anderem die Mariazellerbahn. Die Meterspur fand hauptsächlich bei straßenbahnähnlichen elektrischen Lokalbahnen und Zahnradbahnen Verwendung. Die Linzer Straßenbahn ist in einer Spurweite von 900 Millimetern gebaut.

Mehrere Strecken stehen heute noch als reguläre Träger des öffentlichen Verkehrs in Betrieb, auf einigen stillgelegten Strecken wurden Museumsbahnen errichtet.

Schweiz

Hauptartikel: Schmalspurbahnen in der Schweiz

In der Schweiz besteht von Graubünden bis ins Wallis ein durchgehendes Meterspurschienennetz, das von der Rhätischen Bahn und der Matterhorn-Gotthard-Bahn benutzt wird. Zermatt wird sogar ausschließlich per Schmalspurbahn versorgt, da im Fremdenverkehrsort ein Autofahrverbot besteht. Daneben finden sich fast in allen Teilen der Schweiz kleinere Netze oder Strecken, überwiegend in Meterspur (etwa im Berner Oberland oder im Jura), andere Spurweiten wie 750 mm oder 800 mm sind nur bei einzelnen Strecken zu finden.

Schweden

DONJ 12 in Jädraås 9. August 2008(891 mm Spurweite)

In Schweden wurden seit 1873 Schmalspurstrecken überwiegend in der typisch schwedischen Spurweite von 891 mm (entsprechend drei schwedischen Fuß) erbaut. Die durch private Betreiber erbauten Netze erreichten teilweise beachtliche Größen. Das umfangreichste Netz wurde in Småland und Östergötland erbaut. Es reichte von Örebro bis nach Torsås südlich von Kalmar und hatte eine Länge von 1180 km. Das zweitgrößte Netz entstand in Västergötland, von Göteborg bis Gullspång, zwischen Vänern und Vättern gelegen, das 1930 in seiner größten Ausdehnung eine Länge von rund 550 km hatte. Kleinere 891-mm-Netze entstanden mit der Roslagsbanan nordöstlich von Stockholm und auf den Inseln Öland und Gotland.

Mit insgesamt 630 km erreichte auch das in Kapspur (1067 mm) erbaute Netz in Südschweden (zwischen Halmstad am Skagerrak und Torsås) eine beachtliche Länge. Daneben entstanden in Schweden einzelne Strecken in 600, 802, 1093, 1188 und 1217 mm Spurweite.

Die schwedischen Schmalspurbahnen waren sämtlich von privaten Gesellschaften erbaut worden - wie auch große Teile des Normalspurnetzes. Im Zuge der Verstaatlichung des schwedischen Bahnnetzes seit 1930 kamen von 1933 bis 1952 fast alle Schmalspurstrecken in den Besitz der Staatsbahn Statens Järnvägar (SJ). SJ hatte nun 2324 km 891-mm-Strecken und 433 km 1067-mm-Strecken in Besitz, begann aber bald mit der Stilllegung der meisten Strecken. Einige Strecken wurden zwischen 1954 und 1978 allerdings auch auf Normalspur umgebaut, etwa zwischen Kristianstad und Karlskrona (früher 1067 mm) oder zwischen Åtvidaberg und Västervik (zuvor 891 mm).

Zwar wurden noch neue Fahrzeuge für Teile der Schmalspurbahnen angeschafft, die meisten wurden jedoch von 1953 an, beginnend mit den Bahnen auf Gotland, bis 1981 stillgelegt. Übrig blieben die 891-mm-Strecke von Växjö nach Västervik sowie das Restnetz der Roslagsbana bei Stockholm, das als Teil des Stockholmer Vorortverkehrs elektrifiziert ist. Letztlich blieb von der Strecke Växjö - Västervik nur ein Museumsbetrieb auf immerhin 71 km Strecke zwischen Västervik und Hultsfred übrig; die Roslagsbana ist dagegen heute mit neuen Fahrzeugen ausgestattet, modernisiert und ein wichtiger Teil des Vorortverkehrs von Stockholm. Außer der Roslagsbana gibt es in Schweden nur noch Museumsbahnen mit Schmalspur.

Spanien

Tren de Sóller - Mallorca

In Spanien existieren verschiedene schmalspurige Netze. Sehr umfangreich und mit ca. 1.200 km eines der längsten europäischen Schmalspurnetze ist das Meterspurnetz von FEVE und EuskoTren, das sich in Nordspanien entlang der Küste vom Baskenland an der französischen Grenze bis nach Galicien erstreckt. Ebenfalls betreibt FEVE eine kaum befahrene Strecke von Bilbao nach León sowie eine kurze Regionalstrecke bei Cartagena. In Katalonien bietet der Betreiber FGC einige ergänzende S-Bahn-Linien in Schmalspur an. Die ehemaligen Schmalspur-Strecken bei Valencia wurden vollständig in das Metro-Netz integriert. Die Strecke von Alicante nach Denia wird schrittweise in eine Straßenbahn konvertiert. Die schmalspurigen Vorortstrecken von Málaga sind bis auf die Strecke nach Fuengirola, die in Breitspur umgebaut wurde, stillgelegt, wobei hier ebenfalls eine Integrierung in das zukünftige Metro-Netz vorgesehen ist. Auch die Metro Bilbao basiert zum Teil auf einer ehemaligen FEVE-Schmalspurstrecke. Verschiedene Strecken in Mallorca werden vom Betreiber SFM renoviert und betrieben.

Italien

In Italien existieren heute noch Schmalspurbahnen in Meterspur wie die Rittnerbahn und in der in Italien weit verbreiteten Spurweite von 950 mm (zum Beispiel die Strecken der Ferrovie della Sardegna auf Sardinien).

Eine Ausnahme bildete bis 1960 die Grödnerbahn in bosnischer Spurweite.

Polen

In Polen fanden sich bis etwa 1990 in fast allen Landesteilen teils sehr umfangreiche Schmalspurnetze, verbreitet waren vor allem die Spurweiten 1000 mm und 750 mm. In Kujawien gab es auch öffentliche Bahnen mit 600 mm Spurweite. Eine Besonderheit war die noch aus preußischen Zeiten stammende Spurweite von 785 mm des überwiegend für industrielle Zwecke genutzten Schmalspurnetzes in Oberschlesien. Die umfangreichsten Netze lagen in Pommern und Kujawien sowie rund um Posen. Die meisten Bahnen sind in den Jahren seit 1990 stillgelegt worden, auf einigen Reststrecken wird aber noch Museumsbetrieb angeboten.

Tschechien

Heizhaus Kamenice nad Lipou (1906)

Im heutigen Tschechien gab und gibt es nur einige wenige Schmalspurbahnen, die allerdings meist wie in Österreich in der bosnischen Spurweite von 760 mm ausgeführt worden waren. Finanzielle Zuschüsse bewilligte der böhmische Landtag seinerzeit nur für Normalspurbahnen, so dass bei den meisten privaten Lokalbahnen eine schmalspurige Ausführung nicht in Frage kam. Darüber hinaus existierten noch einige schmalspurige Industriebahnen in verschiedenen Spurweiten.

Erhalten sind heute noch drei Strecken, die nach wie vor im regulären Schienenpersonennahverkehr betrieben werden.


Ungarn

Die meisten ungarischen Schmalspurbahnen haben eine Spurweite von 760 mm, die touristische Nutzung gewinnt an Bedeutung.

Jugoslawien

Zug auf der Museumsbahn Šarganska Osmica in Serbien

In Bosnien-Herzegowina wurde ab 1878 (Berliner Kongress: Berliner Frieden) von der österreichischen Militärverwaltung eine Versorgungsbahn von Bosanski Brod nach Sarajevo gebaut, aus der sich unter der Verwaltung von Österreich-Ungarn ein weites Netz an Schmalspurbahnen in der so genannten Bosnischen Spurweite entwickelte (760 mm). Nach dem ersten Weltkrieg mit dem serbischen Schmalspurnetz in gleicher Spurweite verbunden, entstand so zwischen Beograd und Dubrovnik, sowie zwischen Nordbosnien und Montenegro ein umfangreiches Streckennetz von Hauptbahnen auf schmaler Spur, auf dem auch Schnellzüge verkehrten.

Daneben existierten zahlreiche Waldbahnen in gleicher Spurweite (zB. Steinbeisbahn im Raum Jajce/Prijedor/Drvar, die vor dem Bau der normalspurigen Hauptbahn Bihać-Split bis Knin führte oder die Usoratalbahn, die in ihrer größten Ausdehnung bis Banja Luka reichte; Krivaja-Waldbahn Zavidovići-Kusaće).

Alle Linien wurden aber spätestens in den 70er-Jahren durch neu errichtete Normalspurstrecken ersetzt oder eingestellt. In den Nachfolgestaaten Jugoslawiens ist als Museumsbahn ein wieder aufgebautes Teilstück der Šarganska osmica (Šarganer Achter), am Šargan-Pass in Westserbien in Betrieb. Daran anschließend wird im benachbarten Bosnien-Herzegowina ein Teilstück der Bosnischen Ostbahn bis Višegrad wieder aufgebaut.


Griechenland

Pyrgos Bahnhof, Griechenland

In Griechenland befindet sich auf dem Peloponnes ein umfangreiches Meterspurnetz, das unter anderem Korinth und Patras verbindet und eine Rundfahrt um die ganze Halbinsel ermöglicht. Zwischen Athen und Korinth ist der Umbau auf Normalspur abgeschlossen. Ebenfalls auf dem Peloponnes befindet sich die 750-mm-Schmalspurbahn von Diakopto nach Kalavrita, die auch Abschnitte mit Zahnstange aufweist. Die thessalische Meterspurbahn von Volos nach Kalambaka wurde vor einigen Jahren auf Normalspur umgebaut, die Strecke von Volos nach Velestino stillgelegt. Als Touristikbahn in zwei Abschnitten wieder in Betrieb genommen wurde die Pilionbahn mit einer Spurweite von 600 mm.

Zypern

Auf der Insel Zypern bestand von 1904 bis 1951 die schmalspurige, staatliche Eisenbahnlinie Cyprus Government Railway vom Hafen Famagusta über Nikosia bis zum Hafen von Morphou. Die Spurweite betrug 762 mm (2' 6").

Afrika

Ein Zug der Welsh Highland Railway Großbritannien. Die Garratt-Lokomotive wurde 1997 aus Südafrika eingeführt (SAR-Klasse NGG 16, 610 mm Spurweite).

Schmalspurbahnen sind in Afrika weit verbreitet und wurden dort von den jeweiligen Kolonialmächten erbaut. Ein Beispiel ist die Strecke, die Abidjan mit Ouagadougou und Kayes verbindet (Abidjan-Niger-Bahn). Im südlichen Afrika ist die Kapspur als überregionale "Normalspur" anzusehen, in der das hochwertige Streckennetz errichtet wurde. Nebenstrecken wurden häufig in der Spurweite 610 mm errichtet; die Strecke von Port Elizabeth nach Avontuur ist mit 283 km die weltweit längste Strecke dieser Spurweite.

Südostasien

Mit einer Gesamtlänge von über 13.000 km ebenfalls weit verbreitet sind Schmalspurbahnen in den Ländern der Hinterindischen Halbinsel. In Thailand, Myanmar, Kambodscha und Singapur ist das gesamte Fernbahnnetz in Meterspur ausgeführt, ebenso in Vietnam und Malaysia, wo jeweils noch eine Normalspurstrecke existiert. Im Norden von Vietnam sind darüber hinaus einige Streckenabschnitte in Dualspur ausgeführt.

Indien

In Indien gibt es ein Schienennetz von 3794 km Länge mit einer Spurweite von nur 610 mm (24 Zoll) oder 762 mm (30 Zoll). Wesentlich umfangreicher ist das dortige Meterspurnetz, das aber zunehmend auf die indische Breitspur umgebaut wird.


Einzelnachweise

  1. Werner Hormann: Zur historisch-geographischen Bedeutung der vorpommerschen Klein- und Sekundärbahnen, S. 173. In: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Hrsg.): Pommern - Geschichte, Kultur, Wissenschaft. 1. Kolloquium zur Pommerschen Geschichte, 13. bis 15. November 1990, Greifswald 1991, ISBN 3-86006-038-4

Siehe auch

Literatur

  • G. H. Metzeltin: Die Spurweiten der Eisenbahnen. Ein Lexikon zum Kampf um die Spurweite. Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e.V., Karlsruhe 1974
  • Krobot, Slezak, Sternhart: Schmalspurig durch Österreich. 4. Auflage, Verlag Slezak, 1991, ISBN 3-85416-095-X
  • A. Horn: Die Bahnen in Bosnien und der Herzegovina, Sonderheft Eisenbahn, Zeitschriftenverlag Ployer & Co., Wien 1964
  • P. J. G. Ransom: Narrow Gauge Steam - It's origins and worldwide development, Oxford Publishing Co., 1996, ISBN 0-86093-533-7
  • P. Whitehouse, J. Snell: Narrow Gauge Railways of the British Isles, David & Charles, 1994, ISBN 0-7153-0196-9
  • Hans-Bernhard Schönborn: Schmalspurbahnen in Griechenland, Edition Ergasias, 1997, ISBN 3-909221-32-7
  • Keith Chester: The Narrow Gauge Railways of Bosnia-Hercegovina, Verlag Stenvalls, Malmö 2006, ISBN 91-7266-166-6
  • Keith Chester: East European Narrow Gauge, Locomotives International, 1995, ISBN 1-873150-04-0
  • Bahn-Extra: Schmalspur Bahn-Atlas Geranova, München Bahn-Extra 9502 1995 ISSN 0937-7174
  • Paul Engelbert: Schmalspurig durch Bulgarien, Verlag Stenvalls, Malmö 2002, ISBN 91-7266-155-0
  • Paul Engelbert: Schmalspurig durch Ungarn, Verlag Stenvalls, Malmö 2007, ISBN 978-91-7266-169-1

Weblinks


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