- Schmiedemeister
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Schmied ist die Berufs- und Handwerksbezeichnung für eine Person, deren Hauptaufgabe das Schmieden (Freiform- oder Gesenkschmieden) von Metall in der Einzel- aber auch Massenfertigung ist. Das Gesenkschmieden mit Hilfe von Hohlformen stellt deutlich geringere Anforderungen an die Handfertigkeit des Schmieds als das Freiformschmieden.
Inhaltsverzeichnis
Berufsbeschreibung
Auch heute ist eine Ausbildung in diesem Handwerk möglich. Allerdings hat sich die Bezeichnung des ehemalig Kunstschmied genannten Berufs geändert. Heute heißt der Ausbildungsberuf „Metallbauer, Fachrichtung Metallgestaltung“.
Der Schmiedeberuf ist wieder im Aufwind. Vor allem gestalterische Aufträge und modernes Design kommt heute aus den kleinen "Kreativ-Schmieden" in Mitteleuropa. Die Szene trifft sich bei Schmiedetreffen, die heute in fast allen europäischen Ländern in bestimmten Orten veranstaltet werden.
Spezialisierungen
Ein Schmied war früher im ländlichen Raum ein Universalhandwerker, der, wenn nötig, auch das Baderhandwerk ausübte. Die Spezialisierung kam erst mit der Bildung größerer Siedlungen, welche steigenden Bedarf einzelner Produkte aufwiesen und so die Fertigung nur weniger Produktvarianten wirtschaftlich ermöglichte. Ein guter Schmied war und ist in der Lage, die Nachfrage größtenteils zu bedienen. Das umfasst neben Gebrauchsgegenständen sowohl Waffen als auch verschiedenste Werkzeuge. Dass die Qualität darunter litt, liegt auf der Hand, doch in früherer Zeit war dies auch in der mangelnden Rohstoffqualität begründet. Als der Handel immer größere Gebiete bediente, spezialisierten sich Schmiedemeister, die vorher ein breites Produktspektrum bedienten. Mit der Gründung der Manufakturen verfeinerte sich die Spezialisierung immer weiter. Ein Schmied erledigte dort in vielen Fällen nur noch wenige Handgriffe. Die damit erlernte Routine erlaubte eine relativ hohe Qualität, die auch, was noch wichtiger ist, kontinuierlich auf demselben Niveau blieb. Dass Schmiedemeister angestellt wurden, ist ein recht spätes Phänomen.
Einzelne Regionen erlangten aufgrund ihrer Schmiedeerzeugnisse weltweit Bekanntheit, so zum Beispiel Solingen mit Messern. Aber bis weit ins 19. Jahrhundert fertigten relativ kleine Betriebe die Messer. Solingen ist ein Paradebeispiel für die Manufakturfertigung. Es gab dort noch im 20. Jahrhundert für jeden einzelnen Arbeitsgang einen eigenen Handwerksberuf mit Meistern und Gesellen. Derzeit ist in Deutschland noch ein Solinger Skalpellschleifermeister in die Handwerksrolle eingetragen.
- Fahnenschmied
- Frühschmied
- Goldschmied
- Grobschmied
- Hufschmied (Pferdeschmied)
- Hammerschmied (Schwarzer Graf)
- Harnischfeger (siehe auch Harnisch)
- Kesselschmied (Kupfer- und Messingschmied - Abenarius faber)
- Kettenschmied
- Kunstschmied
- Kupferschmied
- Messerschmied
- Nagelschmied
- Pfannenschmied
- Plattner (Harnischschmied, siehe auch Harnisch)
- Sporer
- Schwertschmied (Japan)
- Schwertfeger
- Sensenschmied
- Silberschmied
- Waffenschmied
- Werkzeugschmied (Zeug- und Zirkelschmied)
- Zirkelschmied
Historische Abbildungen aus dem 16. Jahrhundert von Jost Amman
Berühmte Schmiede
- Mythos: Hephaistos, Ilmarinen, Vulcanus, Tubal-Kain, Schmiedegott
- Sage: Wieland der Schmied, Der Schmied von Kochel
- Volksmärchen: Der Schmied von Jüterbog
- Sepp Daxenberger
Siehe auch
- Hammer
- Amboss
- Schmidt (Vom Beruf zum Nachnamen)
- Ring der Europäischen Schmiedestädte
Weblinks
Schmiedemuseen
- Museum in der Alten Schmiede Groß Neuendorf
- Toggenburger Schmiedemuseum
- Hammerschmiede Burghausen (Nachweislich seit 1465)
- Bilder und Texte über den Sensenschmied
- Das Europäische Zentrum für zeitgemäße Metallgestaltung e. V.
- Schmieden von Forstwerkzeugen mit Federhammer und Schwanzhammer Der Schmied Johann Feiner bei der Herstellung von Schrägsappeln 1976.
- Royal Naval Museum - Blacksmiths Die Schmiede der britischen Marine, mit Photographien. (Text auf englisch)
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