Schmieren

Schmieren

Schmierung ist die Verringerung von Reibung und Verschleiß zwischen zwei Maschinenelementen („Reibpartnern“), die sich relativ zueinander bewegen. Dies geschieht durch den Einsatz eines geeigneten Schmierstoffes und Schmierverfahrens in der Tribologie.

Schmierung kann ähnlich wie Reibung eingeteilt werden:

  1. Grenzschichtschmierung – ähnlich der Festkörperreibung
  2. Teilschmierung - ähnlich der Mischreibung
  3. Vollschmierung - ähnlich Flüssigkeitsreibung

Inhaltsverzeichnis

Grenzschichtschmierung

Der Schmierstoff dringt in den Festkörper ein, es bildet sich eine Reaktionsschicht. Die Belastung wird durch die Rauheitsspitzen der Reibpartner getragen.

Teilschmierung

Die Belastung wird zum einen Teil durch den Schmierfilm und zum anderen Teil durch die sich berührenden Rauheitsspitzen aufgenommen.

Vollschmierung

Die Belastung wird komplett vom Schmierstoff aufgenommen. Die Kontaktflächen sind getrennt. Die Vollschmierung lässt sich weiter unterteilen in:

  1. hydrostatische bzw. aerostatische Schmierung
  2. hydrodynamische Schmierung
  3. elastohydrodynamische Schmierung

Hydrostatische Schmierung (bei Luft: aerostatische Schmierung)

Die Trennung der Kontaktflächen erfolgt durch Einpumpen des Schmierstoffes in den Schmierspalt. Diese Form der Schmierung ist technisch sehr aufwändig und konstruktiv sehr anspruchsvoll.

Hydrodynamische Schmierung

Der Schmierstoff wird durch die Relativbewegung der Kontaktflächen zueinander in den sich verengenden Schmierspalt gefördert. Der Druck im Schmierstoff ist so hoch, dass die Kontaktflächen voneinander abgehoben werden.

Elastohydrodynamische Schmierung

Diese Form der Schmierung tritt im Kontakt hochbelasteter bewegter Walzen auf, z. B. bei Zahnrädern und Wälzlagern. Die Theorie der Elastohydrodynamik (EHD-Theorie) berücksichtigt neben den hydrodynamischen Grundgleichungen auch die elastische Verformung der in Kontakt stehenden Körper. Charakteristisch für die EHD-Schmierung ist eine Verengung des Schmierspalts am Ende der Kontaktzone. Die EHD-Theorie liefert die Basis zur Berechnung des Schmierungseinflusses auf Zahnradschäden wie Grübchen, Fressen oder Graufleckigkeit.

Literatur

  • Vogelpohl, G.: Betriebssichere Gleitlager: Berechnungsverfahren für Konstruktion und Betrieb. Springer-Verlag, Berlin, 1958, 315 S.
  • Lang,O.R.: Geschichte des Gleitlagers. Daimler-Benz AG, Stuttgart, 1982.
  • Popov, Valentin L.: Kontaktmechanik und Reibung. Ein Lehr- und Anwendungsbuch von der Nanotribologie bis zur numerischen Simulation, Springer-Verlag, 2009, 328 S., ISBN 978-3-540-88836-9.

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schmieren — Schmieren, verb. reg. act. 1. Eigentlich, einen halb festen und halb flüssigen, oder dicklich flüssigen Körper auf einen festern ausdehnen. Jesus schmierete den Koth auf des Blinden Auge, Joh. 9, 6. f. Einem Kinde den Brey in den Mund schmieren.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • schmieren — V. (Mittelstufe) etw. mit Schmiere versehen Synonyme: einschmieren, ölen Beispiel: Er hat die Achsen des Wagens mit Öl geschmiert. schmieren V. (Mittelstufe) etw. auf etw. streichen Synonyme: beschmieren, bestreichen Beispiel: Er hat ein bisschen …   Extremes Deutsch

  • schmieren — »mit Fett bestreichen; einfetten«: Das altgerm. Verb (mhd. smir‹we›n, ahd. smirwen, niederl. smeren, engl. to smear, schwed. smörja) ist eine Ableitung von dem altgerm. Substantiv nhd. mdal. ↑ Schmer »Fett« . Vgl. auch Schmirgel. – Die… …   Das Herkunftswörterbuch

  • schmieren — bestechen; korrumpieren; herumkrakeln (umgangssprachlich); hinschmieren (umgangssprachlich); herumkritzeln (umgangssprachlich); kritzeln; herumschmieren (umgangssprachl …   Universal-Lexikon

  • Schmieren — 1. Dat will k di s mêren1, seggt de Potlapper, mîn Mûl mit Speck un Fett, un dîn Hals mit Ohrfîgen. – Kern, 504. 1) Absichtlich statt sweren. Eine ähnliche Verwechselung findet in dem Schiffersprichwort statt: Gott ver d übbel (verdopple statt… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • schmieren — Es geht wie geschmiert: es geht vortrefflich, ohne Stockungen. Obersächsisch sagt man: ›jemand liest wie geschmiert‹, also mühelos, ohne Anstoß und ohne steckenzubleiben. Die Redensart leitet sich vom Schmieren des Wagenrades ab.{{ppd}}… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • schmieren — schmie·ren; schmierte, hat geschmiert; [Vt] 1 etwas schmieren Fett oder Öl auf Teile einer Maschine oder eines Geräts geben, damit diese sich leichter und schneller bewegen ≈ ölen <eine Fahrradkette, eine Maschine, die Räder schmieren> || K …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • schmieren — 1. [ein]cremen, [ein]fetten, [ein]ölen, mit Fett einreiben; (geh.): balsamieren, salben; (ugs. scherzh.): einbalsamieren; (Technik): abschmieren. 2. anpinseln, bepinseln, bestreichen, einstreichen, pinseln, streichen. 3. kritzeln,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • schmieren — schmieren1 Vsw salben std. (8. Jh.), mhd. smir(we)n, smern, ahd. smirwen, mndd. smeren, mndl. smeren Stammwort. Aus g. * smerw ija Vsw. schmieren , auch in anord. smyrja, smyrva, ae. smirwan. Denominativ zu Schmer, also mit Fett o.ä. versehen .… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schmieren — tepimas statusas T sritis fizika atitikmenys: angl. lubrication vok. Schmieren, n; Schmierung, f rus. смазка, f; смазывание, n pranc. graissage, m; lubrification, f …   Fizikos terminų žodynas

  • schmieren — [schmi:àn] bestechen (...brauchst bloß gscheit schmiern, dann werd dei Plan sofort genehmigt!) jmdm. eine schmieren = jmdn. ohrfeigen …   Bayrische Wörterbuch von Rupert Frank

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”