Schwarzach (Odenwald)

Schwarzach (Odenwald)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Schwarzach
Schwarzach (Odenwald)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schwarzach hervorgehoben
49.3730555555568.9830555555556219
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Neckar-Odenwald-Kreis
Höhe: 219 m ü. NN
Fläche: 8,37 km²
Einwohner:

3.198 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 382 Einwohner je km²
Postleitzahl: 74869
Vorwahl: 06262
Kfz-Kennzeichen: MOS
Gemeindeschlüssel: 08 2 25 116
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 14
74869 Schwarzach
Webpräsenz: www.schwarzach-online.de
Bürgermeister: Theo Haaf
Lage der Gemeinde Schwarzach im Neckar-Odenwald-Kreis
Hessen Bayern Hohenlohekreis Landkreis Heilbronn Main-Tauber-Kreis Rhein-Neckar-Kreis Rhein-Neckar-Kreis Adelsheim Aglasterhausen Billigheim Binau Buchen (Odenwald) Elztal (Odenwald) Fahrenbach Hardheim Haßmersheim Höpfingen Hüffenhardt Limbach (Baden) Mosbach Mudau Neckargerach Neckarzimmern Neunkirchen (Baden) Obrigheim (Baden) Osterburken Ravenstein Rosenberg (Baden) Schefflenz Schwarzach (Odenwald) Seckach Waldbrunn (Odenwald) Walldürn Zwingenberg (Baden)Karte
Über dieses Bild

Schwarzach ist eine Gemeinde im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg, die staatlich anerkannter Erholungsort ist.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Schwarzach liegt im Naturpark Neckartal-Odenwald am Südrand des Odenwalds (im Kleinen Odenwald) mit Blick auf den Kraichgau. Im Westen grenzt sie an den Rhein-Neckar-Kreis. Der Waldanteil beträgt nahezu 48 Prozent.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den ehemaligen Gemeinden Unterschwarzach und Oberschwarzach. Zur ehemaligen Gemeinde Oberschwarzach gehört das Dorf Oberschwarzach und der Ort Forsthaus. Zur ehemaligen Gemeinde Unterschwarzach gehören das Dorf Unterschwarzach und der Schwarzacherhof (Diakonische Einrichtung für Menschen mit Behinderung), der zwischen Unterschwarzach und Oberschwarzach liegt.[2]

Die drei Orte Unterschwarzach, Oberschwarzach und Schwarzacherhof werden vom Schwarzbach durchflossen.

Geschichte

Schwarzach wurde 1143 erstmals urkundlich erwähnt. 1823 wird die Gemeinde in die selbständigen Gemeinden Unterschwarzach und Oberschwarzach aufgeteilt. Mitte des 19. Jahrhunderts wandert etwa ein Drittel der Bevölkerung aus wirtschaftlichen Gründen nach Nordamerika aus. Am 1. Januar 1972 wurde Oberschwarzach nach Unterschwarzach eingemeindet. Am 20. Januar 1972 wurde die Gemeinde Unterschwarzach in Schwarzach umbenannt.

Politik

Gemeinderat

Wahlergebnis 2004:

  1. FWG 52,1 % (+10,2) – 8 Sitze (+2)
  2. CDU 25,0 % (+1,0) – 3 Sitze (=)
  3. SPD 22,9 % (−3,4) – 3 Sitze (−1)
  4. Andere 0,0 % (−7,9) – 0 Sitze (−1)

Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 brachte folgendes Ergebnis:[3]

Partei Stimmen +/− Sitze +/−
FWG 52,0 % (−0,1) 8 (±0)
CDU 29,2 % (+4,2) 4 (+1)
SPD 18,9 % (−4,0) 2 (−1)

Die Wahlbeteiligung lag bei 51,0 Prozent und war damit um 1,3 Prozentpunkte höher als bei der Kommunalwahl 2004. Dem Gemeinderat gehören zehn Männer und vier Frauen an.

Wappen

In Silber (Weiß) an pfahlweis gestelltem, belaubten grünem Zweig drei rote Äpfel (1:2).

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Gebäude der Johannesanstalten von 1914/15

Der „Schwarzacher Hof“ der Johannes-Diakonie Mosbach ist der größte Arbeitgeber und hat beim zwischen Ober- und Unterschwarzach gelegenen Wasserschloss inzwischen eine eigene Siedlung ausgebildet. Die ältesten Gebäude des „Schwarzacher Hofes“ datieren von 1914/15, der Großteil der Gebäude der Einrichtung entstand jedoch erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Schwarzacher Hof bietet 780 Wohnplätze und Außenwohngruppen für Menschen mit Behinderungen. Außerdem bieten die Schwarzacher Werkstätten 800 Plätze und die Fachschule für Sozialpädagogik 240 Plätze.

Während der NS-Gewaltherrschaft wurden im Jahr 1940 von den 200 Heimbewohnern 167 im Rahmen der „Euthanasie“-Tötungsaktion T4 in die Mordanstalt Grafeneck deportiert und umgebracht. Nachdem in den letzten Kriegsjahren die Gebäude als Hilfskrankenhaus von der Daimler-Benz AG requiriert wurden, kamen die verbliebenen Jugendlichen in die Anstalt Eichberg, wo sie ermordet wurden.[4]

Bildungseinrichtungen

Schwarzach verfügt über eine eigene Grundschule.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wasserschloss Schwarzach
Katholische Kirche
Rathaus

Bauwerke

  • Das Wasserschloss Schwarzach geht auf die mittelalterliche Wasserburg Schwarzach zurück, die später Lehensgut und ab dem späten 17. Jahrhundert kurpfälzische Kellerei war. Der verputzte längliche Hauptbau steht noch über dem alten Wassergraben und lässt sich über eine steinerne Brücke erreichen. Von der Wasserburg sind außer Teilen des Grabens noch Mauerreste und ein Eckturm erhalten. Heute befindet sich in dem Gebäude das staatliche Forstamt.
  • Die um 1750 im Barockstil erbaute katholische Kirche in Unterschwarzach weist einen außergewöhnlichen runden Kirchturm auf. Die evangelische Kirche wurde 1914 im Jugendstil erbaut. Das Rathaus in Unterschwarzach ist ein schlossartiger Backsteinbau mit einem Brunnen von 1990. Das historische Rathaus in Oberschwarzach ist heute Geschäftshaus.
  • Die Gemeinde Schwarzach ist reich an Fachwerkhäusern, Gasthöfen, Brunnen- und Dorfteichanlagen
  • Mörserglocke, Kriegerdenkmal
  • An der Straße nach Michelbach befindet sich ein historischer Wasserhochbehälter von 1913

Natur

Regenrückhaltebecken Oberschwarzach
  • Wildpark in Unterschwarzach
  • Um die Gefahr von Hochwasser in der Tallage des Ortes zu dämmen, wurde oberhalb von Oberschwarzach ein Regenrückhaltebecken errichtet.

Theater

Mit dem Theater im Birkenhof gibt es ein Amateurfreilufttheater in Schwarzach.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Regierungsbezirk Karlsruhe. Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2 (Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band 5), S. 261–262.
  3. Endgültige Ergebnisse der Gemeinderatswahlen 2009 beim Statistischen Landesamt
  4. Ulrike Puvogel, Martin Stankowski: Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0 (Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Band 1), S. 81 f.

Weblinks

 Commons: Schwarzach (Odenwald) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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