Schwetz an der Weichsel

Schwetz an der Weichsel
Świecie
Świecie (Polen)
DEC
Świecie
Świecie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kujawien-Pommern
Landkreis: Świecie
Fläche: 11,89 km²
Geographische Lage: 53° 25′ N, 18° 26′ O53.41666666666718.4333333333337Koordinaten: 53° 25′ 0″ N, 18° 26′ 0″ O
Höhe: 19 m n.p.m
Einwohner: 25.628 (30. Juni 2007[1])
Postleitzahl: 86-100 bis 86-105
Telefonvorwahl: (+48) 52
Kfz-Kennzeichen: CSW
Wirtschaft und Verkehr
Zweige: Papierindustrie
Straße: BydgoszczDanzig
Schienenweg: BydgoszczDanzig
Nächster int. Flughafen: Danzig
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 13 Schulzenämter
Fläche: 174, 81 km²
Einwohner: 33.053 (30. Juni 2007)
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Tadeusz Pogoda
Adresse: ul. Wojska Polskiego 124
86-100 Świecie
Webpräsenz: www.um-swiecie.pl

Świecie [ˈɕfʲɛtɕɛ] (deutsch Schwetz) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern und Sitz des Powiats Świecki. Sie hat etwa 25.600 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Świecie liegt an der Einmündung der Wda (dt. Schwarzwasser) in die Weichsel etwa 40 km nördlich von Bydgoszcz und 105 km südlich von Danzig (je Luftlinie).

Geschichte

Der Ort entstand im Mittelalter als Siedlung der pomoranischen Kaschuben. 1198 wurde zum ersten Mal eine Kirche erwähnt. Im 12./13. Jahrhundert war Świecie Zentrum eines pommerellischen Teilfürstentums der Samboriden. Eine Burg bestand hier bereits Ende des 12. Jahrhunderts als Sitz des pomoranischen Herzogs, Grimislaus, in strategischer Lage in der Nähe des Flusses Schwarzwasser kurz vor seiner Mündung in die Weichsel. 1309 wurde die Stadt vom Deutschen Orden eingenommen. 1338 wurde Świecie zur Stadt nach Kulmer Recht erhoben. 1410 erlitt der Deutsche Orden in der Schlacht bei Tannenberg (Grunwald) eine schwerwiegende Niederlage gegen das vereinte Heer von Polen und Litauen. Die Niederlage des Ordens hatte jedoch keine territorialen Auswirkungen in Pommerellen. Erst nach dem Aufstand der preußischen Landstände gegen den Orden 1440, der zum Ausbruch des Dreizehnjährigen Krieges (1453–1466) führte, wurde in Thorn am 19. Oktober 1466 der Zweite Thorner Friede geschlossen. Er brachte Polen den Gewinn Pommerellens, das aber nicht inkorporiert, sondern mit der Krone Polens in einer rechtlich nicht klar definierten Union verbunden wurde. Durch die Lubliner Union von 1569 wurde das Gebiet direkt der polnischen Krone unterstellt.

In der Ersten Teilung Polens, 1772, fiel Świecie an das Königreich Preußen, wo es bis 1920 verblieb. Nach einer schweren Überschwemmung im Jahr 1858 wurde die Stadt an eine etwas erhöhte Lage verlegt. Die wirtschaftliche Entwicklung wurde durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz 1888 entscheidend verbessert. Nach dem Ersten Weltkrieg kam Świecie wieder an Polen und war ab 10. Januar 1920, dem Tage des Inkrafttretens des Versailler Vertrages, Sitz eines eigenen Landkreises. Dieser wurde 1975 aufgelöst, aber durch die Verwaltungsreform in Polen 1999 wieder eingerichtet.

Sehenswürdigkeiten

  • Deutschordensschloss aus dem 14. Jahrhundert
  • Pfarrkirche
  • Befestigungsanlagen
  • Ehemaliges Bernhardiner-Kloster
  • Neogotische St.-Andrzej-Bobola-Kirche
  • Rathaus von 1879
  • Bürgerhäuser

Gmina

Zur Stadt- und Landgemeinde gehören die Ortschaften:

polnischer Name deutscher Name
Chrystkowo Krystkowo (1873-1945 Christfelde)
Czapelki Klein Zappeln (1942-45 Kleinzappeln)
Czaple Groß Zappeln (1942-45 Großzappeln)
Dolne Sartowice Nieder Sartowitz (1942-45 Niedersarten)
Dolne Święte Nieder Schwenten (1942-45 Niederschwenten)
Drozdowo Drosdowo
Dworzysko Dworzysko (1874-1945 Wilhelmsmark)
Dziki Dziki (1942-45 Seikau)
Ernestowo Ernsthof
Głogówko Królewskie Königlich Glugowko (1942-45 Königsglugau)
Górny Sartowice Ober Sartowitz (1942-45 Obersarten)
Górny Święte Ober Schwenten (1942-45 Oberschwenten)
Gruczno Gruczno (1939-42 Grutschno, 1942-45 Grützen)
Kosowo Kossowo (1878-1945 Fliederhof)
Kozłowo Koslowo (1942-45 Kostlau)
Mały Konopat Klein Deutsch Konopath (1942-45 Hanffelde)
Marianki Marienhöhe
Morsk Morsk (1942-45 Schloßdorf)
Niedźwiedź Niedwitz (1942-45 Bärental)
Nowe Dobra Neuguth (1942-45 Neugut)
Polski Konopat Polnisch Konopath (1942-45 Hanfgut)
Przechówko Klein Przechowo (1875-1945 Wintersdorf)
Przechowo Przechowo (1876-1945 Schönau)
Skarszewo Skarszewo (1939-42 Skarschewo, 1942-45 Karsau)
Sulnówko Sullnowko (1942-45 Sulndorf)
Sulnowo Sullnowo (1908-45 Sulnau)
Świecie Schwetz
Terespol Pomorski Terespol (1942-45 Terzelwald)
Topolinek Topolinken (1942-45 Pappelhuben)
Wiąg Jungen
Wielki Konopat Groß Deutsch Konopath (1942-45 Hanfdorf)
Wyrwa Wirwa

Söhne und Töchter der Stadt

Partnerstädte

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007

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