Schälzig

Schälzig
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Schwetzingen
Schwetzingen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Schwetzingen hervorgehoben
49.3833333333338.5666666666667101Koordinaten: 49° 23′ N, 8° 34′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Rhein-Neckar-Kreis
Höhe: 101 m ü. NN
Fläche: 21,63 km²
Einwohner: 22.159 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 1024 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 68701–68723
Vorwahl: 06202
Kfz-Kennzeichen: HD
Gemeindeschlüssel: 08 2 26 084
Stadtgliederung: 5 Stadtgebiete
Adresse der Stadtverwaltung: Hebelstraße 1
68723 Schwetzingen
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Dr. René Pöltl
Lage der Stadt Schwetzingen im Rhein-Neckar-Kreis
Karte
Leimbach
Fassaden am Schlossplatz

Schwetzingen ist eine Stadt im Nordwesten Baden-Württembergs, etwa 10 Kilometer südwestlich von Heidelberg bzw. 15 Kilometer südöstlich von Mannheim gelegen. Die Stadt liegt an der Burgenstraße, einer 1954 gegründeten Ferienstraße, die von Mannheim nach Prag führt. Im Stadtgebiet liegen außer der Stadt Schwetzingen keine weiteren Ortschaften.

Schwetzingen ist eine der fünf größten Städte des Rhein-Neckar-Kreises und ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Seit 1. April 1993 ist Schwetzingen Große Kreisstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage und Naturraum

Schwetzingen liegt in der Metropolregion Rhein-Neckar in der Oberrheinischen Tiefebene, östlich des Rheins und westlich des Odenwalds. Durch die Stadt fließt der Leimbach, der unweit westlich von Schwetzingen in den Rhein mündet.

Die Stadt Schwetzingen besitzt mit Hirschacker einen offiziellen Stadtteil. Daneben gibt es Stadtgebiete, die benannt werden, aber keine offiziellen Stadtteile sind, sondern zum Stadtbereich Schwetzingen gehören. Hierzu gehören das „Schälzig“, ein Neubaugebiet, das „kleine Feld“ in der Nordstadt, die Oststadt (östlich der Bahnlinie), die Südstadt (südlich des Schlossplatzes) und die Nordstadt (nord-westlich der Bahnlinie). Infolgedessen bildet das Stadtgebiet eine relative Einheit. Westlich von Brühl besitzt Schwetzingen eine Enklave in den Rheinauen.

Die Gemarkung erstreckt sich über 2163 Hektar. Davon sind 33,3 Prozent Siedlungs- und Verkehrsfläche, 27,2 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt und 35,7 Prozent sind bewaldet.[2]

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Schwetzingen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt. Alle Gemeinden – außer Mannheim – gehören zum Rhein-Neckar-Kreis: Mannheim, Plankstadt, Oftersheim, Hockenheim, Ketsch und Brühl.

Das Stadtgebiet Schwetzingens ist mit der südlichen Nachbargemeinde Oftersheim vollständig zusammengewachsen. Auch die Nachbargemeinde Plankstadt im Osten grenzt stellenweise direkt an das Schwetzinger Stadtgebiet. Aus diesem Grunde wurden auch Schwetzingen, Oftersheim und Plankstadt mit der Einführung der neuen fünfstelligen Postleitzahlen im Jahre 1993 dieselbe Postleitzahl (68723) gegeben. Der nördliche Stadtteil Hirschacker hat inzwischen direkte Berührungsstellen mit Mannheim-Rheinau und dem Gewerbegebiet Brühls.

Raumplanung

Schwetzingen bildet ein Mittelzentrum mit einem Einzugsgebiet von über 110.000 Einwohnern im Bereich des Oberzentrums Mannheim der Region Rhein-Neckar. Zum Mittelbereich Schwetzingen gehören die Städte und Gemeinden Altlußheim, Brühl, Hockenheim, Ketsch, Neulußheim, Oftersheim, Plankstadt und Reilingen des Rhein-Neckar-Kreises.

Geschichte

Schwetzingen wurde erstmals am 21. Dezember 766 im Lorscher Codex als „suezzingen“ erwähnt, 803 als „Suezzingen Superiore“. Es existieren bereits aus der Jungsteinzeit Siedlungsspuren, darunter viele Bandkeramik-Funde. Ursprünglich waren es zwei Siedlungen, Ober- und Unterschwetzingen, die erst im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts zu einem Dorf zusammenwuchsen. Gehörte das Gebiet anfangs zum Bistum Worms, so gelangte es bereits im 12. Jahrhundert unter die Herrschaft der Pfalzgrafen. Aus dem Jahr 1439 stammt die erste bekannte Einwohnerzahl: 230 Seelen.

Nördlicher Schlossplatz

Das Schwetzinger Wasserschloss wird erstmals 1350 erwähnt, als der Pfalzgraf bei Rhein Rudolf II. das Wohnrecht im Schloss erhielt. Im Dreißigjährigen Krieg und im Pfälzer Erbfolgekrieg wurde das Schloss zerstört und von Kurfürst Johann Wilhelm bzw. dessen Vorgänger wieder aufgebaut. Ab 1720 diente es Kurfürst Carl Philipp nach seinem Auszug aus Heidelberg zunächst zeitweise als Ausweichresidenz, ab 1742 ließ er es zur Sommerresidenz ausbauen. 1750 wurde die „Neuen Stadt" mit Schlossplatz geplant und angelegt, 1752 eröffnete das Schlosstheater.

1759 erhielt Schwetzingen das Marktrecht und wurde im 18. Jahrhundert im Barockstil ausgebaut. 1803 fiel Schwetzingen mit der gesamten rechtsrheinischen Kurpfalz an das Großherzogtum Baden und wurde zum Amtssitz erhoben. 1833 erhielt die Gemeinde Schwetzingen durch Großherzog Leopold die Stadtrechte. Ab 1850 setzte die Industrialisierung ein. Schwetzingen wurde u. a. Sitz von Zigarren- und Konservenfabriken. Auch der Spargelanbau gewann an Bedeutung.

1924 wurde das Bezirksamt Schwetzingen aufgehoben und sein Gebiet mit dem Bezirksamt Mannheim vereinigt, aus welchem 1938 der Landkreis Mannheim entstand. 1930 erhielt die Stadt Schwetzingen einen erheblichen Gebietszuwachs durch Aufteilung des Hardtwalds.

Im Zuge der Kreisreform wurde der Landkreis Mannheim zum 1. Januar 1973 aufgelöst und die Stadt Schwetzingen dem neu gebildeten Rhein-Neckar-Kreis zugeordnet. Im Jahr 1992 überschritt die Einwohnerzahl die 20.000-Grenze. Daraufhin stellte die Stadt Schwetzingen den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung zum 1. April 1993 beschloss.

Religionen

Evangelische Stadtkirche

Schwetzingen gehörte anfangs zum Bistum Worms. Wie in der gesamten Kurpfalz wurde auch in Schwetzingen die Reformation eingeführt und zwar das reformierte Bekenntnis. Dennoch gab es weiterhin auch Katholiken, so dass die Kirche am Ort, die St. Pankratiuskirche, zunächst simultan verwendet wurde. Als im Rahmen der Kirchenteilung in der Kurpfalz 1707 die Kirche den Katholiken übergeben wurde, mussten sich die Reformierten aus Schwetzingen zunächst mit einer Notkirche begnügen. Auch die inzwischen entstandene lutherische Gemeinde hatte eine Notkirche. Doch konnten sich die Reformierten 1785 eine eigene Kirche bauen, die Ende des 19. Jahrhunderts vergrößert wurde. Nach dem Übergang an Baden vereinigten sich die beiden protestantischen Gemeinden zu einer unierten Kirchengemeinde. Gehörte die Gemeinde zunächst zum Kirchenbezirk Oberheidelberg, so wurde Schwetzingen später Sitz eines eigenen Kirchenbezirks, der 2008 im Kirchenbezirk Südliche Kurpfalz aufging. Inzwischen wurde auch die Kirchengemeinde Schwetzingen wegen ihrer Größe in die Melanchthongemeinde, die Noah-Gemeinde, die Luthergemeinde und die Bonhoeffergemeinde Hirschacker aufgeteilt.

Die Katholiken Schwetzingens erhielten – wie bereits erwähnt – ab 1707 die Kirche St. Pankratius, die damals einzige Kirche des Ortes. Die Pfarrgemeinde gehörte zunächst noch zum Bistum Worms und wurde 1821/27 Teil des neu gegründeten Erzbistums Freiburg, wo sie dem Dekanat Heidelberg zugeordnet wurde. 1958 wurde in der Oststadt Schwetzingens die Kirche St. Maria errichtet. Später entstand noch die Kirche St. Josef in Hirschacker. 1960 wurde Schwetzingen Sitz eines eigenen Dekanats für die Gemeinden Edingen, Neckarhausen, Oftersheim, Plankstadt, Schwetzingen, Hockenheim, Ketsch, Neulußheim, Reilingen und Brühl, das jedoch bereits 1976 wieder aufgelöst wurde. Seither gehören die Pfarrgemeinden der Stadt zum Dekanat Wiesloch. Die Pfarrgemeinde St. Pankratius bildet mit der Filialgemeinde St. Maria und der Predigstelle St. Josef in Hirschacker zusammen die Seelsorgeeinheit Schwetzingens.

Neben den beiden in Deutschland großen Kirchen gibt es in Schwetzingen auch freikirchliche Gemeinden und zwar eine Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche und das Christliche Centrum Schwetzingen, Evangelische Freikirche kurz CCS genannt. Weiter gibt es die Evangelische Gemeinschaft, die 1849 aus dem „Evangelischen Verein für innere Mission Augsburgischen Bekenntnisses“ hervorging sowie eine Landeskirchliche Gemeinschaft. Darüber hinaus gibt es auch eine Neuapostolische Kirche und einen Königreichsaal der Zeugen Jehovas in Schwetzingen.

Haupteingang Stadtfriedhof

Seit dem 18. Jahrhundert waren jüdische Familien im Ort ansässig, die eine kleine Jüdische Gemeinde bildeten und sich 1901 einen Synagogenraum im Schwetzinger Schloss einrichteten. In der NS-Diktatur mussten die Gebete eingestellt werden, weil die wenigen verbliebenen jüdischen Bürger emigrierten oder in die östlichen Vernichtungslager deportiert wurden, woran seit 1978 ein Gedenkstein vor der Betstube in der Zeyherstraße erinnert. Verfolgt wurden auch Hitler-Gegner wie der Sozialdemokrat Fritz Schweiger, der 1940 im KZ Dachau ermordet wurde; die Stadt ehrte ihn mit einem Straßennamen. Während des Zweiten Weltkrieges wurden Frauen und Männer aus zahlreichen Ländern nach Deutschland deportiert und auch in Schwetzingen zur Zwangsarbeit eingesetzt. An elf Opfer der Zwangsarbeit, die auf dem Stadtfriedhof begraben sind, erinnert ein VVN-Mahnmal.[3]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahl
1726 420
1784 1.784
1800 2.090
1850 2.900
1. Dezember 1871 3.862
1. Dezember 1880 ¹ 4.649
1. Dezember 1890 ¹ 5.116
1. Dezember 1900 ¹ 6.432
1. Dezember 1910 ¹ 7.876
8. Oktober 1919 ¹ 9.146
16. Juni 1925 ¹ 9.341
16. Juni 1933 ¹ 10.016
Jahr Einwohnerzahl
17. Mai 1939 ¹ 10.983
Dezember 1945 ¹ 11.129
13. September 1950 ¹ 14.068
6. Juni 1961 ¹ 14.992
27. Mai 1970 ¹ 16.508
31. Dezember 1975 18.296
31. Dezember 1980 18.384
27. Mai 1987 ¹ 17.729
31. Dezember 1990 19.098
31. Dezember 1995 21.872
31. Dezember 2000 22.267
31. Dezember 2005 22.345
März 2009² 21.377

¹ Volkszählungsergebnis ² Einwohnermeldeamt

Politik

Rathaus

Gemeinderat

Der Gemeinderat der Stadt Schwetzingen hat 26 Mitglieder, die für fünf Jahre direkt gewählt werden und den Titel „Stadtrat“ führen. Hinzu kommt der Oberbürgermeister als Gemeinderatsvorsitzender. Bei der letzten Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 gab es folgendes Ergebnis:

CDU 10 Sitze
SPD 5 Sitze
FW 4 Sitze
Schwetzinger Wählerforum 97 4 Sitze
Die Grünen 2 Sitze
F.D.P. 1 Sitz

Bürgermeister

Der Bürgermeister wird für acht Jahre direkt gewählt und darf sich seit dem 1. April 1993 Oberbürgermeister nennen. Sein ständiger Vertreter ist der „Erste Beigeordnete“ mit der Amtsbezeichnung „Erster Bürgermeister“. René Pöltl (parteilos) wurde 2008 mit 90,67 Prozent der Stimmen zum Oberbürgermeister von Schwetzingen gewählt, nachdem sein Amtsvorgänger Bernhard Junker zurückgetreten war.

  • 1833–1838: Daniel Helmreich
  • 1838–1851: Carl Welde
  • 1851–1855: Josef Vetter
  • 1855–1865: Johann Wilhelm Ihm
  • 1865–1883: Heinrich Wittmann
  • 1883–1898: Karl Mechling
  • 1898–1904: Heinrich Häfner
  • 1904–1910: Jean Wipfinger
  • 1910–1914: Wilfried Hartmann
  • 1914–1923: Jakob Reinhard; gewählter Bürgermeister
  • 1914–1918: Georg Pitsch, amtierender Bürgermeister
  • 1923–1929: Johannes Götz, zunächst nur kommissarisch
  • 1929–1930: Leopold Stratthaus, kommissarisch
  • 1930–1933: Arthur Trautmann
  • 1933–1945: Arthur Stober
  • 1945: Ernst Karl
  • 1945–1948: Valentin Gaa
  • 1948–1954: Franz Dusberger
  • 1954–1961: Hans Kahrmann
  • 1961–1962: Adolf Schmitt, amtierender Bürgermeister
  • 1962–1981: Kurt Waibel
  • 1981–1982: Walter Bährle, amtierender Bürgermeister
  • 1982–1998: Gerhard Stratthaus
  • 1999–2007: Bernd Kappenstein
  • 2007–2008: Bernhard Junker
  • seit 2008: René Pöltl

Wappen

Das Wappen der Stadt Schwetzingen zeigt in geteiltem Schild, oben in Schwarz ein linksgewendeter, wachsender, rot bewehrter und rot bezungter, goldener Löwe, unten in Blau ein silberner Ring. Die Stadtflagge ist Weiß-Blau

Der Löwe symbolisiert die Kurpfalz, zu der Schwetzingen bis 1803 gehörte. Der Ring war ursprünglich als Rad abgebildet und entstammt dem Siegel des Hans von Schwetzingen, genannt Wagentreiber, der als Verwandter der Herren von Erligheim, mit der Schwetzinger Burg in Verbindung stand. Es handelt sich also um ein sogenanntes redendes Wappen. Aus dem Rad wurde später der Ring. Diese Abbildungen (Löwe und Ring) übernahm die Gemeinde in ihre Siegel und 1898 wurde hieraus das Wappen amtlich festgelegt.[4]

Städtepartnerschaften

Schwetzingen unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Rokokotheater

Theater

Das ehemalige Hoftheater im Schlosskomplex (sogenanntes Rokokotheater) wurde 1752 von Nicolas de Pigage als Theater der kurpfälzischen Sommerresidenz erbaut. Der Innenraum, in den Formen des Frühklassizismus, ist seit 1952 Spielstätte der Schwetzinger Festspiele. Dazu gehört auch das Schwetzinger Theater Theater am Puls, das von dem Theaterleiter Joerg S. Mohr geleitet wird.

Theater am Puls
Karl-Wörn-Haus

Museen

Im Karl-Wörn-Haus - Haus Schwetzinger Sammlungen befindet sich ein stadtgeschichtliches Museum.

XYLON - Museum + Werkstätten e.V. ist ein Zentrum für bildende Kunst mit Schwerpunkt auf dem künstlerischen Hochdruck

Schwetzinger Schloss
Moschee
St. Pankratius

Bauwerke

Schloss Schwetzingen, die ehemalige Sommerresidenz der Kurfürsten von der Pfalz, ist das Wahrzeichen der Stadt. Vor allem in der Zeit vor Kurfürst Karl Theodor, aber auch während seiner Regierungszeit, diente Schwetzingen auch jagdlichen Zwecken. Berühmt ist auch der zugehörige Schlossgarten, der sich von einem typischen Barockgarten nahe dem Hauptgebäude zu einem Garten des englischen Gartenstils erweitert. Die Planung des Schlosspark stammt von dem bekannten Landschaftsarchitekten Friedrich Ludwig von Sckell. Sehenswert im Schlossgarten sind u.a. das sogenannte Rokokotheater von 1752 (der Innendekoration nach eigentlich frühklassizistisch), die Orangerie, das Badhaus (villenartiger Bau mit kostbaren Innenräumen als Rückzugsort für Kurfürst Karl Theodor), der Apollotempel mit dem Heckentheater, die als antike Ruinen gestalteten Bauten des sogenannten römischen Wasserkastells und des Merkur-Tempels, die Moschee (1778-1791), der Minerva-Tempel und der Arionbrunnen.

2006 wurde der Antrag auf Aufnahme der kurpfälzischen Sommerresidenz Schwetzingen in das Welterbe der Unesco verabschiedet. Die Entscheidung über die Aufnahme in die Welterbeliste der Unesco fällt im Juni 2009.

Das Rathaus wurde 1821 erbaut und in den Jahren 1889, 1912 und 1919 erweitert.

Folgende Kirchen gibt es im Stadtgebiet:

  • Katholische Kirche St. Pankratius (1736/38, umgebaut und erweitert 1763/65)
  • Katholische Kirche St. Maria (1958)
  • Katholische Kirche St. Josef in Hirschacker
  • Evangelische Kirche (1756, erweitert und mit Turm versehen 1884/88, nochmals erweitert 1912/13)
  • Evangelisches Gemeindezentrum Melanchthon (1964)

Sport

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Frühjahr: Schwetzinger Festspiele des SWR, international beachtetes Festival für klassische und zeitgenössische Musik, Musiktheater und Theater
  • Juli: Lichterfest (findet im 2-Jahresrhythmus statt)
  • September: Concours d'Elegance für Oldtimer
  • September/Oktober: Schwetzinger Mozartfest
  • Schwetzinger Weihnachtsmarkt
  • Winter: Schwetzinger Eiszauber (Freilufteisbahn auf dem südlichen Schlossplatz)
  • Sommer: Musik im Park (Im Jahr 2007 z.B. mit Katie Melua, The Boss Hoss, Sasha und Nena)

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

In Schwetzingen sind neben den Pfaudler Werken, Möbel Höffner und der Unternehmensgruppe Pfitzenmeier viele kleine und mittelständische Unternehmen ansässig.

Der Tourismus hat in Schwetzingen einen hohen Stellenwert eingenommen, was zu einem großen Angebot an Gastronomie und Hotellerie führte.

2004 arbeiteten in Schwetzingen 6.077 versicherungspflichtig Beschäftigte.

Verkehr

Fernstraßen

Schwetzingen liegt verkehrsgünstig mit direkten Anschlüssen an die A 5 (Anschlussstelle Heidelberg/Schwetzingen) und A 6 (Anschlussstellen Schwetzingen/Hockenheim und Mannheim/Schwetzingen), die direkte Verbindungen in alle Richtungen ermöglichen.

Durch die Stadt verläuft in nord-südlicher Richtung die B 36. Eine westliche Umgehung (Landesstraße 599) wurde schon in den 1990er Jahren zwischen den Autobahnanschlussstellen Mannheim/Schwetzingen und Schwetzingen/Hockenheim gebaut. Seit 2004 laufen die Arbeiten an einer Umgehungsstraße (B 535) zur Anschlussstelle Heidelberg/Schwetzingen, deren erster Bauabschnitt von Mannheim herkommend bis Schwetzingen-Zentrum seit Ende 2006 eröffnet ist.

Eisenbahn

Bahnhof Schwetzingen (Dez. 2008)

Seit 1870 hat die Stadt einen Anschluss an die Bahnstrecke Mannheim–Karlsruhe, der Rheinbahn. Hierauf bewegt sich sowohl Regional- als auch Transportverkehr. Zukünftig soll auf dieser Bahnstrecke auch die S-Bahn RheinNeckar verkehren. Weitere Haltestellen (Hirschacker und Nordstadt) sind im Zuge des S-Bahn-Ausbaus geplant. Bis 1967 führte auch die heute stillgelegte Bahnstrecke Heidelberg–Speyer an Schwetzingen vorbei. Die Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart tangiert das Stadtgebiet im Norden mit dem Pfingstbergtunnel und führt westlich vorbei.

ÖPNV

Von 1910 bis 1938 verkehrte die Straßenbahn Schwetzingen-Ketsch. Zwischen 1927 und 1973 endete außerdem eine Straßenbahnlinie der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG in Schwetzingen. Heute führen Buslinien des Busverkehr Rhein-Neckar in die Nachbargemeinden und die Städte Mannheim und Heidelberg. Schwetzingen gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar. Innerhalb der Stadt gilt ein Sondertarif.

Medien

In Schwetzingen erscheint als Tageszeitung die Schwetzinger Zeitung. Außerdem erscheint jeden Mittwoch eine Ausgabe der Schwetzinger Woche, die allen Schwetzinger Bürgern kostenlos zugestellt wird. In dieser Zeitung wird über lokale Aktivitäten in Schwetzingen berichtet. Seit dem 1. Januar 2008 hat in Schwetzingen der regionale Fernsehsender tvregional seinen Sitz. Er berichtet über aktuelle Ereignisse aus Schwetzingen und der Metropolregion.

Amtsgericht
Finanzamt

Gerichte, Behörden und Einrichtungen

In Schwetzingen befinden sich ein Amtsgericht mit Familiengericht, das zum Landgerichtsbezirk Mannheim gehört, ein Notariat, ein Finanzamt und eine Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit (ehem. Arbeitsamt). Weiterhin gibt es ein Polizeirevier mit Kriminalaußenstelle der Kripo Heidelberg. Ferner gibt es ein Kreiskrankenhaus.

Bildung

Die Stadt Schwetzingen ist Schulträger eines Gymnasiums (Hebel-Gymnasium), einer Realschule (Karl-Friedrich-Schimper-Realschule), einer Hauptschule (Hilda-Schule Hauptschule mit Werkrealschule), vier Grundschulen (Grundschule Hirschacker, Johann-Michael-Zeyher Grundschule, Nordstadt-Grund und Lernbehinderten-Schule und Südstadt-Grundschule) sowie der Kurt-Waibel-Förderschule.

Hochschule für Rechtspflege

Der Rhein-Neckar-Kreis ist Träger der drei beruflichen Schulen, der Carl-Theodor-Schule (Kaufmännische Schule, unter anderem mit Wirtschaftsgymnasium), der Krankenpflegeschule am Kreiskrankenhaus und der Erhart-Schott-Schule (Gewerbliche Schule) sowie der Comenius-Schule für Geistigbehinderte.

Im linken Flügel des Schwetzinger Schlosses befindet sich die Fachhochschule Schwetzingen, Hochschule für Rechtspflege, eine interne Fachhochschule des Landes Baden-Württemberg (Ressort Justiz), an der die Rechtspflegeranwärter der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland ausgebildet werden.

Aus dem zweiten Konjunkturpaket des Bundes werden für eine neue Justizakademie 3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. [5]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Ehrenbürger

Die Stadt Schwetzingen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • 1833: Karl Vierordt, Oberamtmann
  • 1835: Johann Michael Zeyher (1770–1843) - Direktor der Schloßgärten
  • 1871: Dr. Conrad Kiefer, Bezirksassistenzarzt
  • 1874: Dr. Friedrich Junker, Dekan
  • 1895: Otto von Bismarck, Reichskanzler
  • 1897: Clementine Bassermann, Wohltäterin
  • 1929: Prof. Dr. Fritz Hirsch, Pionier der staatlichen Denkmalpflege
  • 1967: Franz Dusberger, Bürgermeister
  • 1998: Gerhard Stratthaus, Oberbürgermeister (1982–1998), Finanzminister von Baden Württemberg (1998–2008)
  • 2005: Walter Bährle, Stadtrat

Mit Schwetzingen verbundene Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stand: 31. Dezember 2004
  3. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 82
  4. Herwig John, Gabriele Wüst: Wappenbuch Rhein-Neckar-Kreis. Ubstadt-Weiher 1996, ISBN 3-929366-27-4, S. 99
  5. Rhein-Neckar-Zeitung vom 6. März 2009

Literatur

  • Staatl. Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit d. Städten u.d. Landkreisen Heidelberg u. Mannheim (Hrsg.): Die Stadt- und die Landkreise Heidelberg und Mannheim: Amtliche Kreisbeschreibung.
    • Bd 1: Allgemeiner Teil. Karlsruhe 1966
    • Bd 3: Die Stadt Mannheim und die Gemeinden des Landkreises Mannheim. Karlsruhe 1970
  • Karl und Volker Wörn: Schwetzingen zur Jahrtausendwende: Geschichte - Kultur - Wirtschaft. Schwetzingen 2000, ISBN 3-87742-157-1, zahlreiche zum Teil farbige Abbildungen und Pläne aus Schwetzingen.
  • Badisches Städtebuch; Band IV 2. Teilband aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart 1959
  • Frank-Uwe Betz: Schwetzingen. Stadt und Leute. Sutton Verlag, Erfurt 2001, ISBN 3-89702-387-3. (Historische Photographien, überwiegend von 1900 bis 1970)
  • Die Lust am Jagen. Jagdsitten und Jagdfeste am kurpfälzischen Hof im 18. Jahrhundert. Begleitbuch zur Ausstellung im Schwetzinger Schloss. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1999, ISBN 978-3-89735-118-9.

Weblinks


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