Schüttelreim

Schüttelreim

Der Schüttelreim ist eine Reimform, bei der die (Anfangs-)Konsonanten der letzten beiden betonten Silben miteinander vertauscht werden. Er stellt somit eine Sonderform des Doppelreims dar (die letzten beiden betonten Silben jeder Zeile reimen sich). Beispiel: „Er schüttelte die Klapperschlang', / Bis ihre Klapper schlapper klang.“

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Schüttelreim ist eine im deutschen Sprachraum seit dem 13. Jahrhundert bekannte Gedichtform. Seit dem 19. Jahrhundert werden Schüttelreime hauptsächlich für vergnügliche Zweizeiler verwendet.

Es gibt ganze Bücher in Schüttelreimform, zum Beispiel Versionen von GoethesFaust“ oder einen Opernführer. Bekannte Schüttelreimer sind Franz Mittler, Anton Kippenberg (Benno Papentrigk), Clemens Plassmann (C. Palm-Nesselmanns), Erich Mühsam, Günter Nehm, Miguel Herz-Kestranek, Werner Sutermeister und Günther Paal.

Schüttelreimsammlungen

  • Hans Arthur Thies (Hrsg.): Zwei Knaben auf dem Schüttelrost. Die schönsten und neuesten Schüttelreime, Klapphornverse, Leberreime, Schnadahüpfl und Limmericks, Verlag Braun & Schneider, München 1954
  • Benno Papentrigk (d.i. Anton Kippenberg): Schüttelreime. Insel Verlag, Leipzig 1939. (1942: Insel-Bücherei Nr. 219/3).
  • Manfred Hanke: Die schönsten deutschen Schüttelgedichte. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1967.
  • Franz Mittler: Gesammelte Schüttelreime. Hrsg.: Friedrich Torberg. 2. Auflage. Piper Verlag, München 1998, ISBN 3-492-21642-0.
  • Wendelin Überzwerch (Hrsg.): Aus dem Ärmel geschüttelt. J.Engelhorns Nachf. Stuttgart 1935, gekürzte Neuauflage Deutscher Bücherbund, Stuttgart 1967.
  • Leo Kettler: Die Rattenleier: Schüttelreime – Lieder – Holzschnitte. Aphaia Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-926677-07-4.
  • Erich Mühsam: Mühsam’s Geschütteltes, Zusammengestellt von Reiner Scholz, Stadt- und Universitätsbibliothek der Stadt Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-88131-075-4.
  • Miguel Herz-Kestranek (Hrsg.): Gereimte Sammelschüttler. Mit Wortspenden geistreicher Schüttelgenossen. Brandstätter, Wien 1995, ISBN 3-85447-606-X.
  • Miguel Herz-Kestranek (Hrsg. und Mitschüttler): Mir zugeschüttelt. Neueste und allerneueste Schüttelreime aus österreichischem Volksmund von Apetlon bis Zürs. Brandstätter, Wien 1999, ISBN 3-85447-838-0.
  • Sven Eric Panitz, Matthias Oheim: Geschüttelt, nicht gerührt!: Schüttelreime. 1. Auflage, Books on Demand, Norderstedt 2009, ISBN 978-3839102411
  • Werner Sutermeister. Der fröhliche Apfelbaum. Bern: Gute Schriften / Paul Haupt, 1973. ISBN 9783718503834
  • Erwin Thieleke: Erwin macht ein Gedicht – dann brauch’ ich keine Rosen... Schuettel-Schuettel 1000 heitere Schüttelreime. 1.Auflage, Media Tec GmbH, Baden-Baden 2009, ISBN 978-3-931387-32-7

Literatur

Weblinks


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  • Binnenreim — Der Reim ist im weiteren Sinne eine Verbindung von Wörtern mit ähnlichem Klang. Im engeren Sinne ist der Reim der Gleichklang eines betonten Vokals und der ihm folgenden Laute bei verschiedenem Anlaut. Beispiel: lauf – sauf; laufen – saufen;… …   Deutsch Wikipedia

  • Doppelreim — Der Reim ist im weiteren Sinne eine Verbindung von Wörtern mit ähnlichem Klang. Im engeren Sinne ist der Reim der Gleichklang eines betonten Vokals und der ihm folgenden Laute bei verschiedenem Anlaut. Beispiel: lauf – sauf; laufen – saufen;… …   Deutsch Wikipedia

  • Endreim — Der Reim ist im weiteren Sinne eine Verbindung von Wörtern mit ähnlichem Klang. Im engeren Sinne ist der Reim der Gleichklang eines betonten Vokals und der ihm folgenden Laute bei verschiedenem Anlaut. Beispiel: lauf – sauf; laufen – saufen;… …   Deutsch Wikipedia

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