Scrooge McDuck

Scrooge McDuck

Dagobert Duck (engl. Originalname: Scrooge McDuck, auch $crooge McDuck) ist eine Comicfigur des Walt-Disney-Universums, die von Carl Barks 1947 erfunden wurde.

Er ist der Onkel von Donald Duck, Angehöriger der Familie Duck, Fantastilliardär und „die reichste Ente der Welt“. Laut den Geschichten von Don Rosa, die auf denen Barks' basieren, liegt sein Geburtsdatum im Jahr 1867.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung der Figur

Dagobert Duck ist eine Erfindung des US-amerikanischen Comiczeichners Carl Barks. Er trat erstmals im Comic Die Mutprobe (Christmas on Bear Mountain) auf, die Weihnachten 1947 erschien. In dieser ermöglicht er seinem Neffen Donald und dessen Familie ein Weihnachtsfest in seiner Berghütte. Der Originalname McDuck ist typisch schottisch und sein Vorname Scrooge ist eine Anspielung auf Ebenezer Scrooge, die Hauptfigur aus A Christmas Carol (dt. Eine Weihnachtsgeschichte) von Charles Dickens. Seinen Namen entnahm die Übersetzerin Erika Fuchs den merowingischen Herrschern des Frankenreichs.[1]

Im Film taucht Dagobert erstmals in dem 15-minütigen Kurzfilm Scrooge McDuck and Money von 1967 auf, in dem er Tick, Trick und Track die Entstehungsgeschichte des Geldes und den Umgang damit zeigt. Gesprochen wurde Dagobert dabei von Bill Thompson.

Fiktive Biografie

Nach Don Rosa

Don Rosa fertigte Anfang der 90er Jahre eine Biografie Dagoberts an, die unter dem Titel Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden veröffentlicht wurde. Diese basiert auf den Geschichten von Barks, enthält aber auch von Don Rosa erdachte Elemente.

In dieser wurde Dagobert Duck 1867 in Glasgow als Sohn einer verarmten Adeligenfamilie geboren. Er arbeitete hart, ging mit dem Geld nach Amerika und arbeitete dort bei seinem Onkel auf einem Flussdampfer. Später betätigte er sich auf der Suche nach Reichtum als Cowboy, dann reiste er als Goldgräber nach Südafrika, Australien und in den wilden Westen. 1896 fand er beim Goldrausch am Yukon in Kanada Gold und wurde reich. Daraufhin baute er sich ein Wirtschaftsimperium auf und wurde 1930 schließlich reichste Ente der Welt. 1936 zog er sich in seine Villa zurück und wurde 1947 von seinem Neffen Donald und dessen Neffen Tick, Trick und Track ins Leben zurückgeholt. Seit 1902 lebt er in Entenhausen.

Charakterisierung

Dagobert lässt sich einen Backenbart stehen, trägt einen Zwicker auf dem Schnabel und verlässt seinen Geldspeicher nie ohne Zylinder auf dem Kopf. Dazu trägt er für gewöhnlich einen roten, selten blauen, Gehrock und Gamaschen. Auch einen Gehstock trägt er immer mit sich.

Dagobert nimmt häufig ein Bad in seinem Geld, das er in einem monumentalen und weithin sichtbaren Geldspeicher aufbewahrt, der das Ortsbild von Entenhausen prägt. Trotz seines riesigen Vermögens legt er eine stark ausgeprägte Sparsamkeit an den Tag. So versucht er, wann immer es geht, bei Donald und dessen Neffen zum Essen eingeladen zu werden oder sich kostenlos gebrauchte Zeitungen zu verschaffen. Trotz seines enormen Reichtums bevorzugt Dagobert Duck den Konsum von trockenem Brot und Leitungswasser. Auch seinen Zylinder und seine Gamaschen hat er aus Kostengründen seit Jahrzehnten nicht mehr erneuert.

Dagobert verehrt seinen Glückszehner, auch Kreuzer Nummer Eins genannt, da er die erste Münze ist, die er als Kind durch Schuheputzen selbst verdient hat. Er bewahrt seinen Glückszehner unter einer Glasglocke auf, nimmt ihn aber oft an einen Faden gebunden als Talisman auf Reisen mit.

Dagobert pflegt vor allem seine Tugenden, die nach eigenem Bekunden dazu geführt haben, dass er zu dem geworden ist, was er heute ist, im Besonderen Sparsamkeit, Ehrlichkeit, Ehrgeiz und harte Arbeit, wobei er es mit der Ehrlichkeit nicht immer ganz wörtlich nimmt und sich des Öfteren an der Grenze zur Legalität bewegt, wenn es darum geht, sein Vermögen zu vergrößern. Seiner Verwandtschaft erzählt er sehr gerne Episoden aus seiner Lebensgeschichte, besonders die Geschichte, wie er beim Goldschürfen am Klondike seine erste Million verdient hat.

Seinem Neffen und Universalerben Donald gegenüber verhält sich Dagobert rücksichtslos und treibt ihn stets zu schwerer Arbeit an, die er üblicherweise mit 30 Kreuzern pro Stunde entlohnt. Aufgrund der hohen Schulden, die Donald bei ihm hat, kann Dagobert in der Regel von ihm verlangen, was er will. Dagoberts Härte gegenüber Donald ist allerdings kein Ausdruck von Boshaftigkeit, sondern getrieben von der Sorge um Donalds charakterliche Qualitäten und vor allem um das Vermögen, das er einmal erben soll. Meistens begründet Dagobert die Forderung nach harter Arbeit Donald gegenüber mit der Feststellung, er habe in seinem Leben ja ebenfalls hart arbeiten müssen, um zu seinem Vermögen zu kommen.

Im Gegensatz zu Donald zeigt sich Dagobert der Schlauheit von Tick, Trick und Track gegenüber aufgeschlossen und legt Wert auf den Rat und die Kreativität seiner drei Großneffen. Gleichzeitig nutzt er die drei jedoch oft skrupellos für seine Zwecke aus und kümmert sich auch nicht um deren moralische Bedenken bezüglich seiner oft etwas zwielichtigen Vorhaben. Vielfach zwingen ihn die drei am Ende der Geschichte jedoch dazu, wenigstens einen Teil der im Wesentlichen durch ihre Mithilfe erlangten Reichtümer abzugeben.

Zu seinen Erzfeinden zählen die Panzerknacker, die versuchen, ihn seines Geldes zu berauben, und die Hexe Gundel Gaukeley, die es alleine auf den Glückszehner abgesehen hat. Weiter sind auch seine geschäftlichen Konkurrenten Klaas Klever aus Entenhausen, der vor allem in europäischen Comics auftritt, und Mac Moneysac aus Südafrika (vor allem in amerikanischen Comics) zu nennen, die jeweils als die „zweitreichsten Enten (bzw. „Menschen“) der Welt“ bezeichnet werden.

Rezeption

Die Figur Dagobert Ducks gilt teilweise als Verkörperung des Kapitalismus und des Profitstrebens. In den 1970er Jahren sahen die Soziologen Ariel Dorfman und Armand Mattelart in Dagobert, wie auch in den Disney-Comics allgemein, den Versuch, Kinder mit der Ideologie des Imperialismus zu „infiltrieren“. Andere sehe in ihm eher das Gegenteil moderner Manager, da er sein Geld noch mit Bodenschätzen und Industrie anstatt mit Finanztransaktionen verdient.[2] Die Welt bezeichnet ihn als „Anti-Heuschrecke“.[1]

Auch seine Verweigerung des Konsums und Sparsamkeit tritt häufig in den Vordergrund.[1][3]

Dagobert Duck liegt mehrere Jahre auf dem ersten Platz der Liste der reichsten fiktiven Personen von Forbes.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c /Enten_sind_keine_Heuschrecken.html Enten sind keine Heuschrecken von Matthias Heine bei Welt.de, 22. Dezember 2007
  2. Jeden Tag ein Talerbad von Volkhard App bei Deutschlandradio, 23. Dezember 2007
  3. Dagobert Duck wird 60 von Peter Mühlbauer bei Heise.de, 24. Dezember 2007
  4. Liste der reichsten fiktiven Personen bei forbes.com

Literatur

  • Ich, Onkel Dagobert, Melzer Verlag 1974 - ISBN 3-7874-0100-8
  • Ich, Onkel Dagobert - Band 2, Melzer Verlag 1974 - ISBN 3-7874-0101-6

Beide Bände enthalten Berichte über die Entstehung der Figur Dagobert Duck mit zahlreichen Fotos und auch Titelseitenabbildungen der Originalfassungen, sowie Seiten mit Gemälden von Carl Barks.

Sekundärliteratur

  • Johnny A. Grote: Der Stammbaum der Ducks. Ehapa Comic Collection, Stuttgart 1999, ISBN 3-7704-0300-2, ISBN 3-7704-0299-5
  • Grobian Gans: Die Ducks. Psychogramm einer Sippe. Wissenschaftliche Verlagsanstalt zur Pflege Deutschen Sinngutes, Gräfelfing vor München 1970 (Soziologie unserer Tage in der Wissenschaftlichen Verlagsanstalt zur Pflege Deutschen Sinngutes, 1)
  • Grobian Gans: Die Ducks. Psychogramm einer Sippe. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1972, ISBN 3-499-11481-X
    Taschenbuchausgabe
  • Johnny A. Grote: Carl Barks. Werkverzeichnis der Comics. 1. Auflage. Ehapa Comic Collection, Stuttgart 1995, ISBN 3-7704-1898-0, ISBN 3-7704-1896-4 (Barks Library Special)
  • David Kunzle: Carl Barks. Dagobert und Donald Duck. Welteroberung aus Entenperspektive, Frankfurt/Main 2002 ISBN 3-596-23949-4
  • Henner Löffler: Wie Enten hausen. Die Ducks von A bis Z.. Beck, München 2004, ISBN 3-406-51608-4

Weblinks


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