Sd.Kfz. 9

Sd.Kfz. 9
Sd.Kfz. 9
Bundesarchiv Bild 101I-311-0904-04A, Italien, Zugkraftwagen, Panzer VI (Tiger I).jpg
Allgemeine Eigenschaften
Besatzung max. 9 Mann
Länge 8,52 m
Breite 2,60 m
Höhe 2,76 m
Masse 18 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung keine
Hauptbewaffnung keine
Sekundärbewaffnung keine
Beweglichkeit
Antrieb V12-Benzinmotor Maybach HL108
250 PS (186 kW)
Federung Querblattfedern (Vorderachse)
Drehstäbe (Kettenlaufwerk)
Höchstgeschwindigkeit 50 km/h
Leistung/Gewicht 13,8 PS/t
Reichweite 260 km
Sd.Kfz. 9 mit Bilstein-Kran bei der Reparatur eine Pz.Kpfw. III (Januar 1943)

Das Sd.Kfz. 9 (Sonder-Kraftfahrzeug 9 − Schwerer Zugkraftwagen 18 t) war ein schweres Halbkettenfahrzeug der deutschen Wehrmacht. Es wurde als Artilleriezugmaschine für die schwersten deutschen Geschütze sowie auch als Schlepp- und Bergefahrzeug entwickelt und während des Zweiten Weltkriegs bis zuletzt an allen Fronten eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Sd.Kfz. 9 ist die bei weitem schwerste Zugmaschine, die von der deutschen Wehrmacht in Dienst gestellt wurde. Das große Halbkettenfahrzeug entstand aufgrund einer Forderung der Wehrmachtsführung nach einem schweren Schlepp- und Bergefahrzeug aus dem Jahre 1936, dabei sollte es auch als Artilleriezugmaschine für schwerste Geschütze eingesetzt werden können. Das Fahrzeug wurde von den Fahrzeug- und Motorenwerken (FAMO) in Breslau konstruiert und gebaut, später wurde es auch von der Firma Vomag in Plauen sowie von Tatra in Nesselsdorf (heute Kopřivnice) gefertigt.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde es zunächst wie gedacht vorwiegend als Schlepp- und Bergefahrzeug für beschädigte Panzer verwendet, mit Fortschreiten des Krieges wurde die Aufgabenlage des Sd.Kfz. 9 jedoch tatsächlich immer mehr in die Rolle des Transporters gedrängt. Das Fahrzeug wurde als Zugfahrzeug für den Strabokran, die schwere Artillerie und Flak, wie etwa die Acht-Acht und schwere Feldhaubitzen wie die 15-cm-schwere Feldhaubitze 18 und größer genutzt.

Als Bergefahrzeug besaß das Sd.Kfz. 9 einen Einsatzkran und Stabilisatoren, damit es auch mit schweren Panzern zurechtkam. Doch selbst unter Einsatz eines Erdspatens wurden mindestens zwei Fahrzeuge benötigt, um einen Panzerkampfwagen VI Tiger zu bergen. Mit der Entwicklung des schweren Bergepanthers verlor das Sd.Kfz. 9 seine Bedeutung, weshalb die Produktion 1944 eingestellt wurde. Dennoch wurde es bis Kriegsende an allen Fronten eingesetzt. Zwischen 1938 und 1944 wurden etwa 2500 Fahrzeuge in drei Versionen gefertigt.

Versionen

Je nach Aufgabengebiet wurde das Sd.Kfz. 9 in unterschiedlichen Versionen gebaut.

Das Sd.Kfz. 9 wurde bei Panzerwerkstattkompanien eingesetzt und transportierte mit Hilfe des Sd.Anh. 116 das zu reparierende Fahrzeug, das Sd.Kfz. 9/1 hatte einen 6 t-Bilstein-Kran, das Sd.Kfz. 9/2 wurde mit einem benzin-elektrischen Hubkran mit 10 t Hubgewicht ausgestattet.

Von der dritten Variante, die keine eigene Bezeichnung erhielt, wurden nur 15 Fahrzeuge fertiggestellt. Anstelle des geschlossenen Aufbaus wurde eine 8,8 cm Flak 37 montiert, das Fahrzeug sollte als Panzerjäger bei der Infanterie genutzt werden. Das Fahrzeug war teilgepanzert: Motorraum, Führerhaus und der Munitionskasten am Heck waren durch Panzerbleche geschützt, die Waffe selbst hatte einen großen Splitterschutzschild. Die Waffenplattform verfügte über abklappbare Seitenwände.

Geländefähigkeit

Das Sd.Kfz. 9 hatte eine Wattiefe von 0,6 m und eine Kletterfähigkeit von 2,0 m.

Literatur

  • Philip Trewhitt: Panzer. Die wichtigsten Kampffahrzeuge der Welt vom Ersten Weltkrieg bis heute. Neuer Kaiserverlag, Klagenfurt 2005, ISBN 3-7043-3197-X, (Wissenswertes - Technik).
  • Vorschrift D 671/1, Schwerer Zugkraftwagen 18t (Sd.Kfz.9), Typ: F2 und F3, Gerätebeschreibung und Bedienungsanweisung zum Fahrgestell, 1943
  • Vorschrift D 671/2, Schwerer Zugkraftwagen 18t (Sd.Kfz.9), Typ: F2 und F3, Ersatzteilliste zum Fahrgestell und Aufbau, 1941

Siehe auch

Weblinks

 Commons: SdKfz 9 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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