Seerepubliken

Seerepubliken
Gösch der italienischen Marine, mit den Wappen der vier großen Seerepubliken, von links oben im Uhrzeigersinn: Venedig, Genua, Pisa, Amalfi

Seerepubliken ist der Sammelname für eine Anzahl von Stadtstaaten, die ihre Blütezeit im Mittelalter in Italien und Dalmatien hatten und eine Rolle als Seemacht (Thalassokratie) des Mittelmeerraumes spielten.

Im allgemeinen versteht man unter den Seerepubliken die vier größten: die Republik Amalfi, die Republik Genua, die Republik Pisa und die Republik Venedig. Die Flaggen dieser vier Seerepubliken erscheinen seit 1946 sowohl in der Flagge der italienischen Kriegsmarine als auch der Handelsmarine. Daneben gab es eine ganze Reihe kleinerer Seerepubliken, die jedoch nie die ökonomische und politische Bedeutung der vier großen erreichten. Zu ihnen gehörten u.a. die Republiken Gaeta, Ancona, Trani, Noli und in Dalmatien die Republik Ragusa und Zara.

Vom 10. bis zum 13. Jahrhundert bauten diese Staaten Flotten auf, die einerseits ihrem eigenen Schutz dienten, andererseits eine herausragende Rolle im Mittelmeerhandel sowie als Transportflotten während der Kreuzzüge spielten. Die Seerepubliken konkurrierten untereinander, schlossen wechselnde Koalitionen bzw. führten gegeneinander Kriege.

Die Seerepubliken waren in der Regel Stadtstaaten, sie waren unabhängig von den damals in Europa dominierenden Mächten. Der Großteil von ihnen ist aus dem Byzantinischen Reich hervorgegangen, mit der Ausnahme von Genua und Pisa. Die meisten der Republiken unterhielten eine Reihe von Überseestützpunkten im ganzen Mittelmeer und im Schwarzen Meer, vor allem auf Sardinien, Korsika, im Nahen Osten und in Nordafrika.

Literatur

  • G. Benvenuti: Le Repubbliche Marinare. Amalfi, Pisa, Genova, Venezia. Roma 1989.
  • A. Frugoni: Le Repubbliche Marinare. - ERI, Torino 1958.
  • P. Gianfaldoni : Le antiche Repubbliche marinare. Le origini, la storia, le regate. 2001.

Weblinks


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