Seifersdorfer Tal

Seifersdorfer Tal
Amor im Seifersdorfer Tal
Die Marienmühle im Seifersdorfer Tal
Hermannsdenkmal und Hermannseiche im Seifersdorfer Tal

Das Seifersdorfer Tal zieht sich entlang der Großen Röder von Liegau-Augustusbad (Ortsteil von Radeberg) an der Grundmühle bis Grünberg (Ortsteil von Ottendorf-Okrilla). Es liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Wachau und der Stadt Dresden und ist nach dem nahen Ort Seifersdorf benannt.

Bekannt ist es vor allem durch seinen Landschaftsgarten, der ab 1781 von der Gräfin Christina von Brühl (Schwiegertochter von Heinrich Graf von Brühl und Besitzerin von Schloss Seifersdorf) angelegt wurde. Das Seifersdorfer Tal ist einer der frühesten Landschaftsgärten in Deutschland. Die Brühls waren bestrebt, Künstler um sich zu scharen und zu fördern. In das Tal kamen zahlreiche Persönlichkeiten, Gelehrte, Philosophen, Musiker, Dichter wie Wieland, Körner, Jean Paul, Caspar David Friedrich, Elisa von der Recke, Goethe, Schiller, Herder, Klopstock und andere.

Seit 1959 ziehen am Pfingstsonntag vormittags tausende Menschen zum „Pfingstsingen“ in dieses Tal. Durchgeführt wird es vom Seifersdorfer Heimatverein. Es treten dort Chöre und Orchester auf, die vor allem volkstümliche Lieder singen. Vorher findet ein Tal-Gottesdienst der evangelischen Kirche am Obelisken statt. Die Chöre treten auf der Naturbühne hinter der Marienmühle auf. Passend dazu liegt daneben der dem Dresdner Hofkapellmeister Johann Gottlieb Naumann gewidmete Stein „Dem Sänger des Tales - Naumann“.

Schwere Zerstörungen richtete ein Tornado am Pfingstmontag 2010 im Tal an, dem Sturm fielen zahlreiche Bäume zum Opfer und das Tal war zeitweilig von der Außenwelt abgeschnitten.[1]

Der Verein Seifersdorfer Thal e.V. hat 1981 die ehremamtliche Pflege und Sanierung des Landschaftsgartens übernommen. Seit 1997 ist die Anlage Eigentum des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V. Mit öffentlichen Förderungen wurden seit 1999 zahlreiche Parkarchitekturen restauriert.

Einzelnachweise

  1. Homepage des Vereins Seifersdorfer Thal e.V..
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Literatur

  • Wilhelm Gottlieb Becker: Das Seifersdorfer Thal. [Darnstedt ...]. - Leipzig : Voß und Leo, 1792. (Digitalisat)
  • Martin Braeß: Das Seifersdorfer Tal mit seinen Denkmälern. in: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz 4(1915)10, Dresden 1915, S. 402-415 (Digitalisat)
  • Karl Josef Friedrich: Führer durch das berühmte Seifersdorfer Tal. Kupfergraben Verlagsgesellschaft, Berlin 1994, ISBN 978 3891812105.
  • Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. und Seifersdorfer Thal e.V.: Das Seifersdorfer Tal. Gartendenkmalpflege und Naturschutz im Landschaftsgarten. Verlag Dober Mügeln, Dresden 2011, ISBN 978-3-9812320-2-8.
  • Dresdner Heide, Pillnitz, Radeberger Land. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1976 (Werte unserer Heimat. Band 27). S. 44.

Weblinks

 Commons: Seifersdorfer Tal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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