Seleukos VI.

Seleukos VI.

Seleukos VI. Epiphanes Nikator (* ca. 120 v. Chr.; † 95 v. Chr. in Mopsuestia) war der älteste Sohn von Antiochos VIII. Grypos und dessen erster Gattin Tryphaina.

Nach dem Tod seines Vaters (96 v. Chr.) ging Seleukos VI. an die Eroberung des seinem Halbonkel Antiochos IX. Kyzikenos gehörigen Gebietsanteil des Seleukidenreichs. Es gelang ihm, seinen aus Antiochia heranziehenden Halbonkel in einer Schlacht zu besiegen und zum Selbstmord zu zwingen. In der Folge fiel ihm kurzfristig das gesamte Reich mit Antiochia zu.[1]

Diesen Erfolg konnte Seleukos VI. aber nicht lange genießen, denn er wurde bereits ein Jahr später von Antiochos’ Sohn Antiochos X. Eusebes geschlagen und musste sich aus Syrien nach Kilikien zurückziehen. Bei Mopsuestia erneut besiegt, suchte er in dieser Stadt Zuflucht und richtete sich hier seinen Hof ein. Die Einwohner waren aber nicht in der Lage, seinen (angeblich) sehr extravaganten Lebensstil länger zu finanzieren. Außerdem stellten seine Versuche, eine neue Armee zu rekrutieren, eine erhebliche Belastung dar. Deshalb kam es zu einer Rebellion, in deren Verlauf er offenbar durch Inbrandsetzung seiner Residenz, des Gymnasiums von Mopsuestia, mitsamt seinen Leuten verbrannte.[2]

Es wurden Silbertetradrachmen von Seleukos VI. gefunden, die sein realistisches Porträt auf der Vorderseite zeigen und die Inschrift Basileos Seleukou Epiphanous Nikatoros (d. h. "von König Seleukos, dem erschienenen siegreichen Gott") tragen. Außerdem sind zwei sich auf Seleukos VI. beziehende Inschriften bekannt.[3]

Vier Brüder Seleukos' VI., darunter Antiochos XI. Epiphanes Philadelphos, Philipp I. Philadelphos und Demetrios III. Eukairos, führten den verheerenden Bürgerkrieg zwischen den verschiedenen Zweigen der Familie fort.

Literatur

Weblinks

Biographie von Seleukos VI. bei Livius.org

Anmerkungen

  1. Eusebius von Caesarea, Chronik, S. 259f. ed. Schöne.
  2. Josephus, Jüdische Altertümer 13, 366ff.; Appian, Syriaca 69, 365; Eusebius von Caesarea, Chronik, S. 259-262 ed. Schöne.
  3. OGIS 261; Inschriften von Priene Nr. 121.


Vorgänger Amt Nachfolger
Antiochos IX. König des Seleukidenreiches
96–95 v. Chr.
Antiochos X., Demetrios III., Antiochos XI. oder Philipp I.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Seleukos — war der Name mehrerer Mitglieder der hellenistischen Dynastie der Seleukiden: Seleukos I. Nikator (358 v. Chr.–281 v. Chr.) Seleukos II. (246 v. Chr.–225 v. Chr.) Seleukos III. (225 v. Chr.–223 v. Chr.) Seleukos IV. (187 v. Chr.–175 v. Chr.)… …   Deutsch Wikipedia

  • Seleukos II. — Seleukos II. (* 265 v. Chr.; † 226 v. Chr.), genannt Kallinikos, war Herrscher des Seleukiden Reiches von 247 bis 226 v. Chr. Der Sohn Antiochos’ II. wurde von seiner Mutter Laodike zum König ausgerufen, nachdem ihre Mitstreiter Berenike die… …   Deutsch Wikipedia

  • Seleukos — Seleukos,   griechisch Sẹleukos, Name hellenistischer Könige aus der Dynastie der Seleukiden. Bedeutende Vertreter:    1) Seleukos I. Nikator [»Sieger«], Begründer der Seleukidendynastie, König (seit 305/304 v. Chr.), * um 358 v. Chr., ✝… …   Universal-Lexikon

  • Seleukos V. — Seleukos V. war König des Seleukidenreichs von 126 bis 125 v. Chr. Er war der ältere Sohn des Demetrios II. und der Kleopatra Thea.[1] Nachdem Demetrios II. auf Veranlassung seiner Gattin Kleopatra Thea ermordet worden war (126 v. Chr.), übernahm …   Deutsch Wikipedia

  • Seleukos — Seleukos. A) Fürsten. I. König von Ägypten: 1) so v.w. Seleukos 9). II. König des Bosporanischen Reichs: 2) Sohn des Spartokos, regierte 431–427 v. Chr., s. Bosporanisches Reich. III. Könige von Syrien: 3) S. I. Nikator, Sohn des Antiochos, eines …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Seleukos I. — Büste des Seleukos (Neapel, Archäologisches Nationalmuseum) Seleukos I. Nikator (griechisch Σέλευκος Α’ Νικάτωρ – der Siegreiche) (* um 358 v. Chr.; † 281 v. Chr.) war makedonischer Feldherr unter Alexander dem Großen und später König des von ihm …   Deutsch Wikipedia

  • Seleukos IV. — Münze Seleukos IV. Seleukos IV. Philopator († 175 v. Chr.) war ein König des Seleukidenreichs, das unter seiner Herrschaft aus Syrien, Kilikien, Palästina, Mesopotamien, Babylonien und dem westlichen Teil des Iran (Medien und Persien) bestand. Er …   Deutsch Wikipedia

  • Seleukos II. — Münze des Seleukos II. Kallinikos mit der Prägung ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΕΛΕΥΚΟΥ (Basileus Seleukos) Seleukos II. Kallinikos (griech: Σέλευκος Καλλίνικος; * 265 v. Chr.; † 226 v. Chr.), war ein Herrscher des Seleukidenreiches von 246 bis 226 v. Chr. Sein… …   Deutsch Wikipedia

  • Seleukos III. — Seleukos III. auf einer Münze seiner Zeit Seleukos III. Keraunos (griech: Σέλευκος Κεραυνός) oder Soter (griech: Σωτὴρ; * 243 v. Chr.; † 223 v. Chr.) war der älteste Sohn Seleukos’ II. Kallinikos und für eine kurze Zeit (226–223 v. Chr.) König im …   Deutsch Wikipedia

  • Seleukos VII. — Seleukos VII. war ein wenig bedeutendes Mitglied der Dynastie der Seleukiden und lebte in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. Leben Seleukos VII.[1] war der Sohn des Seleukidenkönigs Antiochos X. und dessen Gemahlin Kleopatra V. sowie… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”