Senckenberg Museum für Naturkunde (Görlitz)

Senckenberg Museum für Naturkunde (Görlitz)
Ansicht des Haupttors vom Marienplatz

Das Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz (bis 31. Dezember 2008: Staatliches Museum für Naturkunde) ist ein naturkundliches Museum mit den Schwerpunkten Zoologie, Botanik und Geologie. Die Hauptforschungsrichtung liegt auf dem Gebiet der Bodenbiologie. In den Sammlungen werden etwa 6,5 Millionen Insekten, Milben, Tausendfüßer, Schnecken, Muscheln, Wirbeltiere, Pflanzen und Pilze sowie tausende von Mineralien, Gesteinen und Fossilien aufbewahrt. Die Sammlungsgegenstände sind Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen der mehr als 30 Forscher des Museums. Zum Museum gehört eine wissenschaftliche Spezialbibliothek die ca. 120.000 Bestandseinheiten aufweist.

Geschichte

Im Jahre 1811 wurde auf Initiative des Tuchkaufmanns Johann Gottlieb Kretzschmar und des Aktuars Giese die Ornithologische Gesellschaft zu Görlitz gegründet. Aus ihr ging 1823 die Naturforschende Gesellschaft zu Görlitz hervor. Diese errichtete in den Jahren 1858 bis 1860 ihr eigenes Museum am zentral gelegenen Marienplatz auf dem ehemaligen Stadtgrabengelände. 1990 wurde sie als Naturforschende Gesellschaft der Oberlausitz wiedergegründet. Seit dem 1. Januar 2009 gehört es, gemeinsam mit dem Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt am Main und den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden zum Verbund der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

Besucherzahl 2008: ca. 28.000

Ausstellungen

Das Museum stellt auf 1.200 m² Ausstellungsfläche ihre Exponate aus:

  • Naturnah gestaltete Dioramen zeigen speziell präparierte Lebensräume der Oberlausitz mit ihren typischen Pflanzen und Tieren (Wolf, Seeadler) - von den Kiefernheiden im Norden bis in das Zittauer Gebirge im Süden.
  • Die Geologie-Ausstellung zeigt die wechselvolle Geschichte der Region: Vulkane, Meeresstrände und Kohlewälder. Aber auch die Eiszeit prägte die Landschaft, wie die Funde von Mammut und Auerochse beweisen.
  • An einer 30fach vergrößert dargestellten Bodensäule werden das Edaphon des Bodens gezeigt.
  • In der Regenwald- und der Savannenausstellung werden große und kleine, bekannte und unbekannte Bewohner vorgestellt: vom Schnabel- bis zum Fingertier, von der Harpyie bis zum Strauß, vom Gorilla bis zum Tiger.
  • Die Ausstellung zur Entstehung der Arten auf unserer Erde vermittelt Kenntnisse der Evolutionsforschung vom 18. Jahrhundert bis heute.
  • Ein Vivarium ergänzt die Ausstellungen durch lebende Tiere aus den Regenwäldern und aus heimischen Gefilden. Für die Besucher werden regelmäßig Schaufütterungen angeboten.

Jeweils zwei Sonderausstellungen erweitern das Programm des Museums. Die internationalen Wanderausstellungen „Unter unseren Füßen Lebensraum Boden“ und „Wölfe“ machen die Forschungen der Görlitzer Wissenschaftler europaweit bekannt. Darüber hinaus bietet das Museum Spielbereiche, multimediale, interaktive Lernangebote und Videofilme. Audioführer in deutscher, englischer und polnischer Sprache sind kostenlos an der Kasse erhältlich. Die Ausstellungen sind für behinderte Besucher barrierefrei zugänglich. Führungen, Kinderveranstaltungen und -geburtstage können über die Museumspädagogik erfragt werden.

Weblink


51.15333333333314.9869444444447Koordinaten: 51° 9′ 12″ N, 14° 59′ 13″ O


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