Senden (Nordrhein-Westfalen)

Senden (Nordrhein-Westfalen)
Dieser Artikel behandelt die westfälische Gemeinde Senden. Zu weiteren Bedeutungen des Begriffs siehe Senden.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Senden
Senden (Westfalen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Senden hervorgehoben
51.8572222222227.4827777777778Höhenangabe falsch oder mehr als zwei NachkommastellenKoordinaten: 51° 51′ N, 7° 29′ O
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Coesfeld
Höhe: 54 – 91 m ü. NN
Fläche: 109,1 km²
Einwohner: 20.720 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 190 Einwohner je km²
Postleitzahl: 48308
Vorwahlen: 02597, 02598, 02536
Kfz-Kennzeichen: COE
Gemeindeschlüssel: 05 5 58 044
Gemeindegliederung: 4 Stadtteile
Webpräsenz:
Bürgermeister: Alfred Holz (parteilos)
Lage der Gemeinde Senden im Kreis Coesfeld
Nordrhein-Westfalen Kreis Recklinghausen Kreis Unna Hamm Kreis Borken Kreis Steinfurt Münster Kreis Warendorf Olfen Rosendahl Senden Billerbeck Dülmen Ascheberg Havixbeck Coesfeld Nottuln Lüdinghausen NordkirchenKarte
Über dieses Bild

Senden ist eine Gemeinde im Münsterland und gehört zum Kreis Coesfeld im Land Nordrhein-Westfalen in der Bundesrepublik Deutschland. Ihr Wappen zeigt eine stilisierte, grüne Linde auf silbernen Grund, überzogen von einem schrägrechten, roten, vierlätzigen Turnierkragen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde Senden liegt im Osten des Kreises Coesfeld direkt vor den Toren der Stadt Münster und wird von der Stever durchflossen. Außerdem liegt sie am Dortmund-Ems-Kanal.

Nachbargemeinden

Senden grenzt (im Uhrzeigersinn, beginnend im Südosten) an Ascheberg, Nordkirchen, Lüdinghausen, Dülmen, Nottuln und Havixbeck (alle Kreis Coesfeld), sowie an die kreisfreie Stadt Münster.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen:

Sehenswertes

Im nordöstlichen Ortsteil Venne in unmittelbarer Nähe des Dortmund-Ems-Kanals befindet sich das Naturschutzgebiet Venner Moor - ein ehemals trockengelegtes Moor, das erfolgreich renaturiert wurde. Besonders im Frühjahr und Herbst zeigt sich seine ganze Vielfalt.

Geschichte

Senden wird erstmals um 890 in einem Heberegister des Klosters Werden an der Ruhr urkundlich erwähnt. (Archäologische Funde weisen jedoch auf eine kontinuierliche Besiedlung bereits um 700 n. Chr. hin. Weitere Funde datieren aus der Alt- und Mittelsteinzeit.) Ottmarsbocholt wird um 980, Venne 1230 und Bösensell 1148 erstmals urkundlich erwähnt. Die ehemals selbstständigen Gemeinden wurden mit der kommunalen Neugliederung zum 1. Januar 1975 zur Gemeinde Senden vereinigt.

Das Schloss Senden (eher Haus Senden), auf einer großen Insel gelegen, ging um 1350 an die Herrn von Senden, um 1400 an die von Droste zu Kakesbeck.

Politik

Gemeinderat

Sitzverteilung im Gemeinderat

Der Gemeinderat hat seit der

Kommunalwahl 2004 insgesamt 34 Mitglieder, die sich auf die einzelnen Parteien wie folgt verteilen:

CDU SPD GRÜNE FDP Gesamt
2004 19 8 4 3 34

Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975

In der Liste[2] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 2,95 % der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben:

Jahr CDU SPD UWGS FDP Grüne
1975 55,6 21,5 18,6
1979 53,9 26,0 16,0 4,1
1984 60,0 23,0 5,3 11,7
1989 53,3 25,7 7,9 13,1
1994 54,5 26,0 4,5 15,0
1999 60,1 23,8 5,0 11,0
2004 55,1 23,1 8,0 13,8

Bürgermeister

  • 1975–1999: Franz Böckenholt, CDU
  • seit 1999: Alfred Holz, parteilos

Wappen

Das Wappen wurde am 3. Oktober 1966 genehmigt und nach der kommunalen Neugliederung am 15. September 1975 bestätigt.

Blasonierung: „In Silber eine stilisierte grüne Linde, überzogen von einem schrägrechten roten vierzähnigen Turnierkragen.“

Die Linde soll daran erinnern, dass es sich bei Senden um einen alten Gerichtsort handelt; mit ihr wird gleichzeitig auf das Siegel eines Sendener Frei- und Gografen aus dem Jahre 1652 zurückgegriffen, das einen Baum zeigt. Der Turnierkragen ist dem Siegel der Herren von Senden, genannt Benekamp, entnommen. Rot und Silber sind die Farben des Geschlechts von Droste, das seit über 500 Jahren auf Haus Senden sitzt.

[3]

Städtepartnerschaften

Städtepartnerschaften bestehen mit Jessen (Sachsen-Anhalt), Senden (Iller) (Bayern) und Koronowo (Polen).

Regelmäßige Veranstaltungen

Lichtinstallationen beim Sendener Lichterabend 2006
  • Karnevalsumzug in Ottmarsbocholt: Sonntag vor Weiberfastnacht Veranstalter: Junggesellenverein Ottmarsbocholt
  • Kirmes im Sendener Ortskern: 1. Wochenende im Juli (Freitag bis Sonntag) mit verkaufsoffenen Sonntag
  • Maifest im Sendener Ortskern: 3. Samstag und Sonntag im Mai
  • Sendener Lichterabend: Letzter Samstag im August (im Wechsel mit Street Live)
  • Street Live: Letzter Samstag im August (im Wechsel mit dem Sendener Lichterabend)
  • Sendener Herbst
  • Weihnachtsmarkt in Senden: Samstag vor dem 2. Advent

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Gemeinde Senden ist mit einer eigenen Ausfahrt an die Bundesautobahn 43 angebunden. Die Bundesstraße 235 beginnt im Ortsteil Bösensell und durchquert das Gemeindegebiet von Norden nach Süden.

Der Ortsteil Senden ist über eine Schnellbuslinie (S90/91/92) an die Nachbarstadt Lüdinghausen und an das Oberzentrum Münster angebunden. Diese Linie wurde 1990 als Vorzeigeprojekt des ÖPNV im Münsterland eingerichtet und ersetzte eine reguläre Buslinie. Das gute Angebot, bei dem die Busse auf einer Teilstrecke beschleunigt über die Autobahn geführt wurden, führte in der Folgezeit zu erheblichem Ansteigen der Fahrgastzahlen und weiteren Taktverdichtungen.

Der Ortsteil Bösensell besitzt einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Münster-Essen, welcher im Halbstundentakt bedient wird. Von Ottmarsbocholt nach Münster verkehrt die Linie R41.

Ansässige Unternehmen

Der Ortsteil Senden besitzt ein Gewerbegebiet im Süden in der Nähe des Dortmund-Ems-Kanals Zu den größeren Unternehmen zählen u. a.:

  • DEGAFOL-Folien GmbH (Stretchfolienproduktion)
  • Degener GmbH Verpackungssysteme (Stretchmaschinen und Folienvertrieb)
  • Landbäckerei Eckmann
  • Betonwerk Mönninghoff
  • Langguth KG (Etikettiermaschinen)
  • Baustoffhandel Hatebur
  • A-Z Fachmarkt für Landwirtschafts- und Heimwerkerbedarf
  • Kosmetik Institut Senden

Im Ortsteil Bösensell hat sich in den letzten Jahren eine Reihe von Einrichtungshäusern in direkter Nachbarschaft angesiedelt und damit den Spitznamen "Möbelsell" geprägt.

Im Gewerbegebiet am Dorn eröffnete am 28. April 2006 Beresa mit seinem neu gebauten Nutzfahrzeug Zentrum Westmünsterland.

Medizinische Versorgung

In Senden gibt es kein Krankenhaus. Die Versorgung wird von Krankenhäusern im nahe gelegenen Münster oder Lüdinghausen gesichert. Seit 1980 verfügt Senden über eine Rettungswache mit einem Rettungswagen (RTW). Seit 2002 ist die Wache rund um die Uhr besetzt. Die Mitarbeiter werden vom DRK K.V. Coesfeld gestellt.

Bildung

Neben zwei Grundschulen besitzt Senden die Edith-Stein-Hauptschule, die Geschwister-Scholl-Realschule und das Joseph-Haydn-Gymnasium. Eine Volkshochschule, eine Musikschule, die Kunstschule sowie die Kunst- und Kulturinitiative Senden (KuKIS) bieten Kurse an.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

  • Paul Mersmann, Bildhauer, * 30. Oktober 1903 in Münster, † 13. März 1975 in Senden.
  • Johannes Dörmann, katholischer Theologe und Missionswissenschaftler, * 27. Dezember 1922 in Münster.
  • Harry Wijnvoord Niederländischer Hörfunkmoderator * 12. Mai 1949 in Den Haag, Niederlande.

Quellen

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2004
  3. http://www.kreis-coesfeld.de/15wappen.htm

Weblinks


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