Sensetalbahn

Sensetalbahn

Die Sensetalbahn AG (STB) ist ein Eisenbahnunternehmen in der Schweiz. In ihrem Eigentum ist bzw. war die 11,5 km lange Eisenbahnstrecke FlamattLaupenGümmenen, ihre namengebende, normalspurige Eisenbahnstrecke im Sensetal, die am 20. Januar 1904 eröffnet wurde. Die Aktien der Gesellschaft gingen 2001 an die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und «Die Post» über. Seither wird die Infrastruktur der Sensetalbahn unter Betriebsvertrag durch die SBB geführt.

Sensetalbahn
Streckenlänge: 11.45 km (bis 1993)
6.84 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV 16.7 Hz ~
Maximale Neigung: 36 
Minimaler Radius: 180 m
Flamatt–Laupen–Gümmenen
Legende
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SBB-Strecke von Bern S 1 S 2
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-0.04 Flamatt 552 m ü. M.
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SBB-Strecke nach Fribourg S 1
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0.68 Flamatt Dorf 532 m ü. M.
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1.72 Neuenegg 523 m ü. M.
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4.14 Freiburghaus 507 m ü. M.
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6.80 Laupen 488 m ü. M.
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Endpunkt S 2
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Bahnverkehr 1993 stillgelegt
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Verbindungsgleis zur BN
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BN-Strecke von Bern
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11.41 Gümmenen Keilbahnhof 494 m ü. M.
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BN-Strecke nach KerzersNeuchâtel

Inhaltsverzeichnis

Rollmaterial

Anfänglich wurde der Zugsverkehr mit Ed 3/4-Dampflokomotiven bewältigt. Sie waren zu schwer und wurden durch sogenannte Glaskasten, die Ed 2/2-Dampftriebwagen, ersetzt. Nach dem 1. Weltkrieg kaufte die STB zusätzlich einen bayerischen Dampftriebwagen. Sie durfte 1938 von den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) eine Versuchslokomotive für den elektrischen Betrieb, die für die Strecke Seebach–Wettingen vorgesehene Ce 4/4 13502, mieten. Ein Neubau war der Triebwagen BDe 2/4. 1958 und 1964 kaufte die Bahngesellschaft je einen ABe 4/4-Occasionstriebwagen der Schweizerischen Südostbahn (SOB), die sie fortan als Be 4/4 106 und 107 einsetzten. Die letzten Triebwagen der STB waren die 1985 von der BLS Lötschbergbahn übernommenen BDe 4/6 102 und 103 mit Baujahr 1938. Deren hohes Alter machte sich aber bald bemerkbar, und die letzten Züge der STB wurden mit einem von der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU) gemietenen Pendelzug geführt. Die für den Güterverkehr verbliebenen Dieseltraktoren Tm 238 111 und 114 wurden im Jahr 2000 an die SBB verkauft.

Ende des Bahnbetriebs

Blick von der stillgelegten Sensetalbahnlinie auf das Gümmenenviadukt

Die Einführung der S-Bahn Bern bedeutete das Ende des Eisenbahnverkehrs zwischen Laupen und Gümmenen. Die Sensetalbahn hatte wie viele Nebenbahnen keinen leichten Stand. Am 23. Mai 1993 wurde der Bahnbetrieb zwischen Laupen und Gümmenen eingestellt und durch Autobusse ersetzt. Die Züge verkehrten nur noch zwischen Laupen und Flamatt. Ab 2001 wurden die Züge durch die SBB betrieben und ab Dezember 2004 – mit der Einführung der S-Bahn Bern – durch die BLS Lötschbergbahn, inzwischen BLS AG. Der Güterverkehr reduzierte sich infolge von Produktionsverlagerungen der Firma Nestlé in Neuenegg und durch den strukturellen Wandel massiv. Seit 2005 bedient SBB Cargo nur noch fallweise einzelne Anschlussgleise.

Die stillgelegte Strecke zwischen Gümmenen und Laupen wird heute für touristische Zwecke benutzt. In Laupen können Velodraisinen gemietet werden, um auf Schienen nach Gümmenen zu fahren. Vor dem Viadukt befindet sich ein Picknickplatz mit Wendemöglichkeit. Die Schienen wurden auf beiden Seiten Laupen und Gümmenen auf ca. 60 Meter herausgerissen somit ist die Strecke nicht mehr mit Zügen befahrbar.

Die Bahninfrastruktur zwischen Flamatt und Laupen sowie die Eisenbahn-Infrastrukturkonzession befinden sich immer noch im Eigentum der Sensetalbahn-Gesellschaft, hingegen erfolgt die Infrastruktur-Betriebsführung durch die SBB. Die betrieblichen Immobilien an der Strecke befinden sich ebenfalls noch im Eigentum der Sensetalbahn und werden von dieser betreut. Die Züge fahren jede halbe Stunde bis Laupen mit Zugskreuzungen in Neuenegg. Das dortige Stellwerk aus dem Jahre 1966 erfordert lokale Bedienung. Bis Ende 2012 soll ein Ersatz bereitstehen, danach wird die Fernsteuerung ab Bern erfolgen. Zum Bahnhof Laupen gibt es Planungen, diesen in vereinfachter Form (Stumpengleis) zurückzusetzen, womit die Bahn nur noch bis zur Sensebrücke fahren würde, was einen Niveauübergang eliminieren würde.

Busbetrieb

Die Sensetalbahn AG war Konzessionärin der Autobuslinien Thörishaus–Neuenegg–Laupen–Gümmenen und Kerzers–Golaten–Wileroltigen–Gurbrü. Zudem betrieb sie eine Buslinie im Auftrag von PostAuto.

  • 30.130 Thörishaus Dorf–Neuenegg–(Laupen)
  • 30.541 Kerzers–Golaten–Wileroltigen–Gurbrü
  • 30.550 Laupen-Gümmenen
  • 30.560 Mühleberg–Allenlüften–Rosshäusern (im Auftrag von PostAuto)

Diese Konzessionen wechselten aber per 13. Dezember 2009 zu Postauto, womit die Sensetalbahn auch dieses Tätigkeitsgebiet verlor.

Ferner ist die Sensetalbahn Konzessionärin der Nachtbusverbindungen «Nightbird» auf den Strecken Zürich–Luzern, Brugg–Basel und Brugg–Olten.

Weblinks


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