Bachem (Frechen)

Bachem (Frechen)
Burg Bachem
Burg Hemmerich um 1890
Sankt Mauritius
Pfarrhaus von 1738
Kriegerdenkmal 1914-18

Bachem ist ein südöstlicher Stadtteil von Frechen im Rhein-Erft-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Bachem liegt entlang der B 264. Die nächsten Autobahnanschlussstellen zur A1 sind „Frechen“ an der B 264 und „Gleuel“ unmittelbar an der Grenze zum Hürther Stadtteil. Der alte Ort lag südlich der B 264 langgestreckt im Bachtal des Bachemer Baches, der mit zwei Quellen am Villehang beim Feldhof entsprang und im weiteren Lauf die Burgweiher von Burg Bachem, Haus Bitz und Burg Hemmerich und dazu noch zwei Mühlen speiste, bevor er sich mit dem Frechener Bach vereinigte.

Geschichte

Bachem auf der Karte von Tranchot 1807/08

Der Ortsname Bachem leitet sich von Bach-Heim ab. Im Prümer Urbar, dem Güterverzeichnis der Abtei Prüm von 893, ist der Ort zum ersten Mal erwähnt. Im Mittelalter gehörte Oberbachem mit der Burg Bachem und Unterbachem mit Hemmerich zu verschiedenen Territorien nämlich Herzogtum Jülich und Kurköln. Bachem hatte deshalb auch zwei Kirchen, die jeweils in der Nähe der Burgen standen. Im Bereich, wo einst die zu Hemmerich gehörende Marienkirche stand, wurde 1960 die Heilig Geist Kirche errichtet. 1794 wurde der Ort von französischen Revolutionstruppen besetzt. 1815, nach den Koalitionskriegen, fiel Bachem an das Königreich Preußen. Bachem bildete im Kreis Köln, Regierungsbezirk Köln, eine eigene Gemeinde, die zur Bürgermeisterei Frechen gehörte. Am 1. Dezember 1910 hatte Bachem 1702 Einwohner. 1927 schloss sich Bachem mit den Gemeinden Frechen und Buschbell zusammen. Bachem wurde im 20. Jahrhundert lange durch die Industrie des Rheinischen Braunkohlereviers geprägt. Die Grube und Brikettfabrik Schallmauer, benannt nach der Wasserburg Schallmauer an der Grenze zu den Hürther Ortsteilen Gleuel und Berrenrath, bestand von 1901 bis 1963. Heute erinnert nur ein Magazingebäude in der Schallmauerstraße, in dem eine Schule untergebracht ist, an diese Vergangenheit.

Einwohner

Bachem ist nach der Innenstadt und Königsdorf drittgrößter Stadtteil Frechens mit 5458 Einwohnern (Stand: 31. August 2008).

Sehenswürdigkeiten

Sehenswert sind das Haus Bitz, die Burg Bachem, die Burgruine Hemmerich (nicht frei zugänglich; nur noch Grundmauern vorhanden) im privaten Garten des Gutes Neuhemmerich und die St. Mauritiuskirche. Das alte Pfarrhaus neben der neuen Heilig-Geist-Kirche datiert aus dem Jahre 1738. Der Steinzeugboden im Flur des Hauses besteht aus senkrecht gestellten Frechener Tonplättchen, die während des Brandes von Gefäßen zum Stapeln des Brenngutes im Steinzeugofen verwendet worden sind; daher sind sie hart versintert. Ein gleicher Fußboden befindet sich in der St. Ägidiuskapelle in Frechen-Hücheln.

In der Hubert Prott-Straße steht das Kriegerdenkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Sohne der Gemeinde. Das Denkmal ist insofern sehenswert, als hier Christus auf dem Sockel sitzt. Das Kriegerdenkmal wurde nach einem Entwurf des Architekten Julius Gatzen geschaffen; das Sitzbild Christi schuf der Kölner Bildhauer Wilhelm Albermann jr., dessen Vater durch zahlreiche Denkmäler aus wilhelminischer Zeit bekannt geworden ist. Das Denkmal wurde am 21. September 1930 eingeweiht.

Infrastruktur und Wirtschaft

Einrichtungen

In Bachem sind drei Kindergärten und eine Grundschule zu finden, Der Heiliggeist-Kindergarten gehört zu der Heiliggeistgemeinde, und ist wie die Mauritiusschule katholisch orientiert. Die beiden weiteren Kindergärten sind der AWO-Kindergarten Villa Kunterbunt, und die Kindertagesstätte (Hort), Knöpfchenhaus. In Bachem ist auch ein Berufsbildungswerk des CJD beheimatet. Der Fußballverein Vfr Bachem ist 2008 in die Landesliga aufgestiegen.

Literatur

  • Helmut Wirges: Bachem - Der Geschichte eines Dorfes auf der Spur, Rheinland-Verlag GmbH, Köln 1991
  • Bernhard Gondorf: Die Burgen der Eifel und ihrer Randgebiete. Ein Lexikon der „festen Häuser“, Verlag Bachem, Köln 1984, ISBN 3-7616-0723-7

Weblinks

 Commons: Bachem (Frechen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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