Sergei Matwejewitsch Schtemenko

Sergei Matwejewitsch Schtemenko
Schtemenko im Rang eines Generalmajors

Sergei Matwejewitsch Schtemenko (russisch Сергей Матвеевич Штеменко, wiss. Transliteration Sergej Matveevič Štemenko; * 7. Februarjul./ 20. Februar 1907greg. in Urjupinsk, heute zur Oblast Wolgograd; † 23. April 1976 in Moskau) war Chef des sowjetischen Generalstabes, Chef des Stabes des Warschauer Paktes und Armeegeneral.

Leben

Schtemenko stammt aus einer Kosakenfamilie und trat 1919 in die Rote Armee ein. 1930 absolvierte er die Offiziersschule der Panzertruppen. Im August 1938 führte er mit viel Freude ein selbständiges schweres Panzerregiment in Schitomir (Militärbezirk Kiew) als ihn der Ruf an die Generalstabsakademie ereilte. Da es diese Akademie erst zwei Jahre gab und die wenigen Absolventen dringend gesucht wurden, war die Chance auf Dauer an einen Bürosessel gefesselt zu werden groß. Sein Einspruch zeigte keine Wirkung. Die Ausbildung war interessant, konnte er doch sowohl bei der Besetzung Ostpolens, als auch im Krieg gegen Finnland wertvolle Erfahrungen im Stabsdienst sammeln. Sein Antrag, nach Kursende im Herbst 1940 dennoch wieder zurück zur Truppe zu kommen, wurde abgelehnt und die Versetzung zur Operationsabteilung des Generalstabes ausgesprochen, wo er von 1940 bis 1942 als Abteilungsleiter in der Operationsabteilung Dienst versah. Es war eine hektische Zeit erschwert durch den laufenden Wechsel der Generalstabschefs.

Auf Schukow folgte Schaposchnikow, der aus Gesundheitsgründen im April 1942 an Wassilewski übergab. Schtemenko wurde 1943 zunächst Stellvertreter, dann Chef der Operationsabteilung und stellvertretender Chef des sowjetischen Generalstabes, was er bis 1948 blieb, jedoch zeitweilig als Stabschef der in Deutschland stationierten Kräfte fungierte. Nach Stalins Tod im Jahr 1953 geriet er bei dessen Nachfolger Chruschtschow in Misskredit, wurde vom Armeegeneral zum Generalleutnant degradiert und seiner Funktionen entbunden. Erst 1959 bekam er wieder eine Dienstverwendung und zwar als stellvertretender Kommandant des Militärdistrikts Wolga und anschließend die gleiche Verwendung im Militärbezirk Transkaukasus. Nach Chruschtschows Absetzung wurde er von 1962 bis 1965 als Stabschef der Landstreitkräfte und von 1965 an wieder als stellvertretender Chef des Generalstabes eingesetzt. Seine letzte Dienstverwendung war Stabschef des Warschauer Paktes mit dem Dienstgrad Armeegeneral.

Werke

  • Im Generalstab (russ., Moskau 1968), Deutscher Militärverlag Berlin, 1969 (2 Bände)

Literatur

  • Geoffrey Jukes: Sergei Matvejevich Shtemenko. In: Harold Shukman: Stalin's Generals. New York 1993
  • Seweryn Bialer: Stalin and his Generals. Pegasus Publications, New York 1969

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sergei Schtemenko — Schtemenko im Rang eines Generalmajors Sergei Matwejewitsch Schtemenko (russisch Сергей Матвеевич Штеменко, wiss. Transliteration Sergej Matveevič Štemenko; * 7. Februarjul./ 20. Februar 1907greg …   Deutsch Wikipedia

  • Schtemenko — im Rang eines Generalmajors Sergei Matwejewitsch Schtemenko (russisch Сергей Матвеевич Штеменко, wiss. Transliteration Sergej Matveevič Štemenko; * 7. Februarjul./ 20. Februar 1907greg …   Deutsch Wikipedia

  • Sergej Schtemenko — Schtemenko im Rang eines Generalmajors Sergei Matwejewitsch Schtemenko (russisch Сергей Матвеевич Штеменко, wiss. Transliteration Sergej Matveevič Štemenko; * 7. Februarjul./ 20. Februar 1907greg …   Deutsch Wikipedia

  • Alexei Antonow — Alexei Innokentiewitsch Antonow Alexei Innokentiewitsch Antonow (russisch Алексей Иннокентьевич Антонов, wiss. Transliteration Aleksej Innokent evič Antonov; * 9. September 1896 in Hrodna; † 16. Juni 1962 in Moskau) wa …   Deutsch Wikipedia

  • Alexej Antonow — Alexei Innokentiewitsch Antonow Alexei Innokentiewitsch Antonow (russisch Алексей Иннокентьевич Антонов, wiss. Transliteration Aleksej Innokent evič Antonov; * 9. September 1896 in Hrodna; † 16. Juni 1962 in Moskau) wa …   Deutsch Wikipedia

  • Boris Schaposchnikow — Marschall Schaposchnikow Schaposchnikow auf einer Briefmarke Boris Michailowitsch Schaposchnikow (russisch Борис Михайлович Шапошников, wiss …   Deutsch Wikipedia

  • Boris Shaposhnikov — Marschall Schaposchnikow Schaposchnikow auf einer Briefmarke Boris Michailowitsch Schaposchnikow (russisch Борис Михайлович Шапошников, wiss …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Schp–Scht — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Glawnoje Rasweditelnoje Uprawlenije — Wappen der GRU Die Glawnoje Raswedywatelnoje Uprawlenije (russisch Главное разведывательное управление Генерального штаба ВС (ГРУ), kurz GRU, vollständig GRU GSCH VS RF, übersetzt Hauptverwaltung für Aufklärung (beim Generalstab der Streitkräfte… …   Deutsch Wikipedia

  • Alexei Innokentjewitsch Antonow — Alexei Innokentiewitsch Antonow Alexei Innokentjewitsch Antonow (russisch Алексей Иннокентьевич Антонов, wiss. Transliteration Aleksej Innokent evič Antonov; * 9. September 1896 in Hrodna; † 16. Juni …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”