Sessilität

Sessilität
Kolonien von Seepocken und Miesmuscheln an der galicischen Nordwestküste

Sessile Tiere (lat. sessilis „festsitzend“, „zum Sitzen geeignet“) sind alle Tiere, die nicht die Fähigkeit besitzen, ihren Aufenthaltsort zu wechseln oder diese Fähigkeit im Laufe ihrer Entwicklung (Ontogenese) oder der Evolution (Phylogenese) verloren haben. Alle sessilen Tiere sind Wirbellose, sie sind praktisch ausschließlich aus dem Meer und limnischen Lebensräumen bekannt.

Die den Wirbeltieren am nächsten stehenden sessilen Tiere sind die sogenannten Manteltiere, die in ihrem Jugendstadium, das auch als Kaulquappenlarve bezeichnet wird, eine Chorda dorsalis aufweisen. Oft sind die Larvenstadien von sessilen Tieren, wie bei den Manteltieren, frei beweglich oder leben planktonisch.

Die bekanntesten sessilen Tiere sind die riffbildenden Steinkorallen. Als weitere Beispiele seien die Schwämme, Moostierchen und die Armfüßer genannt.

Auch viele Parasiten heften sich als Larven an ihre Wirtstiere und wandeln sich in sessile Formen um. Sie sind dann nicht mehr in der Lage den Wirt zu verlassen. Als Beispiel kann man die Walläuse aus der Familie der Flohkrebse (Amphipoda) nennen, die als Ektoparasiten auf der Haut von Walen leben.

Als halbsessil oder hemisessil bezeichnet man festsitzende Arten, die noch zum Ortswechsel in der Lage sind, diesen aber nur unter extremen Umständen, selten oder sehr langsam betreiben. Viele Arten der Muscheln und der Seeanemonen sind halbsessil.

Vagil lebend bezeichnet man die nicht sessil lebenden Organismen, also solche, die aktive Fortbewegung betreiben. Dieser Ausdruck wird aber nur selten verwendet.


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