Shooting an Elephant

Shooting an Elephant

Shooting an Elephant ist eine autobiographisch beeinflusste Kurzgeschichte von George Orwell.

Inhaltsverzeichnis

Kontext

Birma wurde in einem Zeitraum von 62 Jahren (1824 bis 1886) von Großbritannien erobert. Dazu wurden drei Anglo-Birmanische Kriege (engl.: Anglo-Burmese Wars) geführt, anschließend gliederte Großbritannien das Land in sein indisches Kolonialreich (engl.: Indian Empire) ein. Birma wurde danach als eine Provinz Indiens regiert, bis es 1937 eine eigenständige, sich selbst regierende Kolonie wurde. Die Unabhängigkeit war das Ergebnis der „Aung San-Attlee-Vereinbarung“ (engl.: Aung San–Attlee agreement), die die birmanische Unabhängigkeit garantieren sollte. Aung San wurde ermordet, nachdem die Vereinbarung abgeschlossen war und bevor sie in Kraft trat. Birma erlangte schließlich seine Unabhängigkeit am 4. Januar 1948.

George Orwell, der 1903 in Indien in einer aus der Mittelschicht stammenden Familie geboren wurde, aber in Großbritannien aufwuchs, bekleidete von 1922 bis 1927 den Posten eines Assistant Superintendent in der britischen Imperial Police. Er zeigte dabei ein starkes Interesse am Leben der Arbeiterklasse. Verpflichtet, die Gesetze des Empire auszuführen, mit denen er nicht sympathisierte, entwickelte sich seine Abneigung gegen repressive und totalitäre Regime. Seine Kritik am Totalitarismus, die in seinen Werken 1984 und Farm der Tiere (engl.: Animal Farm) zum Ausdruck kam, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit ihre Grundlagen in seinen Lebensjahren in Birma.

Inhaltsangabe

In der Handlung ist der Protagonist bzw. der Ich-Erzähler ein Polizeioffizier in Moulmein, der während einer Periode Anti-Europäischer Stimmung in der Bevölkerung seinen Dienst verrichtet. Obgleich alle seine Sympathien bei den Burmesen liegen, wird er gezwungen, in seiner amtlichen Rolle als Repräsentant der unterdrückenden imperialen Staatsmacht (engl.: imperial power) zu dienen. Als solcher wird er dauerhaft von den Burmesen, besonders von den buddhistischen Mönchen, verachtet, die er als „die schlimmsten von allen“ bezeichnet. Nachdem er einen Anruf betreffend eines normalerweise zahmen, nun aber in der Brunft befindlichen Elefanten erhalten hat, eilt er, bewaffnet mit einem 44 Kaliber Winchester Gewehr, auf einem Pony zum Basar. Dort ist der Elefant gesichtet worden. Nachdem er in einem der ärmsten Viertel eingetroffen ist, wird er mit sich widersprechenden Berichten konfrontiert. Er erwägt die Rückkehr nach Hause, da er das Ereignis für erfunden hält, erblickt dann aber eine Dorffrau, die einige Kinder zurückzieht, die die Leiche eines Kulis betrachten, den der Elefant tot getrampelt hat. Er verlangt nach einem Elefantgewehr und begibt sich, gefolgt von einer Menge von ungefähr zweitausend Menschen, in Richtung des Reisfeldes, wo der Elefant zum Fressen angehalten hat. Er trägt das Elefantengewehr eigentlich nur zu seinem eigenen Schutz bei sich und als er sieht, dass der Elefant offensichtlich ziemlich gutmütig ist, hat er nicht mehr die Absicht, ihn zu erschießen.

Jedoch ist ihm bewusst, dass die Menschenmenge von ihm erwartet, den Elefanten zu töten. Außerdem hat er Angst, als ein Feigling dazustehen. Weiterhin repräsentiert er das Britische Empire, als Träger von Macht und Ordnung. So kann er ein autoritäres Verhalten nicht vermeiden. Wenn er sich entscheidet, auf den Elefanten zu schießen und diesen möglicherweise tötet - was aber aufgrund seines schlechten Umganges mit dem Gewehr scheitern könnte - würde dies möglicherweise zur Erheiterung der Menschenmenge beitragen. Daraus schließt der Erzähler, dass er es nicht vermeiden kann, dieses wertvolle Tier zu erschießen. Er zielt auf das Gehirn des Elefanten, schießt und bringt das Tier dazu, auf die Knie zu fallen. Nach einem weiteren Schuss bricht der Elefant völlig zusammen. Das Tier ist dennoch am Leben und richtet sich erneut auf seinen Knien auf. Dadurch schießt er ein weiteres Mal auf den Elefanten, der durch die dritte Kugel nieder sinkt aber dennoch weiter atmet. Daher feuert er noch einige weitere Schüsse ab. Da er nicht imstande ist, die Qualen des Elefanten länger mit anzusehen, verlässt er den Ort des Geschehens. Es dauert noch 30 Minuten bis der Elefant stirbt und ihm das Fleisch von der Masse zum Verzehr abgestreift wird. Das Ereignis lässt den Erzähler mit einer vollständigen Abneigung gegen den Imperialismus enden, nur um sein Gesicht nicht zu verlieren.

Deutsche Übersetzung

Der deutsche Titel lautet „Einen Elefanten erschießen“ und ist in folgendem Band veröffentlicht: Meistererzählungen von George Orwell, Gebundene Ausgabe (11. Auflage), Broschiert - 218 Seiten - Diogenes Verlag, Erscheinungsdatum: Januar 2003, ISBN 3257219350.

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