Bad Saulgau

Bad Saulgau
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Bad Saulgau
Bad Saulgau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Saulgau hervorgehoben
48.01759.5002777777778587
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Sigmaringen
Höhe: 587 m ü. NN
Fläche: 97,34 km²
Einwohner:

17.442 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 179 Einwohner je km²
Postleitzahl: 88348
Vorwahl: 07581
Kfz-Kennzeichen: SIG
Gemeindeschlüssel: 08 4 37 100
Stadtgliederung: 14 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Oberamteistraße 11
88348 Bad Saulgau
Webpräsenz: www.bad-saulgau.de
Bürgermeisterin: Doris Schröter
Lage der Stadt Bad Saulgau im Landkreis Sigmaringen
Alb-Donau-Kreis Bodenseekreis Landkreis Biberach Landkreis Konstanz Landkreis Ravensburg Landkreis Reutlingen Landkreis Tuttlingen Zollernalbkreis Bad Saulgau Beuron Bingen (bei Sigmaringen) Gammertingen Herbertingen Herdwangen-Schönach Hettingen Hohentengen (Oberschwaben) Illmensee Inzigkofen Krauchenwies Leibertingen Mengen Mengen Meßkirch Neufra Ostrach Pfullendorf Sauldorf Scheer Schwenningen (Heuberg) Sigmaringen Sigmaringendorf Sigmaringendorf Stetten am kalten Markt Veringenstadt Wald (Hohenzollern)Karte
Über dieses Bild

Die Kur- und Bäderstadt[2] Bad Saulgau liegt im Zentrum Oberschwabens und ist die größte Stadt im Landkreis Sigmaringen. Die Stadt war in der Zeit vom 23. Mai 1949 bis zum 1. Januar 1973 Kreisstadt des damaligen Landkreises Saulgau. Seit 1990 trägt die Stadt die Bezeichnung Ort mit Heilquellen- und Kurbetrieb, seit 2000 das Prädikat Bad.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Bad Saulgau liegt nördlich des waldreichen Höhenzugs Wagenhart und ein paar Kilometer westnordwestlich der Atzenberger Höhe. Es befindet sich zwischen Donau und Bodensee am Donauzufluss Schwarzach. Durch den Ortsteil Lampertsweiler verläuft die Europäische Hauptwasserscheide, die das Einzugsgebiet von Rhein und Donau trennt. Das Wasser südwärts fließender Gewässer mündet früher oder später in den Rhein, jenes nordwärts gerichteter in die Donau[3]. Die Stadt liegt an der Schwäbischen Bäderstraße, der Mühlenstraße Oberschwaben und der Oberschwäbischen Barockstraße.

Nachbargemeinden

Bad Saulgau grenzt an folgende im Uhrzeigersinn genannte Gemeinden, beginnend im Norden:

Raumplanung

Bad Saulgau bildet ein Mittelzentrum der Region Bodensee-Oberschwaben. Der Mittelbereich mit rund 45.000 Menschen umfasst die südöstlichen Gemeinden des Landkreises Sigmaringen und die nordwestlichen des Landkreises Ravensburg, im Einzelnen die Städte und Gemeinden (in alphabetischer Folge) Altshausen, Bad Saulgau, Boms, Ebenweiler, Ebersbach-Musbach, Eichstegen, Fleischwangen, Guggenhausen, Herbertingen, Hoßkirch, Königseggwald, Ostrach, Riedhausen und Unterwaldhausen.

Stadtgliederung

Bad Saulgau besteht aus der Kernstadt und den 13 Teilorten Bierstetten (mit Steinbronnen), Bolstern (mit Heratskirch), Bondorf, Braunenweiler (mit Krumbach, Ober- und Untereggatsweiler, Figels und Ziegelhof), Friedberg, Fulgenstadt, Großtissen mit Kleintissen, Haid (mit Bogenweiler und Sießen), Hochberg (mit Luditsweiler), Lampertsweiler, Moosheim, Renhardsweiler, Wolfartsweiler. Wilfertsweiler war nie selbständig, sondern schon immer Bestandteil der Stadt (Bad) Saulgau.

Wappen Ortsteil Einwohner Fläche
Bad Saulgau Bad Saulgau (Kernstadt) 11.673 5690 ha
Bierstetten Bierstetten und Steinbronnen 591 615 ha
Bolstern Bolstern und Heratskirch 417 1206 ha
Bondorf Bondorf 333 278 ha
Braunenweiler Braunenweiler/Untereggartsweiler 553 1005 ha
Friedberg Friedberg 406 541 ha
Fulgenstadt Fulgenstadt 672 673 ha
Großtissen Großtissen und Kleintissen 374 669 ha
Haid Haid-Sießen-Bogenweiler 874 1320 ha
Hochberg Hochberg und Luditsweiler 579 664 ha
Lampertsweiler Lampertsweiler 302 252 ha
Kein Wappen Verfügbar Moosheim 337 443 ha
Renhardsweiler Renhardsweiler 273 170 ha
Kein Wappen Verfügbar Wolfartsweiler 275 351 ha

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Sulaga stammt aus dem Jahre 819. Im örtlichen Dialekt heißt der Ort bis heute Sulga. Der Name geht auf das althochdeutsche Wort sul zurück, das „sumpfige Stelle, Wasserlache“ bedeutet. Die Bedeutung steckt heute noch in der Bezeichnung Suhlen für Wasserlachen, in denen sich z.B. Wildschweine wälzen (ergo: suhlen). Der Name der Stadt bezieht sich demnach auf ihre Lage in den Niederungen des Schwarzachtals - hat also nichts zu tun mit Säulen oder gar einer keltischen Quellgöttin, wie fälschlicherweise oft behauptet wird.

Saulgau wurde im Jahr 1239 von Kaiser Friedrich II. das Stadtrecht verliehen, von König Rudolf I. 1288 das Marktrecht. 1299 fiel Saulgau an das Haus Habsburg und wurde vorderösterreichische Amtsstadt in den österreichischen Donaulanden. Im Zuge der Neuordnung Europas durch Napoléon Bonaparte kam Saulgau 1806 an das Königreich Württemberg.

Am 27. Juni 1935 erschütterte ein Erdbeben die Stadt. 6250 Gebäude wurden zum Teil schwer beschädigt. Der Schaden belief sich auch 0,75 Mio. Reichsmark.[4]

Im Zweiten Weltkrieg unterhielt die Luftschiffbau Zeppelin GmbH zwischen dem 14. August 1943 und dem 22. April 1945 am südöstlichen Ortsrand in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Saulgau neben dem Produktionsgelände der Josef Bautz AG ein Außenlager des KZ Dachau. Dort wurden Einzelteile der ballistischen Flüssigrakete Aggregat 4 (Propagandaname Vergeltungswaffe 2, kurz V2) produziert.[5][6] Bis zu 400 KZ-Häftlinge mussten in dem Lager Zwangsarbeit verrichten. Auf dem Städtischen Friedhof wird am Ehrenmal für Soldaten mit zwei Gedenktafeln an 35 Opfer der beiden Weltkriege erinnert.[7] Auch am ehemaligen Standort des KZ-Außenlagers erinnert ein Denkmal an das Lager und die Opfer. Auf dem Platz der Baracken selber steht heute ein Supermarkt.

Saulgau, das zunächst württembergische Oberamtsstadt im Oberamt Saulgau und anschließend Kreisstadt war, kam im Zuge der Kreisreform 1973 zum Landkreis Sigmaringen, dessen größte Stadt es heute ist. Am 1. Januar 1975 wurden die zuvor selbständigen Gemeinden Bierstetten, Bolstern, Bondorf, Braunenweiler, Friedberg, Fulgenstadt, Großtissen, Haid, Hochberg, Lampertsweiler, Moosheim, Renhardsweiler und Wolfartsweiler nach Saulgau eingemeindet.

Religion

Die Bevölkerung von Bad Saulgau ist vorwiegend römisch-katholischer Konfession. Jedoch gibt es auch Gläubige der Evangelischen Kirche in Deutschland. Des Weiteren gibt es eine Freie Christengemeinde und die Eyüp-Sultan-Moschee mit Gebetsräumen für Männer und Frauen.[8]

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahlen in Baden-Württemberg vom 7. Juni 2009 führten in Bad Saulgau bei einer Wahlbeteiligung von 52,0 % (- 5,9 %) zu folgendem Ergebnis:[9]

Partei / Liste Stimmenanteil +/- Sitze +/-
CDU 40,1 % - 5,8 13 - 1
FWG 27,0 % + 1,0 10 + 1
SPD 19,9 % - 1,4 6 ± 0
JL 8,0 % + 0,8 2 ± 0
Grüne 5,4 % + 5,4 1 + 1

Bürgermeister

Am 16. Dezember 2007 wurde die aus Bad Saulgau stammende Doris Schröter[10] im zweiten Wahlgang mit der absoluten Mehrheit von 53,2 Prozent der Stimmen gegen den Amtsinhaber Johannes Häfele zur Bürgermeisterin gewählt. Schröter, die am 1. Februar 2008 vereidigt wurde, ist die erste Frau in diesem Amt im Landkreis Sigmaringen seit dessen Bestehen 1973.[11]

  • 1945–1947: Karl Rösch (kommissarisch)
  • 1947–1949: August Reichert
  • 1949–1967: Josef Drescher
  • 1967–2000: Günter Strigl
  • 2000–2008: Johannes Häfele
  • seit 2008: Doris Schröter

Wappen

Wappen Bad Saulgau.svg

Das Wappen von Bad Saulgau zeigt in Silber auf grünem Dreiberg einen blau bewehrten und blau bezungten roten Löwen, der sich an einer aus dem Unterrand emporkommenden schwarzen Säule aufrichtet.

Städtepartnerschaften

(Bad) Saulgau pflegt seit 1981 eine Partnerschaft mit Chalais-en-Charente in Frankreich und seit 2006 auch mit Himmelberg in Kärnten, Österreich. Außerdem bestehen freundschaftliche Kontakte zu Kōbe in Japan.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bad Saulgau liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße, der Deutschen Fachwerkstraße[12] und der Schwäbischen Bäderstraße.

Kunst und Museen

  • Das Alte Kloster Bad Saulgau ist ein am 23. und 24. Januar 2010 eingeweihtes Kulturzentrum, das die drei Kultureinrichtungen Städtische Galerie „Die Fähre“, die Stadtbibliothek und die Musikschule unter einem Dach vereint. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1665, es wurde von Franziskanern erbaut und 1810 säkularisiert. Das Gebäude wurde dann als Spital und später als Alten- und Pflegeheim St. Antonius genutzt. Dessen weitere Nutzung hielt die Stadt für zu teuer, daher entschied sie sich, ein neues Alten- und Pflegeheim zu bauen. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde frei, die Stadtbücherei benötigte neue Räumlichkeiten - so wurde die Folgenutzung als neues Kulturzentrum beschlossen und 2008/2009 für 2,4 Millionen Euro grundlegend saniert und modernisiert.[13] Eine Besonderheit ist die gläserne Überdachung des einstigen Klostergartens[14], der zusammen mit dem Kreuzgang ganzjährig genutzt werden kann. Mit der städtischen Galerie Die Fähre (einschl. der Sammlung „Kunst in Oberschwaben“), der Stadtbibliothek sowie der Musikschule vereint das Alte Kloster nun drei Kultureinrichtungen, die bis 1996 schon gemeinsam in der alten „Fähre“ untergebracht waren.[15] Im Erdgeschoss ist neben der Galerie Die Fähre die Sammlung „Kunst in Oberschwaben seit 1900“ untergebracht. Im ersten Obergeschoss befindet sich die Stadtbibliothek, im zweiten die Städtische Musikschule.[13]
  • Städtische Galerie „Die Fähre“: 1947 auf Initiative des französischen Kreisgouverneurs Coup de Fréjac als „Centre Culturel“ gegründet, hat sich die „Fähre“ bald zu einer der ersten Ausstellungsadressen in Oberschwaben entwickelt. Mit Pierre Bonnard, Paul Sérusier und Jan Verkade waren hier erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland die „Nabis“ zu sehen. Früh zeigte sie auch mit Emil Nolde, Paul Klee und Otto Dix bedeutende Vertreter der Klassischen Moderne und öffnete sich später der Konkreten Malerei. Daneben war und ist die „Fähre“ immer auch Forum der regionalen Kunst geblieben. Die Fähre wurde am 25. Juli 2009 geschlossen. [16] 2009 wurde im August/September umgebaut, für die “Erich-Kästner-Schule” und für eine Kindergartengruppe wurden dort Klassenzimmer eingerichtet.[13]
  • Galerie am Markt: Die 1986 eingerichtete ständige Sammlung Kunst in Oberschwaben seit 1900 bietet einen repräsentativen Querschnitt über die lebendige und eigenständige Kunst zwischen Donau und Bodensee im 20. Jahrhundert. Sie zeigt bedeutende Erneuerer der religiösen Kunst (Gebhard Fugel, Karl Caspar, Albert Burkart, Wilhelm Geyer) wie auch einflussreiche Vertreter der klassischen Moderne aus dem Südwesten (Gottfried Graf, Hans Purrmann, HAP Grieshaber, Otto Dix u. v. a.). Für das zweite Obergeschoss im “Haus am Markt”, wo die Sammlung untergebracht war, gibt es noch kein schlüssiges Nutzungskonzept.[13]
  • Die Städtische Jugendmusikschule samt Schulleitung und Verwaltung befindet sich seit 11. Januar 2010 in den neuen Räumen des Alten Klosters. Die Schule ist staatlich anerkannt nach § 4 des Jugendbildungsgesetzes und ist Mitglied im Verband deutscher Musikschulen (VdM).
  • Das Stadtmuseum Bad Saulgau wurde 1998 in einer 1586 erbauten Scheune auf fünf Ebenen eingerichtet. Es zeigt ausführlich die 500jährige habsburgische Vergangenheit Saulgaus als eine der „Fünf Donaustädte“ in Vorderösterreich, außerdem seine lange Brauereitradition sowie die lebendige oberschwäbische Volksfrömmigkeit und weitere örtliche Traditionen und Bräuche. Dokumentiert wird dies unter anderem mit einer prächtigen Palmensammlung, die die Tradition des Palmentragens beleuchtet, sowie mit Exponaten aus dem Saulgauer Fastnachtstreiben. Die Brauerei-Abteilung umfasst schwerpunktmäßig das Zweigeräte-Sudhaus der Adler-Brauerei in Saulgau-Moosheim mit Maischebottich und Sudpfanne aus dem 19. Jahrhundert sowie Bierlagerung, Bierkühlung und Biertransport. Ein „Mini-Kino“ ehrt den Saulgauer Kino-Pionier und Oscar-Preisträger Willi Burth. Daneben illustriert das Museum die Entwicklung der Stadt zur heutigen Kur- und Thermalbadstadt einschließlich der maßstabsgetreuen Darstellung einer Thermalwasserbohrung. Eine der Ebenen widmet sich ganz der Zeit des Nationalsozialismus.

Musik

  • Seit 1960 prägen die Sankt Johannes Chorknaben das musikalische Bild der Stadt wie der Kirche. 1987 ist mit der Mädchenkantorei ein reiner Mädchenchor hinzugekommen.
  • Die große, überregional bekannte Klais-Orgel in der Stadtpfarrkirche St. Johannes mit ihren 48 Registern wurde 1980 von der Firma Klais (Bonn) gebaut. Im Rahmen der Konzertreihe Internationaler Saulgauer Orgelherbst konzertieren dort Organisten aus aller Welt.
  • Die Städtische Jugendmusikschule wurde 1969 gegründet.
  • Der seit 1977 bestehende Jazzverein Bad Saulgau veranstaltet regelmäßig Konzerte. Jazzbands aus Bad Saulgau sind z.B. die Schwaaz Vere's Jazzgang, die Jazzmatics und die Big Band Saulgau.

Bauwerke

Klöster und Kirchen

Stadtkirche St. Johannes Baptist
  • Das Kloster Sießen ist ein 1260 gegründetes Kloster der Dominikanerinnen. Es wurde 1519 erbaut und sämtliche Klostergebäude wurden zwischen 1716 und 1722 renoviert und im Stil des Barock überformt. Das Kloster wurde im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Seit 1860 werden die Gebäude als Kloster der Franziskanerinnen genutzt. Im „Hummel-Saal“ sind Arbeiten der Schwester Maria Innocentia Hummel ausgestellt, deren Bilder als Vorlagen für die weltberühmten Hummel-Figuren, zum Beispiel die Wanderer, die Gänseliesel und den Ziehharmonikabub, dienen. Führungen durch die Sammlung geben einen Einblick in das Schaffen der gläubigen Künstlerin.[2]
  • Die 1725 erbaute [2] Klosterkirche St. Markus zeigt spätbarocke Fresken der Gebrüder Dominikus und Johann Baptist Zimmermann sowie Frührokoko-Stuckarbeiten, Schnitzereien und Gemälde von Zehender.
  • Am Sießener Fußweg liegt die St.-Wendelin-Kapelle.[2]
  • Die Stadtkirche St. Johannes Baptist ist hochgotische Pfeilerbasilika und zeigt Merkmale der Romanik und Gotik. Sie befindet sich zentral am gepflasterten historischen Marktplatz. Die anfänglich romanische Kirche von 1170 wurde zwischen 1390 und 1402 im gotischen Stil erweitert. Im Zuge einer Innenraumrestauration wurde 1985 der spätgotische Charakter mit einer modernen Ausstattung kombiniert. Zur Ausstattung gehört das Bild „Geißelung Christi“ von Otto Dix. Die vergoldete Kugel unterhalb des Hahns auf dem Kirchturm ist hohl, aber nicht leer. In ihr befindet sich eine Dokumentenrolle mit geschichtlichen Zeugnissen, die bei jeder Turmsanierung aktualisiert werden. Auch 2008 kam es zu diesem denkwürdigen Akt: Architekt Ludwig Boll hat auf die kupferne Dokumentenrolle einen 29-seitigen Bericht über die Sanierung verfasst - als Ergänzung zu den Schriftstücken aus dem Jahr 1975.[17]
  • Die Kreuz- oder Schwedenkapelle wurde um das Jahr 1450 gebaut und war eine mittelalterliche Wallfahrtsstätte. Zur Ausstattung gehört ein romanisches Großkreuz (auch Stauferchristus genannt, entstand ca. 1170) sowie die Farbholzschnitte des Kreuzweges von HAP Grieshaber.[3]
  • In der zwischen April 2000 und Mai 2001 renovierten Liebfrauenkirche kam es am 12. Juni 2009 zu einem Brand (verursachter Sachschaden etwa 50.000 Euro).[18]
  • Die Pfarrkirche Mariä Geburt im Stadtteil Hochberg wurde 1347 geweiht und 1719 barockisiert. Sie verfügt über Hoch- und Seitenaltäre und eine einheitliche Rokokoausstattung. Eine Besonderheit ist das Flachrelief „Fischerpredigt des Heiligen Antonius von Padua“.
  • Im Stadtteil Schwarzach befindet sich die St.-Blasius-Kapelle mit ottonischem Chor und Altarblatt von Caspar Fuchs.[19]
  • Die Wallfahrtskirche St. Georg im Stadtteil Untereggatsweiler ist ein Neubau von Michael Mohr mit barocker Innenausstattung und Deckenfresken.
  • Die barocke Pfarrkirche im Stadtteil Friedberg wurde am 18. Mai 1733 nach dreijähriger Bauzeit vom Weihbischof des Bistums Konstanz Franz Johann Anton von und zu Sirgenstein eingeweiht. Erbaut wurde die Kirche von dem berühmten Baumeister des Deutschen Ordens, Johann Caspar Bagnato. Der aus Herbertingen stammende Pfarrer Johann Conrad Fürst erteilte den Auftrag für einen Neubau, da die alte Kirche baufällig geworden war. Seit mindestens 250 Jahren ist die Pietà auf dem Hochaltar sowie eines der beiden Gnadenbilder, nämlich das der schwarz gekleideten, mit blauem Tuchrand umrahmten Schmerzhaften Mutter Gottes Ziel für Wallfahrer. Papst Benedikt XIV. verlieh der Pfarrkirche am 18. April 1748 einen Ablassbrief; das war der formelle Beginn der Wallfahrt. An diese 250-jährige Tradition in der Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt Friedberg erinnert der am 21. September 2008 eröffnete Oberschwäbische Pilgerweg.
  • Die St.-Michaels-Kapelle im Stadtteil Heratskirch ist ein im 17. Jahrhundert barockisierter mittelalterlicher Bau.

Sonstige

  • In der Altstadt befinden sich mehrere historische Gebäude: Der Oberamtshof, der große Gebäudekomplex, der heute das Rathaus am Oberamteihof beherbergt, war bis 1782 ein Franziskanerinnenkloster, das sich aus einem um 1390 gegründeten Beginenhaus entwickelt hatte. Die Gesamtanlage war in drei Bauphasen entstanden. 1782 wurde dieses Kloster wie viele andere durch Kaiser Joseph II. aufgelöst. Die Stadt kaufte das Gebäude und richtete dort das Rathaus ein. 1853 wurde es an die Oberamtsverwaltung verkauft, da Saulgau 1806, nach dem Übergang an das Königreich Württemberg, Oberamtsstadt wurde. Nach der Kreisreform 1973 ist das Gebäude vom Landkreis Sigmaringen zurückerworben worden. Am Marktplatz steht das historische Fachwerkhaus Ecklädele, das um 1581 entstanden ist. Ebenfalls am Marktplatz steht das das alemannische Fachwerkhaus Haus am Markt aus der Zeit um 1400.[2], das 1978-1981 restauriert wurde. Dabei konnte das Originalfachwerk zum größten Teil erhalten werden. Im ersten Obergeschoss befindet sich heute der Ratssaal, im zweiten Obergeschoss die Galerie am Markt. Gegenüber dem Rathaus steht das „Sießener Haus“, in dem das Kloster Sießen seine Anfänge hatte. Es ist das älteste urkundlich belegte Bürgerhaus in Saulgau. 1251 übernahm das erste Nonnenkloster das zuvor patrizische Anwesen. Von diesem Haus aus zogen dann im Jahre 1260 sechs Dominikanernonnen nach Sießen. Das Kloster vermietete das Haus über lange Zeit, 1759 bis 1781 lebte dort der prominente Maler Johann Georg Mesmer. In der Pfarrstraße befindet sich das Buchauer Amtshaus. Direkt an der Stadtmauer gelegen, hatte es schon immer eine privilegierte Stellung. Das Haus stammt womöglich noch aus der Zeit vor der Stadtgründung, zwischen 1408 und 1468 wurde es umgebaut und erhielt seine heutige Gestalt. Der auffallend hohe Torbogen an der Nordseite und die mächtigen Eckquader an der Westseite weisen auf die schon von alters her vorhandene amtliche Funktion des Gebäudes hin. Heute sind darin verschiedene Vereine untergebracht. Der Name erinnert daran, dass Saulgau fast zur Gänze auf einem dem Stift Buchau gehörenden Grundbesitz errichtet wurde. Das ehemalige Gasthaus zum Raben ist ebenfalls ein historisches Fachwerkhaus.
  • Das so genannte Katzentürmle ist der einzige noch vorhandene Turm der alten Stadtbefestigung. Er diente früher als Karzer (eine Art Tagesgefängnis) und steht auf den Resten der alten Stadtmauer. Das Gefängnis für gefährliche Übeltäter und Hexen befand sich in einem Torturm an anderer Stelle. An der Stelle des heutigen Gasthofs Spitaltor stand früher das Stadtspital, daneben das Nordost-Stadttor der damaligen Stadt.
  • Die lebensgroße Bronzestatue von Kaiserin Maria-Theresia mit einem kubischen Steinsockel ist eine Kopie eines bedeutenden Barockkunstwerks von Franz Xaver Messerschmidt (1736–1783). Das Kunstwerk erinnert an die über 500 Jahre vorderösterreichische Geschichte von Saulgau, als die Stadt von 1299 bis 1806 zu Österreich gehörte.[2]
  • Bad Saulgau besitzt mehrere Brunnen, zum einen gibt es den so genannten Narrenbrunnen. Der Röhrbrunnen auf dem Marktplatz trägt das Saulgauer Stadtwappen, den aufgerichteten, roten Löwen. Der Luegebrunnen in der Hauptstraße ist von einer Männergesellschaft, bestehend aus vier Bronzefiguren, umgeben: „Drei, die auf einen einschwätzen“, so beschreibt der Künstler Ernst-Reinhart Böhling sein Werk aus dem Jahr 1986. Dass dabei nicht immer die Wahrheit herauskommen muss, lässt sich unschwer erkennen; daher der Name Luege-(Lügen)-brunnen.
  • Südöstlich von Bad Saulgau, unweit des Stadtteils Hochberg, befindet sich der Schlossberg (675 Meter). Ein Burggraben verrät, dass hier einmal eine Burg gestanden hat.[3]
  • Östlich des Ortsteils Bondorf auf dem Schelmberg (645 Meter) findet man eine keltische Vierecksschanze vor.
  • Die (Bad) Saulgauer Stadthalle wurde 1959 eröffnet.

Naturdenkmäler

  • Im Jahr 1977 wurde in Saulgau die wärmste und ergiebigste schwefelhaltige Thermalquelle in ganz Baden-Württemberg (1,5 Millionen Liter täglich) erbohrt. Nach einem Provisorium wurden 1984 die Sonnenhof-Therme Bad Saulgau mit Therme, Saunabereich, Relax-, Vital- und Wellnesscenter und Kurgarten eröffnet.[20] Das Thermalbad verzeichnete bereits 1987 über das Jahr mehr als eine Million Badegäste.[21] Hinzugekommen sind Dampfbäder, eine Sole-Dampfbad und ein Strömungskanal.[22] Bad Saulgau war das erste Thermalbad in Oberschwaben und bescherte der Stadt auch den Titel „Bad“. Im Februar 2011 konnte das Thermalbad seinen zehn-millionsten Besucher verzeichnen.[23]
  • Das Schwarzachtal im Nordwesten wird auch als „Siebenmühlental“ bezeichnet: Dort befanden sich einmal die Mühlen Wolfenmühle, Eselsmühle, Neumühle, Schaulesmühle, Franzenmühle, Lindenmühle und Dotschenmühle. Bis auf die Dotschenmühle, die Anfang der 1980er Jahre abgebrochen wurde, stehen alle Gebäude noch und dienen als Wohnplätze. In der „Wassermühle Franzenmühle“ (stammt aus dem 15. Jahrhundert) wurde 1896 eine Francis-Turbine installiert, die heute noch Energie liefert.
  • Etwa drei Kilometer südwestlich der Stadtmitte liegt zwischen Wagenhausen und Sießen, inmitten eines Landschaftsschutzgebiets, der im 19. Jahrhundert als Teil einer Weiheranlage des Klosters Sießen angelegte Wagenhauser Weiher, der im Sommer als Badesee genutzt wird.
  • Der ehemalige Steinbruch bei der Holzmühle wird als ausgewiesenes Naturdenkmal offen gehalten.
  • Das gemeindeübergreifende „Natur und Landschaftsschutzgebiet Booser-Musbacher Ried wurde 1991 ausgewiesen und seit 2001 auch FFH-Gebiet nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat- und Vogelschutzrichtlinie. Es befindet sich zwischen der Gemeinde Ebersbach-Musbach und den Bad Saulgauer Ortschaften Hochberg und Lampertsweiler und umfasst insgesamt eine Größe von rund 343 Hektar (96,5 ha Naturschutzgebiet, 246,5 ha Landschaftsschutzgebiet). Das Schutzgebiet ist ein von der Riß- und Würmeiszeit geprägter Hochmoorbereich, der bis in die 1960er-Jahre größtenteils abgetorft wurde. Das Wasenstechen zur Gewinnung von Torfstiche als Heizmaterial war hier wichtiger Wirtschaftszweig. Der Gletscher der Würmeiszeit bahnte sich seinen Weg durch das Rheintal bis nach Lampertsweiler, wo er seine vor sich hergeschobene Gesteinsmasse als Endmoräne ablagerte. Die Landesstraße 285, die an Lampertsweiler Richtung Boos vorbeiführt, führt genau durch das ehemalige Gletschertor, das das Gletscherschmelzwasser abfließen ließ. Zahlreiche Pflanzen und Tiere die vom Aussterben bedroht sind, haben hier noch ihre Heimat. Das NSG ist mit fünf Rundwegen touristisch erschlossen.

Regelmäßige Veranstaltungen

Bächtlefest

Das seit dem 16. Jahrhundert in Saulgau nachgewiesene Bächtlefest (benannt nach seinem Ursprung in der Kinderfasnet am 2. Januar, dem Bächtelinstag) wird seit dem 19. Jahrhundert im Sommer als Schüler- und Heimatfest gefeiert. Hauptanziehungspunkte des an einem verlängerten Wochenende etwa zwei Wochen vor den Sommerferien gefeierten Festes sind der große Festzug am Montag mit rund 3.000 Teilnehmern, mehrere musikalische und tänzerische Darbietungen, Schülervorführungen beim „Musischen Abend“, Schülerwettbewerbe, ein historischer Bauern- und Handwerkermarkt sowie das Bierzelt.

Fasnet

„Dorausschreier“ der Doraus-Zunft bei einem Narrentreffen 2006
Narrenbrunnen

Bad Saulgau ist auch eine Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnet. Deren treibende Kraft ist die Dorauszunft Saulgau e. V. 1355 (Mitglied der VSAN), ihr während der Fasnetstage allgegenwärtiger Narrenruf lautet „Doraus, detnaus – bei d'r alta Lenda naus“. Eine Besonderheit der Saulgauer Fasnet ist das „Dorausschreien“, ein nach örtlicher Überlieferung aus dem 13. Jahrhundert stammender Bettelbrauch, mit dem die Stadtbewohner in Notzeiten bei der Landbevölkerung Nahrung erbaten. Die Narrenfigur „Dorausschreier“ bettelt mit einem an einer langen Stange befestigten, bodenlosen Korb nach Gaben. Weitere Narrenfiguren sind die „Riedhutzel“ genannten Hexen, die „Blumennärrle“, die elegant gekleideten Dämonen „Pelzteufel“, die „Spitzmäule“, die dem Bächtlefest-Brauchtum entlehnten „Zennenmacher“ und die in Bad Saulgau als Gruppe auftretenden „Büttel“.

Seit den 1980er Jahren haben sich auch in Saulgau – wie im gesamten Verbreitungsgebiet der Fasnet – zahlreiche weitere Narrenvereine gebildet. In einigen Fällen, wie etwa beim 1993 gegründeten Narrenverein Bolstern mit seiner seit 1910 nachgewiesenen „Zigeunergruppe“, werden ältere Fasnetsbräuche weitergeführt, in den meisten Fällen jedoch neue Figuren und Veranstaltungen mit Bezug auf geschichtliche oder sagenhafte Überlieferungen ersonnen (in Bolstern die „Wagenhart-Teufel“).

Zu diesen neueren Vereinen gehören

  • der Narrenverein Zenka-Rälle Moosheim, gegründet 1985, Narrenruf: „Zenka – Rälle“, Figuren: Hexe „Zenka-Räll“ und Waldgeist „Mösle-Schratt“
  • der Narrenverein Rote Näh’re Braunenweiler, gegründet 1989, Narrenruf: „Ruit's de – Näh're“, Figuren: „Rote Näh’re“ und „Hirtenbua“
  • der Narrenverein Hochberg, gegründet 1989, Narrenruf: „Hei – Schuck“, Narrenfiguren „Moor-Morchel“ und „Eglsee-Hexe“
  • die Feuer-Hexen Saulgau, gegründet 1993, Narrenruf: „Horrido – ’s brennt jo scho“, Narrenfiguren „Feuer-Hexe“ und „Hexentreiber“
  • der Freizeit- und Narrenverein Haid-Bogenweiler-Sießen, gegründet 1993, Narrenruf: „Haidrio – siehschd me no“, Figuren „Haidrio“ und „Nachtfrau Lilith“
  • die Krähbach-Narren Fulgenstadt, gegründet 1995, Narrenruf: „O Schreck, o Schreck – d'r Kräha-Schreck“, Figuren: „Krähe“ und „Krähenschreck“
  • die Narrenzunft Friedberg Burgstallknechte, gegründet 1996, Narrenruf: „Wirf’s – Hai rah“, Narrenfigur: „Burgstallknecht“
  • der Brauchtums- und Narrenverein Bierstetten, Narrenruf: „Isch dia Häx it uf'm Fonka, duat se en d'r Fasnet lompa!“.

Weitere Veranstaltungen

Weitere jährliche Veranstaltungen in Bad Saulgau sind der „Happy Family Day“. Die Veranstaltung wurde im Jahr 2000 erstmals organisiert und ist seitdem zu „Oberschwabens größtem Umwelt-, Gesundheits- und Erlebnistag“ geworden. Des Weiteren gibt es im Frühjahr und im Herbst immer einen großen Flohmarkt mit je ca. 450 Händler in der Innenstadt und das Weihnachtsdorf im Dezember..[24]

Sport

Fußball

Bad Saulgau hat mehrere Fußballvereine. Die Herrenmannschaft des FV Bad Saulgau 04 spielt in der Bezirksliga, die des Bad Saulgauer FC in der Kreisliga A. Ferner gibt es den SC Türkiyemspor Bad Saulgau 1992 e.V. sowie weitere Fußballvereine in den umliegenden Ortschaften wie den FV Fulgenstadt, den SV Bolstern, den SV Renhardsweiler, den SV Braunenweiler und den SV Hochberg.

Volleyball

Die erste Mannschaft des TSV 1848 Bad Saulgau e.V., Abteilung Volleyball spielt aktuell - nach mehreren Jahren in der ersten und zweiten Bundesliga - in der Oberliga Süd.

Handball

Die Herren der Handball-Abteilung im TSV Bad Saulgau spielen in der Saison 2009/10 in der Württemberg-Liga Süd, der fünfthöchsten deutschen Spielklasse. Davor spielte die Mannschaft längere Zeit auch in der Regionalliga.

Tennis

Der 1932 als „Eislauf- und Tennisverein Saulgau e.V.“ gegründete TC Bad Saulgau spielt derzeit in der Verbandsliga.

Golf

In Bad Saulgau-Wilfertsweiler befindet sich der Golfclub Bad Saulgau e.V. Der Club verfügt über einen 18-Loch-Platz mit einem Wasserhindernis und mehreren Biotopen.

Sporthallen

Die Stadt Bad Saulgau verfügt über drei Sporthallen, die auch für den Schulsport genutzt werden:

  • Stadthalle - wird nicht nur für Sportveranstaltungen genutzt, sondern auch für Veranstaltungen wie z.B. den musischen Abend des Bächtlefestes
  • ABC-Halle - hat einen Kraftraum, betrieben werden Sportarten wie z.B. Judo
  • Sporthalle im Kronried - die neueste Halle in Bad Saulgau, in der die Heimspiele der Volleyballabteilung und Handballabteilung stattfinden.

Kulinarische Spezialitäten

Am Gombiga Donnschtig (Weiberfastnacht) findet jedes Jahr das traditionelle „Sauschwanzessen“ statt. In den Gaststätten werden an diesem Abend gekochte Sauschwänze angeboten, welche mit Brot verspeist werden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bad Saulgau liegt an der Bundesstraße 32 und der Bahnstrecke Herbertingen–Aulendorf. Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet.

Nordöstlich von Bad Saulgau befindet sich der Flugplatz Saulgau (EDTU). Der Sonderlandeplatz wird von der Fliegergruppe Bad Saulgau betrieben und kann von Luftfahrzeugen bis maximal 2.000 kg Höchstabfluggewicht benutzt werden. An den Wochenenden sorgen dort Segelflieger und Fallschirmspringer für regen Betrieb.

Tourismus- und Kurbetrieb

Tourismus und Kurbetrieb sind wichtige Standbeine der Stadt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes stieg die Zahl der in Bad Saulgau verzeichneten Übernachtungen von 228.947 im Jahr 2008 auf 253.051 im Jahr 2009.[25] Großen Anteil an diesem Ergebnis haben einer stadteigenen Statistik zufolge Übernachtungen in Kliniken, die von 168.078 im Jahr 2008 auf 195.141 im Jahr 2009 anstiegen. Von den statistisch erfassten Übernachtungen im Landkreis Sigmaringen insgesamt entfallen 45,4 Prozent auf Bad Saulgau.[26]

Ansässige Unternehmen

  • Claas Saulgau GmbH (früher Bautz); Hersteller von Futtererntemaschinen
  • Platz-Haus GmbH; Hersteller von Fertighäusern, nach der zweiten Insolvenz im Januar 2009 seit März 2009 im Besitz der bayerischen Fuchs&Huber-Gruppe, zu der seit 2006 der Fertighausbauer FischerHaus gehört.[27]
  • In Bad Saulgau befindet sich der Hauptsitz sowohl der Raiffeisenbank Bad Saulgau eG (fünf Filialen) als auch der 1869 gegründeten Volksbank Bad Saulgau eG (22 Filialen).[28]
  • Knoll Maschinenbau; Hersteller von Späneförderern, Filtern und Pumpen zur Aufbereitung von Kühlschmiermittel in der industriellen Fertigung

Gericht, Behörden und Einrichtungen

Vor Ort befindet sich das Amtsgericht Bad Saulgau, das zum Landgerichtsbezirk Ravensburg und zum Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört. Es ist auch zuständig für die Stadt Mengen sowie die Gemeinden Scheer, Herbertingen, Ostrach und Hohentengen.

Die Stadt ist Sitz des katholischen Dekanats Saulgau des Bistums Rottenburg-Stuttgart. Die evangelische Kirchengemeinde gehört zum Kirchenbezirk Biberach und umfasst Teile der Gemeinden Bad Saulgau und Herbertingen sowie, im Landkreis Ravensburg, Ebersbach-Musbach.

Gesundheitswesen

Das Kreiskrankenhaus Bad Saulgau, das zu den Kliniken Landkreis Sigmaringen GmbH gehört, ist der 1. Versorgungsstufe zugeordnet (Krankenhaus der Grundversorgung). Es erhielt Anfang der 1980er Jahre einen neuen Funktionsbau, daraufhin wurde der Altbau vollständig saniert. Des Weiteren gibt es in Bad Saulgau noch die Psychosomatische Klinik am schönen Moos (auch Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) sowie die Rehabilitationsklinik Saulgau, eine Fachklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, die zu den Waldburg-Zeil Kliniken gehört. Außerdem befindet sich hier das Seniorenwohn- und Pflegeheim St. Antonius und Haus St. Paul.

Bildung

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Josef Karlmann Brechenmacher (1877–1960), Lehrer und der Verfasser eines Standardwerks zur Etymologie deutscher Familiennamen
  • Walter Knoll (* 1928), Unternehmer

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Hans Eisele (1876–1957), Journalist, Diplomat und Schriftsteller
  • Maria Innocentia Hummel (1909–1946), Ordensschwester, geboren in Massing/Niederbayern, lebte ab 1931 im Kloster Sießen, ihre Kinderbilder sind die Vorlage für Hummel-Figuren (Dauerausstellung ihrer Werke im Kloster Sießen)
  • Wolfgang Schneiderhan (* 1946), ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr (2002-2009)
  • Daniel Unger (* 1978), Triathlon-Weltmeister 2007, lebt im Stadtteil Braunenweiler
  • Maria Ferschl, Schriftstellerin und Kirchenlieddichtern, † 1982 in Saulgau
  • Schwester Oberin Severa, geb. Philomena Frank, seit 1982 Trägerin der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg

Literatur

  • Hans Willbold: Stadt Saulgau – Ein kleiner Führer. Ein Führer durch die Stadt Saulgau und seine Geschichte. hrsg. von Stadt Saulgau, Gebr. Edel, Saulgau Juli 1998
  • 1947-1997. 50 Jahre "Fähre" Saulgau. Positionen. Ausst.-Kat. Städtische Galerie "Die Fähre" Saulgau 1997.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. a b c d e f Rund um das Kloster Sießen. S. 37–39. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch
  3. a b c Von der Kreuzkapelle zur Europäischen Wasserscheide. S. 40f. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch
  4. Vgl. Deutsche Gesellschaft für Erdbebeningenieurwesen und Baudynamik e.V. (Hrsg.): Erdbeben in Deutschland. 1. Auflage, 2004, S. 6.
  5. Georg Metzler: „Geheime Kommandosache“. Raketenrüstung in Oberschwaben. Das Außenlager Saulgau und die V2 (1943–1945). Bergatreute 1996
  6. Albert Knoll: Saulgau. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel, Angelika Königseder: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 2. Frühe Lager. Dachau. Emslandlager. C.H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-52962-3, S. 477–480.
  7. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd.I, Bonn 1995, S. 74, ISBN 3-89331-208-0
  8. Isabell Michelberger: Menschen brauchen Gemeinschaft. In: Südkurier vom 26. November 2010
  9. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
  10. Sebastian Pantel: Vom Lausbub zum Stadtvater. In: Südkurier vom 4. Dezember 2010
  11. Karlheinz Fahlbusch: Schröter an der Spitze. In: Südkurier vom 17. Dezember 2007
  12. Ferienstraßen. In: Schwäbische Alb! hin-reisend natürlich the nature place to go. hrsg. von Schwäbische Alb Tourismusverband. Bad Urach 2010; S. 10f.
  13. a b c d Amtsleiter Andreas Reuss über neue Kultur im Alten Kloster. „Hier wird Bad Saulgau zur Stadt“. In: Schwäbische Zeitung vom 16. Januar 2010
  14. Birgit Kölgen: Altes Kloster Bad Saulgau. Die Fähre hat neue Ufer erreicht. In: Schwäbische Zeitung vom 23. Februar 2010
  15. Galerie „Fähre“, Musikschule und Bibliothek ziehen um. In: Schwäbsische Zeitung vom 8. Januar 2010
  16. Isabell Michelberger: „Fähre“ nicht mehr auf Kurs. In: Südkurier vom 31. Juli 2009
  17. Gerollte Geschichte schlummert auf Turm. In: Schwäbische Zeitung vom 19. November 2008
  18. Brandstiftung in Liebfrauen? 50 000 Euro Sachschaden. In: Südkurier vom 13. Juni 2009
  19. Kapellenweg um Herbertingen. S. 42f. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch
  20. Katy Cuko: Wettbewerb der Wellnesstempel. Die Angebote der Thermen im Überblick. In: Südkurier vom 6. November 2010
  21. Den Alltag hinter sich lassen. In: Sauwettertipps. Sonderheft der Bodensee Ferienzeitung. Ausgabe 2/2009. Südkurier GmbH Medienhaus, Konstanz 2009, S. 14.
  22. Angebote der Therme. Einmal tief durchatmen im neuen Sole-Dampfbad. In: Schwäbische Zeitung vom 1. Dezember 2010
  23. Karlheinz Fahlbusch (kf): Zehn Millionen Besucher in Therme. In: Südkurier vom 26. Februar 2011
  24. „Happy Family Day“ bleibt Umwelttag. In: Schwäbische Zeitung vom 27. Mai 2010
  25. Übernachtungszahlen in der Kurstadt steigen um 9,5 Prozent. Kreis profitiert von der Stärke Bad Saulgaus. In: INFO. Die regionale Wochenzeitung. vom 26. Mai 2010
  26. Nicht nur Störche residieren gerne in Bad Saulgau. In: Südkurier vom 27. Mai 2010
  27. Übernahme. Fertighausbauer Platz bekommt Investor. In: Schwäbische Zeitung vom 6. März 2009
  28. Kurt Loescher: 140 Jahre Volksbank Bad Saulgau. Bankinstitut feiert Jubiläum mit rund 500 Gästen im Stadtforum in Bad Saulgau. 80 Kindergärten wurden dabei mit Schecks beglückt.. In: Südkurier vom 10. Oktober 2009

Weblinks

 Commons: Bad Saulgau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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