Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz

Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz
Älterer Teil: Mareschsiedlung
Zweite Baustufe: Wohnhausanlage Wickhoffgasse 14–26

Die Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz ist eine städtische Wohnhausanlage im Bezirksteil Neu-Fünfhaus im 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus.

Inhaltsverzeichnis

Baubeschreibung

Die Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz wurde während des Ersten Weltkriegs als Arbeiterwohnbau am westlichen Rand des ehemaligen Exerzierplatzes Schmelz geplant. Die Umsetzung verzögerte sich, und somit wurde der südliche Teil (= Mareschsiedlung) erst 1920 nach Plänen des Architekten Hugo Mayer als Gemeindebau der Stadt Wien fertiggestellt. Insgesamt wurden vier Wohnblöcke mit 42 einstöckigen Häusern und kleinen Nutzgärten gebaut.

Die großen Innenhöfe, welche in den Zeiten der Lebensmittelknappheit als Gemüsegärten verwendet wurden, bilden heute eine Kleingartenoase inmitten der Siedlung.

Die zweite Baustufe wurde in den Jahren 1921 bis 1924 verwirklicht, seitdem besteht die Anlage aus 765 Wohnungen. Es wurden mehrere dreigeschossige Häuser im nördlichen Teil errichtet, z.B. der so genannte Hufeisenbau. Ebenso wurde ein Planschbecken als Teil der Infrastruktureinrichtungen gebaut. Heute ist das Kinderfreibad verschwunden und nur noch ein Brunnen und eine große Gartenlaube sind übrig.

Diese Anlage veranschaulicht den Übergang von einer schlichten Arbeitersiedlung (einstöckiges Haus) zu einer urbanen Wohnanlage (mehrstöckiger Wohnblock).

Erster Gemeindebau

Die Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz konkurriert mit dem Gemeindebau Metzleinstaler Hof um den Titel erster Wiener Gemeindebau. Beide wurden während des Ersten Weltkriegs geplant und in den Jahren 1919/20 fertig gestellt. Das Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie liefert diesbezüglich keine Entscheidung.[1][2]

Berühmte Bewohner

In den Jahren 1921 bis 1925 wohnte der spätere Bundespräsident Adolf Schärf im Planschbeckenbau, der nach einem ehemaligen Kinderfreibad im Innenhof benannt wurde. Eine Gedenktafel am Haus Possingergasse 25, gestiftet vom Kulturverein Fünfhaus, erinnert daran.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Eintrag über Mareschsiedlung im Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie
  2. Eintrag über Metzleinstaler Hof im Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie

Literatur

  • Hans Hautmann, Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Schönbrunn, Wien 1980, ISBN 3-8536-40631-0 (formal falsche ISBN).
  • Inge Podbrecky: Rotes Wien. gehen & sehen. 5 Routen zu gebauten Experimenten. Von Karl-Marx-Hof bis Werkbundsiedlung. Falter-Verlag, Wien 2003, ISBN 978-3-85439-295-8, (Falter's city walks 4).

Weblinks

 Commons: Wohn- und Siedlungsanlage Schmelz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Wohnhausanlage Wickhoffgasse 14-26 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
48.20386111111116.314611111111

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schmelz (Wien) — Lage der Schmelz im Norden von Rudolfsheim Fünfhaus Eingang zum Gastgarten des …   Deutsch Wikipedia

  • Metzleinstalerhof — Metzleinstaler Hof um 1922 Metzleinstaler Hof im März 2008 Der Metzleinstaler Hof ist eine denkmalgeschützte[1] …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Wiener Gemeindebauten — Karl Marx Hof vom 12. Februar Platz aus. Der Name „12. Februar“ bezieht sich auf den Tag des Ausbruchs des Österreichischen Bürgerkriegs im Jahre 1934. Die Liste der Wiener Gemeindebauten bietet einen Überblick über die Wohnhäuser, höfe und… …   Deutsch Wikipedia

  • Hugo Mayer (Architekt) — Pölzerhof (1926) von Hugo Mayer Hugo Mayer (* 2. September 1883 in Linz; † 27. Februar 1930 in Wien) war ein österreichischer Architekt. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Metzleinstaler Hof — um 1922 Metzleinstaler Hof im März 2008 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”