Siemens-Villa

Siemens-Villa
Die Siemens-Villa

Das Herrenhaus Correns, heute Siemens-Villa genannt, ist eine Villa der historischen Berliner Villenkolonie Lichterfelde in der Calandrellistraße 1 bis 9 Ecke Gärtnerstraße 25 bis 32 im Ortsteil Lankwitz.

Die Villa im historistischen Baustil wurde in den Jahren 1913 bis 1916 (nach anderen Angaben 1912 bis 1919) vom Gemeindebaurat Fritz Freymüller und Albert Denzel für den Direktor Friedrich Christian Correns (seit 1895 kaufmännischer Leiter der Accumulatoren Fabrik Aktiengesellschaft, später umbenannt in VARTA und BAE) gebaut. 1925 wurde sie an die Familie von Siemens verkauft, in deren Besitz sie bis 1937 blieb.

Werner Ferdinand Siemens (1885–1937), von 1919 bis 1920 einer der drei Vorstände der Siemens & Halske AG und ein Musikfreund und Mäzen, ließ 1928/1929 von Gustav Clemens einen Musiksaal anbauen, in dem er manchmal auch selbst dirigierte. Er ließ dort eine Orgel der amerikanischen Rudolph Wurlitzer Company (mit zwei Manualen und acht Registern) einbauen, die er später dem Berliner Ufa-Palast-Kino verkaufte, als er sie 1929 gegen eine wesentlich größere Orgel (vier Manuale und 15 Register) auswechselte. Zum 2. Februar 1943 ging das Unternehmen Siemens und damit auch die Wurlitzer-Orgel in den Besitz des Deutschen Reiches über. Seit 1982 steht diese große Orgel als Geschenk der Bundesrepublik im Berliner Musikinstrumentenmuseum. Sie wurde restauriert und ist spielfähig.

Von 1941 bis 1976 war die Villa Sitz des Ibero-Amerikanischen Institutes (Deutsche Zentralbibliothek für Ibero-Amerika). Bis 2010 war die Villa Sitz des Musikarchivs der Deutschen Nationalbibliothek. 2010 kaufte der Geschäftsmann Stefan Peter das Anwesen vom Bund.[1]

Der Garten der Villa wurde vermutlich von dem Berliner Gartenarchitekten Carl Riemann entworfen, der auch den Gemeindepark Lankwitz plante. Der Garten steht heute, ebenso wie das Gebäude, unter Denkmalschutz und ist im vorderen Teil öffentlich zugänglich. Der ursprünglich vorhandene Brunnen ist heute zugeschüttet, ein kleineres zweites Brunnenbecken ist erhalten. Ein Gartenpavillon, der zunächst als Teepavillon gedacht war und später als Musikpavillon genutzt wurde, ist erhalten.

Die Villa ist von der Calandrellistraße zugänglich, die im sogenannten ‚Komponistenviertel‘ im nördlichen Lankwitz liegt, das an das historische Villenviertel in Lichterfelde Ost angrenzt. Die unmittelbare Umgebung der Villa wurde im Zweiten Weltkrieg durch alliierte Bombardierung des nahegelegenen Kraftwerkes am Teltowkanal schwer zerstört, weitere Zerstörungen der historischen Bebauung folgten in der Nachkriegszeit. Heute zeichnen sich die Nachbarstraßen überwiegend durch Mietbebauung aus, bei der die Villa als Einzelobjekt heraussticht.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siemens-Villa zwischen Kunst und Burnout. In: Berliner Morgenpost vom 16. März 2011. Abgerufen am 16. März 2011.
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