Sifaka

Sifaka
Sifakas
Diademsifaka (Propithecus diadema)

Diademsifaka (Propithecus diadema)

Systematik
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Primaten (Primates)
Unterordnung: Feuchtnasenaffen (Strepsirrini)
Teilordnung: Lemuren (Lemuriformes)
Familie: Indriartige (Indridae)
Gattung: Sifakas
Wissenschaftlicher Name
Propithecus
Bennett, 1836

Die Sifakas (Propithecus) sind eine Primatengattung aus der Familie der Indriartigen innerhalb der Lemuren. Ihr Name ist dem Alarmruf („si-fak“) mancher Arten nachempfunden. Die Gattung umfasst neun Arten, die alle auf Madagaskar leben.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Sifakas sind nach dem Indri die größten Lemuren: sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 45 bis 55 Zentimetern und eine Schwanzlänge von 43 bis 56 Zentimetern. Das Gewicht variiert je nach Art zwischen 3 und 7 Kilogramm. Ihr Fell ist lang und seidig, es ist je nach Art unterschiedlich gemustert. Die Färbung variiert von gelblich-weiß bis schwarzbraun, das runde Gesicht ist jedoch immer schwarz und haarlos. Die Arme sind kurz, die Beine jedoch lang und kräftig. Der Schwanz ist ebenso lang oder länger als der Körper, was sie vom Indri unterscheidet.

Verbreitung und Lebensraum

Sifakas leben wie alle Lemuren nur auf Madagaskar. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst sowohl die Regenwälder im Osten als auch die Trockenwälder im Westen der Insel, im unbewaldeten zentralen Hochland fehlen sie.

Lebensweise und Ernährung

Sifakas sind tagaktive Baumbewohner. In der Nacht schlafen sie im Geäst, am Tag begeben sie sich auf Nahrungssuche. Dabei bewegen sie sich senkrecht kletternd und springend fort und können dabei Distanzen von bis zu 10 Metern zwischen den Bäumen zurücklegen. Manchmal kommen sie auch auf den Boden, dort bewegen sie sich mit hüpfenden Bewegungen der Hinterbeine fort, wobei sie die Vorderbeine aus Balancegründen in die Höhe recken. Neben der Nahrungssuche verbringen sie den Tag mit Sonnenbaden, Ruhephasen und der sozialen Interaktion.

Sifakas leben in größeren Gruppen als die anderen Indriartigen. Die Gruppen umfassen meist 3 bis 9 (manchmal bis zu 13) Tiere und setzen sich oft aus mehreren Männchen, mehreren Weibchen und den gemeinsamen Jungtieren zusammen. Sie bewohnen feste Reviere, die sie mit Duftdrüsen markieren. An den Rändern können sich die territorien mit denen anderer Gruppen überlappen. Die Tiere kommunizieren mit einer Reihe von Lauten, darunter sind je nach Angreifer verschiedene Warnlaute bekannt.

Sifakas sind Pflanzenfresser, die sich von Blättern, Blüten und Früchten ernähren. Die Zusammensetzung der Nahrung variiert jedoch nach Art und Jahreszeit.

Fortpflanzung

Nach vier- bis sechsmonatiger Tragzeit kommt meist im Juni oder Juli ein Junges zur Welt, das sich zunächst am Bauch und später am Rücken der Mutter festklammert. Mit rund sechs Monaten wird es entwöhnt und erreicht Geschlechtsreife im Alter von zwei bis drei Jahren. Die Lebenserwartung der Sifakas kann in menschlicher Obhut über 20 Jahre betragen.

Gefährdung

Alle Arten sind durch die Vernichtung ihres Lebensraumes und die durch die Bejagung gefährdet. Die IUCN listet zwei Arten als „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered) und fünf weitere als „stark gefährdet“ (endangered).

Systematik

Die Sifakas bilden zusammen mit dem Indri und den Wollmakis sowie mehreren ausgestorbenen Gattungen die Familie der Indriartigen (Indriidae). Ihr Schwestertaxon ist der Indri.

Es gibt neun Arten, die in zwei Artengruppen zusammengefasst werden (nach Mittermeier et al., 2008):

Die Gruppenzugehörigkeit des Goldkronensifakas, der an der Nordspitze lebt und der kleinste Sifaka ist, ist umstritten. Bis vor kurzem wurden alle Vertreter der diadema-Gruppe und alle Vertreter der verreauxi-Gruppe mit Ausnahme des Goldkronensifakas noch jeweils zu einer gemeinsamen Art zusammengefasst.

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag 2003, ISBN 3540436456
  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
  • Nick Garbutt: Mammals of Madagascar. A Complete Guide. Yale University Press, New Haven & London 2007, ISBN 978-0-300-12550-4
  • R. Mittermeier, J. Ganzhorn, W. Konstant, K. Glander, I. Tattersall, C. Groves, A. Rylands, A. Hapke, J. Ratsimbazafy, M. Mayor, E. Louis jr., Y. Rumpler, C. Schwitzer und R. Rasoloarison: Lemur Diversity in Madagascar. In: International Journal of Primatology 29 (2008), S. 1607–1656.

Weblinks


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