Siffin

Siffin

Siffin Siffin / ‏ صفّين‎ / Ṣiffīn war eine frühere byzantinische Siedlung am Ufer des Euphrat, in der Nähe von al-Raqqa im Syrien. Zur Zeit der Schlacht lag Siffin schon in Ruinen. Heute heißt die Siedlung Abu Huraiyra.

Die Schlacht von Siffin, bzw. vielmehr die Serie an Gefechten und Scharmützel, ist ein Kriegsereignis, das sich dort am 26. Juli 657 abspielte. Gegner waren die Truppen von Kalif Ali ibn Abi Talib und von Muawiya, dem umayyadischen Statthalter von Syrien.

Auslöser war, dass Muawiya die Unterwerfung unter Ali ibn Abi Talib nach dessen Wahl zum sunnitischen Kalifen 656 verweigerte, da er Ali eine Mitverantwortung an der Ermordung von Uthman ibn Affan zur Last legte. Ali ibn Abi Talib griff darauf mit einer Armee die Verbände Muawiyas an. Die Quellen zur Zahl der Soldaten sind sehr ungenau und sehr unsicher. Entweder hatten beide ca. 150.000 Mann, nach einer anderen Quelle hatte Ali 100.000 oder mehr und Muawiya 130.000 Mann.

Die Gegner standen sich im Laufe des Sommers drei Monate lang gegenüber, wobei sich tägliche kleinere Gefechte und vergebliche Verhandlungen ablösten. Am 26. Juli kam es schließlich zu letzten Gefechten, die über drei Tage andauerten, wobei die Truppen Alis zunächst die Oberhand gewannen. Um ihre Niederlage zu vermeiden, steckten die Anhänger Muawiyas Blätter aus dem Koran an die Spitzen ihrer Lanzen. Damit machten sie der Gegenseite deutlich, dass sie auch Muslime seien. Ali brach daraufhin die Schlacht ab und war bereit einem Schiedsspruch auf der Basis des Korans über die Herrschaft im Kalifat zuzustimmen.

Ein Teil der Anhängerschaft von Ali befand die Verhandlungen über die Herrschaft im Kalifat jedoch als Verrat am Islam und spaltete sich als Charidschiten von Ali ab. Die Schiedsgerichtsentscheidung blieb daher ohne Wirkung und die Auseinandersetzungen endeten erst mit der Ermordung von Ali Ibn Abi Talib im Jahr 661.

Literatur

  • Gudrun Krämer: Geschichte des Islam. Dtv, München 2005, ISBN 978-3-423-34467-8, S. 39–41.
  • Gernot Rotter: Die Umayyaden und der zweite Bürgerkrieg (680-692). Steiner, Wiesbaden 1982, ISBN 3-515-02913-3 (teilw. Habilitationsschrift, Tübingen 1977).

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