Simplikios

Simplikios

Simplikios (griechisch Σιμπλίκιος Simplíkios, lateinisch Simplicius; * um 490; † um 560) war ein spätantiker griechischer Philosoph (Neuplatoniker) im Oströmischen Reich. Er trat vor allem als Kommentator von Schriften des Aristoteles hervor, die er neuplatonisch deutete; gemäß einer im spätantiken Neuplatonismus herrschenden Sichtweise hielt er Aristoteles für einen Platoniker. Im Mittelalter erzielte seine Aristoteles-Kommentierung eine beträchtliche Nachwirkung. Seine Schriften sind wertvolle Quellen für frühere Epochen der griechischen Philosophiegeschichte, insbesondere für die Zeit der Vorsokratiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Simplikios stammte aus Kilikien, einer Region an der Südküste Kleinasiens. Seine philosophische Ausbildung erhielt er zunächst in Alexandria, wo der einflussreiche Neuplatoniker Ammonios Hermeiou sein Lehrer war. Wie Ammonios gehörte Simplikios zu den Anhängern der alten griechischen Religion, die zur christlichen Staatsreligion des Reichs in Opposition standen. Unter den Schülern des Ammonios waren eifrige Vertreter der paganen Weltanschauung, aber auch Christen wie Johannes Philoponos.

Später begab sich Simplikios nach Athen, wo sich die paganen Neuplatoniker traditionell scharf von ihrer christlichen Umgebung abgrenzten. Sein dortiger Lehrer war Damaskios, der ebenfalls in Alexandria bei Ammonios studiert hatte und spätestens 515 der letzte Leiter (Scholarch) der neuplatonischen Philosophenschule in Athen wurde. Diese Schule, die Plutarch von Athen gegründet hatte, setzte die Tradition der Platonischen Akademie fort. Sie blieb bis zuletzt ein Hort der paganen Religion, die für die Neuplatoniker untrennbar mit dem Platonismus verbunden war. Nachdem die Aktivitäten der Neuplatoniker in Athen lange von den christlichen Kaisern geduldet worden waren, spitzte sich unter Kaiser Justinian I. der religiöse Gegensatz zu. Im Jahre 529 untersagte der Kaiser den paganen Lehrbetrieb, was zur Schließung der Schule führte. Simplikios, Damaskios und fünf weitere Philosophen entschlossen sich zur Emigration; wohl im Frühjahr 532[1] wanderten sie in das persische Sassanidenreich aus. Dort bot ihnen der seit 531 regierende Großkönig Chosrau I. an seinem Hof Zuflucht.

Die Philosophen waren jedoch bald von den Verhältnissen am persischen Hof enttäuscht. Als im Herbst 532 ein Frieden zwischen den Sassaniden und den Oströmern geschlossen wurde, bestand der Großkönig in einer der Klauseln des Friedensvertrages darauf, dass die Philosophen unbehelligt ins Oströmische Reich zurückkehren und dort an ihren religiösen Überzeugungen festhalten durften. Noch im selben Jahr verließen die Neuplatoniker das Reich Chosraus. Vermutlich ließ sich Simplikios in Carrhae nieder, einer im Grenzgebiet zum Perserreich gelegenen Stadt, und gründete dort eine neue platonische Schule. Diese von Michel Tardieu vorgetragene Hypothese ist jedoch umstritten. In Carrhae hielt zur Zeit des Simplikios ein großer Teil der Bevölkerung noch an der paganen Religion fest. Eine griechische Philosophenschule bestand dort noch im Jahr 943, wie einem Bericht des Gelehrten al-Mas'udi zu entnehmen ist.[2]

Simplikios polemisierte gegen den christlichen Philosophen Johannes Philoponos. Philoponos hatte wie Simplikios bei Ammonios Hermeiou studiert, doch betonte Simplikios, er könne sich nicht erinnern, seinen Gegner je gesehen zu haben.

Werke

Das sehr umfangreiche, ausschließlich aus Kommentaren bestehende Gesamtwerk des Simplikios ist nur zum Teil erhalten geblieben. Bei den erhaltenen Werken handelt es sich in erster Linie um Kommentare zu Schriften des Aristoteles (Kategorien, Physik und Über den Himmel). Diese drei Kommentare sind erst nach der Rückkehr aus dem Perserreich entstanden. Der Physik-Kommentar enthält zwei Exkurse, die in der modernen Forschung als Corollarium de tempore („Exkurs über die Zeit“) und Corollarium de loco („Exkurs über den Ort“) bezeichnet werden. Ferner kommentierte Simplikios die als Encheiridion (Handbüchlein) verbreitete Fassung der Lehrgespräche des Stoikers Epiktet. Das Encheiridion behandelt Grundsätze der Ethik, die im neuplatonischen Unterricht zur Propädeutik gehörten.

Diese Kommentare zählen zu den wertvollsten Quellen für die antike Philosophiegeschichte. Im Unterschied zu vielen anderen neuplatonischen Kommentarwerken handelt es sich nicht um Mitschriften von Schülern aus Lehrveranstaltungen, sondern um gänzlich vom Autor formulierte Texte. Sie enthalten eine Fülle von Zitaten aus verlorenem älterem Schrifttum, mit dem Simplikios sich auseinandersetzt, und Darstellungen philosophischer Lehrmeinungen, über die anderweitig wenig oder nichts überliefert ist. Insbesondere ist Simplikios ein erheblicher Teil der Fragmente der Vorsokratiker zu verdanken; für Parmenides ist er die Hauptquelle. Groß ist auch seine Bedeutung als Vermittler von Gedankengut stoischer und peripatetischer Philosophen. Über die Auffassungen von Angehörigen der Platonischen Akademie sowie von Mittel- und Neuplatonikern und Pythagoreern liefert er ebenfalls zahlreiche wichtige Informationen. Manche seiner Berichte ermöglichen eine Rekonstruktion der Lehren, die in den verlorenen Schriften dieser Autoren dargelegt waren.

Simplikios erweist sich als gewissenhafter Kommentator. Er berücksichtigt auch philologische Aspekte, indem er Handschriften vergleicht und textkritische Bemühungen unternimmt.[3] Als Merkmale eines guten Aristoteles-Kommentators nennt er Unvoreingenommenheit und Vertrautheit nicht nur mit der kommentierten Schrift, sondern mit dem Gesamtwerk und der Ausdrucksweise des Aristoteles; Autoritätshörigkeit erklärt er für unangebracht.[4] Er setzt sich kritisch mit den Argumenten des Aristoteles auseinander, die er teils annimmt, teils verwirft. Dabei berichtet er auch über die Ansichten früherer Kommentatoren wie Alexander von Aphrodisias und Iamblichos von Chalkis und untersucht sie auf ihre Stichhaltigkeit. Er bezeichnet Eudemos von Rhodos als den besten Aristoteles-Kommentator.[5]

Ein Kommentar des Simplikios zum ersten Buch der Elemente Euklids lag im Mittelalter in einer arabischen Übersetzung vor, von der Exzerpte erhalten geblieben sind; der griechische Originaltext ist verloren.[6] Nicht erhalten sind seine Kommentare zu den Meteorologica des Aristoteles[7] und zu einer Schrift des Iamblichos über die Pythagoreer.[8] Ferner gibt es Indizien dafür, dass Simplikios Kommentare zu Platons Dialog Phaidon und zur Techne des Rhetors Hermogenes von Tarsos verfasst hat.[9]

In einem Scholion sind zwei Verse des Simplikios überliefert.[10]

Traditionell wird Simplikios auch ein Kommentar zu Aristoteles’ Schrift „Über die Seele“ (De anima) zugeschrieben. In der neueren Forschung dominiert jedoch die Ansicht, dass dieses Werk nicht von ihm stammt. Umstritten ist der Vorschlag, den unbekannten Autor (Pseudo-Simplikios) mit Priskianos Lydos zu identifizieren.[11] Pseudo-Simplikios erwähnt zwei Werke, die er verfasst hat: einen Kommentar zur Metaphysik des Aristoteles und einen Auszug aus der Physik Theophrasts. Diese beiden Schriften wurden daher früher zu den verlorenen Werken des Simplikios gezählt.[12]

Lehre

Wie im spätantiken Neuplatonismus üblich bemüht sich Simplikios um eine Harmonisierung der platonischen und der aristotelischen Philosophie. Er meint, die Einwände des Aristoteles gegen Lehren Platons beträfen nicht deren sachlichen Kern, sondern nur bestimmte Formulierungen.[13] Auch sonst geht er von einer fundamentalen Übereinstimmung der verschiedenen philosophischen Richtungen aus.

Naturphilosophie

Aristoteles ist der Ansicht, das Weltall befinde sich nicht an einem Ort, denn der Himmel sei von nichts umgeben und begrenzt, da es außerhalb des Himmels keine Realität gebe. Hier widerspricht ihm Simplikios mit dem Argument, die Kreisbewegungen der Himmelskörper seien örtliche Bewegungen; die Himmelskugel könne sich nur bewegen, wenn der Himmel sich an einem Ort befinde. Aristoteles betrachtet den Ort als eine äußere Hülle an der Grenze zwischen dem Umfassenden und dem Umfassten, die nur mit der Oberfläche des von ihr umfassten Objekts in Berührung tritt. Für Simplikios hingegen ist der Ort eine materielle, ausgebreitete Realität, die alle Teile eines Dinges umfasst. Im Rahmen des Kategoriensystems ist demnach der Ort nicht eine Ausdehnung und damit der Kategorie Quantität zuzuordnen, sondern er ist als eine ausgedehnte Ousia (Substanz) zu bestimmen. Zugleich ist der Ort für Simplikios das Maß, das jedem Körper seine geeignete Position zuteilt und auch dessen Teile ordnet, und das Prinzip einer geordneten Struktur im Kosmos.[14]

Simplikios bemüht sich eingehend um ein Verständnis des Phänomens Zeit. Er fasst die Zeit als Abbild des Aion (der Ewigkeit) auf. Außerdem unterscheidet er zwischen der physischen Zeit und einer „ersten Zeit“, die er als Vorbedingung der physischen Zeit betrachtet. Die physische Zeit bestimmt er als Maß des Seins des Bewegten, die erste Zeit als diejenige Instanz, welche die physische Zeit ordnet und bemisst. Die erste Zeit steht über der fließenden physischen Zeit, ist aber vom Aion zu unterscheiden. Sie ist für Simplikios aus ihrem Verhältnis zur Seele zu verstehen, da sie der Hypostase Seele als Prinzip von deren Einheit und Ordnung zugeordnet ist. Daher gehört sie eigentlich nicht zur Physik, sondern zur Metaphysik. Durch die erste Zeit erhält das in Werden und Bewegung Befindliche seine relative Einheit; die fließende Zeit ist von sich aus nicht in der Lage, diese Einheit zu vermitteln und die Entwicklung des sich Wandelnden zu ordnen. Die erste Zeit ermöglicht den Fluss der physischen Zeit und den geregelten Charakter der Abläufe in ihr.[15]

Simplikios versucht die von Aristoteles besprochenen Paradoxa (Aporien) der Zeit aufzulösen. Er meint, dies sei weder Aristoteles noch einem der späteren Denker gelungen. Die Notwendigkeit einer Auflösung begründet er damit, dass sich, wenn sie nicht gelinge, niemand davon überzeugen lasse, dass die Zeit existiert. Eines der Paradoxe besagt, dass die Zeit nicht existiert, weil ihre Bestandteile nicht existieren. Die Vergangenheit existiert nicht mehr, die Zukunft noch nicht, und die Gegenwart hat keine Ausdehnung. Hätte die Gegenwart eine Ausdehnung, so wäre diese teils vergangen, teils zukünftig. Somit müsste die Gegenwart sich mit der Vergangenheit und der Zukunft überschneiden und wäre daher nicht von ihnen verschieden. Ein anderes Paradox besteht darin, dass jeder Moment aufhören muss zu existieren, aber es prinzipiell keinen Zeitpunkt geben kann, zu dem das geschieht. Weder kann der Moment aufhören zu existieren, während er noch existiert, noch kann er erst im nächsten Moment aufhören zu existieren; einen „nächsten“ Moment kann es nicht geben, da ausdehnungslose Momente ebenso wie geometrische Punkte auf einer Linie nicht aneinander angrenzen.[16]

Verschiedene Lösungsansätze kommen in Betracht, etwa die Realität der Zeit oder die Existenz ausdehnungsloser Momente zu bestreiten oder, wie es Damaskios versucht, mit der Annahme eines „sprunghaften“ Übergangs von einem Zeitpunkt zum nächsten zu arbeiten. Simplikios hält an der von Aristoteles postulierten Existenz einer kontinuierlichen, nicht gequantelten, sondern beliebig teilbaren Zeit fest. Nach seiner Ansicht macht die geordnete Aufeinanderfolge von Entstehen und Vergehen der Dinge die Zeit aus; eine Aufteilung der Zeit in Momente ist nur ein gedankliches Konstrukt. Die Ursache der Entstehung der Paradoxe sieht Simplikios in der Natur der Seele, deren spezifische Seinsweise ihr zunächst keinen Zugang zum Wandel und damit zur Zeit ermögliche. Erst durch Einsicht in ihre eigene statische Natur könne die Seele den Unterschied zwischen ihrer Seinsweise und derjenigen der dem Entstehen und Vergehen unterworfenen Dinge verstehen und damit das Werdende als solches und die Zeit begreifen.[17]

Die Möglichkeit einer instantanen Veränderung schließt Simplikios für die materielle Welt aus; auch qualitative Änderungen hält er für kontinuierlich. Für eine Änderung der Substanz durch das Erscheinen einer neuen Form in einem materiellen Substrat nimmt er zwar instantanen Charakter an, doch sieht er darin nur den Abschluss eines zuvor ablaufenden kontinuierlichen materiellen Prozesses.[18]

Simplikios verteidigt die aristotelische Lehre von der Anfangslosigkeit und Unzerstörbarkeit des Kosmos gegen die Position des Philoponos, der als Christ für eine Schöpfung als zeitlichen Beginn und für einen künftigen Weltuntergang eintritt. Er teilt auch Aristoteles’ Überzeugung, dass die räumliche Ausdehnung des Kosmos endlich ist, und begründet dies sowohl mit einer geometrischen als auch mit einer physikalischen Argumentation. Methodisch besteht ein tiefer Gegensatz zwischen Simplikios und Philoponos darin, dass Simplikios die Einschränkung der Geltung mathematischer Prinzipien in der physikalischen Welt, die er in der Kosmologie des Philoponos findet, zurückweist. Er fordert einen unbehinderten Übergang von der Physik zu ihren mathematischen Prinzipien und umgekehrt eine uneingeschränkte Anwendung von mathematischen Prinzipien auf die Physik. Das bedeutet, dass ein auf die Physik bezogenes mathematisches Argument nicht durch den Hinweis auf Eigenschaften der physikalischen Realität entkräftet werden kann.[19]

Metaphysik und Ethik

Simplikios wendet sich gegen ein dualistisches Denken, das dem Schlechten (kakón) ein eigenes ursprüngliches Prinzip zuordnet. Er polemisiert gegen den Manichäismus, eine Lehre, die den Dualismus in besonders ausgeprägter Form vertritt. Dabei stützt er sich hinsichtlich der manichäischen Kosmologie auf Informationen, die er mündlichen Auskünften eines Manichäers verdankt.[20] Das Übel hat für ihn keine ontologische Realität, es gibt keine Natur des Übels. Unter anderem wirft er den Manichäern vor, dass sie Mythen nicht wie die Neuplatoniker symbolisch auslegen, sondern buchstäblich auffassen.[21] Nach seiner Überzeugung richtet sich alles Streben auf ein tatsächliches oder vermeintliches Gut; Irrtümer und Schlechtigkeit eines Menschen sind daher die Folge mangelnder Einsicht und nicht einer Perversion des Willens. Er argumentiert, die Manichäer hätten, um Gott nicht als Ursache des Schlechten zu betrachten, das Schlechte zu einem eigenständigen Prinzip erhoben. Sie hätten behauptet, das Gute habe sich freiwillig mit dem Schlechten vermischt, sich dessen Einwirkung ausgesetzt und sogar Teile von sich definitiv der Widersachermacht preisgegeben. Wäre dies aber der Fall, so würde sich das Gute als unverständig, ungerecht und damit als schlecht erweisen.[22]

Simplikios unterscheidet drei Arten von Seelen:

  • göttliche Seelen, die niemals zur Erde hinabsteigen und keinerlei Übel kennen. Sie bewohnen unvergängliche Körper.
  • menschliche Seelen, die zur Erde hinabsteigen und dann menschliche Körper bewohnen. Dadurch können sie mit dem Schlechten in Kontakt kommen, wobei sie eine ihrer Natur entgegengesetzte Disposition erhalten. Wenn sie sich jedoch „oben“ (jenseits der Mondsphäre) aufhalten, sind sie restlos von jeglichem Übel befreit. Simplikios verwirft die Vorstellung, dass manche menschliche Seelen definitiv im Bereich des Übels verbleiben; vielmehr müssen alle zurückkehren können, da ihre Heimat sonst durch einen endgültigen Verlust eines Teils ihrer Bestandteile unvollständig bliebe.[23]
  • Seelen, die sich immer unten auf der Erde aufhalten. Das sind die Seelen der Tiere und Pflanzen. Die Pflanzenseelen erfahren das Übel so wie ihre Körper. Bei den Tierseelen besteht eine Abstufung gemäß der jeweiligen Nähe der Seele zum Körper, die bei niederen Tieren größer ist. Bei manchen höheren Tierarten nähert sich die Erfahrung des Übels derjenigen der menschlichen Seelen, während die Seelen niederer Tiere das Übel körperlich erleben, ähnlich wie die Pflanzenseelen.

Körperliches Übel ist für Simplikios kein Übel im eigentlichen Sinne. Daher macht sich echtes – seelisches – Übel erst auf der Ebene des Menschen und auf gewisse Art auch bei Seelen mancher höherer Tiere bemerkbar. Alle Übel sind prinzipiell auf die Region unterhalb der Mondsphäre, also auf die Erde und den Bereich zwischen Erde und Mond beschränkt, wo es ein Entstehen und Vergehen gibt. Oberhalb davon sind himmlische Regionen der Unvergänglichkeit, denen alles Schlechte fremd ist.

Der Seele weist Simplikios eine Zwischenstellung zwischen der Welt des reinen Seins und derjenigen des reinen Werdens zu.[24] Sie ist in die Welt des Werdens und Vergehens gefallen und unterliegt daher dem Vergessen. Daher bedarf sie dort des Sehens und des Hörens, denn dadurch kann sie sich des Vergessenen erinnern. Zum Zweck der Erkenntnis, die eine Erinnerung an Vergessenes (Anamnesis) ist, hat sie nach ihrem Sturz und Eintritt in einen Körper die Sprache hervorgebracht, so dass Belehrung durch eine Person, die bereits eine Erkenntnis erlangt hat, möglich wird. Die Belehrung soll das Bemühen der Seele um Wiedererlangung ihres Zustands vor der Einkörperung fördern; ist dieses Bemühen erfolgreich, so wird die Sprache überflüssig.[25]

Rezeption

Mittelalter

Im arabischsprachigen Raum war Simplikios als Sinbilīqiyūs bekannt. Die Kommentare zu den Kategorien und zum ersten Buch der Elemente Euklids wurden ins Arabische übersetzt; im 10. Jahrhundert führte sie der Gelehrte Ibn an-Nadīm in seinem Kitāb al-Fihrist an. Er reihte Simplikios unter die Mathematiker und Astronomen ein.[26] Der Mathematiker al-Nayrīzī (9. Jahrhundert) zitierte den Euklid-Kommentar ausgiebig in seinem eigenen Kommentar zu den Elementen. Das Werk al-Nayrīzīs wurde im 12. Jahrhundert von Gerhard von Cremona ins Lateinische übersetzt; Gerhard gab den Namen des Simplikios als Sambelichius wieder. Der Schriftsteller ibn al-Qifṭī (1172–1248) beschrieb Simplikios als berühmten Mathematiker, der nach ihm benannte Nachfolger gehabt habe, also eine Schule bildete.[27]

In der lateinischsprachigen Gelehrtenwelt des Spätmittelalters waren nur zwei Schriften des Simplikios bekannt: die Kommentare zu den Kategorien und zu Über den Himmel, die Wilhelm von Moerbeke im 13. Jahrhundert aus dem Griechischen übersetzte. Vor Moerbeke hatte schon Robert Grosseteste eine Teilübersetzung des Kommentars zu Über den Himmel angefertigt.[28] Der Kommentar zu den Kategorien wurde von Gelehrten wie Thomas von Aquin, Heinrich von Gent, Aegidius Romanus und Johannes Duns Scotus verwendet. Duns Scotus hielt es für nötig, eigens darauf hinzuweisen, dass dem Urteil der Vernunft ein höherer Rang gebühre als der Autorität des Simplikios; daraus ist ersichtlich, dass die Aristoteles-Kommentierung des Simplikios sich eines außerordentlichen Ansehens erfreute.[29]

Neuzeit

Im 15. Jahrhundert studierte Kardinal Bessarion den Kommentar zu Über den Himmel; er hatte Zugang zu zwei Handschriften und bemühte sich um die Textkritik. Der aus Kreta stammende Gelehrte Zacharias Kallierges edierte 1499 in Venedig den Kategorien-Kommentar. Ebenfalls in Venedig wurde 1540 eine lateinische Übersetzung dieses Werks veröffentlicht, die Guillelmus Dorotheus (Guglielmo Doroteo) angefertigt hatte. Die Erstausgabe des Physik-Kommentars erschien 1526 als Aldine in Venedig.[30] Im selben Jahr kam in Venedig die erste griechische Ausgabe des Kommentars zu Über den Himmel heraus, bei der es sich allerdings um eine Rückübersetzung der lateinischen Fassung Moerbekes handelte. Erst 1865 wurde die erste Ausgabe des griechischen Originaltextes veröffentlicht.

Das Interesse am Epiktet-Kommentar erwachte in der Renaissance zunächst im Umkreis des Kardinals Bessarion, dessen Schüler Niccolò Perotti die Einleitung des Simplikios ins Lateinische übersetzte und seiner Übersetzung des „Handbüchleins“ voranstellte, die er 1451 Papst Nikolaus V. widmete. Angelo Poliziano verwertete 1479 den Kommentar für seine Verteidigung des „Handbüchleins“ gegen die Kritik von Bartolomeo Scala. Auch für seine lateinische Übersetzung des „Handbüchleins“ zog Poliziano den Kommentar heran.[31] Trotz des frühen Interesses an diesem Werk des Simplikios in humanistischen Kreisen kam die Erstausgabe erst 1528 in Venedig heraus. 1546 veröffentlichte der Gelehrte Angelo Canini (Angelus Caninius) in Venedig die erste vollständige lateinische Übersetzung dieses Kommentars; eine weitere, angefertigt von Hieronymus Wolf, wurde erstmals 1563 in Basel gedruckt. Eine neue Ausgabe des griechischen Textes, besorgt von Daniel Heinsius, erschien 1639, 1640 und 1646 in Leiden.

Agostino Steuco berief sich in seiner 1540 veröffentlichten Schrift De perenni philosophia („Über die ewige Philosophie“) häufig auf den Epiktet-Kommentar.

Im 17. Jahrhundert fand der Epiktet-Kommentar bei den Cambridger Platonikern Beachtung: John Smith fand darin eine Bestätigung seiner Überzeugungen und Ralph Cudworth setzte sich mit Gedanken des Simplikios auseinander.[32]

In der Moderne wurden die Kommentare des Simplikios zunächst vor allem als Quellen für die Philosophiegeschichte früherer Epochen und für die antike Aristoteles-Rezeption geschätzt. Erst in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts intensivierte sich die Erforschung seiner eigenen Philosophie.

Ausgaben (teilweise mit Übersetzung)

  • Johan L. Heiberg (Hrsg.): Simplicii in Aristotelis de caelo commentaria. Verlag Georg Reimer, Berlin 1894 (Commentaria in Aristotelem Graeca Bd. 7; kritische Ausgabe)
  • Karl Kalbfleisch (Hrsg.): Simplicii in Aristotelis categorias commentarium. Verlag Georg Reimer, Berlin 1907 (Commentaria in Aristotelem Graeca Bd. 8; kritische Ausgabe)
  • Hermann Diels (Hrsg.): Simplicii in Aristotelis physicorum libros quattuor priores commentaria. Verlag Georg Reimer, Berlin 1882 (Commentaria in Aristotelem Graeca Bd. 9; kritische Ausgabe)
  • Hermann Diels (Hrsg.): Simplicii in Aristotelis physicorum libros quattuor posteriores commentaria. Verlag Georg Reimer, Berlin 1895 (Commentaria in Aristotelem Graeca Bd. 10; kritische Ausgabe)
  • Ilsetraut Hadot (Hrsg.): Simplicius: Commentaire sur le Manuel d'Épictète. Brill, Leiden 1996, ISBN 90-04-09772-4 (kritische Ausgabe mit ausführlicher Einleitung)
  • Ilsetraut Hadot (Hrsg.): Simplicius: Commentaire sur le Manuel d'Épictète. Les Belles Lettres, Paris 2001ff. (kritische Ausgabe mit französischer Übersetzung)
  • Rüdiger Arnzen (Hrsg.): Abū l-ʻAbbās an-Nayrīzīs Exzerpte aus (Ps.-?)Simplicius' Kommentar zu den Definitionen, Postulaten und Axiomen in Euclids Elementa I. Selbstverlag, Köln 2002, ISBN 3-00-009172-6
wahrscheinlich nicht authentisch
  • Michael Hayduck (Hrsg.): Simplicii in libros Aristotelis de anima commentaria. Verlag Georg Reimer, Berlin 1882 (Commentaria in Aristotelem Graeca Bd. 11; kritische Ausgabe)

Übersetzungen

Authentische Werke

deutsch
  • Erwin Sonderegger: Simplikios: Über die Zeit. Ein Kommentar zum Corollarium de tempore. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1982, ISBN 3-525-25166-1, S. 140−174 (Übersetzung des Corollarium de tempore)
englisch
  • Simplicius: Corollaries on Place and Time, übersetzt von James O. Urmson, Duckworth, London 1992, ISBN 0-7156-2252-8
  • Simplicius: On Aristotle, Categories 1−4, übersetzt von Michael Chase, Duckworth, London 2003, ISBN 0-7156-3197-7
  • Simplicius: On Aristotle, Categories 5−6, übersetzt von Frans A.J. de Haas und Barrie Fleet, Duckworth, London 2001, ISBN 0-7156-3037-7
  • Simplicius: On Aristotle's "Categories 7−8", übersetzt von Barrie Fleet, Cornell University Press, Ithaca (N.Y.) 2002, ISBN 0-8014-3839-X
  • Simplicius: On Aristotle's "Categories 9−15", übersetzt von Richard Gaskin, Cornell University Press, Ithaca (N.Y.) 2000, ISBN 0-8014-3691-5
  • Simplicius: On Aristotle, On the Heavens 1.1−4, übersetzt von Robert J. Hankinson, Duckworth, London 2002, ISBN 0-7156-3070-9
  • Simplicius: On Aristotle, On the Heavens 1.5−9, übersetzt von Robert J. Hankinson, Duckworth, London 2004, ISBN 0-7156-3231-0
  • Simplicius: On Aristotle's "On the Heavens 1.10−12", übersetzt von Robert J. Hankinson, Cornell University Press, Ithaca (N.Y.) 2006, ISBN 0-8014-4216-8
  • Simplicius: On Aristotle, On the Heavens 2.1−9, übersetzt von Ian Mueller, Duckworth, London 2004, ISBN 0-7156-3200-0
  • Simplicius: On Aristotle, On the Heavens 2.10−14, übersetzt von Ian Mueller, Duckworth, London 2005, ISBN 0-7156-3342-2
  • Simplicius: On Aristotle, Physics 2, übersetzt von Barrie Fleet, Duckworth, London 1997, ISBN 0-7156-2732-5
  • Simplicius: On Aristotle, Physics 3, übersetzt von James O. Urmson, Duckworth, London 2002, ISBN 0-7156-3067-9
  • Simplicius: On Aristotle, Physics 4.1−5, 10−14, übersetzt von James O. Urmson, Duckworth, London 1992, ISBN 0-7156-2434-2
  • Simplicius: On Aristotle, Physics 5, übersetzt von James O. Urmson, Duckworth, London 1997, ISBN 0-7156-2765-1
  • Simplicius on Aristotle's Physics 6, übersetzt von David Konstan, Cornell University Press, Ithaca (N.Y.) 1989, ISBN 0-8014-2238-8
  • Simplicius: On Aristotle, Physics 7, übersetzt von Charles Hagen, Duckworth, London 1994, ISBN 0-7156-2485-7
  • Simplicius: On Aristotle, Physics 8.6−10, übersetzt von Richard McKirahan, Duckworth, London 2001, ISBN 0-7156-3039-3
  • Simplicius: On Epictetus, Handbook 1−26, übersetzt von Charles Brittain und Tad Brennan, Duckworth, London 2002, ISBN 0-7156-3068-7
  • Simplicius: On Epictetus, Handbook 27−53, übersetzt von Tad Brennan und Charles Brittain, Duckworth, London 2002, ISBN 0-7156-3069-5
französisch
  • Simplicius: Commentaire sur les Catégories. Traduction commentée, hrsg. Ilsetraut Hadot, Brill, Leiden 1990ff.
    • Fascicule 1: Introduction, première partie, 1990, ISBN 90-04-09015-0
    • Fascicule 3: Préambule aux Catégories. Commentaire au premier chapitre des Catégories, 1990, ISBN 90-04-09016-9
lateinisch (mittelalterlich)
  • Simplicius: Commentaire sur les Catégories d'Aristote. Traduction de Guillaume de Moerbeke, hrsg. Adriaan Pattin, 1971−1975 (kritische Ausgabe)
    • Bd. 1. Publications Universitaires, Louvain 1971
    • Bd. 2. Brill, Leiden 1975, ISBN 9004-04250-4
  • Simplicius: Commentaire sur le traité Du ciel d'Aristote. Traduction de Guillaume de Moerbeke, University Press, Leuven 2004ff. (kritische Ausgabe)
lateinisch (humanistisch)
  • Rainer Thiel, Charles Lohr (Hrsg.): Simplicius: Commentarium in decem Categorias Aristotelis. Übersetzt von Guillelmus Dorotheus. Neudruck der Ausgabe Venedig 1540. Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 1999, ISBN 3-7728-1220-1 (mit Einleitung)

Kommentar zu De anima (Authentizität strittig)

  • Simplicius: On Aristotle's On the Soul 1.1−2.4, übersetzt von James O. Urmson, Cornell University Press, Ithaca (N.Y.) 1995, ISBN 0-8014-3160-3
  • Priscian: On Theophrastus on Sense-Perception, with "Simplicius": On Aristotle, On the Soul 2.5−12, übersetzt von Pamela Huby, Carlos Steel u. a., Duckworth, London 1997, ISBN 0-7156-2752-X
  • "Simplicius": On Aristotle, On the Soul 3.1−5, übersetzt von Henry J. Blumenthal, Duckworth, London 2000, ISBN 0-7156-2896-8

Literatur

  • Irma Croese: Simplicius on Continuous and Instantaneous Change. Neoplatonic Elements in Simplicius’ Interpretation of Aristotelian Physics. Zeno Institute of Philosophy, Utrecht 1998, ISBN 90-393-1555-8
  • Pantelis Golitsis: Les Commentaires de Simplicius et de Jean Philopon à la Physique d’Aristote. Tradition et Innovation. De Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-019541-5
  • Ilsetraut Hadot (Hrsg.): Simplicius. Sa vie, son œuvre, sa survie. De Gruyter, Berlin 1987, ISBN 3-11-010924-7
  • Ilsetraut Hadot: The life and work of Simplicius in Greek and Arabic sources. In: Richard Sorabji (Hrsg.): Aristotle Transformed. Duckworth, London 1990, ISBN 0-7156-2254-4, S. 275−303
  • Rainer Thiel: Simplikios und das Ende der neuplatonischen Schule in Athen. Steiner, Stuttgart 1999, ISBN 3-515-07551-8

Weblinks

Anmerkungen

  1. Zur Datierung siehe Udo Hartmann: Geist im Exil. Römische Philosophen am Hof der Sasaniden. In: Monika Schuol u.a. (Hrsg.): Grenzüberschreitungen. Formen des Kontakts zwischen Orient und Okzident im Altertum, Stuttgart 2002, S. 123–160, hier: 135ff.
  2. Einen Überblick über die ältere Forschungsdiskussion bietet Philippe Hoffmann: Damascius, in: Richard Goulet (Hrsg.): Dictionnaire des philosophes antiques, Bd. 2, Paris 1994, S. 562f. Siehe auch Paul Foulkes: Where was Simplicius? In: The Journal of Hellenic Studies 112, 1992, S. 143 und Hartmann (2002) S. 138f. Befürwortet wird Tardieus Hypothese von Ilsetraut Hadot (1996) S. 24−50 – siehe auch Ilsetraut Hadot (2001) S. XI−XXXIII – sowie von Polymnia Athanassiadi: Persecution and response in late paganism: the evidence of Damascius. In: The Journal of Hellenic Studies 113, 1993, S. 1−29, hier: 24−29 und Thiel (1999) S. 42−55. Abgelehnt wird sie unter anderem von Robin Lane Fox: Harran, the Sabians and the late Platonist "movers". In: Andrew Smith (Hrsg.): The Philosopher and Society in Late Antiquity, Swansea 2005, S. 231−244 und Golitsis (2008) S. 20f. Skeptisch ist auch Edward Watts: Where to Live the Philosophical Life in the Sixth Century? Damascius, Simplicius, and the Return from Persia. In: Greek, Roman, and Byzantine Studies 45, 2005, S. 285−315.
  3. Chase (2003) S. 8.
  4. Chase (2003) S. 8f.
  5. Simplikios, In Aristotelis physica 991, 27−29.
  6. Die arabischen Exzerpte hat Arnzen (2002) ediert. Siehe dazu Ilsetraut Hadot (1996) S. 5 und Anm. 14 und Abdelhamid I. Sabra: Simplicius’s Proof of Euclid’s Parallels Postulate. In: Journal of the Warburg and Courtauld Institutes 32, 1969, S. 1−24.
  7. Dieser Kommentar ist in einem Bibliothekskatalog des 14. Jahrhunderts angeführt, siehe Ilsetraut Hadot (1996) S. 6 Anm. 20.
  8. Ilsetraut Hadot (2001) S. XXXIX; Ilsetraut Hadot (1990) S. 294−296.
  9. Ilsetraut Hadot (1990) S. 294f., 297−301; Ilsetraut Hadot (1996) S. 6 Anm. 17; Ilsetraut Hadot (2001) S. XXV−XXXVIII.
  10. Proclus: Commentaire sur le Timée, übersetzt von André-Jean Festugière, Bd. 1, Paris 1966, S. 230 Anm. 5 (griechischer Text und französische Übersetzung).
  11. Die traditionelle Zuschreibung an Simplikios verteidigt Ilsetraut Hadot: The life and work of Simplicius in Greek and Arabic sources. In: Richard Sorabji (Hrsg.): Aristotle Transformed, London 1990, S. 275–303, hier: 290–292; siehe auch Ilsetraut Hadot: Simplicius or Priscianus? On the Author of the Commentary on Aristotle’s De Anima (CAG XI): A Methodological Study. In: Mnemosyne 55, 2002, S. 159–199. Für Autorschaft des Priskianos plädieren Carlos Steel in Huby/Steel (1997) S. 105–140; Matthias Perkams: Priscian of Lydia, Commentator on the De anima in the Tradition of Iamblichus. In: Mnemosyne 58, 2005, S. 510–530; Matthias Perkams: Selbstbewusstsein in der Spätantike, Berlin 2008, S. 149–153. Beide Zuschreibungen verwerfen John F. Finamore, John M. Dillon (Hrsg.): Iamblichus De anima, Leiden 2002, S. 18–24; Blumenthal (2000) S. 1–7; Pamela Huby: Theophrastus of Eresus. Sources for his life, writings, thought and influence. Commentary, Bd. 4: Psychology (Texts 265–327), Leiden 1999, S. 65.
  12. Mutmaßliche Spuren eines verlorenen Metaphysik-Kommentars des Simplikios in byzantinischen Scholien haben sich als nicht vorhanden erwiesen; siehe dazu Marwan Rashed: Traces d’un commentaire de Simplicius sur la Métaphysique à Byzance? In: Revue des Sciences philosophiques et théologiques 84, 2000, S. 275−284.
  13. Heinrich Dörrie/Matthias Baltes: Der Platonismus in der Antike, Bd. 3, Stuttgart-Bad Cannstatt 1993, S. 250.
  14. Zu dieser Lehre siehe Gerard Verbeke: Ort und Raum nach Aristoteles und Simplikios. Eine philosophische Topologie. In: Johannes Irmscher, Reimar Müller (Hrsg.): Aristoteles als Wissenschaftstheoretiker, Berlin 1983, S. 113−122, hier: 118−122; James O. Urmson: Simplicius: Corollaries on Place and Time, London 1992, S. 1−5.
  15. Sonderegger (1982) S. 63−79; Hubert Meyer: Das Corollarium de Tempore des Simplikios und die Aporien des Aristoteles zur Zeit, Meisenheim 1969, S. 132−134.
  16. James O. Urmson: Simplicius: Corollaries on Place and Time, London 1992, S. 5−10.
  17. Sonderegger (1982) S. 136f.
  18. Croese (1998) S. 87−120.
  19. Frans A. J. de Haas: Mathematik und Phänomene. Eine Polemik über naturwissenschaftliche Methode bei Simplikios. In: Antike Naturwissenschaft und ihre Rezeption 10, 2000, S. 107−129, hier: 112−121.
  20. Ilsetraut Hadot (1996) S. 29f., 114f.
  21. Ilsetraut Hadot (1996) S. 140.
  22. Siehe zur Argumentation des Simplikios Ilsetraut Hadot: Die Widerlegung des Manichäismus im Epiktetkommentar des Simplikios. In: Archiv für Geschichte der Philosophie 51, 1969, S. 31−57.
  23. Ilsetraut Hadot (1996) S. 119f.
  24. Croese (1998) S. 56.
  25. Philippe Hoffmann: Catégories et langage selon Simplicius. In: Ilsetraut Hadot (Hrsg.): Simplicius. Sa vie, son œuvre, sa survie, Berlin 1987, S. 61−90, hier: 83−90.
  26. Helmut Gätje: Simplikios in der arabischen Überlieferung. In: Der Islam. Zeitschrift für Geschichte und Kultur des islamischen Orients 59, 1982, S. 6−31, hier: 10−13.
  27. Gätje (1982) S. 16.
  28. Fernand Bossier: Traductions latines et influences du commentaire In De caelo en Occident (XIIIe−XIVe s.). In: Ilsetraut Hadot (Hrsg.): Simplicius. Sa vie, son œuvre, sa survie, Berlin 1987, S. 289−325, hier: 289−293.
  29. Pattin (1971) S. XXI.
  30. Siehe dazu Néstor-Luis Cordero: Analyse de l’édition aldine du commentaire de Simplicius à la Physique d’Aristote. In: Hermes 105, 1977, S. 42−54; Néstor-Luis Cordero: Les sources vénitiennes de l’édition aldine du Livre I du Commentaire de Simplicius sur la „Physique“ d’Aristote. In: Scriptorium 39, 1985, S. 70−88.
  31. Zu Perotti und Poliziano siehe Pierre Hadot: La survie du Commentaire de Simplicius sur le Manuel d’Épictète du XVe au XVIIe siècles: Perotti, Politien, Steuchus, John Smith, Cudworth. In: Ilsetraut Hadot (Hrsg.): Simplicius. Sa vie, son œuvre, sa survie, Berlin 1987, S. 326−367, hier: 327−337.
  32. Pierre Hadot (1987) S. 337−355.

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