Sinus Iridum

Sinus Iridum
Sinus Iridum. Oben rechts ist das Kap Laplace zu erkennen, unten links das Kap Heraclides. Foto von Ole Nielsen

Die Sinus Iridum (deutsch: Regenbogenbucht; fälschlich auch „Sinus Iridium“) ist eine Ausbuchtung des Mare Imbrium, einer Tiefebene auf der erdzugewandten Seite des Erdmondes.

Die Marebucht befindet sich 44° 06' Nord und 31° 30' West, südwestlich von den Montes Jura (Jura-Gebirge), die diese vom Terra-Terrain südlich des Mare Frigoris (Meer der Kälte) trennt und die durch den Einschlag aufgeworfen wurden, durch den das Becken von Sinus Iridum entstanden ist. Der Durchmesser der Basaltbucht beträgt 236 km. Eingerahmt wird sie an den Enden der Montes Jura durch das Promontorium Heraclides (Kap Heraclides) im Südwesten und das Promontorium Laplace (Kap Laplace) im Nordosten.

Aufgrund des fehlenden südöstlichen Kraterrandes des von Sinus Iridum ausgefüllten Einschlagskraters kam es zu Spekulationen, in welcher Reihenfolge beziehungsweise in welchem Zusammenhang dieser mit dem Becken des Mare Imbrium entstanden ist. Eine These von Harold C. Urey erklärte Mitte des 20. Jahrhunderts die beiden Strukturen dadurch, dass der Ort von Sinus Iridum der eigentliche Einschlagspunkt des Asteroiden gewesen sei, dieser aber im extrem schrägen Winkel einschlug und durch eine Explosion das Becken des Mare Imbrium gebildet habe.

Diese These ist aber falsch. Das Becken von Sinus Iridum entstand nach dem des Mare Imbrium. In einem späteren Prozess wurden beide Einschlagbecken durch an Bodenrissen aufsteigendes Magma mit Basalten gefüllt. Der fehlende Südostrand dürfte durch eine geologische Schwächung eingestürzt und anschließend von Basalten bedeckt worden sein.

Die Benennung stammt von dem italienischen Astronomen Giovanni Riccioli (1598–1671) und wurde im Jahr 1935 von der Internationalen Astronomischen Union offiziell festgelegt.

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sinus Iridum — Infobox Lunar mare name=Sinus Iridum caption=Sinus Iridum, from Clementine probe photographs latitude=44.1 N or S=N longitude=31.5 E or W=W diameter=236 km eponym=Bay of RainbowsSinus Iridum (latin for Bay of Rainbows ) is a plain of basaltic… …   Wikipedia

  • Sinus Iridum — /see neuhs ir i deuhm, suy / (Bay of Rainbows) a semicircular dark plain in the second quadrant of the face of the moon. * * * …   Universalium

  • Sinus Iridum — /see neuhs ir i deuhm, suy / (Bay of Rainbows) a semicircular dark plain in the second quadrant of the face of the moon …   Useful english dictionary

  • Iridum — /ir i deuhm/, n. Sinus. See Sinus Iridum. * * * …   Universalium

  • Iridum — /ir i deuhm/, n. Sinus. See Sinus Iridum …   Useful english dictionary

  • Sinus Iridium — Zu diesem Stichwort gibt es keinen Artikel. Möglicherweise ist „Sinus Iridum“ gemeint. Kategorie: Wikipedia:Falschschreibung …   Deutsch Wikipedia

  • Sinus Medii — (baie du centre, en Latin), est une petite mer située à l intersection entre l équateur de la Lune et le méridien de référence lunaire à peu près au milieu de la face visible de notre satellite. Elle est entourée par la Mare Insularum à l ouest… …   Wikipédia en Français

  • Mondmeer — Die Maria (auf der ersten Silbe zu betonen; lateinisch für „Meere“, Singular: das Mare) sind dunkle Tiefebenen auf dem Mond (fast nur auf der Mondvorderseite), die insgesamt 16 Prozent der Oberfläche des Mondes der Erde bedecken. Sie erhielten… …   Deutsch Wikipedia

  • Mare Imbrium — Lage von Mare Imbrium …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Des Mers Lunaires — Ceci est une liste des mers lunaires. Cette page contient les formations des types suivants : maria (mer) oceanus (un seul : l océan des Tempêtes) lacus (lac) palus (marais) sinus (golfe) Sommaire 1 Carte des mers et océans 2 Maria et… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”