Sioux

Sioux
Ehemaliges Stammesgebiet der Sioux und benachbarter Stämme und heutige Reservationen

Sioux (engl.: [suː]) ist sowohl die Bezeichnung für eine Gruppe von nordamerikanischen Indianervölkern als auch für eine Sprachfamilie. Als Sioux werden drei Gruppen mit nahe miteinander verwandten Sprachen bezeichnet: Lakota, Nakota und Dakota. Letztere diente als Namensgeber für die beiden US-Staaten North Dakota und South Dakota.

Um 1800 dominierten diese Gruppen der Sioux fast ganz Nord- und Süd-Dakota, Nord-Nebraska, Ost-Wyoming, Süd-Montana, Nord-Iowa sowie den Westen Minnesotas. Die sich von den Yanktonai-Sioux abgespalteten Assiniboine dominierten die südlichen kanadischen Prärieprovinzen, sowie den Nordosten Montanas und den Nordwesten North Dakotas. Die mit ihnen eng verwandten Stoney lebten meist nördlich und westlich der Assiniboine auf den Prärieprovinzen und streiften vom Süden British Columbias bis ins nördliche Montana.

Laut der Volkszählung von 2000 bezeichneten sich 153.360 Personen in den Vereinigten Staaten zur Sioux-Nation gehörig.[1]

Sprachlich verwandt sind die Stämme der Absarokee, Hidatsa, Iowa, Kansa, Mandan, Missouri, Omaha, Osage, Oto, Ponca, Quapaw und Ho-Chunk (Winnebago).

Inhaltsverzeichnis

Name

Die Bezeichnung Sioux ist eine kolonialfranzösische Kurzform des Namens „Nadouessioux“ (kleine Schlangen), der seinerseits eine französische Schreibweise für das Algonkinwort „Natowessiw“, Plural „Natowessiwak“ ist. Aus diesem Schimpfwort leitet sich „Nadowe-is-iw-ug“ ab, was „sie sind die geringeren Feinde“ bedeutet. Sioux ist die einzige Bezeichnung für alle sieben dieser Gruppe zugerechneten Stämme.

Das Lexem „Sioux“ ist eine abwertende Bezeichnung der Anishinabe für eine Anzahl Indianerstämme der Dakota-/Lakotagruppe und sprachlich verwandter Stämme, allesamt Feinde der Anishinabe. Allerdings haben einige Sprachwissenschaftler darauf hingewiesen, dass mit Rücksicht auf die Proto-Algonkin-Terminologie das Lexem auch umgedeutet werden kann als „Sprecher einer fremden Sprache“. Dagegen weisen andere Sprachwissenschaftler darauf hin, dass es durchaus typisch war, von seinen Feinden als „Schlangen“ zu sprechen. Dies ist auch der Grund, weshalb die Shoshone als „Schlangenindianer“ bezeichnet wurden. Ein weiteres Problem der Umdeutung des Begriffes liegt darin, dass das Proto-Algonkin lediglich eine rekonstruierte Sprache ist, die vor Tausenden von Jahren gesprochen wurde.

Kultur und Lebensweise

Frauenkleid der Sioux
Babytrage der Sioux

Die Sioux teilten viele kulturelle Merkmale mit anderen Plainsindianern. Sie lebten in Tipis, ein Wort aus der Siouxsprache. Die Männer erwarben Ansehen durch mutige Taten im Krieg. Das Erbeuten von Pferden und Skalps bei einem Überfall auf Feinde war ein Beweis für Mut und Tapferkeit. Kriegsführung und übernatürliche Dinge wurden eng miteinander verknüpft, so dass man in mystischen Visionen wahrgenommene Gestalten auf die Kriegsschilde malte, um die Träger vor ihren Feinden zu schützen. Die Sioux praktizierten eine sorgfältig ausgearbeitete Form des Sonnentanzes, den sie Häuptlings-Stammes-Fest (chief tribal festival) nannten.

Ihr religiöses System kannte vier Mächte, die über das Universum herrschten, und die wiederum in vier Hierarchien unterteilt waren. Die Büffelgestalt hatte auch einen wichtigen Platz in ihrer Religion. Bei den Teton war der Bär die wichtigste Figur; das Erscheinen des Bären in einer Vision wurde als Heilkraft angesehen. Die Santee Sioux veranstalteten eine zeremonielle Bärenjagd, um Schutz für ihre Krieger zu gewinnen, bevor sie zu einem Kriegszug aufbrachen.

Sioux-Frauen waren geschickt bei Handarbeiten mit Stachelschweinborsten und Perlenstickereien, die geometrische Muster zeigten. Polizeifunktionen wurden von militärischen Gesellschaften ausgeübt, deren wichtigste Aufgabe die Überwachung der Büffeljagden war. Andere Gesellschaften kümmerten sich um den Tanz, das Schamanentum und es gab auch Frauengesellschaften.

Jahreszeiten und ihre Tätigkeiten

Die Monate eines Jahres wurden nach den wichtigsten Tätigkeiten und Ereignissen bezeichnet. Die Sommermonate trugen Namen der reifenden Früchte, wie „Monat der Erdbeere“ (Mai), „Monat der reifen Felsbirnen“ (Juni), „Monat der reifen Kirschen“ (Juli) und „Monat der reifen Pflaumen“ (August), die von den Sioux geerntet wurden. Einige Monate nannten sich nach jahreszeitlichen Erscheinungen, so der „Monat der gelben Blätter“ (September) und der „Monat der fallenden Blätter“ (Oktober). Der November war der „Monat der haarlosen Kälber“, weil in diesem Monat die Bisons geschlachtet wurden und deren Embryos unbehaart waren. Die Wintermonate wurden „Monat des Frosts im Tipi“ (Dezember) und „Monat, in dem die Bäume platzen“ (Januar) genannt. „Der Monat der entzündeten Augen“ bezog sich auf die Schneeblindheit, unter der viele im Februar litten. März war der „Monat in dem der Samen sprießt“ und der April, der Jahresanfang, war der „Monat der Geburt der Kälber“.

Im Frühling verließen die Familiengruppen das Hauptlager, um Fleisch und Nahrung zu sammeln. Wahrscheinlich hatten die Sioux in dieser Zeit ein großes Angebot an Rotwild, Wapitis, Antilopen und Bisons. In den Frühlingsmonaten zapften Männer und Frauen den Saft des Eschenahorn, um Sirup zu bereiten. In den wärmeren Monaten bezogen manche Siouxstämme Wigwams aus Baumrinde. Die Tipis wurden bei dieser Gelegenheit mit frischen Häuten erneuert oder ausgebessert. Zu Beginn des Sommers wurden die Häute geräuchert und zu Leggins oder Mokassins verarbeitet. Im Mai oder Juni zogen sie in ein höheres Gelände. Diese Wanderung war Tradition und wurde oft mit einer Jagd in Verbindung gebracht, wenn die Nahrung knapp wurde. Der größte Teil des Sommers wurde damit verbracht, Zeremonien zu veranstalten, z.B. Visionssuche, kultische Feiern, Stammeswahlen und Feste zu Ehren der weiblichen Tugenden. Höhepunkt der Feiern war der Sonnentanz. Danach entschied eine gewählte Gruppe über die Aktivitäten im Herbst. Am Ende des Sommers wurden Herbstjagden organisiert, die sie „Tates“ nannten. Der Herbst war eine arbeitsreiche Zeit für die Frauen, die Beeren und Nüsse sammelten und das Fleisch für den Winter trockneten, um Pemmikan zu bereiten. Wenn der Herbst zu Ende ging, zogen die Sioux in vor der Witterung geschützte Winterlager.

Die Büffeljagd

Die Jagd war Aufgabe der Männer. In der Prärie und auf den Hochebenen gab es riesige Bisonherden, aber auch Antilopen, Rotwild, Kaninchen und Stachelschweine und an den Flussläufen Biber und Enten. Das die Großen Ebenen beherrschende Tier war der Büffel. Obwohl archäologische Funde beweisen, dass dieses Tier in Nordamerika weithin verbreitet war, beschränkte sich sein Lebensraum im 19. Jahrhundert auf die Plains, die von etwa 60 Millionen Bisons bevölkert waren. Der Büffel hat ein schlechtes Sehvermögen, dafür sind aber sein Geruchssinn und sein Gehör außerordentlich gut, so dass sich die indianischen Jäger gegen den Wind anschleichen mussten.

Amerikanischer Bison
Sioux-Lager, 1894.

Die frühen unberittenen Indianer der Plains jagten den Bison, indem sie die Tiere in Panik versetzten. Die in wilder Flucht davonstürmenden Tiere wurden in eine V-Form gezwungen und zu einer Klippe getrieben, von der sie in die Tiefe stürzten. An derartigen Stellen wurden alljährlich Tausende Tiere getötet, so viele zur gleichen Zeit, dass es unmöglich war, das ganze Fleisch zu verbrauchen.[2]

Nach Ankunft des Pferdes auf den Großen Ebenen kultivierten die Sioux die Jagd zu Pferde. Entscheidend für den Jagderfolg war die Qualität des Pferdes. Es musste ausdauernd sein, denn selbst ein tödlich getroffener Bisonbulle konnte noch weit laufen, bevor er zusammenbrach. Es musste Mut besitzen und mit viel Geschick den nach ihm stoßenden spitzen Hörnern ausweichen. Ein derartiges Pferd wurde von der Familie wohlbehütet und wenn Diebe aus feindlichen Stämmen in der Nähe waren, holte man das Pferd ins Tipi und die Frauen mussten draußen schlafen.

Zur Bisonjagd war der Jäger nur mit ledernem Lendenschurz und Mokassins bekleidet. Bewaffnet war er mit einer kurzen Lanze oder mit einem Bogen und etwa 20 markierten Pfeilen, an denen man den Schützen später erkennen konnte. War der Jäger nahe genug am ausgewählten Bison, versuchte er eine Stelle hinter der letzten Rippe zu treffen. Normalerweise waren mindestens drei Treffer nötig, um das Tier zu erlegen. Die Bisonjagd war eine gefährliche Angelegenheit, der manches Pferd oder auch Jäger zum Opfer fielen.[3]

Der Bison oder Büffel war für die Sioux zentraler Bedeutung und wurde als heiliges Tier verehrt. Er versorgte Indianer mit den wichtigsten Dingen, die für das Überleben auf den Hochebenen notwendig waren: Nahrung, Unterkunft und Kleidung. Aus der Haut von Büffelkälbern wurden weiche Windeln für die Neugeborenen gemacht. Die Häute von sechs bis acht ausgewachsenen Tieren ergaben die Abdeckung eines Tipis für die gesamte Familie. Außerdem fertigte man aus Bisonhaut die Sohlen von Mokassins, Kleidungsstücke, Taschen, die verschiedensten Riemen und Boote. Das besonders dicke Nackenfell diente zur Herstellung von Schilden, aus Pansen entstanden Kochtöpfe und die Sehnen dienten als Garn zum Beispiel zum Verbinden der Häute. Die Knochen wurden zu Schabern, Messern und Ahlen verarbeitet. Aus mit Riemen verbundenen Rippen stellten die Sioux Schlitten her. Die dicken Winterfelle boten Schutz und Wärme gegen die beißende Kälte auf den Plains. Das Fell diente außerdem zum Auspolstern von Wiegenbrettern und Kissen. Es gab Spielmarken aus Knochen, Puppen aus Büffelleder und Spielzeug aus Horn. Aus gefärbtem Büffelhaar entstanden Verzierungen und Büffelschwänze schmückten die Tipis. Der Bart der Tiere verzierte Kleidung und Waffen, Hörner und Haare dienten als Kopfschmuck. Aus der Blase entstanden Medizinbeutel und aus Hufen und Hodensäcken fertigte man Rasseln für zeremonielle Zwecke.[4]

Errichtung eines Tipis

Sioux-Tipis, gemalt von Karl Bodmer, 1833.

Das Tipi, das den Frauen gehörte, schützte im Sommer vor Hitze, im Winter vor Kälte und konnte selbst stürmischen Winden widerstehen. Der Auf- und Abbau des Tipis war Frauenarbeit, wobei zwei Frauen kaum länger als eine Stunde für die Errichtung benötigten. Das Tipi bestand im Normalfall aus einem Überzug aus abgeschabten, mit Sehnen zusammengenähten Bisonhäuten, der über ein Stangengerüst gezogen wurde. Die Sioux benutzten für das Gerüst ein Dreibein aus besonders kräftigen Stangen, die oben mit Riemen zusammengebunden wurden. Danach wurden die restlichen Stangen dagegen gelehnt und ebenfalls festgebunden. Schließlich diente die Verbindung zu einem Holzpflock im Inneren als Verankerung gegen Sturmböen. Der zusammengefaltete Lederüberzug wurde mit einer Hebestange in Position gebracht, über das Gerüst gezogen und am unteren Rand mit Holzpflöcken im Erdboden befestigt. Die offene senkrechte Naht verschloss man mit Holzstäben und brachte unten eine Türklappe an. Zum Schluss wurden zwei dünne Stangen außerhalb des Tipis in die Taschen der Rauchklappen gesteckt, mit denen der Rauchabzug der Windrichtung angepasst oder ganz geschlossen werden konnte. Das normale Tipi der Sioux hatte am Boden einen Durchmesser von etwa fünf Metern, und konnte eine ganze Familie aufnehmen.[5]

Geschichte

Paha Ska, einer der Älteren aus Keystone in Süddakota. Er gehört zu den Oglala Sioux in der Pine Ridge Reservation. In der Hand hält er eine Friedens- und Freundschaftsmedaille von Thomas Jefferson, Elyria in Ohio, 2001
Sommerhaus der Wahpeton (Dakota), 1832.

Jerome Lalemant beschrieb 1642 erstmalig das Volk der Sioux, die Ackerbau betrieben und am Oberen See Mais und Tabak kultivierten. Ihre Dörfer waren gut befestigt und sie befanden sich ständig im Krieg mit den Cree und den Illinois. Die ersten Europäer, die mit Sicherheit zuerst auf die eigentlichen Sioux trafen, waren Medart Chouart und Pierre Radisson, die 1661 den Stamm der Ottawa besuchten, die wiederum Besuch von den Sioux erhalten hatten.

Bereits vor 1800 standen die Sioux auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Sie besaßen Pferde und spätestens seit 1794 waren sie wegen ihrer Gewehre gefürchtet, wie der französische Händler Jean Baptiste Truteau (oder Trudeau), der den Mississippi aufwärts fuhr und bis in den Süden Dakotas reiste, berichtet.[6]

Von allen Great Plains-Stämmen waren die Sioux die entschiedensten Gegner der weißen Eindringlinge in ihr Land. Mit dem Vorrücken der Siedlungsgrenze westlich des Mississippi in der Mitte des 19. Jahrhunderts versuchten die Vereinigten Staaten im Jahr 1851, durch den Abschluss des ersten Vertrages von Fort Laramie mit den Sioux, Shoshone, Cheyenne, Arapaho und anderen westlichen Stämmen den erwarteten Problemen mit den Indianern zuvorzukommen. Im Vertrag wurden die Grenzen für jeden Stamm in den gesamten nördlichen Großen Ebenen und die Lage der Forts und Trails innerhalb des Indianergebiets festgelegt.

In den Jahren 1851 und 1859 gaben die Dakota das meiste ihres Landes in Minnesota auf und man wies sie in eine Reservation ein, in der sie sesshaft werden und Landwirtschaft betreiben sollten. Doch Vertragsbrüche der Weißen zusammen mit dem Vorrücken der weißen Siedlungsgrenze führten 1862 zu einem blutigen Aufstand der Dakota unter der Führung von Little Crow. Nach ihrer Niederlage wurden sie zwangsweise in Reservationen in South Dakota und Nebraska gebracht.

Häuptlinge der Sioux, 1877

Das Gebiet der nomadischen Teton- und Yankton-Sioux, das zwischen Missouri im Osten und Teton Mountains im Westen sowie zwischen Platte River im Süden und Yellowstone River im Norden lag, wurde in zunehmendem Maße von Weißen nach dem Goldrausch von 1849 überrannt. Diese Siouxstämme waren besonders über den Versuch der Regierung verbittert, eine Straße nach Bozeman in Montana (die Powder River Road), durch ihre bevorzugten Jagdgebiete in den Bighorn Mountains zu bauen. Der Oglalahäuptling Red Cloud führte 1865 bis 1867 einen Feldzug mit Tausenden von Sioux-Kriegern, um den Bau der Straße zu stoppen. Am 21. Dezember 1866 war eine Gruppe unter Häuptling High Backbone für das Fetterman-Massaker verantwortlich, einem Gefecht, bei dem mehr als 80 U.S. Soldaten in der Nähe von Fort Phil Kearny gefangen und getötet wurden. Die Vereinigten Staaten räumten schließlich im zweiten Vertrag von Fort Laramie im Jahr 1868 ihre Niederlage ein, verzichteten auf den Bozeman Trail und garantierten den Sioux den alleinigen Besitz des Gebiets westlich des Missouri in South Dakota.

Als in der Mitte der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts Gold in den Black Hills von South Dakota gefunden wurde, missachteten jedoch Tausende von Goldsuchern den zweiten Vertrag von Fort Laramie, überschwemmten die Sioux-Reservation, und provozierten 1876 eine weitere Runde von Feindseligkeiten. In der Schlacht am Little Bighorn River im Juni 1876 konnte ein großes Kontingent von Sioux und Cheyenne Oberstleutnant George A. Custer besiegen und seine gesamte Truppe von über 200 Mann vernichten, doch dieser spektakuläre indianische Sieg konnte den Verlauf des gesamten Krieges nicht ändern. Später in diesem Sommer wurden 3.000 Sioux am Tongue River von der Hauptarmee unter General Alfred A. Terry gefangen genommen. Die Sioux kapitulierten am 31. Oktober, wonach die Mehrheit in ihre Reservationen zurückkehrte.

Internierungslager für 1.600[7] gefangene Dakota-Indianer auf Pike Island im Minnesota River unterhalb von Fort Snelling, Minnesota, 1862
Exekution von 38 Sioux in Mankato, Minnesota, 26. Dezember 1862

Die Häuptlinge Sitting Bull, Crazy Horse und Gall weigerten sich jedoch, mit ihren Gruppen in Reservationen zu gehen. Crazy Horse wurde durch Spotted Tail von General Crook zugesichert, dass ihm bei Aufgabe ein eigenes Reservat am Powder River zugewiesen würde. Am 5. Mai 1877 führte Crazy Horse sein abgekämpftes und hungerndes Volk nach Fort Robinson, Nebraska, wo sich 800 Indianer ergaben. Die Versprechungen wurden allerdings nicht gehalten. Crazy Horse blieb auf der Red Cloud Agentur, aber seine Anwesenheit verursachte Unruhe unter den Sioux und das Misstrauen wuchs unter den Weißen. Aufgrund unbegründeter Gerüchte – an denen höchstwahrscheinlich Red Cloud beteiligt war - ordnete General Crook , von einer Flucht oder sogar einem Aufstand Crazy Horses ausgehend, seine Verhaftung an. Am 5. September 1877 wurde Crazy Horse von der Spotted Tail Agency nach Fort Robinson überführt. Crazy Horse hatte nicht damit gerechnet, dass er verhaftet und in ein Wachhaus gesteckt werden sollte. Bei dem Versuch sich der Inhaftierung zu widersetzen wurde er von einem Soldaten mit einem Bajonett in den Unterleib, insbesondere durch die Leber gestochen. Crazy Horse starb noch in der gleichen Nacht. Sitting Bull hatte im November 1876 mit seinen Anhängern die Grenze zu Kanada überschritten und dort um Asyl (um ein Reservat) nachgesucht. Kanada duldete die Flüchtlinge zunächst. Aufgrund des zunehmenden politischen Drucks der Vereinigten Staaten setzte Kanada aber ab 1880 alles daran, die ungebetenen Gäste wieder loszuwerden. Im Sommer 1880 deutete sich bereits an, dass die Nahrungsmittel, insbesondere das Jagdwild, knapp wurde. Die Lakota hungerten und Kanada war nicht bereit diese fremden Indianer zu alimentieren. Im Juli 1881 kehrte Sitting Bull in die Vereinigten Staaten zurück. Am 19. Juli 1881 kapitulierte er mit seinen Hunkpapa in Fort Buford.

Geistertanz der Sioux in Buffalo Bill's Wild West Show. Die Filmaufnahme von 1894 gilt als die älteste, auf der nordamerikanische Indianer zu sehen sind.
Indian Congress, Indianershow um 1901

In den Jahren 1890 bis 1891 verbreitete sich die religiöse Geistertanz-Bewegung, in der die Ankunft eines Messias, die Rückkehr zum alten nomadischen Jagdleben und die Wiedervereinigung mit den Toten gepredigt wurde. Sie hatte bei den Sioux ihr Zentrum, die besonderes hart unter den Einschränkungen des Reservationslebens litten. Die Regierungsagenten glaubten, die Bewegung würde den Frieden stören und verhafteten ihre Rädelsführer. Sitting Bull wurde 1890 von der Indianerpolizei in der Schutzhaft erschossen. Schließlich setzte das Massaker von Wounded Knee, begangen an vielen Männern, Frauen und Kindern der Sioux, im Dezember 1890 einen Schlussstrich unter den vergeblichen Widerstand der Sioux gegen die weiße Vorherrschaft.

1894 wurde mit dem Film Sioux Ghost Dance in den Black-Maria-Studios der erste Film über das religiöse Ritual des Geistertanzes der Sioux gedreht.

Stämme der Sioux

Sioux-Indianer, Familie Keeble.

Die Sioux[8] unterteilten sich in drei Dialekt-Gruppen, den Dakota, Nakota / Nakoda und Lakota (‘Verbündete’, ‘Freunde’) (von Ost nach West), die sich wiederum in mehrere Stämme unterteilten. Die wichtigste soziale und wirtschaftliche Einheit bildete die Großfamilie oder Tiyospaye (ti - ‘dwelling’, ospaye - ‘a small part of the whole’, engl. extended family), die aus vier bis sieben kleineren Familiensiedlungen oder Tiwahe (engl. family camps, family clusters) bestanden. Meistens zogen die einzelnen Tiwahe unabhängig voneinander über die Plains, um auf die Jagd zu gehen oder Wildpflanzen, Beeren und Wurzeln zu sammeln. Zu religiösen Zeremonien, Tänzen, Kriegszügen oder um eine große Bisonjagd zu unternehmen, kamen die Tiwahe wieder zusammen, und kooperierten als Tiyospaye. Mehrere Tiyospaye (meistens vier bis sieben) bildeten eine Gruppe oder Ospaye'(engl. band), die sich mit den anderen Ospaye während des Sun Dance als Stamm[9] versammelten und gemeinsam als Einheit die Zeremonien durchführten:[10][11]

Dakota (oft zusammenfassend als Santee bezeichnet, von Isáŋyáthi - ‘Knife Makers’, Östliche Dakota)

  • Santee
    • Mdewakanton (von Bdewákhathuŋwaŋ - ‘Dwellers of the Spirit Lake’)[12][13]
      • Kiyuska (‘violators of custom’, ‘rule breakers’, da sie endogam innerhalb der Gruppe heirateten, um ihre Blutlinie rein zu halten)
      • Kaposia oder Kapozha
      • Pinisha
      • Reyata otonwa
      • Matantonwan
        • Kheyataotonwe
        • Taoapa
      • Wakpaatonwedan
        • Oyateshicha
        • Titonwan oder Tintaotonwe
      • Ohanhanska
      • Tacanhpisapa
      • Anoginajin
      • Khemnichan
      • Magayuteshni
      • Mahpiyamaza
      • Mahpiyawichasta
      • Khemnichan
    • Wahpekute (von Waȟpékhute - ‘Shooters Among the Trees’, nomadisierende Gruppe, daher fehlt der Namenszusatz thuŋwaŋ oder towan - ‘Dorf’, ‘Siedler’)[14]
      • Inyan ceyaka atonwan (‘Village at the Rapid’)
      • Takapsicaotonwan (‘Those who swell at the Shinny-ground’)
      • Wiyaka otina (‘Dwellers on the Sand’)
      • Otehi otonwe (‘Village on the Thicket’)
      • Wita otina (‘Dwellers in the Island’)
      • Wakpa otonwe (‘Village on the River’)
      • Can Kaga otina (‘Dwellers in Log’)
  • Sisseton[15]
    • Sisseton (von Sisíthuŋwaŋ - ‘Dwellers in the Swamps’, ‘Fish Ground Dwellers’, ‘Marsh Dwellers’)[16]
      • Wita waziyata otina (‘Dwellers of the Northern Island’)
      • Ohdihe
      • Basdece sni (‘Those who do not split the backbone of the buffalo’)
      • Itokah tina (‘Dwellers at the South’)
      • Okahmi otonwe (‘Village at the Bend’)
        • True Okahmi otonwe
        • Canska otina
      • Cankute (‘Shooters at tree’)
        • Ti Zaptan (‘Five Lodges’)
        • Okopeya (‘In danger’)
      • Manin tina (‘Those who pitched their tents away from the main camp’)
      • Keze (‘Barbed as a fishhook’, spöttische Bezeichnung durch benachbarte Gruppen)
      • Kapoza (‘Those who travel with light burdens’)
      • Abdowapuskiyapi (‘Dry on their shoulders’)
        • Maka ideya (‘Prairie Fire’)
        • Wanmdiupi duta (‘Red Eagle Feather’)
        • Wanmdi nahoton (‘Sounding Eagle’)
    • Wahpeton (von Waȟpéthuŋwaŋ - ‘Dwellers Among the Leaves’)
      • Inyan ceyaka atonwan (‘Village at the Rapid’)
      • Takapsicaotonwan (‘Those who swell at the Shinny-ground’)
      • Wiyaka otina (‘Dwellers on the Sand’)
      • Otehi otonwe (‘Village on the Thicket’)
      • Wita otina (‘Dwellers in the Island’)
      • Wakpa otonwe (‘Village on the River’)
      • Can Kaga otina (‘Dwellers in Log’)

Nakota (auch Westliche Dakota genannt)[17][18]

  • Yankton (von Iháŋktȟuŋwaŋ, Ihanke-towan - ‘Village at the End’)[19][20]
    • Chankute
    • Chagu
    • Wakmuhaoin
    • Ihaisdaye
    • Wacheunpa
    • Ikmun
    • Oyateshicha
    • Washichunchincha
  • Yanktonai (von Iháŋktȟuŋwaŋna, Ihanke-towan-na - ‘Little Village at the End’)[21]
    • Upper Yanktonai
      • Wazikute (‘Shooters Among the Pines’)
      • Takini (‘Improved in condition as a lean animal’)
      • Cikcitcena oder Shikshichena (‘Bad ones of different sorts’)
      • Bakihon (‘Gash themselves with knifes’)
      • Kiyuksa (‘Breaker of the marriage law or custom’)
      • Pabaska (Paksa, Natakaksa - ‘to cut off the head’, daher ‘Cuthead’ genannt,[22] ursprünglich Sisseton, schlossen sich den Lower Yanktonai an, nördlichste und bedeutendste Gruppe)[23]
      • siebte Gruppe (Name nicht überliefert)
    • Lower Yanktonai oder Hunkpatina (‘Dwellers at the camp circle entrance’)
      • Hunkpatina (auch Putetemini genannt - ‘Sweat lips’)
      • Cuniktceka oder Shungikcheka (‘Common dogs’)
      • Takhuha Yuta (‘Eaters of hide scrapings’)
      • Sanona oder Sanone (‘Shoots at some white object’)
      • Ihasha (‘Red lips’)
      • Iteghu (‘Burnt faces’)
      • Pteyutecni oder Pteyuteshni (‘Eat no buffalo cows’)
  • Assiniboine (Nakoda, Nakoda Oyadebi, Stoney oder Plains Nakoda genannt, trennten sich Mitte des 17. Jahrhunderts von den Wazikute Upper Yanktonai, wurden daher von den nun feindlichen Sioux Hohe - ‘Rebellen’ genannt, Verbündete der Stoney und Plains Cree und Plains Ojibwa[24])[25]
    • Aegitina (‘Camp Moves to the Kill’)
    • Bizebina (‘Gophers’ - ‘Erdhörnchen’)
    • Cepahubi (‘Large Organs’)
    • Canhdada (‘Moldy People’ - ‘Lumpiges, schäbiges Volk’)
    • Canhewincasta (‘Wooded-Mountain People’ oder ‘Wood Mountain People’ - ‘Volk, das in Wood Mountain, Saskatchewan, lebt’)
    • Canknuhabi (‘Ones That Carry Their Wood’ - ‘Jene, die ihr BrennHolz tragen’)
    • Hudesabina (‘Red Bottom’ oder ‘Red Root’ - ‘Roter Boden, Rote Erde’ oder ‘Rote Wurzel’, spalteten sich 1844 von den Wadopabina ab)
    • Hebina (Ye Xa Yabine, ‘Rock Mountain People’ - ‘Berg-Volk’, oft als Strong Wood oder Thickwood Assiniboine bezeichnet, entwickelten sich später zu den Moutain Stoney)
    • Huhumasmibi (‘Bone Cleaners’ - ‘Jene, die die Knochen reinigen’)
    • Huhuganebabi (‘Bone Chippers’ - ‘Jene, die die Knochen abschlagen, splittern’)
    • Hen atonwaabina (‘Little Rock Mountain People’ - ‘Volk der Little Rocky Mountains’)
    • Inyantonwanbina (‘Stone People’ oder ‘Rock People’ - ‘Stein- oder Fels-Volk’, entwickelten sich später zu den Stoney)
    • Inninaonbi (‘Quiet People’ - ‘Schweigsames, ruhiges Volk’)
    • Insaombi (‘The Ones Who Stay Alone’ - ‘Diejenigen, die allein untersich bleiben’, auch Cypress Hills Assiniboine genannt[26])
    • Indogahwincasta (‘East People’ - ‘Östliches Volk’)
    • Minisose Swnkeebi (‘Missouri River Dog Band’)
    • Minisatonwanbi (‘Red Water Peoeple’)
    • Osnibi (‘People of the Cold’ - ‘Volk aus der Kälte’)
    • Ptegabina (‘Swamp People’ - ‘Sumpfland-Volk’)
    • Sunkcebi (‘Dog Band’)
    • Sahiyaiyeskabi (‘Cree-Speakers’ - ‘Cree-Sprecher’, auch Cree-Assiniboine / Young Dogs genannt)
    • Snugabi (‘Contrary People’ - ‘Volk, das die Dinge umgekehrt, engegegensetzt macht’)
    • Sihabi (‘Foot People’ - ‘Volk, das zu Fuß geht’)
    • Tanidabi (‘Buffalo Hip’ - ‘Büffelhüfte’)
    • Tokanbi (Strangers - ‘Fremdartige, Seltsame’)
    • Tanzinapebina (‘Owners of Sharp Knives’ - ‘Jene, die scharfe Messer besitzen’)
    • Unskaha (‘Roamers’ - ‘Wanderer’)
    • Wadopabina (‘Canoe Paddlers’ - ‘Jene, die Kanadier paddeln’, d. h. ‘Jene, die mit einem Kanu reisen’)
    • Wadopahnatonwan (‘Canoe Paddlerrs Who Live on the Prairie’ - ‘Jene Kanu-Paddler, die auf den Plains leben’)
    • Wiciyabina (‘Ones That Go to the Dance’ - ‘Jene, die zum Tanz gehen’)
    • Waziyamwincasta (‘People of the North’ - ‘Volk aus dem Norden’)
    • Wasinazinyabi (‘Fat Smokers’)
    • Wokpanbi (‘Meat Bag’ - ‘Fleischbeutel’)[27]
  • Stoney (nannten sich Nakoda oder Îyârhe Nakodabi - ‘Rocky Mountain Sioux’,[28] ‘Stoney Nakoda’, trennten sich im 18. Jahrhundert von den Assiniboine, erbitterte Feinde der Sioux, Verbündete der Assiniboine und Plains Cree und Plains Ojibwa)[29][30]
    • Wood Stoney (Chan Tonga Nakoda- ‘Big Woods People’, oft auch als Swampy Ground Assiniboine bezeichnet, nördliche Gruppe)
      • Alexis' band
      • Paul's band
    • Mountain Stoney (Ye Xa Yabine Nakoda oder Hebina - ‘Rock Mountain People’, oft auch als Strong Wood Assiniboine, Thickwood Assiniboine bezeichnet, südliche Gruppe)
      • Wesley's (Goodstoney's) band
      • Chiniki's band
      • Bearspaw's band
      • Sharphead's band (Chipos Ostikwan's Nakoda, Wolf Creek Stoney oder Pigeon Lake Stoney, oft auch als Plains Assiniboine bezeichnet)

Lakota (auch Teton genannt, von Thítȟuŋwaŋ , Titonwan-kin - ‘Dwellers of the Plains’)

  • Northern Lakota
    • Hunkpapa (von Húkpapȟa - ‘Camps at the Edge’, ‘End of Entrance’,‘Head of the Camp Circle’, ‘Camps at End of Horns’)[31]
      • Icira (‘Band that separated and went together again’)
        • Tinazipe Sica (‘Bad Bows’)
        • Talonapin (‘Raw Meat Necklace’)
        • Kiglaska (‘Tied in the Middle’)
        • Ceknake Okisela (‘Half Breechcloth’)
        • Siksicela (‘Bad Ones’)
      • Canka Ohan (‘Sore-Backs of horses’)
        • True Canka Ohan
        • Ce Ohba (Droopy Penis)
        • Wakan (‘Sacred’)
        • Hunska Canto-Juha (‘Legging Tobacco Pouch’)
    • Sihasapa (von Sihásapa - ‘Blackfeet’ oder ‘Blackfoot Sioux’, nicht mit den Algonkin-Blackfoot zu verwechseln)[32]
      • Sihasapa-Hkcha (‘Real Blackfoot’)
      • Kangi-shun Pegnake (‘Crow Feather Hair Ornaments’)
      • Glaglahecha (‘Slovenly’ or ‘Untidy’)
      • Wazhazha (‘Osage’)
      • Hohe (‘Rebellen’ - ‘Assiniboine’)
      • Wamnuga Owin (‘Cowrie-Shell Earrings’)
  • Central Lakota[33]
    • Minneconjou (von Mnikȟówožu, Hokwoju - ‘Plants by the Water’)
      • Unkche yuta (‘Dung Eaters’)
      • Glaglaheca (‘Untidy’, ‘Slovenly’, ‘Shiftless’)
      • Shunka yute shni (‘Eat No Dogs’, spalteten sich von den Wanhin Wega ab)
      • Nige Tanka (‘Big Belly’)
      • Wakpokinyan (‘Flies Along the River’)
      • Inyan ha oin (‘Musselshell Earring’)
      • Siksicela oder Shikshichela (‘Bad Ones’, ‘Bad ones of different kinds’)
      • Wagleza-oin (‘Gartersnake Earring’)
      • Wanhin Wega (‘Broken Arrow’, die Shunka yute shni und Oóhenuŋpa spalteten sich ca. 1840 ab, letztere wurden unabhängig)
    • Itazipco (von Itázipčho, Itazipcola, Hazipco - ‘Those who hunt without bows’, franz. Sans Arc)
      • Itazipco-hca (‘Real Itazipco’)
      • Mini sala (‘Red Water’)
      • Sina luta oin oder Shinalutaoin (‘Red Cloth Earring’)
      • Woluta yuta (‘Eat dried venison from the hindquarter’, ‘Ham Eaters’)
      • Maz pegnaka (‘Wear Metal Hair Ornament’)
      • Tatanka Cesli oder Tatankachesli (‘Dung of a buffalo bull’)
      • Siksicela oder Shikshichela (‘Bad Ones’, ‘Bad ones of different kinds’)
      • Tiyopa Canupa oder Tiyopaoshanunpa (‘Smokes at the Entrance’)
    • Two Kettles (von Oóhenuŋpa, Oohenonpa - ‘Two Boiling’, einst Wanhin Wega-Minneconjou, ab ca. 1840 selbständig)[34]
      • Wanuwaktenula (‘Killed Accidentally’)
      • Sunka-yutesni (‘Eat No Dogs’)
      • Minisa-la (‘Red Water’, ursprünglich Itázipčho)
      • Oiglapta (‘Take All That Is Left’)
  • Southern Lakota
    • Brulé (von Sičháŋǧu, Sicangu - ‘Burnt Thighs’)[35]
      • Upper Brulé (Heyata Wicasa Oyate)
      • Lower Brulé (Kul Wicasa Oyate)
      • Brulé of the Platte
    • Oglala (‘Scatter Their Own’)[36]
      • Oyúȟpe Thiyóšpaye
        • True Oyúȟpe (Oyúȟpe - ‘Broken Off’, führende Gruppe)
        • Wakȟáŋ (‘Holy’)
        • Makȟáiču
      • Oglála Thiyóšpaye
        • True Oglála
        • Čhaŋkȟahuȟaŋ
        • Hokayuta
        • Húŋkpathila
        • Itéšiča (‘Bad Face’)
        • Payabya (‘Shove Aside’)
        • Waglúȟe
      • Khiyáksa Thiyóšpaye
        • True Khiyáksa
        • Kuinyan
        • Tȟaphíšleča (‘Spleen’, ‘Melt’)

Die Oceti Sakowin

Ursprünglich bildeten sieben Stämme der Sioux eine Allianz, die sie Oceti Sakowin oder Očhéthi Šakówiŋ[37] (‘Das Feuer der sieben Stämme’, ‘Die sieben Ratsfeuer’) nannten. Zu den Oceti Sakowin gehörten:

  • Mdewakanton (Bdewákaŋthuŋwaŋ)
  • Wahpekute (Waȟpékhute)
  • Sisseton (Sisíthuŋwaŋ)
  • Wahpeton (Waȟpéthuŋwaŋ)
  • Yankton (Iháŋkthuŋwaŋ)
  • Yanktonai (Iháŋkthuŋwaŋna)
  • Teton (Thítȟuŋwaŋ) oder Lakota

Die Mdewakanton waren bis zum Aufstand der Östlichen Dakota 1862 in Minnesota der führende Stamm der Očhéthi Šakówiŋ, mussten aber als Folge der Niederlage, bei der sie große Verluste an Menschen und Kampfkraft erlitten, ihre Stellung innerhalb der Allianz an die größte Gruppe der Teton, den Oglala, abtreten.

Einzelnachweise

  1. Statistical Abstract of the United States 2004–2005
  2. Colin Taylor u.a.: Indianer, Die Ureinwohner Nordamerikas. Bertelsmann, Gütersloh 1992, S. 63.
  3. Benjamin Capps: Die Indianer. Reihe: Der Wilde Westen, S. 67. Time-Life Books (Netherland) B.V.
  4. Alvin M. Josephy jr.: Die Welt der Indianer. Frederking & Thaler GmbH, München 1994, ISBN 3-89405-331-3 S. 243.
  5. Benjamin Capps: Die Indianer. Reihe: Der Wilde Westen, S. 92. Time-Life Books (Netherland) B.V.
  6. Abraham P. Nasatir: Jacques D'Eglise on the Upper Missouri, 1791-1795. In: The Mississippi Valley Historical Review. 14/1 (Juni 1927) S. 47-56.
  7. Corinne L. Monjeau-Marz, Dakota Indian Internment at Fort Snelling, 1862–1864, Prairie Smoke Press 2005, S. 65.
  8. Tribes of the Great Plains
  9. der Stamm bestand wiederum aus vier bis sieben Ospaye
  10. Rosebud Sioux Tribe
  11. Oglala Lakota
  12. Mdewakanton divisions
  13. nur die ersten vier Gruppen existieren heute noch
  14. Jessica Dawn Palmer: The Dakota Peoples: A History of the Dakota, Lakota and Nakota Through 1863,Kap. 4
  15. Sisseton-Wahpeton Sioux Tribe
  16. Sisseton
  17. es ist heute umstritten, ob die Yankton und Yanktonai tatsächlich zu den Nakota zu zählen sind, neuerdings werden sie als Westliche Dakota bezeichnet
  18. Jan Ullrich: New Lakota Dictionary (Incorporating the Dakota Dialects of Yankton-Yanktonai and Santee-Sisseton), S. 2, Lakota Language Consortium 2008, ISBN 0-9761082-9-1
  19. Yankton und Yanktonai werden oft als Mittlere oder Westliche Dakota oder als Wičhíyena bezeichnet
  20. Yankton
  21. Yanktonai
  22. laut Informationen der Standing Rock Sioux Reservation gehörten die Cuthead zu den Upper Yanktonai
  23. The History of the Assiniboine and Sioux Tribes of the Fort Peck Indian Reservation Montana, 1800-2000. Fort Peck Community College and the Montana Historical Society Press, 2008, ISBN 978-0-9759196-5-1, S. 43.
  24. die Cree bezeichneten die Assiniboine und Stoney als Asini Pwat-sak - ‘Rocky Mountain Enemies’
  25. >The Canadian Encyclopedia Assiniboine
  26. POLITICAL STRUCTURE AND STATUS AMONG THE ASSINIBOINE INDIANS
  27. James L. Long, William Standing: Land of Nakoda: The Story of the Assiniboine Indians. Riverbend Publishing 2004, ISBN 1-931832-35-8
  28. >The Canadian Encyclopedia Stoney Nakoda
  29. Raymond DeMallie,William Sturtevant: Handbook of North American Indians: Plains, ISBN 978-0-16-050400-6, S. 596–603
  30. Northwest Plains History
  31. Hunkpapa
  32. Blackfoot Sioux
  33. Minneconjou and San Arc bands
  34. Two Kettles
  35. Lower Brule
  36. Oglala Lakota
  37. History of the Council Fires

Siehe auch

Literatur

  • Raymond J. DeMallie (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Bd. 13: Plains. Smithsonian Institution Press, Washington D.C. 2001, ISBN 0-16-050400-7
  • Royal B Hassrick: Das Buch der Sioux, Eugen Diederichs Verlag, Köln 1982, Weltbild Verlag, Augsburg, 1992, ISBN 3-89350-353-6
  • George E. Hyde: Histoire des Sioux: Le peuple de Red Cloud. Drei Bände, Éditions du Rocher, 1996
  • Jessica Dawn Palmer: The Dakota peoples: a history of the Dakota, Lakota and Nakota through 1863, Mcfarland & Co Inc 2008, ISBN 978-0-7864-3177-9

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Sioux – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Sioux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • sioux — sioux …   Dictionnaire des rimes

  • SIOUX — Indiens des plaines d’Amérique du Nord, les Sioux appartiennent tous à la famille linguistique sioux, qui regroupe: les Assiniboin, les Crow, les Dakota, les Hidatsa, les Iowa, les Kansa, les Mandan, les Missouri, les Omaha, les Osage, les Oto et …   Encyclopédie Universelle

  • Sioux — Nube Roja (sentado con tocado de plumas), junto a otros siux Población total más de 150.000[1 …   Wikipedia Español

  • sioux — (plural sioux) adjetivo,sustantivo masculino y femenino 1. De un grupo de pueblos amerindios que vivían en las llanuras centrales de los actuales Estados Unidos: un jefe sioux. Los sioux viven actualmente en reservas. sustantivo masculino 1. Área …   Diccionario Salamanca de la Lengua Española

  • sioux — SIOÚX s. invar. dakotas. (Triburile amerindiene sioux.) Trimis de siveco, 05.08.2004. Sursa: Sinonime  SIOUX SIU/ adj. inv. referitor la triburile indiene (amerindiene) pe şesurile din vestul Americii de Nord. ♢ (s.n.) ansamblu de limbi care… …   Dicționar Român

  • Sioux — Sioux, prop. n. sing. & pl. (Ethnol.) A nation of American Indians; see {Dakotas}. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Sioux — (spr. Stuh), 1) großer Hauptstamm der nordamerikanischen Indianer, welcher im Süden der Athabaska Indianer auf der Westseite des Mississippi sich bis zum Arkansas River u. dem östlichen Abhang der Rocky Mountains entlang bis zum 43° nördl. Breite …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Sioux — group of N.Amer. Indian tribes, 1761, from N.Amer. Fr., aphetic for Nadouessioux, sometimes said to be from Ojibway (Algonquian) Natowessiwak (pl.), lit. little snakes, from nadowe Iroquois (lit. big snakes ). Another explanation traces it to… …   Etymology dictionary

  • sioux — sioux; Sioux; …   English syllables

  • Sioux — [so͞o] n. pl. Sioux [so͞o, so͞oz] [Fr, contr. < Nadouessioux, pl. < Ottawa dialect of nadowe is iw, naadoweesiwag, an ethnic name, lit., adder: applied in variant forms in different Algonquian languages to a number of non Algonquian groups] …   English World dictionary

  • Sioux — (spr. ßiū oder ßū), Indianervolk, s. Dakota …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”