Sitzgras

Sitzgras
Cizkrajov
Wappen von ????
Cizkrajov (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Jindřichův Hradec
Fläche: 2587 ha
Geographische Lage: 49° 2′ N, 15° 23′ O49.037515.378333333333477Koordinaten: 49° 2′ 15″ N, 15° 22′ 42″ O
Höhe: 477 m n.m.
Einwohner: 562 (3. Juli 2006)
Postleitzahl: 378 53 - 380 01
Verkehr
Straße: Peč - Staré Hobzí
Bahnanschluss: Slavonice - Dačice
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 4
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Vít Krušina
Adresse: Cizkrajov 55
378 81 Slavonice
Website: www.cizkrajov.cz

Cizkrajov (deutsch Sitzgras) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt acht Kilometer südwestlich von Dačice und gehört zum Okres Jindřichův Hradec.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Cizkrajov befindet östlich der Javořická vrchovina im Tal des Bolíkovský potok (Wölkingbach), vier Kilometer oberhalb dessen Einmündung in die Mährische Thaya. Der Ort wird von mehreren Hügeln umgeben; im Westen liegt der Andrejsův kopec (513 m) und um Nordosten der Urbanečský vrch (570 m). Auf dem südlich gelegenen Montserrat (562 m) befindet sich die Montserratkirche. Im Westen wird Cizkrajov von der Eisenbahn Slavonice - Dačice umfahren, die nächste Bahnstation liegt bei Dolní Bolíkov.

Nachbarorte sind Peč im Norden, Urbaneč im Nordosten, Vnorovice im Osten, Holešice und Mutná im Südosten, Mutišov im Süden, Rubašov und Vlastkovec im Westen sowie Nová Ves und Dolní Bolíkov im Nordwesten.

Geschichte

Die Siedlung Cucraj entstand wahrscheinlich am Übergang vom 12. zum 13. Jahrhundert um eine Feste. Im Laufe des 13. Jahrhunderts erfolgte die Kolonisation durch deutsche Siedler, die dem Dorf später den Namen Sitzgras gaben. Eine erste Nennung einer Feste Zuzicria erfolgte 1260. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1301.

Sitzgras war ein Pfarrort, zu dem im 16. und 17. Jahrhundert auch Lipolec, Lidéřovice und Český Rudolec gehörten. 1643 stiftete Bartholomäus von Tannazoll-Zill, der nach seiner Heilung von einer Kriegsverletzung nach Montserrat gepilgert war, eine Kapelle Unserer Lieben Frau von Montserrat auf dem heutigen Berg Montserrat. Da die Kapelle zu einem Wallfahrtsort geworden war, erfolgte zwischen 1712 und 1717 eine Erweiterung zu einem größeren Kirchenbau. Nach ihrer Aufhebung im Zuge der Josephinischen Reformen verfiel das Gotteshaus ab 1785. Zwischen 1856 und 1865 ließ Pfarrer Josef Springer eine neue Wallfahrtskirche errichten, die am 17. September 1865 durch Bischof Anton Ernst von Schaffgotsch geweiht wurde.

1810 erfolgte in Wölking die Gründung der Wölkinger Eisenhüttenwerke. Während Wölking dadurch an Bedeutung gewann, verlor Sitzgras seit dem 19. Jahrhundert immer mehr von seiner Bedeutung. Dies zeigte sich auch beim Bau der Eisenbahn zwischen Zlabings und Datschitz, die Sitzgras über Wölking umfuhr. 1930 hatte Sitzgras 342 Einwohner. In Folge des Münchner Abkommens gehörte das Dorf von 1939 bis 1945 zum deutschen Landkreis Waidhofen an der Thaya. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Bevölkerung vertrieben.

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Andere
1880 353 314 39
1890 347 305 42 -
1900 319 274 45
1910 331 324 7
1921 335 245 80 10
1930 342 223 113 6

[1]

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Cizkrajov besteht aus den Ortsteilen Cizkrajov (Sitzgras), Dolní Bolíkov (Wölking), Holešice (Holleschitz) und Mutná (Mutten).

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche St. Peter und Paul, zweischiffiger spätgotischer Bau, errichtet im 15. Jahrhundert
  • Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau von Montserrat auf dem Montserrat
  • Statue des Hl. Johannes von Nepomuk an der Brücke über den Bolíkovský potok unter der Kirche
  • Stauen des Hl. Josef und Florian auf dem Marktplatz
  • Wassermühle Máchův mlýn am Máchův rybník
  • Reste der Feste Cizkrajov

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984

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