Skeletonpilotin

Skeletonpilotin
Fahrer beim Start

Skeleton (von engl. skeleton - deutsch: Skelett) ist eine Sportart, bei der die Athleten mit Geschwindigkeiten bis zu 130 km/h bäuchlings auf einem speziellen Rodelschlitten durch einen Eiskanal fahren. Olympisch ist diese in zwei Durchgängen ausgetragene Sportart für Männer und Frauen. Obwohl ein Skeletonschlitten auf den ersten Blick eher einem Rennschlitten der Rennrodler ähnelt, gehört der Skeletonsport zum Bobsport.

Inhaltsverzeichnis

Regeln in Kürze

Skeleton-Wettbewerbe werden als ursprüngliche Disziplin auf dem „Cresta Run“ in St. Moritz und in einer etwas veränderten Form auf Bobbahnen ausgetragen. Die Fahrer starten im Stehen und springen nach einem kurzen Anlauf auf den Schlitten. Es wird auf dem Bauch liegend gefahren.

Der Skeleton besteht aus einer seitlich hochgezogenen starren Wanne mit Haltebügeln sowie seitlichen Prallbügeln vorne und hinten. Während die Schlittenkonstruktion auf dem „Cresta Run“ recht offen reglementiert ist, gelten auf den Bobbahnen präzise Vorschriften: Die Schlittenlänge liegt zwischen 80 cm und 120 cm, außerdem muss er eine Gesamthöhe von 8 cm bis 20 cm besitzen. Sowohl das Mindestgewicht als auch das Höchstgewicht sind reglementiert. (Minimum 33 kg; Maximum Frauen: 35 kg, Herren 43 kg)

Die Skeletonfahrer tragen einen einteiligen Stoffanzug, einen leichten Schutzhelm mit Kinnschutz sowie Skeletonschuhe (Bürstenschuhe, Bobschuhe) mit 7 mm-Spikes (max. 8 mm).

Die Wettbewerbe bestehen aus zwei am selben Tag ausgetragenen Rennen. Die 20 Bestplatzierten des ersten Durchgangs qualifizieren sich für den zweiten und entscheidenden Lauf.

Geschichte der Sportart

Seinen Ursprung nahm der Skeleton-Sport in den berühmten Kurorten Davos und St. Moritz in der Schweiz, wo sich das Rodeln vor allem bei Kurgästen großer Beliebtheit erfreute. 1884 erbaute eine Gruppe von Briten um Major W. H. Bulpett eine Eisrennbahn zwischen St. Moritz und Celerina. Für dieses Unternehmen wurde ein steiler Hang oberhalb des Celeriner Ortsteils Cresta erwählt. Am 16. Februar 1885 wurde das erste der legendären Cresta-Rennen, das „Grand National“, ausgetragen. 1887 wagte der erste Fahrer die Abfahrt liegend mit dem Kopf voran. Zwei Cresta Fahrer haben das „Grand National“ je achtmal gewonnen: Nino Bibbia (Italien) und Franco Gansser (Schweiz). Dieses Rennen ist der weltweit älteste Wintersportwettkampf, der heute noch ausgetragen wird. In der langen Tradition des Rennens vermochten sich nur ganz wenige einheimische St. Moritzer in die Siegerliste einzutragen: E. Thoma-Badrutt, Johannes Badrutt, Marcel Melcher, Nico Baracchi und Giancarlo Pitsch. Aus dem Skeleton auf dem „Cresta Run“, das einem vorwiegend elitären Kreis vorbehalten war, entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts der Bobsport und ein knappes Jahrhundert später, das Bobbahn-Skeleton.

Die Skeletonfahrer sind, seit 1923, mit den Bobsportlern in der Fédération Internationale de Bobsleigh et de Tobogganing (FIBT) organisiert. Ihr deutscher Verband ist der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD), in diesem sind auch die deutschen Rennrodler untergebracht. Der Verband wurde, unter anderem Namen, schon 1911 gegründet.

Olympische Geschichte

Skeleton wurde, ebenso wie der Bobsport, vom IOC 1926 zur olympischen Sportart erklärt. Die ersten – und für längere Zeit die letzten – olympischen Skeleton-Wettkämpfe konnten die Fahrer bei den Spielen 1928 in St. Moritz feiern. 20 Jahre später - wiederum an seiner Geburtsstätte St. Moritz - wurde Skeleton für Männer erneut ins Programm der Winterspiele 1948 aufgenommen, jedoch wiederum nicht beibehalten. Es dauerte diesmal noch länger, bis die rasante Sportart wieder zu olympischen Ehren gelangte. Nach 54 Jahren Pause war Skeleton im Jahr 2002 in Salt Lake City zum dritten Mal Bestandteil der olympischen Wettbewerbe, erstmals auch für Frauen.

Sonstiges

Der Name des Schlittens und damit der Sportart rührt daher, dass das Gefährt an ein stählernes Skelett erinnert.

Wettbewerbe

Siehe auch

Weblinks


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