Skonto

Skonto

Das Skonto ist ein Preisnachlass auf den Rechnungsbetrag bei Zahlung innerhalb einer bestimmten Frist. Bei Zahlung unter Abzug von Skonto wird dem Kunden vom Lieferanten eine gewisse Kreditleistung in Form einer Valuta- und/oder Skontofrist erbracht. Der Aufpreis beziehungsweise Zinssatz für den Lieferantenkredit ist in diesem Fall gleich null.

Inhaltsverzeichnis

Bemessungsgrundlage

Die Bemessungsgrundlage des Skontos ist grundsätzlich der Umsatz zu Zielverkaufspreisen, das heißt der Brutto-Umsatz (mit Umsatzsteuer) oder der Netto-Umsatz (ohne Umsatzsteuer). Weitgehend üblich ist die Brutto-Skontierung. Die Netto-Skontierung ist unter sonst gleichen Bedingungen für den Lieferanten günstiger, weil dadurch der Erlös steigt (vgl. Lauer, S. 97 - 103, insbesondere S. 101). Die Skontobasis ist nicht immer der volle Rechnungsbetrag, sondern - speziell im Handwerk - oft nur der reine Materialkostenanteil. Fertigungskosten sind Lohnarbeit und „dürfen“ wie Wartungsrechnungen nicht skontiert werden, was allerdings nur ein Brauch ist und keine gesetzliche Grundlage hat. Die Bemessungsgrundlage ist grundsätzlich frei verhandelbar. Sie sollte im Angebot und auf der Rechnung ausgewiesen werden.

Skontosatz

Ein in Prozent angegebenes Skonto wird als Skontosatz bezeichnet. Der Skontosatz beträgt üblicherweise zwei bis drei Prozent. Der Skontosatz kann konstant oder zeitlich gestaffelt sein. Bei einer zeitbezogenen Skontostaffel ist der Skontosatz umso höher, je kürzer die Skontofrist ist. Ein Beispiel dafür bieten die Zahlungsbedingungen der deutschen Textilindustrie, in der ein Konditionenkartell besteht. Danach sind die Rechnungen wie folgt zahlbar: innerhalb von 10 Tagen mit 4 % Skonto oder ab 11. bis 30. Tag mit 2,25 % Skonto oder ab 31. bis 60. Tag netto.

Zahlungsbedingung

Die Zahlungsbedingung „innerhalb von 8 Tagen abzüglich 2 % Skonto, innerhalb von 30 Tagen rein netto“ bedeutet: bei Begleichung der Rechnung innerhalb der Skontofrist von 8 Tagen dürfen 2 Prozent des Rechnungsbetrages abgezogen werden. Der Umsatzsteuerbetrag reduziert sich entsprechend. Wartet man mit der Bezahlung länger als 8 Tage, dann ist der volle Rechnungsbetrag fällig. Lässt sich der Schuldner mehr als 30 Tage Zeit, sind Verzugszinsen und eventuell Mahnkosten zu zahlen. Wird das Skonto nach Ablauf der Skontofrist abgezogen, kann der Lieferant den Betrag vom Kunden nachfordern.

Skontieren oder Zahlungsziel ausnutzen?

Die Inanspruchnahme der Skontofrist stellt einen kurzfristigen unentgeltlichen Lieferantenkredit dar. Rechnet man den Skontoabzug im Vergleich zur Zeit, ergibt sich ein sehr hoher Zinssatz pro Jahr. Im Regelfall sollte man daher skontieren. Für Rechnungsempfänger kann es sogar von Vorteil sein, einen Bankkredit aufzunehmen, um das Skonto auszunutzen.

Skontokalkulation

Das Skonto ist Bestandteil der Einstandspreiskalkulation. Der Preis vor Skontoabzug ist der Zielverkaufspreis, der Preis nach Skontoabzug ist der Barverkaufspreis:

\text{Barverkaufspreis} = \text{Zielverkaufspreis} \cdot (1 - \text{Skontosatz})
\text{Zielverkaufspreis} = \frac{\text{Barverkaufspreis}}{1 - \text{Skontosatz}}

Beispiel: Zielpreis = 100,00 €/ME; Skontosatz = 3 % = 0,03

\text{Barverkaufspreis} = 100 \tfrac{\mathrm{EUR}}{\mathrm{ME}} \cdot (1 - 0{,}03) = 97 \tfrac{\mathrm{EUR}}{\mathrm{ME}}
\text{Zielverkaufspreis} = \frac{97 \tfrac{\mathrm{EUR}}{\mathrm{ME}}}{1 - 0{,}03} = 100 \tfrac{\mathrm{EUR}}{\mathrm{ME}}

Skontomodifikation

Die Skontosätze werden in der Praxis nur selten modifiziert. Gründe:

  • Die Senkung einmal gewährter Skontosätze ist gegenüber den Kunden schwer durchzusetzen
  • Die Erhöhung der Skontosätze wird von den Lieferanten unterlassen, weil sie schwer rückgängig zu machen ist.

Allerdings ist anzumerken, dass Skonto ein mitigierendes Werkzeug bezüglich des Forderungsausfallrisikos darstellt. Kunden, die ein erhöhtes Ausfallrisikoprofil aufweisen, jedoch ausreichend liquide Mittel besitzen, werden vom Lieferanten bevorzugt auf kürzere Zahlungsziele mit Skonto angesprochen. Das Credit Management im Unternehmen ist darauf auszurichten.

Skonto als Verzugszinserlass

Skonto kann man als Verzugszinserlass auffassen: Der Rechnungsbetrag enthält bereits Verzugszinsen, die bei Einhaltung der Skontofrist abgezogen werden dürfen.

\text{Verzugszinssatz p.a.}\ = \left( \frac{\text{Zielverkaufspreis}}{\text{Barverkaufspreis}} - 1 \right) \cdot \frac{360}{\text{Zahlungsziel} - \text{Skontofrist}} x 100

Beispiel: Bei der Zahlungsbedingung „innerhalb von 8 Tagen abzüglich 2 Prozent Skonto, innerhalb von 30 Tagen rein netto“ gilt

\text{Verzugszinssatz p.a.} = \left( \frac{100}{98} - 1 \right) \cdot \frac{360}{30 - 8} = 33{,}4\ %\ \mathrm{p.a.}

Siehe auch

Literatur

  • Hermann Lauer: Konditionen-Management, Zahlungsbedingungen optimal gestalten und durchsetzen. Verlag Wirtschaft und Finanzen, Düsseldorf 1998, ISBN 3-87881-124-1.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Skonto – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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