Bahnhof

Bahnhof
Luftaufnahme des Rangierbahnhofes Kornwestheim bei Stuttgart (Mai 2008)
Bahnhofsgebäude von Ilmenau (Thüringen) aus den 1870er Jahren
Das Empfangsgebäude des Bahnhofes von Munderkingen
Ein zum Haltepunkt zurückgebauter Bahnhof (Schnaittach)
Bürgerbahnhof Landsberg, 2005 erster privatisierter Bahnhof Deutschlands und Bahnhof des Jahres 2007

Ein Bahnhof (abgekürzt Bf. oder Bhf.) ist eine Verkehrs- und Betriebsanlage einer Bahn, zum Beispiel einer Eisenbahn.

Inhaltsverzeichnis

Definitionen und Benennungen

Der Begriff Bahnhof wird in verschiedenen Bedeutungen verwendet:

  • Fachsprachlich ist der Bahnhof in Deutschland durch die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) in § 4 Abs. (2) definiert:
    „Bahnhöfe sind Bahnanlagen mit mindestens einer Weiche, wo Züge beginnen, enden, ausweichen oder wenden dürfen.“
    Damit gehört in Deutschland der Bahnhof als Betriebsstelle zur Gruppe der Zugmeldestellen.
  • Nach der österreichischen Definition muss ein Bahnhof unbedingt Signale aufweisen:
    „Bahnhöfe sind Betriebsstellen, in denen Züge beginnen, enden, oder einander ausweichen können. Bahnhöfe werden von Einfahrsignalen oder Trapeztafeln begrenzt …“[1]
  • In der Schweiz wurde früher zwischen Bahnhof und Station im Sinne von zwei Größenklassen derselben Funktion (maßgebend waren die Verkehrspunkte) unterschieden. Heute werden die beiden Begriffe synonym verwendet, wobei sich der Begriff Bahnhof stärker durchsetzt. Die Gesetzgebung verwendete die Begriffe schon lange synonym, meint damit aber die Zugangsorte für den Publikumsverkehr,[2] allenfalls den Güterverkehr. In der Fahrdienstsprache ist ein Bahnhof die ...
    „Anlage innerhalb der Einfahrsignale, wo solche fehlen innerhalb der Einfahrweichen, zur Regelung des Zugverkehrs und der Rangierbewegungen, meistens mit Publikumsverkehr.“
    Dies schließt somit auch Güterbahnhöfe, Rangierbahnhöfe und Dienststationen mit ein.
  • Umgangssprachlich bezeichnet der Begriff Bahnhof
    • eine Anlage, an der Reisende Züge besteigen oder verlassen dürfen, schließt also Haltepunkte mit ein, Züge be- oder entladen oder neu zusammengestellt oder umgruppiert werden.
    • das Empfangsgebäude (Deutschland) bzw. Aufnahmegebäude (Schweiz und Österreich).
    • die Gesamtheit aus Bahnanlagen und Empfangsgebäude, für die der Bahnhofsbetreiber das Hausrecht besitzt.
  • Haltepunkte bei U-Bahnen werden – sowohl von den Verkehrsbetrieben, als auch umgangssprachlich – z. T. ebenfalls als Bahnhöfe bezeichnet.

Bahnhof und Haltepunkt

Nach der obigen Definition ist in Deutschland eine Zugangsstelle zum Zug ohne Weiche kein Bahnhof, sondern ein Haltepunkt auf freier Strecke zwischen zwei Bahnhöfen oder als Streckenendpunkt mit nur einem Stumpfgleis. Der Unterschied zwischen einem Bahnhof und einem Haltepunkt ist für Fahrgäste im Fall einer punktuellen Streckensperrung bedeutsam – normalerweise wird dann der Verkehr auf der Schiene bis zu den nächstgelegenen Bahnhöfen aufrechterhalten. Bahnhöfe und Haltepunkte sind Bahnanlagen.

Dem deutschen Haltepunkt entspricht die österreichische Haltestelle. In Deutschland wiederum ist eine Haltestelle ein Haltepunkt, der mit einer Abzweigstelle oder einer Anschlussstelle zusammenfällt.

Ebenso, wie Bahnsteige nicht unbedingt eines Bahnhofs bedürfen (die oben genannten Haltepunkte auf der freien Strecke), gibt es andererseits Bahnhöfe, die keinen Reisendenzugang (Bahnsteige und Empfangsgebäude) haben. Neben Güterbahnhöfen gibt es dabei Bahnhöfe, die ausschließlich eisenbahnbetrieblichen Funktionen dienen, insbesondere der Zugbildung und Auflösung von Zügen, der Zugkreuzung und dem Überholen von Zügen. Dient ein solcher Bahnhof auf Grund der Fahrplanlage vornehmlich einer dieser Funktionen, spricht man auch von einem Betriebsbahnhof, speziell Rangierbahnhof oder Überholbahnhof.

Hauptbahnhof

Hauptartikel: Hauptbahnhof

Gibt es mehrere Bahnhöfe an einem Ort, von denen einer den anderen betrieblich übergeordnet ist oder das zumindest historisch einmal war, wird dieser häufig als Hauptbahnhof bezeichnet. Dieser liegt meistens – aber nicht notwendigerweise – an zentraler Stelle im Ort und ist verkehrstechnisch gut erschlossen, insbesondere als zentraler Verknüpfungspunkt verschiedener Zuglinien.

Namensgebung

Bahnhöfe werden meistens nach der Ortschaft oder dem Ortsteil benannt, in dem sie sich befinden. Nach Eingemeindungen oder Umbenennungen können jedoch auch historische Namen erhalten bleiben. In der Frühzeit der Eisenbahn wurden Bahnhöfe in Deutschland oft nach dem Endpunkt der Eisenbahnstrecke benannt, zu der sie gehörten. Häufig war das bei Kopfbahnhöfen der Fall. So hieß zum Beispiel der in Berlin gelegene Bahnhof der Berlin-Görlitzer Eisenbahn Görlitzer Bahnhof. Beispiel für einen Bahnhof, der so benannt wurde und nicht Kopfbahnhof ist, ist der Bebraer Bahnhof (heute: Frankfurt (Main) Süd) in Frankfurt am Main. Umgangssprachlich werden die Nord- und Südflügel des Münchner Hauptbahnhofes immer noch Starnberger Bahnhof bzw. Holzkirchner Bahnhof genannt.

In ländlichen Gebieten bestehen manchmal Doppelnamen für den gemeinsamen Bahnhof zweier Orte.

In Orten mit (aktuell oder historisch) mehreren Bahnhöfen bestehen hierfür verschiedene Möglichkeiten, Bahnhöfe unterschiedlich zu benennen, nämlich nach

  • der dort verkehrenden Bahngesellschaft. Das war historisch sehr verbreitet, z. B. Main-Weser-Bahnhof in Frankfurt am Main. Heute gibt es das vorrangig bei Privat- und Museumsbahnen,
  • der betrieblicher Bahnhofsart (Personen-, Güter-, Rangierbahnhof usw.),
  • der geografischen Lage des Bahnhofs,
    • der Himmelsrichtung: Vielerorts gibt es jeweils einen Nord-, Ost-, Süd- und/oder Westbahnhof,
    • der Höhe: im Bereich von Thüringen und Sachsen, in Ungarn u. a. existieren mancherorts ein oberer und ein unterer Bahnhof,
    • der Lage zur Stadt: Mitte, Stadt oder Zentrum für einen zentral gelegenen Bahnhof von i. d. R. untergeordneter Verkehrsbedeutung.
  • Stadtteilen, Vororten oder eingemeindeten Orten, und zwar bestehend aus:
    • dem vorangestellten Namen des Hauptortes und nachfolgend dem Namen des Ortsteiles (in manchen Ländern mit und in anderen Ländern ohne Bindestrich, in Deutschland immer mit Bindestrich[3], in der Schweiz immer ohne Bindestrich, außer Namen in französischer Sprache immer mit Bindestrich[4]) oder
    • nur dem Namen des Ortsteils.
  • Straßennamen
  • Eigennamen von Einrichtungen oder Unternehmen, die sich in der Nähe des Bahnhofs befinden.
  • Namen von Persönlichkeiten.
  • Zahlen:
    • Nummerierung der Bahnhöfe. In einigen Ländern, besonders im Bereich der ehemaligen Sowjetunion, wurden die Bahnhöfe vieler, aber nicht aller Städte und Ortschaften durchgehend (im genannten Beispiel römisch) nummeriert (z. B. gibt es im Eisenbahnknoten Pensa fünf Bahnhöfe mit den Bezeichnungen Penza I bis Penza V). Die Nummerierung sagt dabei nichts über die Art und Bedeutung der Bahnhöfe aus,
    • Benennung der Bahnhöfe nach dem Streckenkilometer, an dem sie liegen. Dies ist besonders in Gegenden verbreitet, in denen sich in der Nähe keine Siedlung befindet.

Personal

Die verantwortliche Gesamtleitung des Verkehrs- und Betriebsdienstes lag vor Zeiten generell und liegt auch heute noch in vielen Ländern in einer Hand, dem sog. „Bahnhofsvorstand“. Diese Funktion gibt es jedoch bei ehemaligen Staatsbahnen nach ihrer Privatisierung in Deutschland u. a. so nicht mehr. Bei den deutschen Bahnen war der „Bahnhof“ einerseits eine Begrifflichkeit aus dem behördlichen Organisationsgefüge. In diesem Sinne war der „Bahnhof“ als Dienststelle eine unmittelbare Bundesbehörde, die betrieblich zumeist aus mehreren „Bahnhöfen“ (im betrieblichen Sinne) bestand. Diese Stelle wurde von einem Dienststellenleiter geführt, einem Beamten zumeist des gehobenen Dienstes mit polizeilichen Befugnissen. Insofern gibt es den Begriff „Bahnhof“ nach der Auflösung der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn nur noch im betrieblichen Sinne der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO). Kommerzielle, technische und betriebliche Aufgaben sind heute in verschiedenen Händen. Einheitlich steht der Bahnhof unter der gesetzlichen Begrifflichkeit der Bahnanlage, die dem Hausrecht eines Infrastrukturunternehmens untersteht. Betrieblich ist der Bahnhof zumeist eine Zugmeldestelle, die nach den gesetzlichen Bestimmungen stets mit einem verantwortlichen Fahrdienstleiter besetzt sein muss. Im Zuge der technischen Entwicklung ist der Fahrdienstleiter allerdings immer öfter nicht mehr örtlich anzutreffen, sondern regelt den Verkehr ferngesteuert als Mitarbeiter einer Betriebszentrale, als Zugleiter oder als Bediener ferngesteuerter Bahnhöfe.

Bahnhofsarten

Lageplan des historischen Berliner Bahnhofs in Hamburg
Historischer Kopfbahnhof: Görlitzer Bahnhof in Berlin (1928)

Bahnhöfe werden unterschieden nach betrieblicher Bedeutung, nach ihrer baulichen Anordnung der Gleis- und sonstigen Anlagen und nach ihrer verkehrlichen Funktion.

Unterscheidung nach betrieblicher Bedeutung

Kopfbahnhof

In einem Kopfbahnhof oder Sackbahnhof enden eine oder mehrere Eisenbahnstrecken in Stumpfgleisen, eine Durchfahrt ist nicht möglich. Häufig steht das Empfangsgebäude am Gleisende. Insbesondere bei historisch älteren Bauten folgt am Gleisende ein Gleiswechsel oder eine Drehscheibe, um Triebfahrzeuge an das andere Ende ihres Zuges umsetzen zu können.

Endbahnhof

Ein Endbahnhof ist entweder

die architektonische Form oder weitere Eigenschaften wie Anschlußbahnhof oder Kopfbahnhof sind durch diesen Begriff nicht festgelegt.

Durchgangsbahnhof

Die häufigste Bahnhofsbauart ist der Durchgangsbahnhof. Hierbei durchlaufen eine oder mehrere parallele durchgehende Strecken das Bahnhofsgelände, erhalten dort Gleisverbindungen und erweitern sich gegebenenfalls durch zusätzliche Bahnhofsgleise, z. B. Wuppertal Hbf, Bern HB, Innsbruck Hbf.

Das Empfangsgebäude liegt meistens seitlich zum Gleisfeld und ist mit den Bahnsteigen durch Unter- oder Überführungen verbunden.

Trennungsbahnhof

In einem Trennungsbahnhof zweigt mindestens eine Strecke ab, wobei im Unterschied zum Anschlussbahnhof ein Übergang von Zügen von der einen auf die andere Strecke üblich ist, z. B. Essen Hbf, Bahnhof Arth-Goldau, Bahnhof Gießen.

Kreuzungsbahnhof

Von einem Kreuzungsbahnhof spricht man, wenn sich mindestens zwei Strecken in einem Bahnhof kreuzen, z. B. Duisburg Hbf, Neuss Hbf. Wird die Zahl der Strecken, die in einem Bahnhof zusammentreffen größer, wird auch die Bezeichnung Knotenbahnhof verwendet.

Berührungsbahnhof

Ein sehr seltener Typ ist der Berührungsbahnhof, der aus (mindestens) zwei verschiedenen, betrieblich nicht miteinander verbundenen Durchgangsbahnhöfen besteht, z. B. Bahnhof Landquart und Berlin Hauptbahnhof.

Zur Zeit der ehemaligen privaten Eisenbahn-Gesellschaften war Bahnhof Mülheim-Eppinghofen ein Berührungsbahnhof der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft und der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft.

Anschlussbahnhof

Bahnhof Aulendorf im Jahre 2011 mit Zügen dreier verschiedener Gesellschaften und Anschlussbahnhof links

Bei einem Anschlussbahnhof liegt ein Durchgangsbahnhof an einer Hauptstrecke vor, an den ein Kopf- oder Endbahnhof einer Anschlussbahn angeschlossen ist, wobei eine betriebliche Verknüpfung in der Regel nicht vorgesehen ist, insbesondere bei unterschiedlichen Spurweiten, daher ist ein Umsteigen bzw. Umladen der Fracht zwingend erforderlich.

Gemeinschaftsbahnhof

Bahnhof Bayerisch Eisenstein. Die unterschiedliche Dachdeckung des Empfangsgebäudes verweist auf die beiden Eigentümer und die dort verlaufende Grenze zwischen Deutschland und Tschechien.

In einem Gemeinschaftsbahnhof trifft die Eisenbahninfrastruktur mehrerer Eisenbahninfrastrukturunternehmen aufeinander. Grenzbahnhöfe sind typischerweise Gemeinschaftsbahnhöfe. Entweder wird dort die Eisenbahninfrastruktur gemeinsam genutzt oder jeder Eisenbahninfrastrukturunternehmer hat – zumindest auch – eigene Anlagen, die ausschließlich er nutzt. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für einen Gemeinschaftsbahnhof ist der Bahnhof Bayerisch Eisenstein, bei dem die Staatsgrenze das Empfangsgebäude hälftig teilt.

Spurwechselbahnhof

Ein Spurwechselbahnhof ist ein Anschlussbahnhof, der in der Regel aus zwei (End-) Bahnhöfen verschiedener Spurweiten besteht. Dort müssen Reisende entweder umsteigen und die Fracht umgeladen werden oder es besteht die Möglichkeit, Fahrzeuge umzuspuren. Beispiele für solche Umspurbahnhöfe: Brest Passaschyrski, Beispiel für Umladebahnhof: Galați Transbordare (wörtliche deutsche Übersetzung: Umladen) in Rumänien.

Systemwechselbahnhof

In einem Systemwechselbahnhof wechselt die Stromversorgung für elektrische Triebfahrzeuge (Systemtrennstelle). Wird kein Mehrsystemfahrzeug eingesetzt, muss hier für die Weiterfahrt die Bespannung des Zuges gewechselt werden. Oft handelt es sich um einen Grenzbahnhof. Beispiel für einen solchen Systemwechselbahnhof ist der Bahnhof Brennero/Brenner auf der Brennerbahn an der Grenze zwischen Österreich und Italien.

Unterscheidung nach baulicher Anordnung

Reiterbahnhof

Bei einem Reiterbahnhof ist das Empfangsgebäude quer über das Gleisfeld gebaut, z. B. Hamburg Hbf oder Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe.

Keilbahnhof

Auch selten, aber etwas häufiger anzutreffen ist der Keilbahnhof, die Strecken werden bei diesem nur auf einer Seite des Bahnhofs betrieblich verknüpft oder zusammengeführt.

Das Empfangsgebäude liegt hierbei meist mittig zwischen den sich trennenden Strecken, z. B.: Bahnhof Jena-Göschwitz, Döbeln Hauptbahnhof, Bahnhof Wuppertal-Vohwinkel.

Beim Hamburger Hauptbahnhof befindet sich das Empfangsgebäude quer über den Bahnsteigen (siehe Abschnitt Reiterbahnhof). Die Strecken Richtung Harburg (Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg und Bahnstrecke Hannover–Hamburg) bzw. Berliner Tor (Bahnstrecke Lübeck–Hamburg, Bahnstrecke Berlin–Hamburg und S-Bahn Hamburg) zweigen noch innerhalb der Bahnsteige auseinander, auf der anderen Seite werden sie in der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn zusammengeführt.

Inselbahnhof

Bei einem Inselbahnhof wird das Empfangsgebäude komplett von den Gleisanlagen umschlossen, z. B. Halle (Saale) Hbf oder Bahnhof Minden (Westfalen).

Turmbahnhof

Ein Turmbahnhof ist aus betriebstechnischer Sicht meist ein Berührungsbahnhof, wobei sich die Strecken niveaufrei kreuzen, z. B. Berlin Hbf oder Bahnhof Bürstadt. Osnabrück Hbf ist aus betriebstechnischer Sicht im Prinzip ein Kreuzungsbahnhof, da beide Strecken über Verbindungsstrecken miteinander verknüpft sind.

Tunnelbahnhof

Tunnelbahnhöfe liegen vollständig unterirdisch. Meistens handelt es sich um einfache Durchgangsbahnhöfe oder quasi unterirdische Turmbahnhöfe, wenn sie mehrere Tunnelstrecken verbinden, z. B. die S-Bahnhöfe Bahnhof Frankfurt (Main) Konstablerwache und Zürich Stettbach.

Die Bezeichnung Tiefbahnhof wird meistens gleichbedeutend verwendet, kann aber auch einen Bahnhof in einem nach oben offenen Trogbauwerk bezeichnen, z. B. der Bahnhof Köln/Bonn Flughafen oder der Bahnhof Zürich Stadelhofen.

Dreiecksbahnhof

Der sehr seltene Dreiecksbahnhof ist ein Keilbahnhof, bei dem eine zusätzliche Verbindung zwischen den abzweigenden Strecken besteht, z. B. Ludwigshafen (Rhein) Hbf oder Herlasgrün.

Unterscheidung nach Funktionen

Personenverkehr

Güterverkehr

  • Güterbahnhof (Abkürzung in Deutschland Gbf, in der Schweiz GB)
    • Containerbahnhof für den Güterumschlag zwischen Eisenbahn und anderen Verkehrsträgern
    • Hafenbahnhof für den Güterumschlag zwischen Eisenbahn und Wasserstraßen, z. B. Kleinhüningen Hafen in Basel, selten auch mit Personenverkehr zum Umstieg auf ein Passagierschiff, z. B. Bahnhof Emden Außenhafen,
    • Eilgutbahnhof, die Deutsche Reichsbahn, in ihrer Anfangszeit auch die Deutsche Bundesbahn sowie andere Eisenbahnen z. B. in Frankreich und Italien unterhielten ein Eilgut- oder Expressgutnetz, für das eigene Bahnhöfe oder Bahnhofsteile benutzt wurden. Beispielsweise sind die Bahnsteige 12–14 in Karlsruhe Hauptbahnhof anstelle einer Eilgutabfertigung entstanden.
    • Postbahnhof, die Postbeförderung wurde bis zu ihrer Verlagerung auf die Straße in Reise- oder eigenen Postzügen durchgeführt,
    • nicht öffentlicher Werks-, Industrie- oder Zechenbahnhof, z. B. BASF in Ludwigshafen,

Personen- und Güterverkehr

Betriebsbahnhof

Mehrere Funktionen

Bahnhofsanlagen können aus mehreren Teilen unterschiedlicher Funktion zusammengesetzt sein: so liegen z. B. Güter- oder Abstellbahnhöfe bei kleinen und mittleren Bahnhöfen meistens unmittelbar neben oder auch häufig direkt hinter dem Personenbahnhof. Vielen größeren und manchen mittleren Bahnhöfen ist oder war ein Bahnbetriebswerk angeschlossen. In den größten Eisenbahnkomplexen sind oft mehrere Bahnhöfe unterschiedlicher Funktion getrennt voneinander angelegt, zum Beispiel in Mannheim der Hauptbahnhof und der Rangierbahnhof.

In den Anfangsjahren der Eisenbahn wurden Bahnhöfe in Deutschland häufig an großen Flüssen angelegt, um den Bahntransport mit dem gut ausgebauten Flusstransportverkehr zu verbinden. Nachdem die ersten Knotenpunkte der Eisenbahnen entstanden, wurde die Forderung nach der Projektierung der Bahnhöfe unter logistischen Gesichtspunkten gestellt. Der Ingenieur und Direktor der sächsischen Eisenbahnverwaltung Max Maria von Weber stellte dazu die ersten verbindlichen Regeln auf, die später allgemein anerkannt wurden.

Keine betrieblichen Funktionen

Zu den Bahnhöfen ohne betriebliche Funktion zählt die seltene Gattung des Scheinbahnhofs. Einzig bekannt gewordenes Exemplar war die Bahnhofsattrappe Brasilien, die im Zweiten Weltkrieg Bombenangriffe vom Hauptbahnhof Stuttgart ablenken sollte.

Kulturbahnhof

Nicht, wenig oder kaum frequentierte Bahnhöfe werden seit Mitte der 1990er Jahre als Kulturbahnhof (KuBa) genutzt. Darin werden dann verschiedenste Ausstellungen, Theateraufführungen oder Filme gezeigt, Bücher verliehen, Esskultur zelebriert, Künstlern Ateliers zur Verfügung gestellt, Initiativen/Vereine, Diskotheken untergebracht. Oft stehen diese Gebäude unter Denkmalschutz. Beispiele sind der Kassel Hauptbahnhof, Bahnhof Kreuztal, Bahnhof Düsseldorf-Eller oder Bahnhof Weimar.

Geschichte

Anfangsphase

Das vielleicht älteste erhaltene Bahnhofsbauwerk Deutschlands der Prinz-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft, zwischen Velbert-Neviges und Wuppertal-Vohwinkel an der ehemaligen Spitzkehre, genannt „Kopfstation“

Bahnhöfe wurden für den Betrieb einer Eisenbahn sofort notwendig, da die Fahrzeuge abgestellt werden – daher die deutsche Bezeichnung: Bahn-Hof –, Züge gebildet und Reisenden und Gütern eine Gelegenheit gegeben werden musste, den Zug zu erreichen. Erste Vorbilder waren hinsichtlich der Empfangsgebäude die Relaisstationen des Postverkehrs, die ebenfalls Warteräume und Fahrschein-Ausgaben beherbergten. Da Züge aber länger als Postkutschen waren und die Zahl der Reisenden höher, kamen bald Bahnsteige, Bahnsteigüberdachungen und – vor allem in den Endbahnhöfen – Bahnsteighallen hinzu.

Da in der Anfangszeit der Eisenbahn das reisende Publikum mit der neuen Technik noch nicht vertraut war und deren Gefahren unterschätzte – oder die Eisenbahnverwaltungen davon zumindest ausgingen – wurde der Kontakt zwischen den Reisenden und dem Zug streng reglementiert: Reisende durften den Bahnsteig erst betreten, wenn der Zug dort zum Stehen gekommen war[6] und die Reisenden wurden, bevor der Zug sich in Bewegung setzte, in den Wagen eingeschlossen.[7] Nach dem Eisenbahnunfall von Versailles am 8. Mai 1842, bei dem es über 50 Tote gab, da die Reisenden sich selbst nicht mehr aus dem brennenden Zug befreien konnten, wurde darauf bald verzichtet. Die baulichen Maßnahmen, ein möglichst strenger Ausschluss von Nichtberechtigten beim Betreten des Bahnhofsgeländes, wurden aber beibehalten.[8] Die Bahnhofsgebäude aus dieser Frühphase der Eisenbahn waren vorrangig an technischen Notwendigkeiten orientiert und im Allgemeinen bescheiden dimensioniert und ausgeführt. Ein Beispiel dafür waren die weitestgehend in Holz errichteten Empfangsanlagen der Bayerischen Ludwigsbahn, der ersten deutschen Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth. Empfangsgebäude dieser Phase sind heute nicht mehr erhalten.

1850 bis 1880

Der erste Bahnhof Hamburg-Altona, Straßenseite. Das halbkreisförmige Portal führt zu einer Drehscheibe vor dem Bahnhof zum Wenden der eingefahrenen Lokomotive
Erster Bahnhof Hamburg-Altona. Die mittleren Gleise zum Umsetzen der Lokomotive; Bahnsteiggleise und Bahnsteige überdacht

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs war allerdings der repräsentativste und gegenüber der Öffentlichkeit und den Reisenden der publikumswirksamste Ort für die Selbstdarstellung der Eisenbahngesellschaften. Hinzu trat, dass die Eisenbahn in dieser Zeit den Fortschritt symbolisierte und ein großer wirtschaftlicher Erfolg war. Deshalb wurden dort, wo eine größere Öffentlichkeit zu erwarten war, in der zweiten Phase des Bahnhofsbaus (ca. 1850–1880) hoch repräsentative Empfangsgebäude geschaffen, zum Teil auch mit Sondereinrichtungen, wie gesonderten Wartebereichen für Höchste und Allerhöchste Herrschaften (Fürstenbahnhof). Aber auch die Empfangsgebäude der Provinzbahnhöfe wurden aufwändig gestaltet. Typische Beispiele dieser zweiten Phase waren der erste Bahnhof der Ludwig-Süd-Nord-Bahn in Nürnberg, der zweite Bahnhof in Nürnberg, der in neugotischem Stil errichtet wurde oder das alte, später an anderer Stelle ersetzte Empfangsgebäude in Würzburg. Ein noch betriebener Großbahnhof dieser Zeit ist Augsburg Hauptbahnhof.

1880 bis 1914

Der dritte Nürnberger Bahnhof

Der zunehmende Bahnverkehr sprengte die Dimensionen der in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstandenen Bahnanlagen bereits am Ende des Jahrhunderts. Hinzu kam, dass in dieser Zeit die städtischen Zentren enorm expandierten und dort die alten Bahnanlagen zu einem städtebaulichen Hindernis wurden. Deshalb wurden entweder nur die Empfangsgebäude ersetzt (z. B. in Nürnberg 1906 – dritter Nürnberger Bahnhof) oder aber der ganze Bahnhof an den (damaligen) Stadtrand verlegt: Frankfurt (Main) Hauptbahnhof, Wiesbaden Hauptbahnhof, Bahnhof Hamburg-Altona oder Karlsruhe Hauptbahnhof. Eine dritte Möglichkeit war, dass Bahnhöfe (einstmals) unterschiedlicher Bahngesellschaften in einem neuen zusammengefasst wurden (Leipzig Hauptbahnhof, Darmstadt Hauptbahnhof).

1914 bis 1960

Skizze zur Verlegung des Miltenberger Bahnhofs

Aufgrund der in diesem Zeitraum aufkommenden Konkurrenz zum Eisenbahnverkehr wurde die Gestaltung des Bahnhofs nun auf Einsparungen im Betrieb gerichtet. Hierzu zählte vor allem das Beseitigen von Kopfbahnhöfen, die bei schneller werdendem Verkehr und der Umstellung auf lang laufende elektrische und dieselgetriebene Lokomotiven zunehmend ein betriebliches Hindernis darstellten. So wurden vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Kopfbahnhöfe durch Neubauten ersetzt: Kempten (Allgäu) Hauptbahnhof, Heidelberg Hauptbahnhof oder Braunschweig Hauptbahnhof, eine Tendenz, die sich weiter fortsetzte (Miltenberg Hauptbahnhof oder Ludwigshafen Hauptbahnhof) und bis heute fortsetzt (Stuttgart 21, Lindau Hauptbahnhof/Lindau-Reutin).

Die Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg bedeuteten deshalb für die Bahnhofskultur meist Rückbau, zum Teil auch einfach Verfall. Hinzu traten an manchen Stellen Neubauten von fragwürdiger architektonischer, baulicher oder verkehrlicher Qualität (z. B. Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe), mit historischen Gebäuden dagegen wurde lieblos umgegangen. So blieb beispielsweise in der Gleishalle des Hauptbahnhofs von Frankfurt (Main) 60 Jahre lang die provisorische, kriegsbedingt entstandene Bretterverkleidung der halben Dachfläche erhalten. Gerade in der Fläche verfielen Bahnhöfe nach Streckenaufgabe zusehends, die Empfangsgebäude oft auch an den noch betriebenen Strecken.

Neuere Entwicklungen

Schalterhalle in Bonn, 1989
Ankunfts- und Abfahrtstafel (Hannover)

Zusammen mit der allmählich aufkommenden Erkenntnis, dass der Abstieg der Eisenbahn in die Bedeutungslosigkeit verkehrspolitisch nicht wünschenswert ist, verstärkte sich im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts auch wieder das Interesse an Bahnhöfen. Neubauten größerer Bahnhöfe gab es zwar nur wenige und sie erfolgten meist an den neuen Strecken des Hochgeschwindigkeitsverkehrs oder an Flughäfen. Vereinzelt wurden Bahnhöfe auch durch Neubau geringfügig verlegt. Häufiger waren Ersatzbauten an Stelle alter Empfangsgebäude, häufig unter Einbeziehung historischer Bausubstanz. Die mit Abstand häufigste Baumaßnahme war die Grundsanierung historischer Bahnhöfe, meistens unter völliger Entkernung, die mit einem Neubau vergleichbar ist. Nach Jahrzehnten der Unterfinanzierung wurde ab circa 1990 in zahlreichen Ländern eine beispiellose Reihe von Kraftakten unternommen, um den Investitionsrückstau zu beseitigen.

Bei Neubauten oder Sanierungen werden in Empfangsgebäuden nahezu immer große Vermarktungsflächen geschaffen. Große Empfangsgebäude erwirtschaften für ihre Betreiber heute vor allem Geld als Gewerbeimmobilie, weniger als Verkehrsstation.

Die Entwicklung in der Fläche ist von Rationalisierungsmaßnahmen geprägt. Besonders bei privatisierten Eisenbahnen (z. B. DB), aber nicht nur dort (auch z. B. bei den SBB) werden die Gleisanlagen vieler Bahnhöfe stark verkleinert, auch Bahnhöfe zu Haltepunkten zurückgebaut. Die Besetzung von Bahnhöfen mit Personal endet häufig durch den Anschluss von Strecken an zentral gesteuerte elektronische Stellwerke. Fahrkarten werden dort ausschließlich an Automaten verkauft. Sicherheit und Sauberkeit sollen durch Videoüberwachung garantiert werden.

Auf der anderen Seite werden auch und gerade in der Fläche mit enormem Aufwand Bahnhöfe saniert. Dabei werden Bahnsteige auf Standardhöhe gebracht, um den niveaugleichen Einstieg zu ermöglichen, Aufzüge oder Flachrampen werden gebaut, um die Bahnsteige barrierefrei zugänglich zu gestalten, und – wo es vorher höhengleiche Gleisquerungen gab – werden Unterführungen gebaut.

Superlative

Innenaufnahme des Grand Central Terminals, um 1920


Meistfrequentierte Fernbahnhöfe in Deutschland

Bahnhof Reisende pro Tag Züge Fernverkehr
pro Tag
Züge Nahverkehr
pro Tag
Züge S-Bahn
pro Tag
Bahnsteig-
gleise
Hamburg Hauptbahnhof
(S-Bahn, U-Bahn)
000000000450000.0000000000450.000 000000000000189.0000000000189 000000000000407.0000000000407 000000000000982.0000000000982 000000000000012.000000000012
Frankfurt (Main) Hauptbahnhof
(S-Bahn, Stadtbahn)
000000000350000.0000000000350.000 000000000000342.0000000000342 000000000000290.0000000000290 000000000001100.00000000001.100 000000000000029.000000000029
München Hauptbahnhof
(S-Bahn, U-Bahn)
000000000350000.0000000000350.000 000000000000220.0000000000220 000000000000246.0000000000246 000000000000967.0000000000967 000000000000034.000000000034
Berlin Hauptbahnhof
(S-Bahn, U-Bahn)
000000000300000.0000000000300.000 000000000000261.0000000000261 000000000000326.0000000000326 000000000000620.0000000000620 000000000000014.000000000014
Köln Hauptbahnhof
(S-Bahn, Stadtbahn)
000000000280000.0000000000280.000 000000000000243.0000000000243 000000000000521.0000000000521 000000000000466.0000000000466 000000000000011.000000000011
Düsseldorf Hauptbahnhof
(S-Bahn, Stadtbahn)
000000000250000.0000000000250.000 000000000000169.0000000000169 000000000000423.0000000000423 000000000000550.0000000000550 000000000000016.000000000016
Hannover Hauptbahnhof
(S-Bahn, Stadtbahn)
000000000250000.0000000000250.000 000000000000208.0000000000208 000000000000210.0000000000210 000000000000204.0000000000204 000000000000013.000000000013
Stuttgart Hauptbahnhof
(S-Bahn, Stadtbahn)
000000000240000.0000000000240.000 000000000000164.0000000000164 000000000000426.0000000000426 000000000000649.0000000000649 000000000000019.000000000019
Nürnberg Hauptbahnhof
(S-Bahn, U-Bahn)
000000000180000.0000000000180.000 000000000000150.0000000000150 000000000000316.0000000000316 000000000000155.0000000000155 000000000000021.000000000021
Essen Hauptbahnhof
(S-Bahn, Stadtbahn)
000000000170000.0000000000170.000 000000000000175.0000000000175 000000000000226.0000000000226 000000000000454.0000000000454 000000000000013.000000000013
Dortmund Hauptbahnhof
(S-Bahn, Stadtbahn)
000000000130000.0000000000130.000 000000000000195.0000000000195 000000000000485.0000000000485 000000000000302.0000000000302 000000000000016.000000000016
Bremen Hauptbahnhof 000000000120000.0000000000120.000 000000000000100.0000000000100 000000000000410.0000000000410 000000000000000.00000000000 000000000000009.00000000009
Leipzig Hauptbahnhof
(S-Bahn)
000000000120000.0000000000120.000 000000000000111.0000000000111 000000000000539.0000000000539 000000000000227.0000000000227 000000000000020.000000000020
Berlin Ostbahnhof
(S-Bahn)
000000000100000.0000000000100.000 000000000000135.0000000000135 000000000000200.0000000000200 000000000000891.0000000000891 000000000000009.00000000009
Mannheim Hauptbahnhof
(S-Bahn)
000000000100000.0000000000100.000 000000000000238.0000000000238 000000000000265.0000000000265 000000000000155.0000000000155 000000000000009.00000000009

Quelle: DB AG, Bahnhofsdatenbank

Größte Personenbahnhöfe der Welt

Dies ist eine Liste der größten Personenbahnhöfe der Welt, absteigend geordnet nach der Gleiszahl:

Gleise Bahnhof Ort Land Notizen
67 Grand Central Terminal Manhattan, New York City USA 41 Gleise auf oberer Ebene, 26 Gleise auf unterer Ebene, zusätzlich: 8 U-Bahn-Gleise, 8 Gleise für East Side Access in Bau/Planung
44 Gare du Nord Paris Frankreich 40 Gleise auf der Hauptebene, davon zwei nicht öffentliche Gleise, und vier Gleise im Untergeschoss.
40 München Hauptbahnhof München Deutschland 32 Gleise oberirdisch, 2 S-Bahn-Gleise unterirdisch, 6 U-Bahn-Gleise
33 Frankfurt (Main) Hauptbahnhof Frankfurt am Main Deutschland 25 Gleise oberirdisch, 4 S-Bahn-Gleise unterirdisch, 4 U-Bahn-Gleise (davon eines außer Betrieb)
33 Shinjuku Tokio Japan
30 Napoli Centrale Neapel Italien 26 Gleise auf der Hauptebene, 4 Gleise im Untergeschoss (Napoli Piazza Garibaldi).
30 Tokio Tokio Japan
29 Gare de l'Est Paris Frankreich
29 Pennsylvania Station Manhattan, NYC USA 21 Gleise der Fernbahn, je 4 U-Bahn-Gleise in 2 Stationen
28 Roma Termini Rom Italien
27 London Waterloo London Großbritannien ohne „Waterloo International“ und „Waterloo East“
27 Nürnberg Hauptbahnhof Nürnberg Deutschland 23 Bahngleise oberirdisch, 4 U-Bahn-Gleise. Größter Durchgangsbahnhof Europas
27 Gare Montparnasse Paris Frankreich
27 Gare Saint-Lazare Paris Frankreich
26 London Euston London Großbritannien 18 Gleise der Fernbahn, 2 „intermedia roads“(?), 6 U-Bahn-Gleise
26 Zürich Hauptbahnhof Zürich Schweiz 16 Gleise in der Haupthalle, 4 Gleise im unterirdischen Bahnhof Museumsstrasse, 2 Gleise im unterirdischen Bahnhof SZU, 4 Gleise im provisorischen Bahnhof Sihlpost (bis zur Fertigstellung Löwenstrasse), 4 Gleise im unterirdischen Bahnhof Löwenstrasse ab Ende 2013
25 Madrid Atocha Madrid Spanien
25 Sydney Hauptbahnhof Sydney Australien plus zwei derzeit unbenutzte Gleise
25 Ueno Tokio Japan 12 Gleise auf der oberen Ebene, 5 Gleise auf der unteren Ebene, 4 U-Bahn-Gleise, 4 Schnellbahngleise unterirdisch (weitere 4 Gleise im benachbarten „Bahnhof Keisei Ueno“)
24 Kapstadt Hauptbahnhof Kapstadt Südafrika
24 Milano Centrale Mailand Italien
24 Stockholms centralstation Stockholm Schweden Der Bahnhof hat 18[9] und die U-Bahn-Station hat sechs Gleise.
24 Peking Südbahnhof Peking China
24 Hoboken Hoboken, New Jersey USA 18 Gleise der New Jersey Transit, 3 Gleise der Hudson-Bergen Light Rail, 3 U-Bahn-Gleise der Port Authority Trans-Hudson
23 Leipzig Hauptbahnhof Leipzig Deutschland Zwei weitere unterirdische Gleise bis 2011 im Bau
23 London Victoria London Großbritannien 19 Fernbahngleise, 4 U-Bahn-Gleise
23 Kyōto Kyōto Japan 14 Gleise ebenerdig, 4 Schnellbahngleise, 3 Gleise „Kintetsu“, 2 U-Bahn-Gleise
22 London Liverpool Street London Großbritannien 18 Fernbahngleise, 2 U-Bahn-Gleise, 2 Gleise ??
22 Bahnhof Ōmiya Saitama Japan
22 Bahnhof Nagoya Nagoya Japan
22 Bruxelles-Midi/Brussel-Zuid Brüssel Belgien 22 Gleise[10]
21 Madrid Chamartín Madrid Spanien 5 Schnellbahngleise, 11 Fernbahngleise, 5 Vorortgleise, seit der Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke nach Valladolid vier Gleise (17–21) auf Regelspur umgebaut
21 Bahnhof Howrah Haora nahe Kalkutta Indien
21 Bahnhof Shinagawa Tokio Japan 2 weitere Gleise im Bau
20 Bahnhof Bologna Centrale Bologna Italien 20 Gleise
20 Düsseldorf Hauptbahnhof Düsseldorf Deutschland 16 Gleise der Hauptebene, 4 U-Bahn-Gleise
20 Wien Südbahnhof Wien Österreich Ab 13. Dezember 2009 zugunsten des Baus des neuen Hauptbahnhofes teilweise geschlossen/abgetragen. Besaß je 9 Gleise in zwei Kopfbahnhöfen, 2 S-Bahngleise unterirdisch. Während des Umbaus 13 Gleise, davon weiterhin 2 S-Bahn-Gleise unterirdisch. Nach Inbetriebnahme des Hauptbahnhofes (12 Bahn- und 2 U-Bahn-Gleise) ab 2012 vollständige Schließung.
20 Union Station Chicago USA je 10 Gleise in getrennten Abschnitten für Richtung Nord bzw. Süd
20 Paddington London Großbritannien

Zitate und Redewendungen

„Auf einer Spazierfahrt, bei der man nach Belieben aussteigen kann, gibt es keine Ankunft, bei der Eisenbahnfahrt aber wird der Unterschied von Ankunft und Abfahrt geheimnisvoll schematisiert durch eine Operation, die sich in den Bahnhöfen, diesen ganz besonderen Stätten, vollzieht, die sozusagen kein Teil der Stadt sind und doch die Essenz ihrer Persönlichkeit so deutlich enthalten wie sie auf dem Signalschild ihren Namen tragen.“

Marcel Proust: Im Schatten der jungen Mädchen[11]

Die Redewendung „Ich verstehe nur Bahnhof“ besagt heute umgangssprachlich, etwas nicht verstehen zu können. Ursprünglich verwendeten kriegsmüde Soldaten am Ende des Ersten Weltkrieges diese Redewendung, um jedes andere Thema als die ersehnte Heimreise abzuwürgen.

Siehe auch

Literatur

  • Otto Blum: Personen- und Güterbahnhöfe. Zweite neubearbeitete Auflage von Dr.-Ing. habil. Kurt Leibrand. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg, 1961. (= Handbuch für Bauingenieurwesen)
  • Berthold Grau: Bahnhofsgestaltung. Bände 1 und 2. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin (Ost) 1968.
  • Mihály Kubinszky: Bahnhöfe Europas. Ihre Geschichte, Kunst und Technik. Stuttgart: Franckh'sche Verlagshandlung, 1969; Neuauflage ebd.: Kosmos Verlags-GmbH, 1982, ISBN 978-3440036426.
  • Jean Dethier: Die Welt der Bahnhöfe. Herausgeber: Centre National d'Art et de Culture Georges Pompidou/Centre de Création Industrielle und Staatliche Kunsthalle Berlin. Ausstellungskatalog. Elefanten-Press-Verlag, Berlin (West) 1980 (= EP: 47), ISBN 3-88520-047-3.
  • Jean Dethier, Paul Delacroix, François-Xavier Bouchard (Fotos): Gares d'Europe. Neuilly S. E. (Denoël), Boulogne-sur-Mer: 1988, ISBN 2-207-23505-X.
  • Gérard Blier: Nouvelle géographie ferroviaire de la France. Paris: La Vie du Rail. Tome (Band) I: Le réseau: structure et fonctionnement. 1991, ISBN 2-902808-34-8, Tome II: L'organisation régionale du trafic. 1993, ISBN 2-902808-43-7. (Hervorragendes Werk in Französisch unter anderem über französische Bahnhöfe aller Art mit schematischen Übersichtsplänen und vielen Fotos.)
  • Bahnhöfe. München: GeraNova Verlag. (= Bahn Extra Nr. 53: 4/2001 August/September).
  • Erich Preuss (Hrsg.): Das große Archiv der deutschen Bahnhöfe. GeraNova Zeitschriften-Verlag, München. Loseblattausgabe. ISSN 0949-2127
  • Erich Preuß: So funktioniert ein Bahnhof. Transpress, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-613-71371-0, S. 143.
  • Beatrice Sendner-Rieger: Die Bahnhöfe der Ludwigs-Süd-Nord-Bahn 1841–1853. Zur Geschichte des bayrischen Staatsbauwesens im 19. Jahrhundert. Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e. V., 1989, ISBN 3-921700-57-4.
  • Clemens Niedenthal (Hrsg.): Bahnhöfe in Deutschland – Moderne städtische Zentren. JOVIS Verlag Berlin 2008, ISBN 978-3-939633-47-1

Weblinks

 Commons: Bahnhof – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Bahnhof – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Betriebsvorschrift der ÖBB (DV V3): § 2 Begriffe (1) (a)
  2. So lautet Art. 23 des Eisenbahngesetzes, die erste Stelle, an der das Wort auftaucht: „Das Eisenbahnunternehmen kann Vorschriften über die Benützung des Bahnhofgebiets erlassen, um den ordnungsgemäßen Betrieb zu gewährleisten.“ Die Eisenbahnverordnung (EBV, SR 742.141.1) verwendet nur den Begriff Station, z. B. in Art. 18, „Raum für Reisende in Stationen“ und 5. Abschnitt: Stationen, ohne jedoch den Begriff näher zu definieren. Das Personenbeförderungsgesetz und seine Verordnung verwendet den Begriff Stationen für kommerzielle Haltepunkte und sagt in Art. 2, „In diesem Gesetz … gelten als: Stationen: auch Bahnhöfe, Haltestellen, Schiffs- und Seilbahnstationen; …“. Die Verordnung über die geografischen Namen (GeoNV, SR 510.625) definiert in Art. 3 den Begriff „Stationen: Bahnhöfe, Stationen, einschließlich Tal-, Berg- und Zwischenstationen, sowie Haltestellen aller regelmäßigen, der Personenbeförderung dienenden Fahrten nach Artikel 1 Absatz 2 der Fahrplanverordnung vom 25. November 1998“.
  3. Preuß, So funktioniert ein Bahnhof, S. 35f.
  4. Richtlinien zur Schreibweise der Stationsnamen, Seite 20
  5. Preuß, So funktioniert ein Bahnhof, S. 96.
  6. Letzte Relikte dieser Reisendensicherung waren die – in Deutschland – erst in den 1970er Jahren abgeschafften Bahnsteigsperren.
  7. In Großbritannien lassen sich teilweise heute noch die Türen der Eisenbahnwagen von innen nicht öffnen (man muss vielmehr das Fenster öffnen, um den außen angebrachten Türgriff zu betätigen).
  8. In Syrien werden z. B. noch heute – auch jeder neu gebaute – Bahnhof von einer Mauer umgeben und sogar die Ein- und Ausfahrtsgleise durch verschließbare Tore gesichert.
  9. stationsinfo.se: Stockholm Central
  10. NGBE: Plan des Bahnhofs
  11. ISBN 3-518-57875-8, S. 219

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Synonyme:

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