Bahnhof Bünde (Westf)

Bahnhof Bünde (Westf)
Bahnhof Bünde (Westf)
Gleise 2 und 3 (Blick von Osten)
Gleise 2 und 3 (Blick von Osten)
Bahnhofsdaten
Kategorie Regionalknoten, Fernverkehrshalt
Art Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise

3

Webadresse Bünde (Westf)
Architektonische Daten
Eröffnung

1856

Stadt Bünde
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Bundesrepublik Deutschland
Koordinaten 52° 12′ 13″ N, 8° 34′ 32″ O52.2036111111118.57555555555567Koordinaten: 52° 12′ 13″ N, 8° 34′ 32″ O
Eisenbahnstrecken

Der Bahnhof Bünde (Westf) in der ostwestfälischen Stadt Bünde (Kreis Herford) liegt an der Bahnstrecke Löhne–Rheine, von der hier die Ravensberger Bahn nach Rahden abzweigt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bahnhof auf einer Postkarte von 1903, Ansicht von Norden
Der Bahnhof 1904 von Westen. Bahnübergang jetzt untertunnelt. Zu sehen ist links auch das ehemalige Gleis 5

Die Hauptstrecke wurde 1856 zwischen Löhne und Salzbergen als Teil der Hannoverschen Westbahn eröffnet. Es folgte 1899/1901 die Strecke nach Rahden–SulingenBassum. Bis Juni 1994 fuhren über diese Strecke direkte Züge nach Bremen. Eine Reaktivierung des stillgelegten niedersächsischen Abschnitts ist nicht vorgesehen.

Das Bahnhofschild lautet Bünde (Westf.)- Die Zigarrenstadt[1]. Es erinnert daran, dass Bünde einst das Zentrum der europäischen Tabakindustrie war. Rund um den Bahnhof waren daher einst Industriebetriebe der Tabakindustrie angesiedelt, die per Güterbahn mit Holz für die Tabakkisten und natürlich Tabak versorgt wurden und die umgekehrt per Bahn auch den Abtransport der Endprodukte sicherstellten. Keine einzige dieser Fabriken der Tabakindustrie in unmittelbarer Bahnhofsnähe existiert mehr. Einziger Hinweis auf diese Zeit ist der nahe gelegene imposante Tabakspeicher, der eines der vielen Lagerhäuser in Bahnhofsnähe war. Alljährlich findet hier zwischen Bahnhof und Tabakspeicher sowie auf dem Bahnhofsvorplatz der Tabakspeichermarkt statt.

Ausblick

Die Deutsche Bahn hat im Juni 2008 eine für etwa 2011 beginnende umfassende Renovierung des Bahnhofs angekündigt. Die Kosten von 7,47 Millionen Euro teilen sich Bahn, Bund und Land. Konkrete Baumaßnahmen sind noch nicht bekannt. Wahrscheinlich ist jedoch eine Erhöhung der Bahnsteige und eine Neugestaltung der Bahnhofsunterführung. [2]

Bahnhofsanlage

Südansicht, links Radstation

Der Bahnhof hat drei Gleise. Die Gleise sind von 2 bis 4 durchnummeriert. Hintergrund ist, dass das ehemalige 1. Gleis nicht für den Personenverkehr vorgesehen war. Das Gleis ist mittlerweile aufgelassen; nur noch das Gleisbett sowie ein vom Personenbahnsteig getrenntes Gleis lassen die Lage des ehemaligen Gleis 1 erahnen. Das Ladegleis endet am östlichen Teil des Bahnhofs und war über einen Bahnsteig mit angeschlossener südlich gelegener und direkt an das Empfangsgebäude angrenzender Lagerhalle zugänglich. Die Lagerhalle hat an ihrer Südseite wiederum Laderampen für LKW und wird heute für einen gastronomischen Betrieb sowie einen Dekoladen verwendet. Mit dem Abbruch des Gleis 1 wurden weiter Rangier- und Abstellgleise im östlichen Vorfeld des Bahnhofs sowie einige Verladerampen aufgelassen. Damit wurde Platz für einen Park-and-Ride-Platz östlich des Bahnhofhauptgebäudes geschaffen. Die Ladegleise, die das Betriebsgelände der Imperial und weiterer Betriebe in Ennigloh, nördlich des Bahnhofs, mit den Gleisen der Deutschen Bahn AG verbinden, sind weiter vorhanden, werden jedoch nur selten benutzt. Ehemals gab es auch noch ein nördliches "Gleis 5", das jedoch ebenfalls nicht für den Personenein- und Ausstieg gedacht war.

Bedienung

Der Bahnhof wird im Fernverkehr alle vier Stunden von der IC-Linie 77 Schiphol AirportOsnabrück – Hannover – WolfsburgBerlin bedient.

Nahverkehr

Der Ems-Leine-Express Richtung Rheine auf Gleis 4
Linie Linienbezeichnung Linienverlauf Betreiber
RE 60 Ems-Leine-Express RheineOsnabrück – Bünde – MindenHannoverBraunschweig DB Regio Nord
RB 61 Wiehengebirgs-Bahn Bad Bentheim – Rheine – Osnabrück – Bünde – HerfordBielefeld Westfalenbahn
RB 71 Ravensberger Bahn Rahden – Bünde – Herford – Bielefeld Eurobahn
RB 77 Weser-Bahn Bünde – LöhneHamelnHildesheim

Nahverkehrstarife

Die Stadt Bünde gehört dem regionalen Verkehrsverbund OstWestfalenLippe (Tarif: „Der Sechser“) an. Außerdem findet der NRW-Tarif Anwendung.

In Richtung Osnabrück gilt der DB-Nahverkehrstarif, jedoch nicht für den Streckenabschnitt Osnabrück–Rheine einschließlich Stadtbusnetz Osnabrück (hier gilt der NRW-Tarif). Auf der Strecke Rheine–Osnabrück–Minden kann auch das Niedersachsen-Ticket genutzt werden (nicht gültig nach Rahden und für Verbindungen über Herford).

Verkehrsanbindung

Vom ZOB neben dem Bahnhof fahren Regionalbusse nach Herford und Enger ab. Weitere Busse bzw. Anrufbusse bedienen Hüllhorst, Kirchlengern, Spenge und Rödinghausen. Vor dem Bahnhofsgebäude halten Stadtbusse der Linie 2 Ennigloh Süd–Bahnhof–Bustreff am Museumsplatz–Südlengern.

Am Bahnhof gibt es einen Park and Ride-Platz für über 300 Fahrzeuge und ein Fahrradparkhaus. Die Radfernwege BahnRadRoute Weser-Lippe und Else-Werre-Radweg führen am oder in der Nähe des Bahnhofs vorbei.

Service

Im Bahnhof befindet sich ein DB ReiseZentrum, ein Zeitungsladen, eine Gaststätte und ein Second-Hand Laden. Das direkt anschließende östliche Lagergebäude am ehemaligen Gleis 1 beherbergt eine weitere gastronomische Einrichtung, sowie einen Laden für Möbel und Dekoartikel. Nur Gleis 2 ist ohne Stufen erreichbar, der Bahnhof ist nicht behindertengerecht gestaltet. Der Zugang zu Gleis 3 und 4 ist nur durch eine Untertunnelung zu erreichen. Die Bahnsteige sind größtenteils überdacht.

Die Fahrradstation wurde im Jahre 1999 eröffnet und bietet fast 300 Fahrrädern einen Stellplatz. Der Zugang erfolgt durch eine elektronische Zugangskontrolle. Der Zugang ist rund um die Uhr möglich. Die Fahrradstation wurde direkt neben das so genannte Arkadenhaus, den westlichen Teil des Bahnhofsgebäudes, gesetzt. Dieser Teil beherbergt heute einen Fahrradladen, der auch die Radstation betreibt. Das Arkadenhaus war ausgebrannt und wurde durch die Renovierung und Eröffnung des Fahrradladens und der Radstation vor dem bereits geplanten Abriss bewahrt. Für die Gestaltung der Radstation erhielt der Architekt Ulrich Recker (Westerstede) 2000 den Architekturpreis Leon-Battista-Alberti-Medaille der Jury der Arbeitsgemeinschaft Ziegeldach für die gelungene städtebauliche Integration.

Einzelnachweise

  1. http://www.welt.de/print-wams/article99255/Was_Madonna_und_Thomas_Mann_mit_Buende_verbindet.html
  2. NW-news: Es werde Licht im Tunnel

Weblinks


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