Sonderbach

Sonderbach
Sonderbach
Wappen von Sonderbach
Koordinaten: 49° 38′ N, 8° 41′ O49.6377538.69055215Koordinaten: 49° 38′ 16″ N, 8° 41′ 26″ O
Höhe: 215 m ü. NHN
Einwohner: 526 (1970)
Eingemeindung: 1. Feb. 1972
Postleitzahl: 64646
Vorwahl: 06252

Sonderbach ist ein Stadtteil von Heppenheim im Kreis Bergstraße in Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Sonderbach liegt an dem gleichnamigen Bach im Vorderen Odenwald in einem linken südlichen Seitental des Stadtbachs zu Füßen der bewaldeten Kohlplatte, wo ein großer Granitsteinbruch liegt. Die Kernstadt Heppenheim liegt westlich von Sonderbach hinter den letzten Odenwaldhöhen an der Bergstraße.

Die nächstgelegenen Ortschaften sind im Norden am Stadtbach der Stadtteil Kirschhausen, mit dem Sonderbach fast zusammengewachsen ist, im Westen Erbach, Juhöhe mit dem Übergang ins Weschnitztal im Süden sowie Wald-Erlenbach im Osten.

Geschichte

Die früheste erhalten gebliebene urkundliche Erwähnung als Sunderenbach oder Sundrenbach findet sich 1300 im Lorscher Kodex. Man kann annehmen, dass die darin erwähnte Schenkung bereits um 1106 erfolgt sein muss. Heimatforscher vermuten, dass die Siedlung bereits um etwa 1000 nach Christus gegründet worden ist. Die Hügelgräber auf der „Lee“ weisen jedoch auf eine Besiedlung des Tales bereits vor über 4000 Jahren hin. Das kleine Dorf war immer sehr eng mit der Stadt Heppenheim verbunden. Im Mittelalter zählte es zu den 6 „Küchendörfern“, die in Notzeiten die „Starkenburg“ über Heppenheim mit Lebensmitteln zu versorgen hatten. In der Zeit von 1356 bis zum Jahre 1816 hatten die Herren von Dalberg in Sonderbach ein Kurfürstlich-Mainzerisches Lehen. Die Lilie im Wappen des Ortes entstammt dieser Adelsfamilie. Ergänzt wird diese Lilie im Wappen durch einen "auffliegenden Raben", der aus einer Sage des späten Mittelalters dem Dorfe zugeordnet wurde und später ein "Neckname" war. Danach brachten die Sonderbacher als Kleinzehnten auch schon mal einen geräucherten Raben zum Amtshof nach Heppenheim. Seit 1880 hielt die Steinindustrie Einzug in Sonderbach. Ab diesem Zeitpunkt kommen Fremdarbeiter ins Tal - Bayern, Österreicher, Südtiroler, später Italiener, Spanier, Portugiesen, Jugoslawen, Türken.

Im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen ließ sich die Gemeinde am 1. Februar 1972 zeitgleich mit Erbach, Kirschhausen und Wald-Erlenbach in die Stadt Heppenheim eingliedern. Seit 1950 hat sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt und liegt bei 750 Einwohner.

Verkehr und Infrastruktur

An den überörtlichen Verkehr hat Seidenbach durch die Kreisstraße K 7 Anschluss, die in Kirschhausen von der als Siegfriedstraße bekannten Bundesstraße 460 abzweigt und in der Ortsmitte endet. Es gibt sechs Ortsstraßen, nämlich Kirchbergstraße, Rosengarten, Kreiswaldweg, Am Sonderbach (mit der Verlängerung als Werksstraße Röhrig), Ringstraße und Erbacher Weg.

Seit 1880 wird in Seidenbach ein Steinbruch zum Abbau von hochwertigem Granit betrieben. Der Stadtteil wurde dadurch ein Zentrum der Odenwälder Steinindustrie. Die Firma "Röhrig-Granit" ist mit ca. 70 Mitarbeitern der wichtigste Arbeitgeber im Dorf.[1]

Die Landwirtschaft ist als Erwerbszweig unbedeutend und die Einwohner pendeln in die nahen Industriezentren.

Kultur und Vereine

Mit den französischen Gemeinden Brissarthe, Miré und Contigné (Nähe Angers /Loire) besteht seit 1994 eine offizielle Städtepartnerschaft, die jedoch vorwiegend über den Verein "Le Pont e.V." Kirschhausen, Sonderbach, Mittershausen-Scheuerberg und Wald-Erlenbach, gepflegt wird.

Einige örtliche Vereine prägen das kulturelle Leben im Dorf sowie das Dorfgeschehen insgesamt: Turnverein, Freiwillige Feuerwehr mit Spielmannszug und der Kleinschwimmbadverein (zur Erhaltung des örtlichen Freibades). Der Turnverein zählt mit fast 850 Mitgliedern zu den größten und aktivsten Vereinen der Stadt Heppenheim. Die Aktiven kommen aus dem gesamten Stadtgebiet, jedoch insbesondere aus Sonderbach und Kirschhausen. Hierzu hat insbesondere das Dorfgemeinschaftshaus als ideale Sportstätte beigetragen. Das Angebot reicht vom "Schnullerturnen" über das Kinderturnen, die Jugendabteilung, Frauen und Männergymnastik bis zu den "alten Knochen". Über 30 Übungsleiter sind aktiv. Hauptsponsor der örtlichen Vereine ist die Firma Röhrig.

Sonderbach hat ein Heimatlied, das 1960 von Franz Dalpiaz sen. getextet und komponiert worden ist (das Sonderbacher Heimatlied).

Ortsbeirat: CDU 5 Mandate, SPD 2 Mandate, FWS 2 Mandate

Ortsvorsteher ist Anton Gölz.

Einzelnachweise

  1. Bergsträßer Anzeiger vom 17. Dezember 2005: Röhrigs Zukunft liegt auf dem Gehrenberg

Weblinks


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