SpVgg. 04 Thale

SpVgg. 04 Thale
SV Stahl Thale
Voller Name Sport Verein Stahl Thale e. V.
Gegründet Oktober 1945 als KWU Thale
Stadion Sportpark Thale
Plätze 10.500
Homepage www.stahl-thale.com
Liga Landesliga Sachsen-Anhalt (6. Liga)
2006/07 7. Platz Landesliga Mitte
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Heim
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Auswärts

Der SV Thale ist ein deutscher Sportverein in der Harzstadt Thale, Sachsen-Anhalt. Seine Vorgänger waren hauptsächlich im Fußball erfolgreich.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Anfänge bis 1945

Die Fußballtradition in Thale reicht bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Bereits am 12. Oktober 1904 wurde mit dem Thaler Fußball-Club der erste Fußballverein in der damals 13.000 Einwohner zählenden Stadt gegründet. Ihm folgte bereits am 4. Mai 1905 der FC Union Thale. Die darauffolgende Zeit war geprägt von Vereinsfusionen und weiteren Neugründungen, aus denen schließlich am 1. Juli 1933 der SC Preußen Thale entstand.

Gründung der Betriebssportgemeinschaft

Logo der BSG Stahl

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden auf Betreiben der sowjetischen Besatzungsmacht zum 1. Januar 1946 alle bürgerlichen Vereine aufgelöst. Sportwettkämpfe durften zunächst nur auf Stadt- bzw. Kreisebene stattfinden. Sportler aus Thale hatten bereits im Oktober 1945 die Sportgemeinschaft Thale gegründet. Sie fanden Unterstützung durch das in Thale ansässige Eisenhüttenwerk, und so wurde die Sportgemeinschaft am 1. Mai 1946 in SG Eisenhüttenwerk Thale umbenannt. Nach Gründung der DDR wurde dort der Sport auf eine neue ökonomische Basis umgestellt, so genannte Trägerbetriebe schufen Betriebssportgemeinschaften (BSG), die von ihnen finanziell unterstützt wurden. In Thale wurde daraufhin am 17. Januar 1951 die bisherige Sportgemeinschaft in die BSG Stahl Thale umgewandelt, Trägerbetrieb blieb weiterhin das Eisenhüttenwerk.

Von der Fußballkreisklasse in die Oberliga und DDR-Pokalsieger

Schon innerhalb der Sportgemeinschaft waren die Fußballer die stärkste Sportgruppe. Sie begannen ihren Spielbetrieb 1946 in der Kreisklasse Quedlinburg, siegten in der Spielzeit 1948/49 in der Bezirksklasse West und wurden 1950 nach einem 3:1-Endspielsieg gegen die BSG Hydrierwerk Zeitz Fußballmeister von Sachsen-Anhalt. In der anschließenden Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga qualifizierten sich die Harzer mit einem dritten Platz am 25. Juni 1950 für die höchste DDR-Fußballklasse. Die Erfolgskette riss auch in der anschließenden Pokalrunde nicht ab. Nach Siegen über die BSG Finow (14:1), ZSG Schuhmetro Weißenfels (2:1) und BSG Märkische Volksstimme Babelsberg (3:2) stand die SG Eisenhüttenwerk Thale am 3. September 1950 im Berliner Walter-Ulbricht-Stadion im Endspiel des FDGB-Pokals. Vor 15.000 Zuschauern wurde der 4. der abgelaufenen Oberligasaison, die BSG KWU Erfurt glatt mit 4:0 bezwungen.

Pokalsiegerelf vom 3. September 1950

Heinz Bernhardt
Heinz Bake, Hans Grützemann
Walter Klapproth, Otto Trolldenier, Helmuth Feuerberg
Günter Weitkuhn, Gerhard Apel, Werner Oberländer, Rudolf Wlassny, Willy Gropp
______
Torschützen: Weitkuhn, Wlassny, Oberländer, Gropp

Mit der gleichen erfolgreichen Mannschaft ging Thale in seine erste Oberligasaison 1950/51. Am Ende hatte die BSG EHW mit 17 Siegen aus 34 Spielen den 7. Platz errungen und war damit bester Aufsteiger der Spielzeit. Mittelstürmer Werner Oberländer wurde mit 31 Treffern drittbester Oberligatorschütze. Nach einer schwächeren Saison 1951/52 (Platz 13 unter 19 Mannschaften) erreichten die Hüttenwerker mit Rang 5 im Spieljahr 1952/53 ihr bestes Oberligaergebnis. Ein Jahr später erfolgte der totale Absturz, mit nur vier Siegen und der schlechtesten Torbilanz aller Mannschaften (28:59) landete die Stahl-Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz.

Fußball zwischen Zweit- und Drittklassigkeit

In der folgenden Saison 1954/55 hatte Thale das Pech, dass die bisher mit drei Staffeln spielende DDR-Liga auf eine Staffel reduziert wurde. Der 7. Platz in der Liga-Staffel 2 reichte nicht zur Qualifikation für die künftig eingleisige DDR-Liga, sodass binnen Jahresfrist der zweite Abstieg hingenommen werden musste. Sieben Jahre belegte die Mannschaft Mittelfeldplätze in der drittklassigen II. DDR-Liga, bis man 1963 erneut Opfer einer Umstrukturierung wurde. Nach Abschluss der Saison 1962/63 wurde die II. DDR-Liga aufgelöst und Stahl Thale musste künftig in der sportlich unattraktiven Bezirksliga Halle antreten. Es dauerte weitere zwölf Jahre in der Drittklassigkeit, bis Thale 1976 Bezirksmeister wurde und sich damit für die DDR-Liga qualifizierte. Obwohl die Liga nach ihrer Aufblähung auf fünf Staffeln kein hohes sportliches Niveau besaß, belegte Thale 1977 nur Platz 9 unter 12 Mannschaften und stieg 1978 als Vorletzter wieder in die Bezirksliga ab. Dort konnte sich das Team regenerieren, wurde erneute Bezirksmeister und behaupte sich danach fünf Jahre in der DDR-Liga. Von 1984 bis 1987 folgten wieder drei Spielzeiten in der Bezirksliga. Inzwischen war die DDR-Liga wieder auf zwei Staffeln reduziert worden und die Bezirksmeister mussten sich über Aufstiegsrunden qualifizieren. 1985 scheiterte Thale noch in der Aufstiegsrunde, doch ein Jahr später gelang erneut der Aufstieg in die DDR-Liga. Dort konnte sich Stahl Thale bis zum Ende des DDR-Fußballs halten, errang 1988 sogar Platz 2 in der Südstaffel.

Herausragende Fußballspieler

  • Pokalsiegerelf 1950 siehe oben
  • Auswahlspieler:
    • Heinz Bernhardt, 2 B-Länderspiele für Thale
      Helmut Feuerberg, 1 B-Länderspiel für Thale
      Gerhard Schaller, 5 A-Länderspiele für Empor Rostock
      Hans Speth, 2 A-Länderspiele für Empor Halle und Empor Rostock
  • Rekord-Oberligaspieler:
    • Helmuth Feuerberg, 1950/54, 111 Spiele
      Hans Grützemann, 1950/54, 110
      Otto Trolldenier, 1950/54, 110
      Willi Geyert, 1950/54, 105
  • Rekordserien in der DDR-Liga
    • Thomas Große 1979/80–1989/90
      Bernd Fuchs 1979/80–1989/90
      Bernd Teichmann 1979/80–1989/90

Fußball-Liga-Statistik 1946–1990

  • 1946/48 Kreisklasse Quedlinburg
  • 1948/49 Bezirksklasse Sachsen-Anhalt
  • 1949/50 Landesklasse Sachsen-Anhalt
  • 1950/54 DDR-Oberliga
  • 1954/55 DDR-Liga
  • 1955/63 II. DDR-Liga
  • 1963/76 Bezirksliga Halle
  • 1976/78 DDR-Liga
  • 1978/79 Bezirksliga Halle
  • 1979/84 DDR-Liga
  • 1984/87 Bezirksliga Halle
  • 1987/90 DDR-Liga

SV Stahl Thale

Mit der politischen Wende von 1989 fielen die ökonomischen Voraussetzungen für Betriebssportgemeinschaften fort, andererseits konnten wieder selbständige Vereine gegründet werden. Am 6. Juli 1990 gründeten Mitglieder der ehemaligen BSG Stahl den neuen Sportverein Stahl Thale. Die 1. Fußballmannschaft des Vereins wurde in die Südstaffel der neu geschaffenen Liga des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV-Liga Nordost, viertklassig) eingegliedert und konnte die Saison 1990/91 mit einem 3. Platz abschließen. 1992 versuchte die Fußballabteilung einen Alleingang und gründete am 3. März die Sportvereinigung Thale 04 in Erinnerung an einen 1917 gegründeten Verein gleichen Namens. Die neu formierte Mannschaft hatte jedoch zuwenig sportliche Substanz, sodass am Ende der Saison 1992/93 der Abstieg in die fünftklassige Verbandsliga Sachsen-Anhalt hingenommen werden musste. Nachdem im Jahr 2000 auch noch der Abstieg in die Landesliga erfolgte, beendeten die Fußballer die Episode der Sportvereinigung 04 und kehrten am 1. Juli 2001 unter das Dach des SV Stahl zurück. Nach einem Zwischenspiel in der Kreisliga Quedlinburg in der Saison 2002/03 konnten die Thaler 2005 den Wiederaufstieg in die Landesliga feiern.

  • Fußballplatzierungen der letzten Jahre
    • 2000/02 Landesliga Sachsen-Anhalt
    • 2002/03 Kreisklasse Quedlinburg
    • 2003/05 Landesklasse Sachsen-Anhalt
    • seit 2005 Landesliga Sachsen-Anhalt

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • SV Stahl Thale — Infobox club sportif SV Sthal Thale Pas de logo ? Importez le logo de ce club. Généralités Nom complet Sportverein Stahl Thale e. V …   Wikipédia en Français

  • DFB-Pokal 1991/92 — DFB Pokalsieger 1992 wurde Hannover 96. Es war der bisher einzige DFB Pokalsieg der Hannoveraner. Hannover war der zweite Zweitligist nach 1970, der den DFB Pokal gewinnen konnte, wobei der Sieger 1970 zum Zeitpunkt des Finales schon in die… …   Deutsch Wikipedia

  • Fortuna Erfurt — FC Rot Weiß Erfurt Voller Name Fußballclub Rot Weiß Erfurt e.V. Gegründet 26. Januar 1966 Vereinsfarben …   Deutsch Wikipedia

  • KWU Erfurt — FC Rot Weiß Erfurt Voller Name Fußballclub Rot Weiß Erfurt e.V. Gegründet 26. Januar 1966 Vereinsfarben …   Deutsch Wikipedia

  • RW Erfurt — FC Rot Weiß Erfurt Voller Name Fußballclub Rot Weiß Erfurt e.V. Gegründet 26. Januar 1966 Vereinsfarben …   Deutsch Wikipedia

  • Rot-Weiß Erfurt — FC Rot Weiß Erfurt Voller Name Fußballclub Rot Weiß Erfurt e.V. Gegründet 26. Januar 1966 Vereinsfarben …   Deutsch Wikipedia

  • SC Erfurt — FC Rot Weiß Erfurt Voller Name Fußballclub Rot Weiß Erfurt e.V. Gegründet 26. Januar 1966 Vereinsfarben …   Deutsch Wikipedia

  • 1991–92 DFB-Pokal — Country Germany Teams 87 Champions Hannover 96 Runner up Borussia Mönchengladbach …   Wikipedia

  • Werner Oberländer — (* 28. November 1921) war Fußballspieler in Thale und Braunschweig, wo er jeweils in der höchsten Fußballklasse spielte. Inhaltsverzeichnis 1 Fußball Laufbahn 1.1 Thale bis 1951 1.2 Eintracht Braunschweig 1952 bis 1956 …   Deutsch Wikipedia

  • VFC Plauen — Voller Name Vogtländischer Fußballclub Plauen e. V. Ort Plauen Gegrün …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”