Bahnhof Neuwied-Engers

Bahnhof Neuwied-Engers
Bahnhof Engers
Bahnhofsdaten
Kategorie Nahverkehrshalt
Art Haltepunkt
Architektonische Daten
Eröffnung

1869

Stadt Neuwied
Bundesland Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 25′ 33,9″ N, 7° 32′ 48,5″ O50.4260730555567.54680305555567Koordinaten: 50° 25′ 33,9″ N, 7° 32′ 48,5″ O
Eisenbahnstrecken
Liste der Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz

Der Bahnhof Engers (auch: Bahnhof Neuwied-Engers) ist ein Haltepunkt und ehemaliger Eisenbahnknotenpunkt im Ortsteil Engers der rheinland-pfälzischen Stadt Neuwied. Er liegt an der Rechten Rheinstrecke und war ehemals auch Anfangspunkt einer Bahnstrecke nach Au (Sieg) sowie ein Güterbahnhof.

Geschichte

Der Bahnhof wurde in den 1860er-Jahren gleichzeitig mit der Rechten Rheinstrecke erbaut. Die Inbetriebnahme erfolgte am 27. Oktober 1869, als die Strecke, welche Köln entlang des rechten Rheinufers mit Wiesbaden verband, um den Teilabschnitt von Niederlahnstein nach Neuwied erweitert wurde.

Anfangs hatte der Engerser Bahnhof verkehrstechnisch nur eine geringe Bedeutung und beschäftigte nur ein paar Bahnbedienstete. Dies änderte sich jedoch im Laufe der nächsten zwei Jahrzehnte, in denen zuerst die gesamte Rechte Rheinstrecke durchgehend in Betrieb genommen wurde sowie schließlich im Mai 1884 eine Abzweigung von ihr – die durch den Westerwald führende Bahnstrecke Engers–Au – fertiggestellt wurde. Der Bahnhof wurde somit zu einem Schienenverkehrsknotenpunkt, was auch dazu führte, dass rund um ihn ein Bahnbetriebswerk mit einem Ringlokschuppen entstand.

Ende des 19. sowie noch weit bis ins 20. Jahrhundert hinein gab es neben dem Personenbahnhof in Engers auch einen größeren Bahnhof für den Güterverkehr mit Ablaufberg für Zugbildung, der unter anderem als Umladeplatz für hier geförderte Rohstoffe (u. a. Ton, Bims) und landwirtschaftliche Erzeugnisse genutzt wurde. 1912 wurden am Personenbahnhof Engers, der damals der Preußischen Staatsbahn gehörte, im Laufe des Jahres rund 150.000 Fahrkarten verkauft. Die Gleisanlagen sowie der Ablaufberg des Güterbereiches sind zum größten Teil noch erhalten, allerdings seit längerem nicht mehr angeschlossen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof Engers sowie die dazugehörenden Werkstätten, aber auch größere Teile der Rheinstrecken, bei Artilleriebeschüssen der Alliierten im März 1945 stark beschädigt. Der Zugverkehr konnte im August des gleichen Jahres provisorisch wiederaufgenommen werden. Allerdings verlor der Bahnhof in der Nachkriegszeit zunehmend seine einstige Bedeutung: Ab 1954 fuhren die meisten Güter- und Personenzüge auf der Rechten Rheinstrecke über die neu entstandene Urmitzer Eisenbahnbrücke, und der Güterumschlagsplatz in Engers wurde in den 1970er-Jahren aufgegeben. Schließlich verlor der Bahnhof 1989 mit der Stilllegung der Strecke in den Westerwald endgültig seine Bedeutung als Knotenpunkt.

Heutige Nutzung

Das alte Empfangsgebäude des Bahnhofs ist bis heute erhalten, wird jedoch nicht mehr als solches genutzt, da es von der Deutschen Bahn inzwischen an Privat veräußert wurde. Für den Personenzugverkehr stehen zwei Gleise an zwei Bahnsteigen zur Verfügung, die über eine Fußgängerunterführung miteinander verbunden sind. Heute hält in Engers stündlich der Rhein-Erft-Express von Koblenz über Köln nach Mönchengladbach, außerdem wird der Bahnhof von drei Buslinien des Verkehrsverbunds Rhein-Mosel angefahren.

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