Bahnhof Oerlikon

Bahnhof Oerlikon

Der Bahnhof Zürich Oerlikon (442 m ü.M.) ist einer der dreizehn SBB-Bahnhöfe auf dem Gebiet der Stadt Zürich und liegt im gleichnamigen Quartier Oerlikon.

Der Bahnhof der bis 1934 unabhängigen Gemeinde Oerlikon gehört zu den ältesten der Schweiz und ist bis heute einer der wichtigsten Punkte im Schweizer Schienennetz. Praktisch alle Züge, die Zürich in die Richtungen Norden und (Nord-)Osten verlassen, müssen Oerlikon passieren. Der Bahnhof ist deswegen eines der Nadelöhre im Grossraum Zürich.

Sieben Linien der S-Bahn Zürich verkehren über Oerlikon und von dort in vier verschiedene Richtungen (Seebach, Glattbrugg, (Opfikon)-Flughafen oder Wallisellen). Ebenfalls verkehren drei Tramlinien sowie diverse Buslinien ab dem Bahnhof Oerlikon.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Aufnahmegebäudes

Der Gebäudemittelteil von 1914 sowie der östliche Anbau von der Strassenseite, anschliessend Technikgebäude

Im Jahre 1855 wurde durch die NOB der Betrieb mit einem provisorischen Gebäude in Form eines erweiterten Güterschuppens aufgenommen. Es war ein Entwurf von A. Beckh, Bauleitung durch Jakob Friedrich Wanner.[1]

Am 1. Mai 1865 erhielt die Station unter der NOB ihr definitives Gebäude, nach einem Entwurf von Jakob Friedrich Wanner, der auch den Bau leitete. Das provisorische Gebäude wurde zuvor nach Oberglatt verlegt.[2]

Während zwischen dem 4. Dezember 1912 und Frühjahr 1914 das Bahnhofsgebäude umgebaut wurde, war ein Provisiorium im Betrieb. Die Bauherrin des Umbaus war die SBB-Kreisdirektion III, die Bauleitung lag bei K. Strasser und M. Steiner. Das Gebäude ist mit diesen letzten Umbauten bis heute erhalten.[3]

Mit der Zeit wurden beidseitig freistehende, moderne Gebäude angebaut. Im Westen gegen den ehemaligen Güterumschlagbereich entstanden Verkaufsräume und gedeckte Veloabstellplätze, im Osten Technikräume. In den Technikräumen befindet sich seit einem Umbau in den 1990er-Jahren anstelle des alten Stellwerks das Fernsteuerzentrum Oerlikon.

Eröffnungsdaten der Linien

  • 27. Dezember 1855 Oerlikon – Wallisellen – Winterthur durch die Schweizerische Nordostbahn (NOB)
  • 26. Juni 1856 Oerlikon – Wipkingen – Zürich durch die NOB
  • 1. Mai 1865 Oerlikon – Glattbrugg – Bülach durch die Bülach-Regensberg-Bahn (BR)
  • (15. Oktober 1877 Wettingen – Seebach – (Umgehung des Bahnhofs Oerlikon) – Opfikon – Kloten – Winterthur durch die Schweizerische Nationalbahn (SNB))
    Konkurskurve/"Kriegsschlaufe"
  • 1. Juni 1881 Oerlikon – Opfikon durch die NOB
  • 1. Juli 1909 Oerlikon – Seebach durch die SBB
    Stilllegung der Kriegsschlaufe bis 1939
  • 1. Juni 1969 Zürich Oerlikon – Zürich Altstetten durch die SBB (Käferberglinie)
  • 30. September 1979 Zürich Oerlikon – Zürich Flughafen – Bassersdorf durch die SBB (Flughafenlinie)
  • Voraussichtlich 2013 Dritte Doppelspur Zürich Oerlikon - Zürich HB durch die SBB (Durchmesserlinie)

Distanzen zu den nächstgelegenen Bahnhöfen

Linienführung und Gleislage

Der Bahnhof besteht aus 6 Bahnsteiggleisen. Westlich befinden sich die Tunnels der beiden Linien Richtung Zürich HB. Schon im Bahnhof teilen sich die ostwärtsführenden Linien.

Östlich führende Gleise

  • Die Gleise 1 und 2 führen nur Richtung Wallisellen
  • Die Gleise 3–6 führen ins Oberhauser Riet wo sich die Gleise in die Doppelspuren zum Flughafen, nach Opfikon, nach Glattbrugg und die Einspurstrecke nach Seebach verzweigen. Seit dem Bau der Flughafenlinie und dem Ausbau der Gleisanlage im Oberhauser Riet sind die Gleise wie folgt ausgelegt:
    • Gleis 3 und 4 dienen der Flughafenlinie und werden vor allem von (durchfahrenden) Schnellzügen genutzt
    • Gleis 5 und 6 bilden die Doppelspur nach Glattbrugg. Von den beiden Gleisen kann die einspurige Abzweigung nach Seebach befahren werden, kurz darauf folgt die kreuzungsfrei ausgelegte Abzweigung der Doppelspur nach Opfikon (– Kloten)

Westlich führende Gleise

Erweiterungen für die Durchmesserlinie

Mit der Teileröffnung der Durchmesserlinie im Jahr 2013 wird der Bahnhof Oerlikon über 3 Doppelspuren nach Zürich HB verfügen, folglich reichen die 6 Geleise des Bahnhofs nicht mehr aus; der Bahnhof wird um zwei Gleise (7 und 8) erweitert, welche im Norden am bestehenden Gleis 6 anschliessen. Zudem wird die Gleisanlage wie folgt erweitert: [4]

  • Der Weinbergtunnel der Durchmesserlinie wird in einspurigen Tunnelausfahrten münden, von denen das westliche zwischen den beiden Gleisen der Wipkingerlinie zu liegen kommt.
  • Im Gleisfeld zwischen den Tunnelausfahrten und dem Bahnhof entsteht ein neues Entflechtungsbauwerk mit einer einspurigen Unterwerfung.

Zughalte

S-Bahn Zürich

Seit Einführung der S-Bahn Zürich sind die S-Bahn-Züge die Hauptverkehrsträger im Bahnhof Zürich Oerlikon.

Alle Linien verkehren grundsätzlich täglich und ganztägig im Halbstundentakt (mit ändernden Endpunkten), einzig die S 2  verkehrt ab 20:00 Uhr und am Wochenende nur im Stundentakt.

Schnellzüge

Jeweils täglich bis 20:00 Uhr bedienen zwei InterRegio-Linien den Bahnhof.

Unfälle auf dem Bahnhofsgebiet von Zürich Oerlikon

1932 - Frontalkollision

17. Dezember 1932 - Bei dichtem Nebel wurde auf dem Einfahrgleis eine Dampflokomotive vergessen. Auf diese fuhr ein Eilzug auf, es gab 5 Tote und 16 Schwerverletzte.

1992 - Flankenfahrt

8. August 1992 - Ein Doppelstockzug der Linie 5 der S-Bahn Zürich fuhr an einer Weiche im Bahnhof Zürich-Oerlikon einem Intercity Romanshorn - Genf, der mit 65 km/h entgegenkommt, in die Flanke. Eine Person wurde getötet, acht verletzt. Ursache war, dass ein haltzeigendes Signal übersehen wurde. Zwar wurde der Zug am Signal zwangsgebremst, jedoch reichte der Durchrutschweg nicht aus. Die SBB führte das Zugüberwachungs- und -beeinflussungssystem (ZUB) ein, damit die Züge bei einem haltzeigenden Signal in jedem Falle rechtzeitig halten.

2003 - Flankenfahrt

24. Oktober 2003 - Gegen 17.40 Uhr fährt im Bahnhof Zürich-Oerlikon der Schnellzug 1629 Zürich-Konstanz einem Schnellzug 2583 Schaffhausen-Zürich in die Flanke. Eine Reisende wird getötet, 32 verletzt. Aufgrund eines fälschlicherweise geschlossenen Bremshahns waren die letzten Wagen des Zuges nach Konstanz ungebremst, und der Zug konnte nicht rechtzeitig im Bahnhof halten. Die Prüfung der Bremsleitung wurde verschärft.

Einzelnachweise

  • Werner Stutz: Bahnhöfe der Schweiz von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg. Orell Füssli, Zürich 1983, ISBN 3-280-01405-0.
  1. Stutz, Seite 101
  2. Stutz, Seite 164
  3. Stutz, Seiten 248–249
  4. FactSheet der SBB zur Erweiterung d. Bhf. Oerlikon

47.4127777777788.5457Koordinaten: 47° 24′ 46″ N, 8° 32′ 42″ O; CH1903: (683497 / 251918)


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