Speckflagge

Speckflagge
Wappen Karte
Bremer Wappen Lage der kreisfreien Stadt Bremen in Deutschland
Wahlspruch

buten un binnen – wagen un winnen
(draußen und drinnen – wagen und gewinnen)
Inschrift über dem Portal des Schütting, Motto der Bremer Kaufleute
Basisdaten
Bundesland: Freie Hansestadt Bremen
Fläche: 325,42 km²
Einwohner: 548.477 (April 2008)
(858.488 mit Agglomeration)
Bevölkerungsdichte: 1.685 Einwohner/km²
Arbeitslosenquote: 10,0% (Oktober 2008)
Höhe: 11,5 m ü. NN Bezugspunkt: Roland
Postleitzahl: 28001–28779
(alte PLZ 2800 und 2820)
Telefonvorwahl: 0421
Geographische Lage: 53° 5′ N, 8° 48′ O53.0758777777788.80731111111117Koordinaten: 53° 5′ N, 8° 48′ O Bezugspunkt: Roland
Kfz-Kennzeichen: HB-A 1 bis HB-Z 999, HB-AA 1 bis HB-ZZ 999
Amtliche Gemeindekennzahl: 04 0 11 000
UN/LOCODE: DE BRE
NUTS: DE501
Gliederung des Stadtgebiets: 5 Bezirke mit 23 Stadtteilen
Adresse der Stadtverwaltung: Am Markt 21
28195 Bremen
Website: www.bremen.de
Politik
Bürgermeister und
Präsident des Senats:
Jens Böhrnsen (SPD)
Regierende Parteien: Koalition aus SPD und GRÜNEN
Stadtbürgerschaft: SPD 27 Sitze
CDU 18 Sitze
GRÜNE 13 Sitze
Die Linke 6 Sitze
FDP 4 Sitze

(Wahl am 13. Mai 2007)

Lage der Stadt Bremen in der Freien Hansestadt Bremen

Die Stadtgemeinde Bremen ist die Hauptstadt des Landes Freie Hansestadt Bremen (meist kurz auch „Bremen“). Zu diesem Zwei-Städte-Staat gehört neben der Stadtgemeinde Bremen noch die 60 Kilometer nördlich gelegene Stadtgemeinde Bremerhaven. Bremen ist die zehntgrößte Stadt Deutschlands. Die Stadt ist Mittelpunkt der Europäischen Metropolregion Bremen/Oldenburg, einer von insgesamt elf Europäischen Metropolregionen in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis


Geographie

Bremer Rathaus, Dom und Bürgerschaft
Blickrichtung von der Stephanibrücke in Richtung Stadtmitte / Dom

Bremen liegt zu beiden Seiten der Weser, etwa 60 Kilometer vor deren Mündung in die Nordsee bzw. deren Übergang in die Außenweser bei Bremerhaven. In Höhe der Bremer Altstadt geht die Mittelweser in die Unterweser über, die ab dem Bremer Hafengebiet zur Seeschifffahrtsstraße ausgebaut ist. Die von der Ochtum durchzogene Landschaft links der Unterweser wird als Wesermarsch bezeichnet, die Landschaft rechts der Unterweser gehört zum Elbe-Weser-Dreieck. Die Lesum, mit ihren Quellflüssen Wümme und Hamme, die Schönebecker und die Blumenthaler Aue bilden von hier aus die Zuflüsse der Weser.

Das Stadtgebiet ist etwa 38 Kilometer lang und 16 Kilometer breit. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 136,5 Kilometer. Bremen ist nach Fläche (siehe: Liste der flächengrößten Städte und Gemeinden Deutschlands) und Einwohnern (siehe: Liste der Großstädte in Deutschland) die zehntgrößte Stadt Deutschlands und die größte Stadt in Nordwestdeutschland.

Bremen liegt etwa 50 Kilometer südöstlich von Oldenburg (Oldenburg), 110 Kilometer südwestlich von Hamburg, 120 Kilometer nordwestlich von Hannover, 100 Kilometer nördlich von Minden und 105 Kilometer nordöstlich von Osnabrück.

Nachbargemeinden

Die Stadt Bremen (548.477 Einwohner) ist ganz von niedersächsischem Staatsgebiet umschlossen (mit Ausnahme der Exklave Stadtbremisches Überseehafengebiet Bremerhaven, die vom Stadtgebiet Bremerhavens umgeben ist). Im Westen grenzen die kreisfreie Stadt Delmenhorst (75.672 Einwohner) sowie der Landkreis Wesermarsch (93.725 Einwohner) mit den Gemeinden Lemwerder, Berne und Elsfleth an, im Norden der Landkreis Osterholz (112.587 Einwohner) mit den Gemeinden Schwanewede, Ritterhude und Lilienthal, im Osten der Landkreis Verden (134.084 Einwohner) mit den Gemeinden Ottersberg, Oyten, Achim und im Süden der Landkreis Diepholz (215.648 Einwohner) mit den Gemeinden Weyhe, Stuhr und der Stadt Syke. Diese Ansammlung von Gemeinden wird als „Speckgürtel“ bezeichnet, da ein Großteil ihrer Einwohner Einkünfte im Bundesland Bremen bezieht, aber Einkommensteuer, Grundsteuer und andere Abgaben an den Staat in Niedersachsen bezahlt. Die nächstgrößeren Städte im Umkreis von etwa 50 km sind im Westen die Stadt Oldenburg (158.600 Einwohner) und im Norden die Seestadt Bremerhaven (116.672 Einwohner). Aus dem Raum um Bremen, einer Agglomeration von 1.511.198 Einwohnern (858.488 im Verdichtungsraum), pendeln etwa 115.000 Arbeitnehmer[1] täglich nach Bremen, das sind etwa 48 % der in Bremen Beschäftigten. Allerdings geht der Steuerabfluss nicht nur in eine Richtung: Umgekehrt pendeln tausende Bremerinnen und Bremer zu ihren Arbeitsplätzen in die prosperierenden Gewerbegebiete im niedersächsischen Umland.

Stadtgliederung

Hauptartikel: Bremer Ortsteile

Das Stadtgebiet Bremens ist in fünf Stadtbezirke und diese in 23 Stadtteile eingeteilt. Für Verwaltungsaufgaben sind die 23 Stadtteile zu 17 Ortsämtern zusammengefasst. Die 23 Stadtteile sind für statistische Zwecke weiter in Ortsteile mit eigenem Namen unterteilt, die weitgehend auf historisch gewachsene Bezeichnungen zurückgehen.

Für 22 Stadtteile ist auf kommunalpolitischer Ebene ein Beirat zuständig, der alle vier Jahre von den Bürgern direkt gewählt wird und mehrmals im Jahr öffentlich tagt. Die Befugnisse des Beirats sind ähnlich beschränkt wie bei der Bezirksversammlung oder Bezirksverordnetenversammlung anderer Stadtstaaten.

Zur Stadt Bremen gehört auch das etwa 8 km² große stadtbremische Überseehafengebiet, für das jedoch die Stadt Bremerhaven auf Grund eines Vertrages mit der Stadt Bremen als Gemeindeverwaltung zuständig ist. Dies wurde in der Verfassung für die Stadt Bremerhaven (§ 8 VerfBrhv) verankert.

Gewässer

Die Bundeswasserstraße der Weser, die durch die Innenstadt fließt, stellt eine geschichtlich gewachsene Grenze dar: So wird noch heute in vielen Bezeichnungen unterschieden zwischen „links der Weser“ (südliches Stadtgebiet) und „rechts der Weser“. Geographisch, historisch und für das Alltagsleben bedeutsam ist die Grenze zwischen Bremen-Stadt und Bremen-Nord entlang der Lesum, einem Nebenfluss der Weser. Südlich der Lesum ist Marsch, das Werderland, nördlich davon Geest, die Bremer Schweiz. Die politische Grenze des Stadtbezirks Bremen-Nord liegt allerdings etwas weiter südlich. Ein weiterer Nebenfluss der Weser, die Ochtum, bildet die natürliche südliche Grenze der Stadtgemeinde Bremen.

Naturschutzgebiete

In der Stadt Bremen gibt es insgesamt 17 Naturschutzgebiete. Zu den größten gehören die Borgfelder Wümmewiesen (677 ha), die Ochtumniederung (375 ha), das Hollerland (293 ha) und das Werderland (242 ha).

Erhebungen in Bremen

Die Innenstadt liegt auf einer Weserdüne, die am Bremer Dom eine natürliche Höhe von 11,5 m ü. NN erreicht; der höchste Punkt mit 14 m ü. NN liegt östlich davon in den Wallanlagen auf dem ehemaligen künstlich angelegten Theaterberg.[2] Die mit 32,5 m ü. NN höchste natürliche Erhebung in der heutigen Stadtgemeinde Bremen befindet sich dagegen im Friedehorstpark des nordwestlich gelegenen Stadtteils Burglesum. Noch höher ist nur der Hügel der Mülldeponie in Bremen-Blockland mit 49 m ü. NN.

Klimadiagramm

Klima

Bremen liegt in der gemäßigten Zone mit deutlichen maritimen Einflüssen. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 16,8 °C und der kälteste der Januar mit 0,8 °C. Die Niederschläge fallen über das ganze Jahr verteilt. Im Laufe eines Jahres fallen durchschnittlich 693,9 mm Niederschlag, meist als Regen, nur selten als Schnee. Bremen gehört zu den schneeärmsten Städten Deutschlands. Im Durchschnitt liegt in Bremen an weniger als fünf Tagen im Jahr Schnee. Im Herbst kann es zu Stürmen und Unwettern kommen, dabei können auch Sturmfluten auftreten.

Siehe auch: Hochwasser in Bremen

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Bremen

Historischer Überblick

Bremen um 1600

Zwischen dem 1. und dem 8. Jahrhundert n. Chr. entstanden an der Weser erste Siedlungen, die auf einer langen Düne Schutz vor Hochwasser und gleichzeitig guten Zugang zu einer Furt boten. Bereits 150 n. Chr. erwähnte der alexandrinische Geograph Claudius Ptolemaeus eine dieser Siedlungen (Fabiranum, auch Phabiranum geschrieben).

Als Bischofsstadt und Kaufmannssiedlung reicht Bremens Geschichte bis ins 8. Jahrhundert zurück.[3] Die Stadt wurde 787 von Karl dem Großen zum Bischofssitz erhoben, war aber zunächst noch unsicheres Missionsgebiet. So schrieb der Missionar Willehad 782: „… hat man uns aus Bremen vertrieben und zwei Priester erschlagen.“

Seit 845 Erzbistum, erlebte Bremen dann unter Erzbischof Adalbert von Bremen (1043–1072) seine erste Blüte. Mit dem Gelnhauser Privileg Kaiser Friedrich Barbarossas von 1186 wurde Bremen Reichsstadt (im Volksmund freie Reichsstadt), nicht jedoch reichsunmittelbar.

1260 trat die Stadt der Hanse bei, war in ihr aber zeitweise ein unsicherer Bündnispartner. Die schnell zu wirtschaftlicher Bedeutung gelangende Stadt schüttelte teilweise die weltliche Herrschaft des Bistums Bremen ab und errichtete als Zeichen ihrer Freiheit den Roland (1404) und ihr Rathaus (1409) auf dem Bremer Marktplatz.

Bremen 1641

Zum Schutz des zwischen 1574 und 1590 angelegten Weserhafens wurde am Westufer der Weser die befestigte Neustadt angelegt. Die Weser versandete zunehmend. Für die Handelsschiffe der Bremer Kaufleute wurde es immer schwieriger, an der seit dem 13. Jahrhundert als Hochseekai genutzten Schlachte anzulegen. Von 1619 bis 1623 bauten deshalb im flussabwärts gelegenen Vegesack niederländische Konstrukteure den ersten künstlichen Hafen Deutschlands.

1646, während des Dreißigjährigen Krieges, erhielt Bremen durch das Linzer Diplom (von Kaiser Ferdinand III.) seine Reichsunmittelbarkeit anerkannt. Im 17. und 18. Jahrhundert war die Reichsunmittelbarkeit der Stadt bedroht. So musste Bremen durch Konzessionen 1741 im 2. Stader Vergleich mit dem Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg eine Einigung über die Herrschaftsansprüche und das Kontributionsrecht erreichen.

Bremer Marktplatz 1859
Stadtplan 1885
Bremen um 1900, Fotografie vom Stadtwerder auf das Stadtzentrum
1911 Bremer Freihafen

1783 begannen Bremer Kaufleute einen direkten Transatlantikhandel mit den USA. Im Jahre 1802 beauftragte die Stadt den Landschaftsgärtner Isaak Altmann, die frühere Stadtbefestigung in die heutigen Wallanlagen umzugestalten. 1811 ließ Napoleon Bremen besetzen und integrierte es als Hauptstadt des Départements des Bouches du Weser in den französischen Staat. Nach ihrer Niederlage in den Befreiungskriegen verließen die französischen Truppen 1814 Bremen.

Im 19. Jahrhundert hatte Bremen wesentlichen Anteil an der Entwicklung des deutschen Überseehandels. Auf der Werft von Johann Lange wurde 1817 das erste in Deutschland gebaute Dampfschiff hergestellt. Das Schiff „Die Weser“ verkehrte als Passagier- und Postschiff zwischen Bremen, Vegesack, Elsfleth und Brake, später auch Geestemünde bis 1833. Wegen der zunehmenden Versandung der Weser wurde 1827 die Siedlung Bremerhaven als Bremer Außenposten auf einem vom Königreich Hannover angekauften Grund angelegt. Den Vertrag zum Erwerb des Hafengeländes unterzeichneten am 11. Januar 1827 für Hannover Friedrich von Bremer und der Bremer Bürgermeister Johann Smidt.[4] Mit der 1836 von der Bremer Staatsregierung für herausragende Verdienste um das Gemeinwesen gestifteten Bremischen Ehrenmedaille in Gold wurde Smidt 1843 ausgezeichnet.

Die Aufhebung der Torsperre 1848 schaffte Raum für die industrielle Entwicklung der Stadt. Seit 1847 hatte Bremen Anschluss an die Königlich Hannoversche Staatsbahn. 1853 begann – nach großzügiger Eindeichung des umliegenden Marschlandes – die bis ins 20. Jahrhundert für Bremen typische Reihenhausbebauung der Vorstädte mit sogenannten Bremer Häusern.

1857 erfolgte in Bremen die Gründung des Norddeutschen Lloyds, später auch anderer Schifffahrtgesellschaften. 1867 wurde Bremen Gliedstaat des Norddeutschen Bundes und 1871 Bundesstaat im Deutschen Kaiserreich. Auf Grund der Seehäfen blieben die Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck auch nach 1870/71 zunächst noch Zollausland. Sie traten erst 1888 dem Deutschen Zollverein bei. Die Freihäfen von Bremen und Hamburg blieben aber danach außerhalb des deutschen Zollgebiets. 1886 bis 1895 wurde durch eine großzügige Korrektur der Fahrrinne die Schiffbarkeit der Weser für Seeschiffe bis Bremen gesichert. Die Stadt entwickelte sich zum bevorzugten Umschlagplatz für vielerlei Waren. 1890 fand auf dem Gelände des Bremer Bürgerparks die Nordwestdeutsche Gewerbe- und Industrieausstellung statt. Die wirtschaftliche Entwicklung Bremens schritt in der Weimarer Republik fort. Auf dem Flughafen begannen 1920 Linienflüge. 1928 wurde die Columbuskaje in Bremerhaven eingeweiht. Von hier ausgehend gewann später das Passagierschiff Bremen des Norddeutschen Lloyd das Blaue Band für die schnellste Atlantiküberquerung. Mit der wirtschaftlichen Bedeutung wuchs auch die Einwohnerzahl beträchtlich.

Der Roland

1939 verlor Bremen die Stadt Bremerhaven, das mit dem preußisch-hannoverschen Wesermünde vereinigt wurde.[5] Das stadtbremische Gebiet wurde dafür um Bremen-Nord (dort gehörte nur Vegesack schon vorher zu Bremen), Hemelingen und Arbergen vergrößert.

Im Zweiten Weltkrieg erlitten Bremen und Wesermünde (Bremerhaven) schwere Zerstörungen. Insbesondere der Bremer Westen mit seiner Werftindustrie und dem Flugzeugbau war häufig Ziel alliierter Luftangriffe. Insgesamt wurden bei 173 Luftangriffen auf die Stadt 62 % der städtebaulichen Substanz zerstört.

1945 besetzten US-amerikanische Streitkräfte die Stadt. Bremen mit Bremerhaven wurde amerikanische Exklave im Küstengebiet der britischen Besatzungszone. Von 1945 bis 1965 war Wilhelm Kaisen Präsident des Senats. 1947 gaben sich die Bremer Bürger die Verfassung der Freien Hansestadt Bremen. 1949 wurde Bremen ein Land der Bundesrepublik Deutschland.

Die Vergangenheit konnte sich im Baubestand durch Restaurierung oder Wiederaufbau nur bedingt gegenüber dem modernen Städtebau behaupten. Vor allem um den Marktplatz sind repräsentative alte Gebäude erhalten geblieben oder restauriert worden. Den Eindruck eines mittelalterlichen Altstadtquartiers vermittelt nur noch der Schnoor, das einstige Fischerviertel.

2004 wurden das Rathaus und das Wahrzeichen der Stadt, der steinerne Bremer Roland, zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Einwohnerentwicklung

Hauptartikel: Einwohnerentwicklung der Stadt Bremen

Mit Beginn der Industrialisierung nach 1750 setzte in Bremen ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lag die Einwohnerzahl der Stadt 1812 bei rund 35.000, so überschritt diese schon 1875 die Grenze von 100.000, wodurch Bremen zu einer Großstadt wurde. 1911 hatte die Stadt 250.000, bis 1956 wurden es sogar mehr als eine halbe Million Einwohner. 1969 erreichte die Einwohnerzahl der Stadt mit 607.184 ihren historischen Höchststand. Seitdem ist die Bevölkerungszahl wieder gesunken. Seit wenigen Jahren hat sich dies aber wieder gewandelt: Am 31. Dezember 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Bremen 546.852, am 1. November 2006 dann bereits 548.477 Einwohner.

Politik

Rathaus mit Roland
Das Gebäude der Bürgerschaft

Die Volksvertretung des Landes Bremen ist die Bremer Bürgerschaft, welche von den Bürgern auf vier Jahre gewählt wird. Die Wahl erfolgt dabei nach dem Verhältniswahlrecht in zwei getrennten Wahlbereichen, wobei 67 Abgeordnete in Bremen und 16 Abgeordnete in Bremerhaven gewählt werden. Die im Wahlbereich Bremen gewählten Abgeordneten bilden gleichzeitig das Kommunalwahlparlament der Stadtgemeinde Bremen, die Stadtbürgerschaft[6], während die Stadtgemeinde Bremerhaven ein separates Kommunalparlament wählt.

An der Spitze der Stadt und Landesverwaltung steht die Bremer Landesregierung, der Senat. Präsident des Senats und Bürgermeister ist seit dem 8. November 2005 Jens Böhrnsen (SPD). Auch der Stellvertreter des Präsidenten des Senats wird als Bürgermeister bezeichnet. Dem Bremer Senat als Landesregierung gehören gegenwärtig sieben Mitglieder (5 SPD, 2 Bündnis 90/Die Grünen) an.

Die Mitglieder des Senats (Senatoren) sind sowohl den Ministern der Flächenländer wie auch den Dezernenten anderer Großstädte vergleichbar. Sie leiten für das Land ihre Landesbehörden und für die Stadt Bremen die ihrem Fachbereich zugehörigen kommunalen Behörden.

Siehe auch: Liste der Bremer Bürgermeister | Liste der Bremer Senatoren | Liste der Justizsenatoren von Bremen | Liste der Finanzsenatoren von Bremen | Liste der Innensenatoren von Bremen | Liste der Wirtschaftssenatoren von Bremen | Liste der Arbeitssenatoren von Bremen | Liste der Bausenatoren von Bremen | Liste der Fraktionsvorsitzenden der Bremischen Bürgerschaft | Wahlergebnisse und Senate in Bremen

Wappen und Flagge

Hauptartikel: Bremer Wappen

Großes Wappen

Das Wappen der Hansestadt Bremen zeigt auf rotem Grund einen schräg nach rechts aufgerichteten, mit dem Bart nach links gewandten silbernen Schlüssel gotischer Form („Bremer Schlüssel“). Auf dem Schild ruht eine goldene Krone, welche über dem mit Edelsteinen geschmückten Reif fünf Zinken in Blattform zeigt („Mittleres Wappen“). Beim Kleinen Wappen wird lediglich der Schlüssel ohne Krone abgebildet. Das große Wappen hingegen hat darüber hinaus noch eine Konsole beziehungsweise ein bandartiges Fußgestell, auf dem der Schild ruht. Der Schild wird von zwei aufgerichteten rückwärts schauenden Löwen mit den Vorderpranken gehalten.

Die Bedeutung des Wappens

Der Schlüssel ist das Attribut des Apostels Petrus, des Schutzpatrons des Bremer Doms. Er taucht als Wappensymbol bereits 1366 im Stadtsiegel Bremens auf. Im Laufe der Geschichte veränderte sich die Form des Schlüssels mehrmals. Auch zeigte das Stadtwappen teilweise den Heiligen Petrus mit dem Schlüssel. Die Formen außerhalb des Wappenschildes veränderten sich ebenfalls mehrmals. So erscheinen etwa die Löwen erstmals 1618 auf dem großen Wappen. In seiner heutigen Form geht das Wappen auf die Wappenordnung von 1891 zurück.

Im Bremer Volksmund wird eine Verbindung zum Wappen der Stadt Hamburg hergestellt, indem spöttisch gesagt wird: „Hamburg ist das Tor zur Welt, aber Bremen hat den Schlüssel dazu.“

Die Flagge

Speckflagge

Die Flagge ist mindestens achtmal rot und weiß gestreift und am Flaggenstock gewürfelt. Sie wird umgangssprachlich auch als Speckflagge bezeichnet.

Die Staatsflagge enthält in der Mitte das Flaggenwappen mit Schlüssel und drei Löwen. Die Dienstflagge führt nur das Schlüsselwappen. Bremen hat wie viele Reichsstädte und auch Österreich die Farben Rot und Weiß des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.


Städtepartnerschaften

Bremen unterhält Städtepartnerschaften mit zehn Städten. Die älteste Städtepartnerschaft wurde 1976 mit Danzig (Polen) vereinbart. Ein Jahrzehnt danach folgten rasch aufeinander Riga (damals Sowjetunion, heute Lettland, 1985), Dalian (Volksrepublik China, auch 1985), Rostock (damals DDR, 1987), Haifa (Israel, 1988), Bratislava (damals Tschechoslowakei, heute Hauptstadt der Slowakei, 1989) und Corinto (Nicaragua, 1989). Später wurden Partnerschaften mit İzmir (Türkei, 1995) und Windhoek (Namibia, 2001) geschlossen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Die Handelskammer Bremen vertritt die Interessen der Bremer Kaufmannschaft. Sie hat ihren Sitz im Schütting.

Besondere Bedeutung hatte für Bremen immer schon der Außenhandel. Auch wenn der Schwerpunkt des Warenumschlags in der Hafengruppe Bremen/Bremerhaven inzwischen in Bremerhaven liegt, hat Bremen daran durch das stadtbremische Überseehafengebiet Bremerhaven noch Anteil. Die Palette der verschiedenen Handelsgüter, die hier im- und exportiert werden, erstreckt sich von Fisch-, Fleisch- und Molkereiprodukten über traditionelle Rohstoffe wie die an der Bremer Baumwollbörse gehandelte Baumwolle, Tee, Reis und Tabak bis hin zu Wein und Zitrusfrüchten. Während der Hafenumschlag von der halbstaatlichen BLG Logistics Group vorgenommen wird, sind in den Kontoren Großhändler wie C. Melchers, Otto Stadtlander und Atlanta zu finden. Bremen ist ein wichtiger Standort der Automobil-, Schiffbau-, Stahl-, Elektronik- und Nahrungsmittelindustrie. Das Unternehmen Daimler AG ist der größte private Arbeitgeber der Stadt und fertigt in seinem Mercedes-Benz-Werk in Bremen, das bis 1963 der Borgward GmbH gehörte, unter anderem die Automodelle der C-Klasse, das T-Modell und den Roadster SL. Darüber hinaus haben sich zahlreiche Zulieferunternehmen in unmittelbarer Nähe angesiedelt. Das größte von ihnen ist die Hella Fahrzeugkomponenten GmbH aus der Hella-Gruppe.

Schiffbau- und Stahlindustrie haben in den vergangenen Jahrzehnten einen Strukturwandel durchgemacht. Viele Unternehmen, darunter die beiden großen Werften AG Weser und Bremer Vulkan, haben ihn nicht überlebt; die Stahlwerke Bremen wurden von Arcelor (seit 2006: ArcelorMittal) übernommen. Die Luft- und Raumfahrtindustrie hingegen hat sich mit gewandelt und prägt heute Bremen als Dienstleistungs- und High-Tech-Standort. So entwickelte sich an der Universität in den letzten Jahren einer der größten deutschen Technologieparks, in dem aktuell rund 6.000 überwiegend hochqualifizierte Menschen Beschäftigung finden. Bremen ist international bekannt als bedeutender Luftfahrt- und Weltraumtechnologiestandort. Die Endmontage der Airbusflügel findet in Bremen statt, bei Unternehmen der EADS- und OHB-Technology-Gruppen entstehen Module und Bauteile für weltraumtaugliche Laboratorien, Trägerraketen und Satellitensysteme. Rheinmetall und Atlas Elektronik entwickeln in Bremen Elektronik für militärische und zivile Anwendungen. Außerdem befinden sich in Sebaldsbrück ein Mercedes-Werk und ein großes Bahnwerk der Deutschen Bahn.

Bremen hat eine führende Position in der Lebensmittelbranche. Neben der bekannten Brauerei Beck & Co. haben hier Kellogg’s und Kraft Foods inkl. Milka eine Niederlassung, Vitakraft und Nordmilch ihren Hauptsitz.

Gewerbe- und Industriegebiete

Die größten Gewerbe- und Industriegebiete sind:


Verkehr

Schifffahrt

Schulschiff Deutschland in Bremen-Vegesack

Hauptartikel: Hafengruppe Bremen/Bremerhaven, Häfen (Stadtteil)

Die Schifffahrt hatte in Bremen über Jahrhunderte hinweg eine prägende Bedeutung. Trotz des Strukturwandels stellt sie auch heute noch einen wichtigen Wirtschafts- und Arbeitsmarktfaktor dar. Zu den stadtbremischen Häfen zählen neben den Neustädter Häfen, die durch die Nähe zum Güterverkehrszentrum noch regelmäßig genutzt werden, auch die Handelshäfen, der Hohentorshafen, die Industriehäfen und die stadtbremischen Häfen in Bremerhaven. Für den Binnenschiffsverkehr existieren noch, vom Stadtzentrum aus flussaufwärts, der Werra-, der Fulda- und der Allerhafen. Auf dem Gelände des verfüllten Überseehafens und auf den Industriebrachen rundherum entsteht ein neues Viertel, die Überseestadt. Um auch bei immer größer werdenden Schiffen weiter am Seehandel teilhaben zu können, beteiligt sich Bremen zusammen mit dem Land Niedersachsen am Projekt JadeWeserPort in Wilhelmshaven, einem Hafen für größte Containerschiffe.

Bremen-Nord ist über drei Autofähren mit dem Landkreis Wesermarsch in Niedersachsen auf dem anderen Weserufer verbunden.

Luftverkehr

Im Süden Bremens befindet sich der internationale Flughafen Bremen (BRE). Das neue Flughafen-Terminal wurde nach Plänen des Architekten Gert Schulze 2001 eingeweiht. Um das Terminalgebäude entsteht seit 1995 ein Airport-Center. Das Passagieraufkommen lag im Jahre 2005 bei 1,74 Millionen Fluggästen und im Jahre 2006 mit 1,7 Millionen Fluggästen 2,4 Prozent unter Vorjahreswert. Zugleich sank die Zahl der Flüge 2006 mit 40.419 auf den niedrigsten Wert seit 1988. Im Jahr 2007 wurde mit 2,2 Millionen Fluggästen das bisher höchste Fluggastaufkommen erzielt, seitdem die Fluggesellschaft Ryanair von Bremen aus neue Ziele in Europa direkt anfliegt. Im Jahr 2008 wurden 2,5 Millionen Passagiere abgefertigt. Durch Einsatz größerer Maschinen und bessere Kapazitätsplanung ist die Zahl der Flüge trotz steigender Passagierzahlen seit 1965 nie über 60.000 im Jahr gestiegen. Es besteht nur ein beschränkter Nachtbetrieb, das letzte Flugzeug landet planmäßig um 23 Uhr. Die Stoßzeiten sind morgens und abends. Der Flughafen kann über die Autobahn A 281 erreicht werden. Vom Hauptbahnhof führt eine Straßenbahn der Linie 6 direkt zum Terminal.

Eisenbahn

Hauptbahnhof Bremen

Bremen ist ein Eisenbahnknotenpunkt. Am Hauptbahnhof treffen die Hauptstrecken von Hamburg ins Ruhrgebiet, nach Bremerhaven, nach Hannover, nach Vegesack und nach Oldenburg (–Leer) aufeinander. Bremen ist über die ICE-Linie Bremen–München sowie über die IC-Linien HamburgKöln / Rollbahn und OldenburgLeipzig in das Fernverkehrsnetz der DB eingebunden.

Der Rangierbahnhof im Stadtteil Gröpelingen wurde am 12. Juni 2005 als solcher stillgelegt, der örtliche Güterverkehr Bremens wird in dessen noch betriebenen Resten sowie an den Hafenbahnhöfen und am Werksbahnhof der Klöckner-Hütte (ArcelorMittal Bremen) abgefertigt. Der ehemalige nordwestlich des Hauptbahnhofes gelegene Güterbahnhof ist abgebrochen worden. Durch den Ausbau des Container-Terminals in Bremerhaven ist jedoch wieder eine Zunahme des Güterverkehrs zu verzeichnen.

Im Regionalverkehr besteht ein S-Bahn-ähnlicher Vorortverkehr bis Bremerhaven, Bremen-Vegesack und Bremen-Farge, Rotenburg (Wümme), Twistringen, Oldenburg, Nordenham und Verden. Die Einrichtung einer S-Bahn ist geplant. Ferner bestehen schnelle RegionalExpress-Verbindungen nach Bremerhaven, Hannover, Hamburg, Osnabrück und OldenburgNorddeich Mole und eine RegionalBahn-Verbindung durch die Lüneburger Heide nach Uelzen (über Langwedel, Visselhövede und Soltau).

Der 1958 stark reduzierte und 1961 eingestellte Personenverkehr auf der 10 km langen Strecke der Farge-Vegesacker Eisenbahn in Bremen-Nord wurde im Dezember 2007 wieder aufgenommen. Hier verkehren Dieseltriebwagen der Betreiberin NordWestBahn im Halbstundentakt. Nach ihrer Elektrifizierung werden auf dieser Strecke durchgehende S-Bahnen von Bremen-Farge nach Verden verkehren. Gegenwärtig sind insgesamt 19 Bahnhöfe bzw. Haltepunkte für den Personenverkehr in Betrieb. Die Trassen der Haupteisenbahnstrecken in Bremen haben nach Angaben des Eisenbahnbundesamtes eine Gesamtlänge von 24 km[7].

Straße

Die Hochstraße Breitenweg unweit des Hauptbahnhofs

Auch an das Fernstraßennetz ist Bremen gut angebunden: Das südliche Stadtgebiet Bremens wird von der Bundesautobahn A 1 Ruhrgebiet - Hamburg berührt. Im Südosten der Stadt, am Bremer Kreuz, wird die A 1 von der A 27 Hannover (Walsrode) – Bremerhaven bzw. Cuxhaven gekreuzt. Diese Autobahn führt durch das östliche Stadtgebiet von Südosten nach Nordwesten. Im Norden zweigt die A 270 von der A 27 in Ihlpohl ab und führt auf einer Länge von 10km bis nach Bremen-Farge. In Gröpelingen ist der erste Teil der A 281 vom Dreieck Bremen-Industriehäfen bis Bremen-Burg-Grambke fertiggestellt. Auf der anderen Weserseite wurde der Abschnitt vom Güterverkehrszentrum bzw. Neustädter Hafen bis zum Flughafen bzw. bis zur Airport-Stadt im Januar 2008 dem Verkehr übergeben. Wahrzeichen der neuen Autobahnverbindung ist eine Schrägseilbrücke mit 50 m hohen Pylonen in der Nähe des Flughafens. Bis 2013 sollen die beiden Teilstücke mit einem unter der Weser entlang führenden Tunnel verbunden werden, außerdem ist die Verlängerung bis zur A 1 vorgesehen. Damit wäre der Autobahnring um Bremen geschlossen, der die innerörtlichen Straßen von Durchgangsverkehr entlasten soll. Im Westen führt die A28 nach Oldenburg, außerdem bindet sie den Stadtteil Huchting an die A1 an.

Die A1 ist auf gesamter Länge sechsspurig ausgebaut und soll im weiteren Bedarf achtspurig ausgebaut werden. Die A27 ist zwischen Bremen-Überseestadt (B6) und Bremen-Nord (A270) ebenfalls sechsspurig ausgebaut. Der Abschnitt zwischen Bremen-Überseestadt und dem Bremer Kreuz ist vierspurig und soll im weiteren Bedarf sechsspurig ausgebaut werden. Die Autobahnen A270 und A281 sind durchgehend vierspurig. Auf den Autobahnen A270 und A281 gilt - in erster Linie aus Lärmschutzgründen - durchgehend ein Tempolimit von 80 km/h. Auf der A1 wird der Verkehr durch eine automatische Verkehrsbeeinflussungsanlage gesteuert. Je nach Verkehrsbelastung beträgt die zugelassene Höchstgeschwindigkeit 60, 80, 100 oder 120 km/h (auf der Weserbrücke max. 100km/h aufgrund der provisorischen Achtstreifigkeit und der damit verbundenen Einengung der einzelnen Fahrstreifen). Schneller als 120 km/h bzw. keine Begrenzung werden nie angezeigt, auch nachts nicht, da Bremen als erstes Bundesland eine allgemeine maximale Tempobegrenzung von 120 km/h eingeführt hat. Entsprechend gilt auf der A27 in Bremen durchgängig ein Tempolimit von 120 km/h.

Insgesamt beträgt die Länge der Autobahnen in Bremen (Stadt) ca. 50 bis 60 km.

Außerdem führen die Bundesstraßen B 6 (in Nord-Süd-Richtung), B 74 und B 75 (in West-Ost-Richtung) durch Bremen. Die Bundesstraße B6/B75 war zwischen der A27 und A28 einst als A282 geplant. Ein Ausbau zur vollwertigen Autobahn ist derzeit aber eher unwahrscheinlich. Ebenso wurden Pläne aus den 1970er Jahren verworfen, die A5 von nördlich Gießen (bzw. Frankfurt am Main) über Bremen Richtung Nordenham zu verlängern. Die A5 sollte die B75 zwischen Huchting und Grolland kreuzen. Mit der Vollendung der A281 und der damit verbundenen Schließung des Autobahnrings um Bremen wird Bremen durch die B212n an den Landkreis Wesermarsch angeschlossen.

Die Hauptverbindungsstraßen der Stadtteile für den Autoverkehr sind die im Jahre 1914 durch Beschluss der Bürgerschaft in Heerstraßen umbenannten Chausseen.

ÖPNV

Hauptartikel: Nahverkehr in Bremen

Straßenbahn der BSAG in den Farben der Speckflagge

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) innerhalb des Stadtgebiets bedienen acht Straßenbahn- und 44 Buslinien der Bremer Straßenbahn AG (BSAG). Die meisten Ortsteile Bremens und einzelne niedersächsische Vororte sind mit einem dichten Takt an das ÖPNV-Netz angeschlossen. Für den Verkehr zwischen Bremen-Stadt und Bremen-Nord hat die Eisenbahn hohe Bedeutung. Es bestehen Bestrebungen, Straßenbahnlinien bis in das Umland zu verlängern und auf den bestehenden Eisenbahnstrecken den Takt zu verdichten, um die Vororte besser anzubinden.

Der Regionalverkehr wird durch Buslinien anderer Verkehrsbetriebe beziehungsweise Unternehmen betrieben. Sowohl Stadt- wie auch Regionalverkehrsunternehmen haben sich im Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) zusammengeschlossen.

Fahrrad

In Bremen enden bzw. beginnen der Radfernweg Hamburg-Bremen und der Radfernweg Bremen–Osnabrück (Brückenradweg). Zudem ist die Stadt eine wichtige Station auf dem Weserradweg, der die Weser von ihrem Entstehungsort bis nach Bremerhaven begleitet und ein beliebtes Urlaubsprogramm darstellt.

Unter den deutschen Städten mit über 500.000 Einwohnern hat Bremen mit über 22 % der Wege den größten Radverkehrsanteil. Der Radfahrtradition entsprechend hat es auch die meisten Radwegkilometer pro Einwohner unter den deutschen Großstädten, viele davon jedoch schlecht unterhalten oder in Straßen mit geringem Autoverkehr, so in Tempo-30-Zonen, wo Verkehrswissenschaftler heute Radwege ablehnen.[8] In puncto Fahrradwegweisung liegt Bremen weit hinter vielen anderen Großstädten zurück.

Medien

Redaktionsgebäude des neuen Funkhauskomplexes von Radio Bremen
Das Pressehaus, u. a. Sitz von Bremer Nachrichten und Weser-Kurier

Bremen ist Sitz von Radio Bremen, der kleinsten Rundfunkanstalt der ARD. Radio Bremen produziert diverse Fernsehsendungen im „Radio Bremen TV“ und betreibt vier Hörfunkwellen – eine davon gemeinsam mit dem NDR (Nordwestradio), eine weitere mit dem WDR (Funkhaus Europa). Als privates Pendant ist Energy Bremen in der Hansestadt mit einem Radioprogramm ansässig; zusätzlich gibt es im Sendegebiet die Radiosender Radio ffn und Hit-Radio Antenne mit lokalen Fenstern. Außerdem unterhalten die privaten Fernsehsender RTL und Sat1 Korrespondentenbüros in Bremen und produzieren von hier aus ein halbstündiges Regionalmagazin für Bremen und Niedersachsen. Beim Bürgerrundfunk Bremen können Bürgerinnen und Bürger aus Bremen kostenlos eigene Radio- und TV-Sendungen gestalten. Seit Anfang September 2007 gibt es in Bremen den privaten Fernsehsender center.tv. Dieser produziert täglich Live-Sendungen aus Bremen.

Als Tageszeitungen erscheinen der Weser-Kurier und die fast identischen Bremer Nachrichten, letztere ist, allerdings nur dem Titel nach, die drittälteste noch erscheinende Tageszeitung Deutschlands. Mit einer eigenständigen Ausgabe für den Großraum Bremen erscheint außerdem die Bild. Die eigenständige Bremen-Ausgabe der tageszeitung (taz) wurde aus finanziellen Gründen eingestellt und in die taz nord eingegliedert; diese umfasst neben der Mantelzeitung drei Seiten allgemeinen Regionalteil und eine Wechselseite jeweils für die Länder Bremen und Hamburg.

In Bremen erscheinen ferner drei Wochenblätter: der Bremer Anzeiger als Anzeigenblatt von Weser-Kurier und Bremer Nachrichten, der Weser-Report sowie in Bremen-Nord „Das BLV“. Mit „Bremer“, „Prinz Bremen“, „Bremen-Magazin“, „Mix“, „BIG Bremen“ und „Bremborium“ erscheint außerdem eine Reihe unabhängiger Stadtmagazine. Hinzu kommen die Kultur- und Gesellschaftszeitschriften „Foyer“ und „Brillant“ sowie zahlreiche kleinere Publikationen mit stark lokalem Charakter in einzelnen Stadtteilen.

Ferner sind alle großen Nachrichtenagenturen und die meisten großen Tageszeitungen Nordwestdeutschlands sowie zahlreiche Radiosender mit Korrespondentenbüros oder Regionalredaktionen vertreten.

Siehe auch: Liste von Sendeanlagen in Bremen

Gesundheitswesen

Die vier staatlichen Krankenhäuser sind durch den Klinikverbund Gesundheit Nord gGmbH organisiert:

Darüber hinaus bestehen weitere Krankenhäuser:

  • Diakonissen-Krankenhaus Gröpelingen (evangelisch)
  • St.-Joseph-Stift in Schwachhausen (katholisch)
  • Rotkreuzkrankenhaus in der Neustadt

Kleinere Spezialkliniken sind unter anderen die Roland-Klinik, die Kurfürstenklinik und die Klinik Dr. Heines.

Öffentliche Einrichtungen

Bremer Landgericht
Finanzamt im Haus des Reichs

Die meisten regional gegliederten deutschen Organisationen haben eine Niederlassung in Bremen. Bedingt durch die Bedeutung für den Außenhandel sind in Bremen auch etwa 40 Konsulate und Honorarkonsulate zu finden. Eine ungewöhnliche Einrichtung ist die Arbeitnehmerkammer Bremen, welche die Interessen der abhängig Beschäftigten wahrnehmen soll und zu der es außer im Saarland in keinem anderen Bundesland eine Entsprechung gibt.

Als bundesweit tätige Organisationen mit Zentrale in Bremen sind die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club zu nennen. Weitere öffentliche Einrichtungen sind:

Körperschaften des öffentlichen Rechts
Anstalten des öffentlichen Rechts
Gerichte

Bildung, Wissenschaft und Forschung

In Bremen gibt es die staatliche Universität Bremen, die staatliche Hochschule Bremen, eine staatliche Hochschule für Künste sowie die private Jacobs University Bremen. Darüber hinaus existieren zahlreiche außeruniversitäre Institutionen und Forschungseinrichtungen. Bremen wurde zusammen mit Bremerhaven vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft zur „Stadt der Wissenschaft 2005“ (bei 36 deutschen Städten als Mitbewerber) gewählt.

Der Campus der Universität Bremen
  • Die Universität Bremen ist mit ca. 20.000 Studierenden und über 1.500 Wissenschaftlern die größte Hochschule des Landes Bremen. Zum Wintersemester 1971/72 nahm sie ihren Betrieb auf. Die Grundsteinlegung erfolgte am 11. November 1970. 1973 wurde die Pädagogische Hochschule integriert, daher lag der Schwerpunkt der Universität zunächst in der Lehrerausbildung. Heute gibt es beinahe alle Fachbereiche (außer Medizin und Theologie), sowie diverse Sonderforschungsbereiche. Zum Beispiel lässt der Bremer Fallturm als europaweit größte derartige Einrichtung Untersuchungen und Forschungen in simulierter Schwerelosigkeit zu. Ein Indikator für die Wertschätzung der Forschungsleistungen ist der hohe Anteil der eingeworbenen Drittmittel. Die Qualität der Universität Bremen zeigt das gute Abschneiden dieser Alma Mater bei der im Jahre 2006 erstmals abgeschlossenen Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Hier wurde die Universität Bremen für ihre „Zukunftskonzepte zur universitären Spitzenforschung“ als möglicherweise förderungswürdig mit besonderen Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet – als einzige Hochschule Norddeutschlands. Die Universität Bremen hat drei Exzellenzeinrichtungen vorzuweisen, die durch die Exzellenzinitiative gefördert werden.
Hochschule für Künste Bremen, Standort Speicher XI
  • Die Hochschule für Künste Bremen ist eine staatliche Kunst- und Musikhochschule mit 70 Professoren und ca. 900 Studenten, darunter ca. 300 Studenten aus dem Ausland. Die älteste Vorläuferinstitution wurde 1873 gegründet. An der HfK Bremen gibt es den Fachbereich Kunst und Design, der sich in der Überseestadt befindet, sowie den Fachbereich Musik in der Dechanatstraße in der Altstadt. Damit ist sie außer der UdK Berlin die einzige Hochschule in Deutschland, die Musik- und Kunsthochschule unter einem Dach vereint.
  • Die Hochschule Bremen entstand 1982 durch die Fusion von vier Hochschulen; Hochschule für Wirtschaft, Hochschule für Technik, Hochschule für Sozialwissenschaften und der Hochschule für Nautik. Die älteste Vorläufer-Akademie wurde bereits 1799 gegründet. Die Drittmitteleinwerbung ist insbesondere im technischen Fachbereich enorm, es ist die höchste aller technischen Fachbereiche in Deutschland. Internationalität ist ein weiteres Kennzeichen der Hochschule Bremen. Mit über 250 Universitäten und Hochschulen gibt es weltweit Kooperationsabkommen, mit verschiedensten sogar Doppeldiplom-Abkommen (je vier Semester Studium an der Hochschule Bremen, vier an einer ausländischen Partnerhochschule). Auf dem Gelände der Hochschule befindet sich die Walter-Stein-Sternwarte und ein Studienzentrum der Fachhochschule für Oekonomie & Management.
Campus der Jacobs University Bremen
  • Die Jacobs University Bremen (bis 2007: International University Bremen) ist eine private Hochschule, gegründet 1999 nach US-amerikanischem Vorbild. Sie befindet sich auf einem Gelände einer ehemaligen Ausbildungskaserne der Bundeswehr in Vegesack, Ortsteil Grohn. Die Lehrsprache ist Englisch. Im November 2006 gab der in der Schweiz lebende Bremer Kaufmann Klaus J. Jacobs bekannt, dass seine Stiftung der Universität insgesamt bis zu 200 Millionen Euro zuwenden wird; ein europaweit bisher einmaliger Geldbetrag. Infolgedessen trägt die Hochschule seit Frühjahr 2007 den Namen Jacobs University Bremen.

Ver- und Entsorgung

Traditionell war Bremen in allen Bereichen der Ver- und Entsorgung weitgehend autonom. Steigende Anforderungen an die Versorgungsqualität haben diese Autonomie nach 1945 zunächst verbessert und nach 1995 erneut beschränkt.

  • Trinkwasserversorgung

Die Entnahme von Trinkwasser aus der Weser wurde mit zunehmender allgemeiner Verschmutzung und wegen starker Einleitung von Abraumsalz (NaCl) in die Werra im Laufe der 70er Jahre eingestellt. Heute kommt das Trinkwasser ausschließlich aus lokalen Tiefbrunnen (Blumenthal), aus Brunnen der Harzwasserwerke (Ristedt) sowie über weitere Brunnen von Wasserversorgern im Norddeutschen Raum. Brauwasser für die berühmten lokalen Biere kommt mit eigener Leitung ausschließlich aus der Harzversorgung. Vorübergehend konnte von 1935 bis in die 1960er Jahre auch Wasser aus der Sösetalsperre vom Harz über eine Fernleitung bis nach Bremen gefördert werden.

  • Brauchwasserentsorgung

Infolge der Siedlung in Überflutungsgebieten konnte die Volkswirtschaft seit dem 18. Jahrhundert lediglich eine Mischwasser-Kanalisation leisten. In den alten Siedlungsgebieten wird Abwasser aus Brauchwasser und Trinkwasser gemeinsam mit oberflächlich gesammeltem Regenwasser abgeführt. Das hat allemal den Vorteil guter Spülung der Kanäle nach zunehmender Sparsamkeit beim Wasserverbrauch. In neuen Siedlungsgebieten erfolgt die Entsorgung getrennt.

  • Regenwasserentsorgung

Große Teile des Stadtgebiets abseits der Domdüne und der Dünenkette an Weser und Lesum liegen unter dem Hochwasserpegel der Weser. Die Regenwasserentsorgung erfolgt daher seit dem 19. Jahrhundert durch Abpumpen. Nach Starkregen ergießt sich ein Teil des Wasseraufkommens ungeklärt in die Überläufe an Ochtum und Wümme.

  • Bauschuttentsorgung

Das Aufkommen an Bauschutt aus den Kriegszerstörungen kann bei jeder Tiefbaustelle wahrgenommen werden, kaum ein Bodenaushub ist frei von Ziegelresten. Heute wird das gesamte Aufkommen an Baustellenabfällen getrennt und verwertet. Sperrige brennbare Anteile werden in einer geregelten Deponie verklappt oder gebrochen und verfeuert.

  • Hausmüllentsorgung

Frühzeitig wurde in den 70er Jahren eine Anlage zur Müllverbrennung errichtet, deren Benennung mehrere politisch motivierte Änderungen durchlaufen hat. Heute wird der Müll vor der Verbrennung durch Mischen auf konstanten Heizwert konditioniert. Die Universität Bremen wird komplett aus Müll beheizt.

  • Energieversorgung

Die Stadtwerke Bremen waren vor der Veräußerung an ein privates Energieversorgungsunternehmen lediglich durch zwei Speisepunkte mit dem übrigen Verbundnetz verknüpft (Neuenlande und Farge). Heute existieren weitere Speisepunkte, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Das Energieaufkommen wird fast vollständig durch das Kraftwerk Hafen und die Verbundkraftwerke in Vahr, Hastedt sowie das Kraftwerk Farge (E.ON AG) bestritten. Zusätzlich wird als Besonderheit auf dem Gelände der Hütte Bremen (ArcelorMittal) ein Gichtgaskraftwerk betrieben, das wesentliche Energiemengen des Bahnstromverbrauchs (16 2/3 Hz) in der norddeutschen Tiefebene bestreitet.

  • Frischluftversorgung

In Zeiten der besonderen Aufmerksamkeit für Luftverschmutzung gewinnt ein Merkmal an Bedeutung: Die Umgebungsluft in Bremen wird zunächst fortlaufend durch die üblich vorherrschende Westwindlage bereinigt. Außerdem erfolgt durch den täglichen Temperaturwechsel zwischen Tag und Nacht nach Sonnenuntergang eine abendliche Einströmung warmer Meeresluft, welche die Luftqualität bis zum Morgen wieder auf Spitzenwerte bringt.

  • Sonneneinstrahlung

Mit ansteigender durchschnittlicher Erwärmung im Nordseebereich erweitert sich die Schönwetterzone bei Hochdrucklagen zunehmend von Ostfriesland und Oldenburg zunehmend nach Osten, so dass eine leichte Zunahme des Jahresmittels der täglichen Sonnenstunden zu verzeichnen ist (plus eine Stunde seit 1980).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der Denkmale und Standbilder der Stadt Bremen

Bauwerke

Liebfrauenkirche
von der Obernstraße
Schnoor
Stadtwaage (Weserrenaissance)

Rund um den Marktplatz

Der Roland ist Mittelpunkt und Wahrzeichen der Stadt. Der originale Kopf des Roland ist im Focke-Museum ausgestellt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er aus Furcht vor Zerstörung durch Bombenangriffe durch eine Kopie ersetzt. Sein Blick ist auf den Dom St. Petri gerichtet, der für Besucher das Dom-Museum und den Bleikeller bereithält. Neben dem Roland steht das Rathaus, in dessen Ratskeller Wein serviert und verkauft wird. Roland und Rathaus gehören zum UNESCO-Welterbe. An der Westmauer des Rathauses sind die Bremer Stadtmusikanten, ebenfalls ein Wahrzeichen der Stadt, zu finden. Hier endet die Deutsche Märchenstraße. Es schließt sich die ehemalige Ratskirche Unser Lieben Frauen an.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Marktplatzes befindet sich der Schütting, das Haus der Kaufleute. Die Ostseite des Platzes nimmt das Gebäude der Bremischen Bürgerschaft ein, an der Westseite steht eine Reihe von vier Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Zwischen dem Schütting und der Bremer Baumwollbörse öffnet sich die Böttcherstraße, ein zwischen 1922 und 1931 entstandenes Gesamtkunstwerk. Sie führt zur Martinikirche an der Weser.

Die gotischen Kirchen in der Altstadt

Siehe auch: Bremer Kirchengeschichte

Von den Bremer Kirchen aus der Zeit der Gotik ist durch den Zweiten Weltkrieg nur die Ansgarikirche nicht erhalten.

Am Weserufer

In Höhe der Martinikirche beginnt die Schlachte, die in den 1990er Jahren sanierte historische Uferpromenade mit zahlreichen gastronomischen Angeboten. Gegenüber auf der Halbinsel zwischen der Weser und der Kleinen Weser liegt der Teerhof, auf dem sich neben dem Museum Weserburg in den 1990er Jahren errichtete Wohnbebauung befindet. Einige Kilometer flussabwärts war der Space Park im Stadtteil Gröpelingen zu finden, der im Dezember 2003 auf dem ehemaligen Gelände der Werft AG Weser eröffnet und nach einem Jahr wieder geschlossen wurde. Dessen Gebäude wurde als Einkaufszentrum „Waterfront“ umgebaut.

Das Schnoorviertel

Der Schnoor ist ein mittelalterliches Gängeviertel in der Altstadt Bremens und wahrscheinlich der älteste Siedlungskern. Das Quartier verdankt seine Bezeichnung dem alten Schiffshandwerk. Die Gänge zwischen den Häusern standen oft in Zusammenhang mit Berufen oder Gegenständen: So gab es einen Bereich, in welchem Seile und Taue hergestellt wurden (Schnur = Schnoor), und einen benachbarten Bereich, in dem Draht und Ankerketten gefertigt wurden (Wieren = Draht). Zahlreiche Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind noch erhalten und vermitteln einen romantischen Eindruck vom Leben in früheren Zeiten. In den Jahren 1856/57 wurde hier das Dienstgebäude der Landherren errichtet, und erst am 19. September 1945 wurde die Stellung des Landherren aufgehoben.

Die Weserrenaissance und die Neorenaissance

Aus der Zeit der Weserrenaissance sind in Bremen eine Anzahl von Gebäuden erhalten geblieben, u. a. zählen dazu: Das Bremer Rathaus (Kernbau aus der Gotik) von 1612 und der Schütting von 1538 – beide am Markt, die Stadtwaage von 1587 und das Essighaus von 1618 – beide in der Langenstraße – und das Gewerbehaus am Angariikirchhof von 1620.
Im 19./20. Jahrhundert wurden u. a. historisierend im Stil der Neorenaissance das Postamt 1 an der Domsheide (1879), die Bremer Baumwollbörse (1902) und die Bremer Bank am Domshof (1905) errichtet.

Weitere besonders bemerkenswerte Bauwerke

Antikolonialdenkmal

Weitere besonders sehenswürdige und auch ungewöhnliche Bauwerke sind u. a. die Wasserkunst „umgedrehte Kommode“ (1873) auf dem Stadtwerder, der als Kolonialdenkmal errichtete „Elefant“ (heute Antikolonialdenkmal) im Stadtteil Schwachhausen, das Haus des Reichs (1930) in der Bahnhofsvorstadt, das Aalto-Hochhaus (1962) in der Neuen Vahr, die Stadthalle (1964/2005) auf der Bürgerweide, und im Bereich der Universität Bremen der Fallturm (1990) des ZARMs und das Science Center Universum.

Das Bremer Haus

Das Bremer Haus ist ein Reihenhaustyp, der in England seine Wurzeln hat. Es war, in verschiedenen Größen, für alle sozialen Bevölkerungsgruppen gedacht und bestimmte seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre den Wohnungsbau in Bremen. In den Stadtteilen Schwachhausen, Steintor, Ostertor und der Neustadt findet man hauptsächlich den großen Typ, der für wohlhabendere Bürger errichtet wurde. In Arbeitervierteln wie Walle und Gröpelingen den kleinsten mit 1-2 vollen Etagen und niedrigeren Geschosshöhen.

Schloss Schönebeck

Bremen-Nord

Als Baudenkmäler in Bremen-Nord sind unter anderem in Vegesack das Hafenhaus am Vegesacker Hafen sowie einige Packhäuser aus dem 19. Jahrhundert, darunter das Kitohaus, zu nennen. Am Vegesacker Ufer der Lesum liegt außerdem das Schulschiff Deutschland. Sehenswert sind weiter das Schloss Schönebeck, die Wasserburg Haus Blomendal sowie der U-Boot-Bunker Valentin im Ortsteil Farge.

Theater

Das Theater Bremen ist ein städtisches Theater der Freien Hansestadt Bremen mit Aufführungen von Opern, Operetten, Musicals, Schauspielen und Tanztheater. Es besteht aus mehreren Spielstätten – das größte unter ihnen ist das Theater am Goetheplatz im Viertel. 2007 wurde das Theater Bremen unter Klaus Pierwoß zum „Opernhaus des Jahres“ gewählt.

Darüber hinaus besitzt Bremen eine vielfältige Theaterszene mit zahlreichen, etablierten Theatern in freier oder privater Trägerschaft. Bei der bremer shakespeare company im Theater am Leibnizplatz ist der Name Programm. Das Travestietheater von Madame Lothár im Schnoor war eine bremische Institution. Inszenierungen moderner Stücke sind im Jungen Theater zu sehen. Als Kinder- und Jugendtheater ist das Theaterhaus Schnürschuh bekannt geworden. 1976 gegründet, finden dort außerdem Lesungen und Musikveranstaltungen statt.

Museen

Überseemuseum Bremen

Die Museumslandschaft in Bremen ist vielfältig. Die von Bürgern der Stadt gegründete Kunsthalle wurde nach Plänen von Lüder Rutenberg 1849 eröffnet; der Bestand umfasst heute europäische Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Ein Anbau nach Plänen von Werner Düttmann wurde 1982 erstellt.

Moderne Kunst ist im Neuen Museum Weserburg zu betrachten.

Weitere Ausstellungen sind in der Böttcherstraße und rund um die Kunsthalle zu finden.

Das Überseemuseum ist eines der bedeutendsten völkerkundlichen Museen Europas mit über 100-jähriger Tradition und umfangreichen Sammlungen zu Ozeanien, Asien, Afrika, Amerika, Naturkunde und Handelskunde sowie wechselnden Sonderausstellungen.

Das Universum

2004 eröffnet das Hafenmuseum. Mit der übrigen Kultur- und Heimatgeschichte befassen sich das Focke-Museum, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, und das Heimatmuseum Schloss Schönebeck.

Das Antikenmuseum im Schnoor ist ein erst im Jahr 2005 eröffnetes Spezialmuseum für griechische Vasen aus der Zeit von 560 bis 350 v. Chr.

Ein modernes Science Center ist das Universum nahe der Universität.

Siehe auch: Liste der Museen in Bremen

Musik

Die Glocke in Bremen

Klassik

Die Bremer Philharmoniker wurden 1825 von der Gesellschaft für Privatkonzerte, heute Philharmonische Gesellschaft Bremen, gegründet und sind das offizielle Orchester der Freien Hansestadt Bremen. Ihr Tätigkeitsspektrum umfasst neben der Bespielung des Musiktheaters im Theater Bremen die Veranstaltung einer Serie von Abonnementkonzerten und diverser Sonder- und Benefizkonzerte sowie ein weitreichendes Engagement im Bereich der musikalischen Nachwuchsförderung. Seit 2002 ist das Orchester als erste deutsche Orchester-GmbH mit privater Mehrheitsbeteiligung aufgestellt, Gesellschafter sind die Philharmonische Gesellschaft Bremen (26 %) und die Orchestermusiker, organisiert im Bremer Philharmoniker e.V. (26 %) sowie die Freie Hansestadt Bremen (26 %) und das Theater Bremen (22 %). Intendant der Bremer Philharmoniker ist Christian Kötter-Lixfeld, Generalmusikdirektor ist seit 2007 Markus Poschner.

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, die seit 1992 ihren Sitz in Bremen hat, gehört zu den weltweit führenden Kammerorchestern. Künstlerischer Leiter ist seit 2004 der estnische Dirigent Paavo Järvi. Räumlich ist das Kammerorchester seit März 2007 in der Gesamtschule Bremen-Ost untergebracht, wo es unter anderem über mehrere Gruppenproberäume und einen Konzertsaal für bis zu 450 Zuhörer verfügt.

Der Haupt-Veranstaltungsort für klassische Musik in Bremen ist das 1928 erbaute Haus Die Glocke neben dem Dom. Herbert von Karajan zählte die Glocke zu den drei besten Konzerthäusern Europas.

Im Theater am Goetheplatz finden unter der Regie des Theater Bremen regelmäßige Opern- und Operettenaufführungen statt.

Der Fachbereich Musik der Hochschule für Künste Bremen leistet neben der künstlerischen Ausbildung durch zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen im Konzertsaal und in der Galerie einen wichtigen Beitrag zum vielfältigen kulturellen Leben der Hansestadt.

Musicaltheater

Musical Theater

Im Musical Theater Bremen findet man die Kombination aus Musik und Theater.

Populäre Musik

Aus Bremen kommen die Deutschrock-Band Wolfsmond (Wie der Wind so frei), die Indie-Rock Band Trashmonkeys, die sich inzwischen auch in England einen Namen gemacht hat, sowie die Sixties-Beatgruppe Yankees (Halbstark).

Der deutsche Schlagersänger Ronny (Oh my Darling, Caroline), der sich auch als Entdecker und Produzent des holländischen Kinderstars Heintje (Mama) in den 1960er Jahren einen Namen gemacht hat, kommt ebenfalls aus Bremen. Hier lebt auch der Textdichter dieser und vieler weiterer berühmter Interpreten, Hans Hee.

Die Waldbühne im Bürgerpark, Biergarten und Ort regelmäßiger Jazzveranstaltungen.

Bei Radio Bremen produzierte Michael Leckebusch ab 1965 mit dem Beat-Club eine der ersten richtungsweisenden TV-Musiksendungen der Nachkriegszeit. Die Moderatoren Uschi Nerke und Gerd Augustin erzielten regelmäßig am Sendetermin am Samstagnachmittag hohe Einschaltquoten bei jugendlichen Zuschauern. Die Sendung entwickelte sich in einem nicht unerheblichen Maße zu einem Phänomen der Jugendkultur im Deutschland. Im Anschluss an den Beat-Club wurde u. a. der Musikladen oder Extratour produziert.

Avantgarde

In der Jazz- und Avantgardemusik erlangte der Trompeter Uli Beckerhoff Bekanntheit.

Diskotheken

Es gibt in Bremen eine ganze Reihe an Diskotheken, z. B. das StuBu, das Tivoli, das Aladin, die Lila Eule, das Arena und das Modernes.

Parks

Das Parkhotel im Bürgerpark

Der Bürgerpark ist der größte privat finanzierte Stadtpark in Deutschland. Er schließt sich hinter dem Bahnhof direkt an die Bürgerweide an und geht in den Stadtwald über, mit dem zusammen er 202 Hektar umfasst. Der Bürgerpark wurde in den 1860er Jahren vom Landschaftsgärtner Wilhelm Benque angelegt.

Ebenfalls von Benque stammt Knoops Park in Bremen-Nord, eine Mischung aus englischem Park und italienischem Renaissance-Garten.

Die Bremer Wallanlagen sind hervorgegangen aus der bis zum 17. Jahrhundert erbauten Bremer Stadtmauer und der dann folgenden Befestigungsanlagen. Sie sind nicht nur Bremens älteste, sondern auch die erste öffentliche Parkanlage in Deutschland, die durch eine bürgerliche Volksvertretung realisiert wurde. In der Windmühle befindet sich heute ein Restaurant.

Der Rhododendron-Park bietet auf einer Fläche von 46 Hektar eine einzigartige Sammlung an Rhododendren und Azaleen. 500 von den weltweit 1.000 verschiedenen Rhododendronwildarten wachsen in diesem Park und dem hier stehenden grünen Science-Center Botanika. Der Park wurde um 2000 durch einen Themenpark erweitert.

Der fast 300 Hektar große Park links der Weser entstand auf Grund der Initiative des gleichnamigen Vereins zwischen Huchting und Grolland als Landschaftspark erst ab 1975. Der Flusslauf der Ochtum, die wegen des Flughafens verlegt wurde, stellt das wichtigste Element dieses Parks dar.

Sport

Bremen beheimatet als Großverein den Fußballbundesligisten Werder Bremen, der auch eine starke Schach- und Tischtennis-Abteilung hat.

Der Grün-Gold-Club Bremen ist Weltmeister im Formationstanzen Latein.

Für den Freizeitsport bieten sich der Bürgerpark mit dem Stadtwald, das Werdergebiet an beiden Seiten der Weser, der Park links der Weser sowie zahlreiche Wassersportanlagen auf den Nebenarmen der Weser und auf dem Stadtwaldsee an.

Stadthalle (AWD-Dome)

Die Stadthalle ist als Veranstaltungsort des Bremer Sechstagerennens bekannt. Die Stadthalle ist Austragungsort weiterer Sportwettkämpfe, auch manche Heimspiele der Handball-Zweitligamannschaft SG Achim/Baden aus der Nachbarstadt Achim fanden hier in der Saison 2007/08 statt. In der Stadthalle spielt außerdem regelmäßig der Basketballzweitligist Bremen Roosters.

Seit 1907 gibt es in Bremen-Vahr an der Vahrer Straße eine Galopp-Rennbahn mit einem Trainingszentrum für Pferde und Reiter.

Regelmäßige Veranstaltungen

Freimarkt auf der Bürgerweide.

Im Laufe des Jahres wechseln sich auf den Plätzen in der Stadtmitte die Losbuden der Bürgerpark-Tombola und Fahrgeschäfte der Osterwiese, des Freimarktes und des Weihnachtsmarktes ab. Beim Freimarkt handelt es sich um eines der ältesten Volksfeste Deutschlands, das erstmals im Jahr 1035 abgehalten wurde.

Bedeutend sind die Bremer Eiswette am Dreikönigstag und das Bremer Schaffermahl im Februar. Aus der Vielzahl der kulturellen Veranstaltungen ragen der Bremer Karneval im Februar, das Freiluftfestival Breminale, das Internationale Literaturfestival sowie das Musikfest Bremen im September heraus. Eine viele Besucher anlockende Veranstaltung mit sportlichem Hintergrund ist das stets im Januar stattfindende Bremer Sechstagerennen.

Nachtleben

Vor allem am Wochenende tummeln sich in der Innenstadt Einheimische und Touristen, Jugendliche und Studenten in zahlreichen Diskotheken, Clubs, Bars und Lounges.

Hauptanlaufpunkte sind dabei die Altstadt mit dem Weserufer Schlachte, wo im Sommer viele Biergärten entlang der Weser geöffnet sind, das sogenannte Viertel, also das Steintor- und das Ostertorviertel mit einer hohen Kneipendichte, sowie die Bahnhofsvorstadt mit der Discomeile, die jedoch in den letzten Jahren wiederholt wegen hier ansässiger Gewaltkriminalität und Drogendelikten in den Schlagzeilen war. Um dem entgegen zu wirken, trat im Februar 2009 ein Waffenverbot in der Zeit von 20:00-08:00 auf der Discomeile in Kraft.

Religion

Der Bremer Dom St. Petri

Im Jahr 2005 sind im Lande Bremen 43,8 % der Bürger in den Protestantischen Kirchen, 12,4 % in der Römisch-katholischen Kirche und 43,9 % der Bürger sind konfessionslos oder in sonstigen Gemeinschaften.[9] Eine aktuelle Übersicht der Religionsgemeinschaften bietet der Bremer Stadtplan der Religionen.[10]

Christentum

Hauptartikel: Bremer Kirchengeschichte

Evangelische Landeskirche

Die Einzelgemeinden der Stadt sind relativ autonom und haben eine sehr unterschiedliche Tradition und Ausprägung. Die Bremische Evangelische Kirche als Körperschaft des öffentlichen Rechts bildet das „Dach“ der Einzelgemeinden. An ihrer Spitze steht auch kein Bischof, wie in den meisten anderen Landeskirchen, sondern ein „Präsident“, ein Nicht-Theologe. Der Bremischen Evangelischen Kirche gehören 242.386 Mitglieder an (Ende 2005). Zur Bremischen Evangelischen Kirche gehört neben den stadtbremischen Gemeinden auch die Vereinigte Protestantische Gemeinde Bremerhaven. Der 32. Deutsche Evangelische Kirchentag wird vom 20. bis 24. Mai 2009 in Bremen stattfinden.

Römisch-Katholische Kirche

Nach den Umbrüchen der Reformation entstand ab 1648 in Bremen auch wieder eine römisch-katholische Gemeinde, die 1931 Sitz eines Dekanats wurde. Das Dekanat Bremen (Südlich der Lesum) gehört zum Bistum Osnabrück, das Dekanat Bremen-Nord gehört zum Bistum Hildesheim. Als "Dach" aller katholischen, übergemeindlichen Einrichtungen fungiert der Katholische Gemeindeverband Bremen. Er unterhält aus Spenden mehrere katholische Schulen und Kindertagesstätten. Mit dem "Apostolat des Meeres", der katholischen Seemannsmission Stella Maris, richtet sich der Gemeindeverband an die Seeleute der Hafenstadt Bremen. Ein katholisches Krankenhaus besteht mit dem St.-Joseph-Stift. Im Jahr 2002 wurde mit dem Birgittenkloster Bremen der erste Schwesternkonvent seit der Reformation in der Hansestadt gegründet. Die Katholische Kirche umfasst 62.300 Mitglieder (11,42 %).

Freikirchen

1845 kam es zur Gründung der ersten Bremer Baptistengemeinde (Hauptartikel: Baptisten in Bremen). Heute gibt es auf dem Gebiet der Stadt Bremen sechs Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden, darunter auch eine englischsprachige internationale Baptistengemeinde. Auch eine Brüdergemeinde ist in der Wilhelm-Busch-Siedlung in der Vahr angesiedelt.

Ab 1849 entstand in Bremen auch eine bischöfliche Methodistenkirche, die von hier aus eine reiche Missionstätigkeit in ganz Deutschland ausübte. Heute befindet sich der Sitz dieser Freikirche in Frankfurt am Main.

Rückwanderer aus Amerika sammelten sich ab 1896 zu einer lutherischen Gemeinde, eine der Wurzeln der heutigen evangelisch-lutherischen Bethlehemsgemeinde, die zum Kirchenbezirk Niedersachsen-West in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche gehört.

In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts trennte sich die Bremer Elim-Gemeinde vom Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden und schloss sich der Pfingstbewegung an. Die Gemeinde, die heute über drei Gemeindezentren im Bremer Stadtgebiet verfügt, ist Trägerin des Sozialwerks Grambke. Neben verschiedenen Sozialeinrichtungen betreibt dieses Sozialwerk auch eine Schule.

Neben den genannten Freikirchen gibt es eine Reihe weiterer freikirchlicher Gemeinschaften, unter anderem eine Mennonitengemeinde, Siebenten-Tags-Adventisten, eine Gemeinde Gottes, eine Freie evangelische Gemeinde und eine Gemeinde im Mülheimer Verband.

Viele landeskirchliche und freikirchliche Gemeinden arbeiten in Bremen sehr intensiv auf der Ebene der Evangelischen Allianz zusammen und betreiben auf dieser Grundlage verschiedene diakonische Einrichtungen: zum Beispiel das Mutter-Kind-Haus Bremen-Findorff und das Seelsorgezentrum an der Martini-Kirche.

Weitere christliche Religionsgemeinschaften

Auch die Altkatholiken, die Apostolische Gemeinschaft, die Christengemeinschaft (Michael-Kirche am Rembertiring), die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die Neuapostolische Kirche sowie die Zeugen Jehovas sind mit Gemeinden im Stadtgebiet vertreten.

Judentum

Die jüdische Gemeinde hat eine Synagoge und ein Gemeindezentrum in der Schwachhauser Heerstraße. Die alte Synagoge stand bis zu ihrer Zerstörung während der Novemberpogrome 1938 in der Dechanatstraße hinter dem Postamt 1. Der Friedhof der israelitischen Gemeinde in Bremen ist in der Deichbruchstraße im Ortsteil Hastedt.

Islam

Die Muslime sind in mehreren Gemeinden organisiert. Ihre größte Moschee ist die Fatih-Moschee in Gröpelingen.

Sonstige

Schließlich leben in Bremen Angehörige asiatischer Religionsgemeinschaften in weniger festgefügten Organisationsformen, zum Beispiel Buddhisten und Hindus.

Mundarten/Sprachen

In Bremen wird Hochdeutsch gesprochen, daneben nur noch selten Plattdeutsch. Das Bremer Platt als eigene Mundart ist nicht mehr in seiner Reinform zu hören, da es sich inzwischen mit dem Platt des Umlandes gemischt hat.

In die in Bremen gesprochene Umgangssprache haben viele Elemente des „Bremer Snak“ Eingang gefunden. Der „Bremer Snak“ ist der bremische Dialekt des Missingsch, eines Hochdeutschen mit niederdeutschem Einschlag.

Kulinarische Spezialitäten

Grünkohlgericht mit Pinkel, Kassler und Speck

Hauptartikel: Bremer Küche

Eine der bekanntesten Bremer Spezialitäten ist Kohl und Pinkel. In Bremen wird der Grünkohl als „Braunkohl“ bezeichnet, weil die regional angebaute Kohlsorte rote Pigmente in den Blättern hat. Deshalb erhält der Kohl durch das Kochen eine bräunliche Färbung und schmeckt würziger.

Ein beliebtes Bremer Wintergebäck ist der Klaben. Dieses „urbremische Gebäck“ ist ein schwerer Stollen, das Wort „Klaben“ weist auf die gespaltene Form hin. Er wird zumeist Anfang Dezember gebacken, und zwar in solchen Mengen, dass er bis Ostern reicht. Im Gegensatz zum Stollen wird Klaben nach dem Backen nicht mit Butter bestrichen und gezuckert.

Weitere beliebte Süssigkeiten sind Bremer Babbeler (ein langes Lutschbonbon) und Bremer Kluten (Zucker mit Pfefferminz und Schokolade).

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Reiterstandbild Bismarcks am Dom

Zu den Ehrenbürgern der Stadt Bremen gehören u. a. der Verleger Anton Kippenberg, der Nachkriegspräsident des Senats Wilhelm Kaisen und der Dichter, Übersetzer und Architekt Rudolf Alexander Schröder. Zuletzt wurden am 6. September 2005 Annemarie Mevissen und Barbara Grobien ausgezeichnet.

Unter den früheren Ehrenbürgern nimmt der Reichskanzler Otto von Bismarck (1815–1898) einen besonderen Platz ein (Verleihung 1871).

Siehe auch: Liste der Ehrenbürger von Bremen

Söhne und Töchter der Stadt Bremen

Als Bremer weit über ihren Geburtsort hinaus bekannt geworden sind

Siehe auch: Liste der Söhne und Töchter der Stadt Bremen

Sonstige prägende Persönlichkeiten

  • der französische "sous-préfet" Julien Bonaventure Baron de Coubertin (1788-1871)

Sonstiges

  • Robinson Crusoe ist der berühmteste Bremer in der Weltliteratur: Daniel Defoe lässt nämlich in seinem erstmals 1719 erschienenen Reisebericht den 1632 geborenen Robinson Crusoe schreiben: "My Father being a foreigner of Bremen, who settled first at Hall: He got a good Estate by Merchandise"; In York heiratete er eine Robinson aus einer sehr guten Familie "and from whom I was called Robinson Kreuznaer; But by the usual Corruption of Words in England, we... write our name Crusoe."
  • Der amerikanische Weltbestseller-Autor Mario Puzo ("Der Pate") hat auch einen Bremen-Roman geschrieben: "The Dark Arena", London (Heinemann) 1973, der Bremen unter amerikanischer Besatzung mit Schwarzhandel u.a. schildert.

Literatur

  • Werner Kloos: Bremer Lexikon. Ein Schlüssel zu Bremen. Bremen ²1980, 378 S. o. Abb.; ISBN 3-920699-31-9
  • Baedekers Bremen Bremerhaven. Stadtführer. Ostfildern-Kemnat / München 1992, 126 S. m. 13 Karten u. Plänen u. 28 Zeichnungen; ISBN 3-87954-060-8
  • Hanswilhelm Haefs: Siedlungsnamen und Ortsgeschichten aus Bremen. Anmerkungen zur Geschichte von Hafenstadt und Bundesland Bremen sowie des Erzbistums einschließlich Holler-Kolonieen. Norderstedt 2006. ISBN 3-8334-2313-7
  • Claudia Dappen u. Peter Fischer (Illustrationen): Bremen entdecken & erleben. Das Lese-Erlebnis-Mitmachbuch für Kinder und Eltern. Bremen 2006, 112 S. m. zahlr. Abb.; ISBN 3-86108-565-8

Siehe auch

  • Portal
     Portal: Bremen – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Bremen

Einzelnachweise

  1. Quelle und Zeitangabe zu ergänzen!
  2. Laut amtlichen Angaben von Geoinformation Bremen http://www.geo.bremen.de
  3. Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 313 ff..
  4. Sonderausgabe Nordsee-Zeitung "150 Jahre Bremerhaven" Juni 1977
  5. Bremerhaven Online
  6. Wegen des Kommunalwahlrechts für Bürger der Europäischen Union können sich jedoch minimale Unterschiede in Umfang und Besetzung zwischen Landes- und Kommunalparlament ergeben.
  7. Laut amtlichen Angaben http://www.eba.bund.de
  8. Nationaler Radverkehrsplan – Aktuelle Stände in Sachen Radverkehr
  9. EKD 2007 in Fischer Weltalmanach 2008, Seite 139
  10. Bremer Stadtplan der Religionen

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