Bahnhof Porta

Bahnhof Porta
Bahnhof Porta Westfalica
Bahnhofsdaten
Kategorie Nahverkehrssystemhalt
Art Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise

2

Abkürzung

HPTA

Webadresse Bahnhof Porta Westfalica
Architektonische Daten
Eröffnung

1916

Stadt Porta Westfalica
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Bundesrepublik Deutschland
Koordinaten 52° 14′ 36,8″ N, 8° 55′ 15,1″ O52.2435416666678.920857Koordinaten: 52° 14′ 36,8″ N, 8° 55′ 15,1″ O
Eisenbahnstrecken

Der Bahnhof Porta Westfalica (auch Bahnhof Porta) liegt in der Porta Westfalica am rechten Weserufer im ostwestfälischen Kreis Minden-Lübbecke. Von hier hat man Zugang zu den Ortsteilen Hausberge auf dem rechten und Barkhausen auf dem linken Weserufer. Beide Ortsteile gehören zur Stadt Porta Westfalica.

Der Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Hamm–Minden (KBS 370) und ist über den Bahnhof Löhne mit der Bahnstrecke Löhne–Rheine (KBS 375) verbunden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Bahnstrecke zwischen Hamm (Westf) und Minden (Westf) wurde am 15. Oktober 1847 von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft als letzter Teil ihrer Stammstrecke und Fortsetzung der bereits in den Vorjahren gebauten Verbindung (Köln-)Deutz–Düsseldorf–Duisburg–Dortmund–Hamm eröffnet. Ab 1856 benutzte die „Hannoversche Westbahn“ die Strecke in Richtung Osnabrück.

Dabei stellte der Weserdurchbruch die Bahnplaner vor immense Probleme. Die Weser floss hier bis nahe an den Fuß des Jakobsberges heran und von dort in einem scharfen Bogen nach Nordwesten auf das Gelände des heutigen Bahnhofes, des Vorplatzes und der Bundesstraße. Das Flussbett wurde für den damals noch zweigleisigen Bahnbau zum linken Weserufer nach Barkhausen verlegt und das alte Flussbett zugeschüttet. Das erste Bahnhofsgebäude von 1847 erhielt seinen Platz gegenüber des Einganges des alten Sandsteinstollens. Dafür musste jedoch auch am Jakobsberg auf Beschluss der Eisenbahngesellschaft Platz geschaffen werden, der Berg wurde hier auf einer Höhe und Breite von rund 100 Metern abgegraben. Das Bruchmaterial wurde zur Planierung des Bahnhofsplatzes und Aufschüttung des Eisenbahndamms in der Hausberger Weseraue genutzt. [1]

Der Bahnhof wurde im "normannischen Stil" gebaut, besaß einen dreigeschossigen, polygonalen Turm und wirkte eher wie ein Sommerschlösschen als ein Bahnhof [2] Die Eisenbahngesellschaft nannte die neue Station „Porta“ bzw. „Porta Westfalica“ und nicht „Hausberge“, weil die Gemeinde Hausberge sich damals weigerte zum Bau des Gebäudes einen Zuschuss zu zahlen. [3]

Bei der Verbreiterung der Eisenbahntrasse auf vier Gleise ab 1911 wurde der jetzige Bahnhof 1913 - 1916 südlich vom alten Bahnhof gebaut. Dafür war es notwendig im Durchbruchstal den Flusslauf noch mal zu verändern und ein weiteres Mal weiter nach Westen zu verlagern. Am rechten Weserufer wurden Stützmauern gebaut, die noch heute dort zu sehen sind. Der neue Bahnhof wurde auf dem zugeschütteten ehemaligen Weserlauf errichtet, was eine besondere Gründung verlangte: Die Grundmauern mussten bis auf den steinigen Untergrund hinuntergetrieben werden und sind teilweise gewölbeartig gestaltet. [4]. Der alte Bahnhof blieb bis 1953 erhalten, dann wurde er im Zuge des neuen Weserbrückenbaus abgerissen. Der neue Bahnhof wurde weiß verputzt, die Gleise lagen tiefer am Weserufer als die Eingangshalle am Berg.

Der Bahnhof wurde besonders groß ausgelegt, rechnete man doch aufgrund der landschaftlich reizvollen Lage am Gebirgseinschnitt zwischen Wiehen- und Wesergebirge mit großem Ausflugsverkehr. Dabei wurde das auf dem gegenüberliegenden Ufer liegende Kaiser-Wilhelm- Denkmal über eine Brücke erreicht. Es bestand eine Busverbindung (einige Jahre als Obus) bis zur Haltestelle „Porta“ am linken Weserufer. Hier endete viele Jahre auch die Mindener Straßenbahn.

Durch den Bau neuer Straßenverbindungen, u.a. des Weserauentunnels, hat sich die Verkehrsanbindung des Bahnhofs in den 1990er Jahren stark verändert. Es entstand eine neue Weserbrücke, die jetzt die Weser nicht mehr nördlich, sondern südlich des Bahnhofs überquert. Dadurch besteht heute keine Busanbindung des Bahnhofs an Barkhausen mehr, da die Busse von Hausberge direkt über die Weser fahren.

In der Literatur finden sich zwei Bezeichnungen für den Bahnhof: „Bahnhof Porta“ und „Bahnhof Porta Westfalica“.

Bahnhofsanlagen

Die viergleisige Strecke ist aufgeteilt in eine Personen- und Güterstrecke mit jeweils zwei Gleisen. Die Bahnhofsgleise waren bis zum Verkauf des Bahnhofsgebäudes über dieses Gebäude und eine im einheitlichen Baustil angelegte Treppenanlage erreichbar. Anschließend erfolgte ein Rückbau von vier Bahnsteigen auf zwei Richtungsbahnsteige, die nun für den Personenverkehr angeboten werden. Neu angelegt wurde eine schmale Außentreppe, die um das Gebäude herum führt. Im Bahnhofsgebäude befindet sich heute die Diskothek PW 1. Seit November 2007 werden die Zugangsbrücke und der Bahnsteig modernisiert.

Bedienung

Der Bahnhof wird im Nahverkehr von folgenden Regional-Express-Linien bedient:

Verkehrsanbindung

Der Bahnhof liegt direkt an der B 482. Der Ortsteil Barkhausen ist über die Weserbrücke erreichbar, Hausberge in wenigen Minuten zu Fuß. Über die B 482 verkehren Busse nach Hausberge, Holzhausen, Kleinenbremen und Minden. Wegen der ungünstigen Lage des Bahnhofs ist besonders die Haltestelle in Richtung Minden bzw. Kleinenbremen nur mit längerem Fußweg und einer gefährlichen Straßenquerung erreichbar.

Am Bahnhof befinden sich zahlreiche Parkplätze, die auch von der Diskothek genutzt werden. Fahrradstellplätze sind ebenfalls vorhanden.

Nahverkehrsverbund

Der Bahnhof Porta Westfalica gehört zum regionalen Verkehrsverbund OstWestfalenLippe (Tarif: „Der Sechser“). Es gilt auch der NRW-Tarif und das Niedersachsen-Ticket (in Zügen nach NRW bis Löhne)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Internetseite vom Team-Porta, abgerufen März 2008
  2. Karl-Peter Ellerbrock und Marina Schuster (Hrsg.): 150 Jahre Köln-Mindener Eisenbahn. Katalog zur gleichnamigen Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe im Auftrag der Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv, Essen 1997, S. 192
  3. Internetseite vom Team-Porta, abgerufen März 2008
  4. Internetseite vom Team-Porta, abgerufen März 2008

Literatur

  • Karl-Peter Ellerbrock und Marina Schuster (Hrsg.): 150 Jahre Köln-Mindener Eisenbahn. Katalog zur gleichnamigen Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe im Auftrag der Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv, Essen 1997, Klartext Verlag, ISBN 3-88474-560-3

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