Spiegel (Adelsgeschlecht)

Spiegel (Adelsgeschlecht)
Wappen der von Spiegel

Es gibt in Deutschland verschiedene Familien "von Spiegel". Dieser Artikel behandelt die Familie der Herren von Spiegel zum Desenberg und Spiegel zu Peckelsheim, die zum Uradel des Fürstbistums Paderborn in Westfalen zählen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Familie wurde schon um 1100 erwähnt und erscheint erstmals urkundlich 1224 mit Hermannus Spechel, mit dem auch die Stammreihe beginnt. Stammsitz ist die Daseburg auf dem Desenberg (oder Diesenberg) bei Warburg, welche 1250 in den Besitz der Familie kam. Im 14. Jahrhundert spaltet sich die Familie in die Linien Spiegel zum Desenberg, die Erbmarschälle des Fürstentums Paderborn wurden und Spiegel zu Peckelsheim, die dort Erbmundschenken wurden. Seit 1338 sind die Spiegel Herren in Borlinghausen. Mitte des 16. Jahrhunderts verließen die Spiegel den Desenberg und bezogen Rittersitze in der Nähe, z.B. Bühne, Rothenburg, Ober- und Nieder Klingenburg und Uebelgönne. 1787 wurde die Linie Spiegel zum Desenberg in den preußischen Grafenstand erhoben. 1847 erfolgte die preußische Anerkennung des Freiherrenstandes für die Häuser Bühne, Übelgönne und Rothenburg.

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Rot drei (2:1) runde gold gerahmte silberne Spiegel. Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken steht ein offener, beiderseits mit den drei Spiegeln belegter roter Flug. Der Wappenspruch lautet: Mit Gott und mit Ehren.

Wappensage

In Zusammenhang mit dem Desenberg wird oft die Sage um den Spiegelritter gebracht, in der ein tapferer Sachse einen auf dem Berg lebenden Drachen durch das Spiegelbild in seinem Schild erschrecken und töten kann. Hierauf soll auch der Name des Adelsgeschlechts „von Spiegel (zum Desenberg)“ (z. B. Witukind von Spiegel zum Desenberg oder Heinrich III. von Spiegel zum Desenberg) zurückgehen, dessen Wappen im Rückbezug auf die Heldentat drei Spiegel zeigt.

Namensträger (chronologisch)

Der Desenberg bei Warburg mit der Burgruine

Äbte von Corvey

  • Witukind von Spiegel zum Desenberg (1189–1205)
  • Heinrich IV. von Spiegel zum Desenberg (1359–1360), danach als Heinrich III. Bischof von Paderborn
  • Philipp von Spiegel zum Desenberg (1758–1776)

Fürstbischof von Paderborn

Siehe auch


Literatur

Weblinks

Spiegel, eine adeliche Familie in Westphalen in: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste; Band 38; S. 807 - online-Version

Einzelnachweise

  1. Küch, Friedrich: Konrad von Spiegel zum Desenberg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 158 f. / Karl E. Demandt, Der Personenstaat der Landgrafschaft Hesse im Mittelalter, Marburg 1981, S. 832f.
  2. Pröhle, Heinrich: Carl Ludwig von Spiegel zum Desenberg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 158.

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