St.-Peter-und-Paul-Kathedrale (Brünn)

St.-Peter-und-Paul-Kathedrale (Brünn)
St.-Peter-und-Paul-Kathedrale
Grundriss der Kathedrale

Die St.-Peter-und-Paul-Kathedrale (tschech. Katedrála sv. Petra a Pavla) ist die Domkirche der mährischen Stadt Brünn. Sie befindet sich auf dem Petrov-Hügel im Stadtzentrum und ihre Silhouette dominiert gemeinsam mit der Festung Špilberk das Stadtbild.

Geschichte

Die erste, dem heiligen Peter geweihte, Kirche wurde hier bereits um das Jahr 1180 von Markgraf Konrad Otto im romanischen Stil errichtet, aus dieser Zeit ist noch eine Krypta unter der Kirche erhalten, 1296 wurde sie zum Sitz des Kollegiatstifts von Brünn. Im 14. Jahrhundert wurde die Kirche während der Herrschaft der Luxemburger in eine dreischiffige gotische Basilika umgebaut. Um das Jahr 1500 wurde das Patrozinium der Kirche dann auch auf den heiligen Paul ausgeweitet und sie wurde in eine Saalkirche umgewandelt.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt Brünn zweimal 1643 und 1645 erfolglos von den Schweden belagert, hierbei wurde die Kirche durch Kanonenfeuer stark beschädigt und brannte nieder, die Türme stürzten ein. Zwischen 1651-1652 wurde die Kirche zunächst nur notdürftig hergestellt, 1743-1746 dann aber nach Plänen des Architekten Moritz Grimm umfangreich erneuert. 1777 wurde die Kirche schließlich zur Bistumskirche des neu durch Papst Pius VI. gegründeten zweiten Mährischen Bistums Brünn. Zu diesem Anlass wurde der Innenraum der Kirche im Barock neu gestaltet.

Zwischen 1889-1891 wurde die Kirche um ein neogotisches Presbyterium erweitert und ein neuer Altar hinzugefügt. Auch die Glasfenster stammen aus dieser Zeit. Die heute charakteristischen Türme der Kirche wurden erst 1901-1909 durch den Wiener Architekten August Kirstein erbaut. Kirstein hatte sich mit seinem Entwurf gegen 41 Mitbewerber durchgesetzt.

Mittagsgeläut

Das Mittagsläuten findet in der Kathedrale nicht um 12 Uhr sondern bereits eine Stunde früher um 11 Uhr statt. Der Legende nach hatten die Schweden versprochen, die Belagerung der Stadt am 15. August zur Mittagszeit abzubrechen. Als die Schlacht im Gange war, entschieden die gewitzten Brünner daher bereits um 11 Uhr zu läuten und so zogen die Schweden unverrichteter Dinge ab.


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