Staatsarchiv der Freien- und Hansestadt Hamburg

Staatsarchiv der Freien- und Hansestadt Hamburg
Wappen vor dem Staatsarchiv
Staatsarchiv Hamburg

Das Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg ist ein Amt der Behörde für Kultur, Sport und Medien. Es übernimmt im Stadtstaat sowohl die Aufgabe eines staatlichen als auch eines kommunalen Archivs.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ein erstes Stadtarchiv, das unmittelbar vom Rat der Stadt beaufsichtigt wurde, ist 1293 urkundlich vermerkt.

Die Funktion des Archivs konzentrierte sich bis ins 19. Jahrhundert hauptsächlich auf praktisch-rechtliche Zwecke, eine Bearbeitung des vorhandenen Materials aus wissenschaftlichem Interesse begann erst mit dem Wirken des Archivars Johann Martin Lappenberg, der das Archiv für andere Forscher öffnete und die Archivbenutzung in Hamburg etablierte.

Eigenständige Räumlichkeiten erhielt das Staatsarchiv erst mit dem Bau des neuen Rathauses, jedoch waren diese schnell belegt, weshalb bereits ab 1907 der Zuwachs wieder in provisorischen Unterkünften gelagert werden musste. Auf Initiative der Bürgermeister Paul Nevermann und Herbert Weichmann wurde nach Plänen des Architekten Bernhard Hermkes ein eigener Archivzweckbau an der ABC-Straße errichtet und 1972 eröffnet. Bereits nach 26 Jahren wurde dieses Gebäude aufgegeben, da die Asbestsanierung, Sanierung der Klimaanlage wegen gestiegener Energiekosten und eine Erweiterung einen Neubau kostengünstiger machten. Heute befindet sich das Archiv in der Kattunbleiche in Hamburg-Wandsbek.

Bestand

Der Bestand umfasst etwa 30.000 laufende Regalmeter, die in über 2.800 Bestände (Einzelarchive) gegliedert sind. 1958 wurde die heute bestehende Tektonik der Archivbestände eingeführt, die sich in 7 Sachgruppen gliedert:

  1. Regierung, Volksvertretung, Allgemeine und Innere Stadtverwaltung
  2. Rechtspflege
  3. Fachverwaltung
  4. Gebietsverwaltung
  5. Religionsgemeinschaften
  6. Vereinigungen und Personen
  7. Sonderbestände

Bestandsverluste entstanden aufgrund des Großen Brandes von 1842. Während des Zweiten Weltkrieges und der Sturmflut von 1962 kam es zu Verlusten im Registraturgut der Ämter, das Archiv an sich blieb aber unversehrt. Planmäßige Aktenvernichtung der NS-Dienststellen vor der Kapitulation haben zudem Überlieferungslücken entstehen lassen.

Literatur

Hilfsmittel
  • Paul Flamme / Peter Gabrielsson / Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt (Hrsg.): Kommentierte Übersicht über die Bestände des Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg, Zweite erweiterte und verbesserte Auflage, Hamburg 1999 (auch online abrufbar als PDF)
Darstellungen
  • Julia Brüdegam: Auswahlverfahren im Staatsarchiv Hamburg, in: Archivar 61, 1 (2008), ISSN 0003-9500, S. 45–47.
  • Jürgen Sielemann: Hamburger Gemeindeakten im Staatsarchiv Hamburg, in: Jüdisches Archivwesen (2007), S. 97–110.
  • Irmgard Mummenthey: Erdhörnchen verlassen ihre Höhle: Einblicke in die strategische Steuerung und Zukunftsplanung im Staatsarchiv Hamburg, in: Auskunft 27, 1 (2008), ISSN 0720-7123, S. 104–111.

Weblinks

53.57510.0688888888897Koordinaten: 53° 34′ 30″ N, 10° 4′ 8″ O


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