Starkenburger Cartellverband

Starkenburger Cartellverband

Beim Starkenburger Cartellverband handelte es sich um den Versuch, die katholischen polytechnischen Studentenverbindungen an technischen Hochschulen analog zum deutschen Cartellverband zu vereinen.

Geschichte

Als 1890 auf der 26. Cartellversammlung des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen zu Koblenz beschlossen wurde, die Gründung von katholischen farbentragenden Studentenverbindungen an Technischen Hochschulen anzustreben, wurden 1890 in Karlsruhe die Normannia Karlsruhe, 1896 in Darmstadt die Nassovia Darmstadt und 1896 in Köthen die Rheno-Saxonia Köthen gegründet.

Der Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen schrieb damals seit seiner Gründung 1856 seinen Mitgliedsverbindungen das Maturitätsprinzip vor. Das hieß, dass alle Mitglieder einer Cartellverbindung das Abitur (Matura) haben sollten. Das Abitur war zu diesem Zeitpunkt zwingende Zugangsvoraussetzung für ein Studium an einer Universität, nicht jedoch für die Technischen Hochschulen. Entsprechend konnten auch nur Verbindungen an einer Universität im Cartellverband Mitglied werden.

Der Wunsch dieser polytechnischen Verbindungen, auch in ein Cartellverhältniss einzugehen, blieb. 1891 wurden Normannia Karlsruhe und 1897 Nassovia Darmstadt auch als befreundete Verbindungen, jedoch zunächst nicht als Vollmitglieder des Cartellverbandes anerkannt. Versuche der Rheno-Saxonia, ein ähnliches Freundschaftsverhältnis einzugehen, schlugen fehl..

Am 12. Juni 1897 schlossen sich Nassovia Darmstadt, Normannia Karlsruhe und Rheno-Saxonia Köthen (heute Halle) auf der Starkenburg bei Heppenheim zum Starkenburger Cartellverband katholischer Studentenverbindungen an Technischen Hochschulen zusammen. Bald übernahmen aber die Technischen Hochschulen in Karlsruhe und in Darmstadt das Abitur als Voraussetzung für ein Studium und damit die Normannia und die Nassovia das Abitur als Voraussetzung für eine Mitgliedschaft.

Der Starkenburger Cartellverband bestand bis zur freiwilligen Auflösung am 19. November 1901. Normannia Karlsruhe und Nassovia Darmstadt traten im selben Jahr dem Cartellverband als freie Vereinigung und schließlich 1904 als Vollmitglied bei. Die Rheno-Saxonia fusionierte kurz später mit der Cartellverbindung Marchia Breslau (heute Aachen).

Literatur

  • Schulze, Friedrich und Ssymant, Paul, Das deutsche Studententum von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, Verlag für Hochschulkunde, München, 1932 (Nachdruck), ISBN 3923621906
  • Stitz, Peter, Der akademische Kulturkampf um die Daseinsberechtigung der katholischen Studentenkorporationen in Deutschland und in Österreich von 1903 bis 1908, Gesellschaft für CV Geschichte, München, 1960
  • Schieweck-Mauk S., Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen, Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte, Würzburg, 1997, ISBN 3894980400

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