Stationäre Modelldampfmaschine

Stationäre Modelldampfmaschine
Stationäre Modelldampfmaschine mit Sockel, Wasserzylinder, Schornstein und Aggregat
Maerklin Dampfmaschine 1915

Stationäre Modelldampfmaschinen werden seit etwa 1920 produziert. Sie dienen der Unterhaltung und dem Verständnis physikalischer Vorgänge. Gegenüber „großen“ Dampfmaschinen arbeiten sie meistens nach einem einfacheren, ineffizienteren Verfahren.

Inhaltsverzeichnis

Die stationäre Modelldampfmaschine

Aufbau

Die gängigen Modelle bestehen aus einem Sockel (meist aus geprägtem Blech, das Ziegelmauerwerk imitieren soll), auf dem ein einfacher, zylinderförmiger Dampfkessel angeordnet ist. Dieser ist über ein Ventil und ein Röhrchen mit der Kolbendampfmaschine (bestehend aus Zylinder, Kolben, Schieber, Stangen und Schwungrad) verbunden. Aus dem Gebäude ragt außerdem eine Schornsteinattrappe. Kessel und Dampfmaschine sind auf eine gemeinsame Metallplatte montiert.

Funktionsweise

Wasser (möglichst destilliert, um Kesselstein zu vermeiden) wird in einem Kessel je nach Modell durch Esbit, Feuerzeuggas oder Spiritus zum Kochen gebracht, um den zum Betrieb nötigen Wasserdampf zu gewinnen. Ein Überdruckventil verhindert ein Zerknallen des Kessels. Durch ein Schauglas muss der Wasserstand beobachtet werden, um eine Zerstörung des Modells durch Überhitzung zu vermeiden. Der Wasserdampf wird durch eine Röhre zum Aggregat, der konstruktiven Einheit von Zylinder, Kolben, Pleuel und Schwungrad geleitet. Das Aggregat ist bei einfacheren Ausführungen einfachwirkend, aufwendigere Modelle haben eine vorbildgerechtere Schiebersteuerung. Der Abdampf wird bei größeren Modellen durch den Schornstein des Kesselhauses abgegeben, wodurch ein Rauchen simuliert wird.

Zubehör

Für Modelldampfmaschinen ist Zubehör unter anderem in Form verschiedener Werkzeugmaschinen erhältlich, die jedoch wegen der geringen Leistung der Dampfmaschinen keine nutzbare Arbeit verrichten können, sondern nur der Anschauung dienen. Auch Karussells und Generatoren sind erhältlich. Der Antrieb erfolgt in der Regel über endlose Spiralfedern, die als elastische Treibriemen dienen. Über Verteilerwellen (siehe Abbildung) können mehrere Maschinen von einer Dampfmaschine angetrieben werden.

Abweichende Bauformen

Bei den kompakten „stationären Lokomobilen“ ist die Dampfmaschine auf dem Kessel montiert, was den klassischen Lokomobilen entspricht. Die Vorbilder waren durch den geringen Platzbedarf und die geringen Wärmeverluste durch die kurzen Dampfleitungen weit verbreitet.

Die sogenannten „stehenden stationären Modelldampfmaschinen“ sind eine – weniger bekannte – Unterart. Der Name bezieht sich auf die aufrechte Anordnung von Kessel und Aggregat. Das Aggregat befindet sich meist mit auf dem Gebäude. Durch das im aufrechten Kessel integrierte Flammrohr wird der Brennstoff effektiver ausgenutzt, die Brennstoff-Lade ist daher kleiner ausgeführt.


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