Stecker-Typ I

Stecker-Typ I
Australische Steckdose und Stecker 240 V~

Der australische Stecker-Typ I (Australian 2/3-pin) ist definiert in den Normen AS 3112 (Australien) und CPCS-CCC (China).

Inhaltsverzeichnis

Allgemein

Dieser Steckverbinder, der in Australien, Neuseeland und Papua-Neuguinea verwendet wird, ist dreiadrig, hat Schutzkontakt und ist für eine Nennstromstärke von 10 A ausgelegt. Der Schutzkontakt ist ein senkrechter flacher Kontakt. Neutral und Phase befinden sich in Form eines umgedrehten V darüber. Sie sind jeweils um 30° gegen den Schutzkontakt verdreht und haben einen Nominalabstand von 13,7 mm. Derartige Steckdosen haben üblicherweise eine Spannung von 240 V bei 50 Hz. Seit 2005 ist eine fingersichere Isolation der stromführenden Kontakte obligatorisch.

Verbreitung

Folgende Länder setzen Stecksysteme kompatibel zu Typ-I ein:

Normen

Für den Typ-I-Stecker gibt es mehrere Normen, die jeweils sehr ähnliche Stecksysteme definieren. Die maßgeblichste und älteste ist die australische Norm AS 3112.

AS 3112 (Australien)

Ursprünglich 1937/1938 in Australien als standard C112 definiert, wurde die Norm 1990 durch die Norm AS 3112 abgelöst. Seit Anbeginn Standard in Australien, Neuseeland und Papua-Neuguinea ist heute AS 3112 die maßgebliche Norm für diese Länder. Die Norm definiert einen polarisierten Stecker, bei dem die Phase auf die Steckdose bezogen links ist. Rechts ist Neutral und in der Mitte unten Erde. Die Kontakte sind flache, an den Enden abgerundete Metallstifte mit dem Maßen 6,5 mm × 1,6 mm. Die stromführenden Kontakte sind 18 mm lang und in einem A-förmigen Winkel von 30° gegenüber dem Schutzleiter verdreht und haben einen Nominalabstand von 13,7 mm. Der Schutzleiter ist mit 20 mm etwas länger und somit vorauseilend. Beim Einstecken wird der Erdkontakt vor dem Strom hergestellt und beim Ausstecken als letztes wieder getrennt. Seit 2003 umfasst die Norm auch Fingersicherheit, die durch eine 9 mm breite Isolation der beiden stromführenden Leiter realisiert wird. Die letzte und maßgebliche Norm von 2003 ist AS/NZS 3112:2000. Sie schreibt die isolierten Kontakte ab 2005 vor.

IRAM 2073 (Argentinien)

In Argentinien und Uruguay existiert ein ähnlicher Steckverbinder. Wichtigster Unterschied ist, dass Neutralleiter und Phase vertauscht sind! Bei Geräten nach neueren Standards sollte das jedoch egal sein, da dort beide Leiter mit der gleichen Sorgfalt behandelt werden.

CPCS-CCC (China)

Chinesischer Stecker und Steckdose für Typ A  (220V!), Typ I und Eurostecker (Typ C)

(CPCS: Compulsory Product Certification System ; CCC: China Compulsory Certification)

In China existiert eine sehr ähnliche und mechanisch kompatible Norm. Wichtigster Unterschied ist, dass die Steckdosen 180° gedreht sind. Der Schutzkontakt ist also oben und nicht unten. Daneben ist die vorherrschende Spannung in China 220 V und nicht 240 V. In der Regel ist dieser Spannungsunterschied unbedeutend.

Varianten

Neben der 10-A-Version existiert auch eine Variante, die für eine Nennstromstärke von 15 A zugelassen ist. Sie hat einen etwas dickeren, längeren und höheren Schutzkontakt. Diese Steckdosen sind abwärtskompatibel zu den 10-A-Steckern. Daneben existiert noch eine 20-A-Version, bei der alle Kontakte dicker, länger und höher sind, eine 25- und 32-A-Variante, bei der die Kontaktstifte ebenso wie bei der 20-A-Variante vergrößert sind. Der Schutzleiter ist bei der 25 A-Variante in Form eines gespiegelten L, in der 32-A-Variante hat er die Form eines eckigen U. Alle Steckdosen sind abwärtskompatibel. Sie nehmen also jeweils Stecker kleinerer Nennstromstärke auf, nicht jedoch umgekehrt.

Für doppelt isolierte Klasse-II-Geräte existiert eine zweipolige Variante des 10-A-Steckers. Er passt in alle Steckdosenvarianten, bietet aber mangels Schutzkontakt einen schlechteren Halt. Er ist üblicherweise dort anzutreffen, wo in Europa der Eurostecker zum Einsatz käme.


Weiteres

Die australische Norm AS 3112 spezifiziert außerdem Mehrfachstecker in verschiedenen Ausführungen sowie Stecker zur Selbstmontage.

Siehe auch


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